Mu'ammar äl-Ģađđāfī*

(1942 - 2011)

[O lider - Portrait Gaddafis im afro-brasilianischen Museum von Sao Paulo, gemalt von seinem Sohn Saif äl-Islam]

Tabellarischer Lebenslauf
zusammengestellt von
Nikolas Dikigoros

18. Jahrhundert
Mit dem Niedergang des Osmanischen Reichs machen sich an der nordafrikanischen Küste - ähnlich wie 200 Jahre später am Horn von Afrika - einige Berberstämme ("Barbaresken") de facto unabhängig, die von Piraterie und erpreßten Tributzahlungen leben. Eine der wichtigsten Hochburgen - neben Algier und Tunis - ist Tripoli; einer der wichtigsten "Geldgeber" sind die USA, die nach ihrer Unabhängigkeit 1783 den Schutz der britischen Flotte verloren haben und noch über keine ausreichend starke Kriegsmarine verfügen - aber mit ihrer Handelsflotte im Mittelmeer verkehren. Die Tributzahlungen betragen bis zu 1 Mio US-$ p.a. - ca. 20% des US-Haushalts.

1801
Thomas Jefferson wird US-Präsident. Er verweigert weitere Tributzahlungen an den Pascha von Tripoli, der daraufhin den USA den Krieg erklärt, deren Handelsschiffe kapert und die Besatzungen in die Sklaverei führt. Die USA entsenden einige Kriegsschiffe ins Mittelmeer, die einen langen, mühsamen Kleinkrieg gegen die Piraten führen.

1805
Nach der Eroberung des Vororts Derna durch US-Marineinfanterie - bei der sich Oberleutnant z.S. Stephen Decatur ausgezeichnet hat - schließt der Pascha von Tripoli einen Waffenstillstand (die amerikanischen Sklaven werden freigelassen, die US-Tributzahlungen werden deutlich reduziert), den er jedoch bald wieder bricht.

1815
Die USA entsenden erneut eine Kriegsflotte, diesmal unter dem Kommando von Decatur, der im Bündnis mit britischen und niederländischen Marineeinheiten die Schiffe der Piraten versenkt und Algier, Tunis und Tripoli zusammenschießt. ("Right or wrong, my country".) Die Macht der Barbaresken ist gebrochen, der gegenseitige Haß zwischen Tripoli und Washington erlischt nie.

* * * * *

1911-1912
Italien führt Krieg gegen das Osmanische Reich, erobertbefreit Tripolitanien, die Cyrenaica und Fezzan und stellt sie unter seinen Schutz.


(Bereits 30 Jahre zuvor hatten Frankreich das benachbarte Tunesien und Großbritannien das benachbarte Ägypten unter ihren "Schutz" gestellt.)

1915
Nachdem Italien in den Ersten Weltkrieg eingetreten ist, unterstützen die Mittelmächte Aufstände der Berber gegen das Kolonialregime.

1917
Italien sieht sich gezwungen, den Berberstämmen vorübergehend Selbstverwaltung zuzugestehen.

1921-35
Italienische Truppen erobern die "Schutzgebiete" nach und nach zurück. Der Anführer der Aufständischen, Ämir Idris äs-Sänussī**, geht ins Exil.

1934
Italien faßt die drei Schutzgebiete zur Kolonie "Libia" zusammen. (Die Eingeborenen sagen "Lībya"; auf Hoch-Arabisch lautet der Name "Lībiyā".)

1940
Juni: Italien tritt in den Zweiten Weltkrieg ein. Libyen wird zum Kriegsschauplatz.


1942
September (nach anderen Quellen: Juni): Mu'ammar Abu Minyar äl-Gaddafi wird als Angehöriger eines Beduinenstammes in der Syrte-Wüste geboren.***
November-Dezember: Britische Truppen erobern Libyen.

1947
Italien verzichtet auf Libyen, das weiterhin von den Alliierten besetzt bleibt. Idris kehrt zurück.


1951
Dezember: Mit Zustimmung der UNO ruft Idris das "Königreich Libyen" aus, mit sich selber als "König Idris I". De facto bleibt das Land von britischen und US-amerikanischen Truppen besetzt, denen Idris Stützpunkte einräumt.

1955-58
In Libyen werden große Mengen qualitativ hochwertigen Erdöls entdeckt, die es binnen weniger Jahre von einem der ärmsten zu einem der reichsten Staaten Afrikas machen.


1956-61
Gaddafi besucht die höhere Schule in Sabhā. Nachdem er von dieser relegiert worden ist, macht er sein Abitur an einem italienischen Gymnasium in Misurata ("Mis'ratah").

1961-63
Gaddafi studiert in Tripoli Jura.

1963-65
Gaddafi besucht die libysche Militärakademie in Benģāzi.

1965-66
Gaddafi besucht die britische Militär-Akademie in Sandhurst.

1966-69
Gaddafi macht als Nachrichtenoffizier schnell Karriere; binnen drei Jahren ist er Hauptmann.

1967
Juni: Im "Sechs-Tage-Krieg" werden die arabischen Staaten Ägypten, Syrien, Jordanien und Libanon von Israel schwer geschlagen. Libyen verweist daraufhin alle Juden des Landes.

1969
4. August: Idris erklärt aus gesundheitlichen Gründen seine Abdankung zugunsten seines Neffen Hassan per 2. September und begibt sich zur ärztlichen Behandlung ins Ausland.
1. September: Gaddafi führt einen erfolgreichen Militärputsch an, stellt Prinz Hassan unter Hausarrest, erklärt die Monarchie für abgeschafft und Libyen zur "islamischen Republik". Sich selber befördert er vom Hauptmann zum Oberst und nennt sich fortan "Revolutionsführer".


Sein erklärtes Vorbild ist der "Rais [Führer]" Ägyptens, Gamāl 'Abd-äl-Nāsir ("Nasser").


1970
Gaddafi enteignet die größeren Privat-Unternehmen in Libyen und verweist alle Ausländer des Landes. (Zahlenmäßig am meisten betroffen sind - mit ca. 20.000 Personen - die Italiener.) Keiner der betroffenen Staaten wagt eine Gegenwehr; die USA (Präsident Nixon) und Großbritannien räumen ihre Militärstützpunkte kampflos.
September: Nach Nassers Tod beansprucht Gaddafi eine politische Führungsrolle in der arabischen Welt.

1971
Juni: Gaddafi wird der Lenin-Friedenspreis verliehen.


1972
Juni: Gaddafi reist auf Einladung des neuen (seit 1971) ugandischen Präsidenten Idi Amin nach Kampala. Dort trifft er so sympathische Zeitgenossen wie den neuen (seit 1970) syrischen Präsidenten Hafiz äl-Assad und den neuen (seit 1970) ägyptischen Präsidenten Anwar as-Sadat.


die vier dienstjüngsten Machthaber Afrikas: Assad, Amin, Sadat, Gaddafi

August: Gaddafi empfängt Sadat zum Staatsbesuch in Benģasi. Sie vereinbaren - in Nassers Fußstapfen - eine Föderation von Libyen, Ägypten und Syrien zur "Arabischen Republik", die freilich nie umgesetzt wird.

1973
Oktober: Im "Yom-Kippur-Krieg" versuchen die arabischen Staaten erneut, Israel "von der Landkarte zu tilgen"; obwohl sie von der Sowjet-Union massiv unterstützt werden - während die USA in Person ihres jüdischen Außenministers Henry Kissinger Israel in den Rücken fallen - mißlingt dies wiederum.
Gaddafi wird zum Hauptfinanzier der "Palästinensischen Befreiungs-Organisation [PLO]" des Terroristen Yāsir 'Arafāt (die bereits im Vorjahr den Anschlag auf die Olympischen Spiele von München verübt hatte).


November: Gaddafi wird von Georg Goldappel, der unter dem Namen "Georges Pompidou" vom Generaldirektor des jüdischen Bankhauses Rothschild zum Präsidenten von Frankreich aufgestiegen ist, zum Staatsbesuch in Paris empfangen.


Gaddafi erklärt den Golf von Sidra ("Große Syrte") ab dem 32. Breitengrad - d.h. in etwa von Misurata bis Bengasi - zum libyschen Hoheitsgewässer.
(Offiziell anerkannt wird diese einseitige Erklärung zwar von niemandem, aber von fast allen stillschweigend hingenommen - mit Ausnahme der USA, deren Mittelmeerflotte dort regelmäßig Manöver abhält und dabei auch schon mal ein paar libysche Kampfflugzeuge abschießt.)

1974
Gaddafi verhandelt mit Habib Bourguiba, dem Diktator von Tunesien - das im Gegensatz zu Libyen kaum Bodenschätze, insbesondere kein Erdöl hat -, über einen Zusammenschluß der beiden Staaten. Die Verhandlungen scheitern nicht nur, sondern führen zu einer dauerhaften Feindschaft.
Eine Zeit lang versucht Gaddafi, sich dem Block der "Blockfreien" anzunähern, der nach dem Sturz Soekarnos und dem Tod Nassers vom jugoslawischen Diktator Tito angeführt wird.
(Gaddafi sieht großzügig darüber hinweg, daß Tito Kettenraucher, Alkoholiker und passionierter Zocker ist, während er selber in Libyen Alkohol, Nikotin und Glücksspiel verboten hat und - im Gegensatz zu vielen anderen Machthabern in muslimischen Staaten, für deren Untertanen die gleichen Verbote gelten - auch persönlich abstinent lebt.)


1975
Februar: Gaddafi empfängt den RÖ-Kanzler Bruno Kreisky - einen vom Glauben abgefallenen Juden und bekennenden Israel-Hasser - zum Staatsbesuch in Tripoli. Die beiden schließen enge Freundschaft, die erst der Tod (Kreiskys) scheidet.


Gaddafi veröffentlicht sein politisches Credo des "islamischen Sozialismus" in drei Teilen, das er "al-kitāb al-aħđar [wörtlich: Das Buch das grüne]" nennt. (Eine deutsche Übersetzung erscheint 1978 unter dem Titel "Das grüne Buch".)

[Das grüne Buch]

Das Werk wird im Westen gerne mit dem "Roten Buch" von Mao Tse-tung verglichen (vor allem von Leuten, die keines von beiden gelesen haben und/oder Äpfel nicht von Birnen unterscheiden können :-). Dabei haben sie nicht die geringste Ähnlichkeit: Während letzteres lediglich eine Sammlung von Plagiaten nicht kenntlich gemachten Zitaten chinesischer Klassiker ist (die in Rotchina niemand mehr als solche kennt, da die alte Literatur dort vollständig verbrannt aussortiert worden ist), handelt es sich bei ersterem um durchaus eigenständige politische Gedanken - über die man freilich geteilter Meinung sein kann:
  • Die Kritik an der westlichen "Parteien-Demokratie" (Gaddafi nennt sie "Parteien-Diktatur") ist nachvollziehbar, ebenso seine Skepsis gegenüber Volksabstimmungen, bei denen man auf komplexe Fragen nur mit "ja" oder "nein" antworten kann, und Verfassungen, die den Untertanen in der Theorie Rechte einräumen, die ihnen in der Praxis jedoch vorenthalten werden. ("Papier ist geduldig.") Gaddafi setzt dagegen auf Gewohnheitsrecht - insbesondere religiöses - und direkte Basis-Demokratie. (Böse Zungen bemerken freilich, daß es damit in der Praxis nicht weit her sei, da die "Volkskonferenzen" und "Volkskongresse" der "Basisdemokraten" einem "Kontrollrat" unterstehen, der wiederum von Gaddafi selber "kontrolliert" wird.)
  • (Gaddafis Kritik an der Presse - der er ein ganzes Kapitel widmet - fand Dikigoros seinerzeit recht befremdlich, da er selber noch so naïv war, an die Pressefreiheit und an die Kontrollfunktion der "vierte Gewalt" zu glauben; heute muß er einräumen, daß Gaddafi in diesem Punkt recht hatte, nicht nur in Bezug auf die Presse, sondern auf die Mainstream-Medien überhaupt.)
  • Gaddafis Wirtschaftsmodell ist nichts weiter als eine Abart des Murxismus. Und die Verwirklichung "filanthropischer" Ideen wie denen, daß jeder ein eigenes Haus und ein eigenes Auto haben sollte, weil Mietshäuser und Taxis "Ausbeutung" seien, und daß niemand Lohnarbeit für einen Privatunternehmer leisten sollte, weil das "Sklaverei" sei, kann man sich nur leisten, wenn ein Staat über hohe externe Einnahmen verfügt - wie Libyen aus dem Erdöl-Export -, mit denen das Defizit der [ver]staatlich[t]en volkseigenen Betriebe, in denen "niemand ausgebeutet" wird, ausgeglichen werden kann. (Böse Zungen merken wiederum an, daß viele Menschen in Libyen nicht mal ein eigenes Zelt und ein eigenes Kamel haben und daß es sehr wohl noch sklavenähnliche Arbeitsverhältnisse gibt - vor allem in privaten Haushalten, denen Gaddafi ebenfalls ein ganzes Kapitel widmet.)
  • Gaddafis Staats- und Gesellschaftslehre ist eine merkwürdige Mischung aus Banalitäten (die im Westen freilich zunehmend vergessen/verdrängt werden) - z.B. über Familien, Clans, Stämme und Nationen -, Ausführungen, über die man streiten kann - z.B. über Frauen, Neger (denen er die Weltherrschaft voraus sagt) u.a. "Minderheiten", die geschützt werden müssen - und solche, die nicht nur unsinnig, sondern sogar gefährlich sind, z.B. die Notwendigkeit, daß alle Menschen die selbe Sprache sprechen sollten (am besten Arabisch), damit die Geschmäcker in Musik, Kunst und Kultur besser gleichgeschaltet werden können.
  • (Daneben gibt es wieder Dinge, die Dikigoros heute anders sieht als damals. Daß das Recht (Gaddafi nennt es "Zwang") zum Schulbesuch "diktatorisch" oder gar "tyrannisch" sein könne, wäre ihm früher nie in den Sinn gekommen. Und dazu, sich für die Kunst des Kamelreitens zu interessieren, hätten ihn früher keine zehn Kamele Pferde gebracht. Aber inzwischen sieht auch er, daß staatliche "Bildungsanstalten" von Diktator[inn]en, wie sie heute in der BRDDR u.a. Ländern der einstmals "freien Welt" des Westens herrschen, tatsächlich leicht zu Verblödungsanstalten gemacht werden können. Und wenn er sieht, wie verwaist unsere Sportplätze sind, und daß die meisten Menschen ihrer "Sportbegeisterung" heutzutage vor allem dadurch Ausdruck verleihen, daß sie vor der Glotze sitzen und zuschauen, wie andere gegen den Ball treten oder schlagen, während sie selber nur noch saufen und grölen, dann hat er sogar Verständnis für den Standpunkt: "Selber Kamelreiten macht fit!")

Dezember: Ein halbes Dutzend deutscher, palästinensischer und venezolanischer Terrorist[inn]en unter dem Kommando des berühmt-berüchtigten "Carlos" überfällt das OPEC-Büro in Wien, tötet mehrere Personen und nimmt 33 OPEC-Bonzen, darunter 11 Öl-Minister aus aller Welt, als Geiseln.
(Im Nachhinein entbrannte ein müßiger Streit, wer hinter der Aktion stand: Gaddafi oder sein Protegé 'Arafāt. Erst 2011 gelangte man zu der felsenfesten und unumstößlichen Überzeugung, daß es ersterer war.)

1976
Gaddafi kauft sich über seine StrohmannInvestment-Firma LAAICO beim italienischen Rüstungsbetrieb FIAT u.a. anderen europäischen Industrie-Unternehmen ein.
Dezember: Gaddafi reist nach Moskau und schließt ein Freundschafts- und Handelsabkommen mit der Sowjet-Union, die ihm u.a. Kampfjets liefert.


1977
20.-24. Juli: Gaddafi versucht, auf perfide Art und Weise - die bald auch anderswo Schule machen und ihm 34 Jahre später selber zum Verhängnis werden soll -, das Regime Sadats - dessen plötzlicher Schmusekurs mit Israel ihn irritiert - zu destabilisieren: Er schickt eine Truppe Krawallmacher in Regimentsstärke über die Grenze nach Ägypten, um dessen bewaffnete Organe zu einem Eingreifen gegen "friedliche Demonstranten" zu provozieren, was wiederum ihm als Kriegsvorwand dienen soll.
Sadat reagiert unerwartet hart: Er weist nicht nur die an der Grenze stationierten Truppen an, zu tun, wozu sie da sind, nämlich illegale Migranten Eindringlinge Angreifer zusammen zu schießen, sondern er läßt auch gleich ein paar Panzerdivisionen auf libyisches Gebiet vordringen und die Ausgangslager jener "Demonstranten" platt machen. Als Gaddafi daraufhin seine Luftwaffe einsetzt, zieht auch sie gegen die ägyptische den Kürzeren. Die blamable Niederlage in diesem Fünf-Tage-Krieg (der nie so genannt wird) beschädigt Gaddafis militärisches Ansehen schwer und bestärkt ihn in der Auffassung, daß er seine Waffen künftig nicht mehr allein in Frankreich und der SU kaufen sollte.

1978
Januar: Gaddafi läßt libysche Truppen in den Tschad einrücken, der von Aufständen und Stammeskämpfen - im Westen als "Bürgerkriege" mißverstanden - geplagt wird, und reklamiert dessen nördlichen Wüstenstreifen ("Aozou") für sich.****


Juni: Während der Wichtigtuer und Schaumschläger SPD-Genosse und BRD-Kanzler Schmidt Schnauze Helmut Schmidt in Schwarz-Afrika herum gurkt reist und Länder besucht, in denen nichts zu holen ist, um ihnen auf Kosten der deutschen Steurzahler Milliarden Entwicklungshilfe in den Rachen zu schieben, empfängt der SED-Genosse und DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker Gaddafi zum Staatsbesuch in Berlin, der Hauptstadt der DDR, um Sonderkonditionen für deren Belieferung mit libyschem Erdöl auszuhandeln.


1979
März: Unter US-amerikanischem Druck schließen Israel und Ägypten Frieden, was Sadat den Haß aller Araber einträgt.
Als kleines Dankeschön an den israelischen Ministerpräsidenten Begin verweigert US-Präsident Carter Libyen die Auslieferung eines Dutzend bereits bezahlter Kampfflugzeuge aus US-Produktion.
Gaddafi droht daraufhin mit der Einstellung der libyschen Erdöllieferungen. Carter - dem nach der Machtergreifung fundamental-islamischer Ayatullahs in Tährân bereits der Ausfall der iranischen Öllieferungen droht - muß klein beigeben - ein außenpolitischer Triumf für Gaddafi.

1980
Gaddafi schickt Killertrupps in alle Welt aus, die libysche Exilanten ermorden. Die betroffenen Länder - vor allem die Ex-Kolonialmacht Italien - wagen nicht zu reagieren, zumal Gaddafi gleichzeitig eine Propaganda-Offensive wegen angeblicher italienischer Greuel im Krieg von 1911/12 startet.


Diese Propaganda folgt dem Schema des Vorwurfs, daß Italien im Krieg gegen Abessinien Bombenflugzeuge einsetzte. Das war 1935 tatsächlich der Fall; 1911/12 gab es allerdings noch gar keine Bombenflugzeuge - geschweige denn italienische -; die Idee, Flugzeuge als Bomber einzusetzen, wurde erst im Ersten Weltkrieg von dem Franzosen Roland Garros entwickelt.)
Larry Collins und Dominique Lapierre veröffentlichen "Der fünfte Reiter", die Geschichte eines versuchten Anschlags Gaddafis mit einer Wasserstoffbombe auf New York City. Da sich bisher alle Bücher der beiden Journalisten als sorgfältig recherchierte Tatsachenberichte erwiesen haben, wird die offizielle Bezeichnung "Roman" von vielen Lesern nicht ernst genommen. Gaddafi traut man inzwischen ein solches Schurkenstück ohne weiteres zu.


Oktober: Sadat fällt einem Attentat zum Opfer. Eine Tatbeteiligung Gaddafis wird vermutet, aber nie bewiesen.

1982
März: Gaddafi reist zum Staatsbesuch nach Österreich. Sein Freund Kreisky bereitet ihm einen großen Bahnhof und macht ihn bei der Gelegenheit mit den "friedensbewegten" BRD-Politikern Otto Schily und Alfred Mechtersheimer (GAL) - die rein zufällig ebenfalls in Wien weilen - bekannt.
Ganz anders der neue (seit 1981) US-Präsident Ronald Reagan - dessen erklärtes Vorbild Thomas Jefferson ist -; er verhängt ein Handelsembargo gegen Libyen (dem sich seine europäischen Verbündeten freilich nicht anschließen).


Juli: Gaddafi empfängt Schily und Mechtersheimer zum Gegenbesuch in Tripoli. Sie vereinbaren - gegen großzügige Spenden - ein enge politische Kooperation; seitdem gehört die GAL zu den Hauptunterstützern Libyens in der BRD.

1983
Gaddafi beschließt, die im Süden Libyens gelegenen unterirdischen Wasservorräte anzuzapfen und sie mit Pipelines in den Norden des Landes zu schaffen, um die Versorgung der Küstenstädte mit Trinkwasser zu verbessern und die Wüste fruchtbar zu machen. (Libyen soll langfristig vom Importeur zum Exporteur landwirtschaftlicher Produkte werden. Der Plan krankt "nur" daran, daß Libyen außer Geld kaum etwas zu seiner Umsetzung beitragen kann. Daher läßt Gaddafi Firmen aus Westdeutschland und Südkorea Maschinen, Anlagen und Know-how liefern.
(Gleich nach Abschluß der Anfangsfase schickt er deren Mitarbeiter in die Wüste nach Hause und ersetzt sie durch einheimische Keksperten Spezialisten, um das Projekt als ein "rein libysches" ausgeben zu können. Seitdem geht es nur noch schleppend voran - für die Fertigstellung werden nunmehr Jahrzehnte statt Jahre veranschlagt :-)

1984
April: Nachdem die britische Regierung (PM Thatcher) militante Krawallmacher friedliche Anti-Gaddafi-Demonstranten zur libyschen Botschaft in London vorgelassen hat - sogar unter Polizeischutz -, verteidigen sich die Botschaftsangehörigen mit MG-Feuer. Dabei werden einige Demonstranten verwundet, eine Polizistin aus dem Begleitschutz erliegt ihren Verletzungen. Der zum "Mord" aufgebauschte Vorfall führt zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Großbritannien und Libyen für die nächsten 10 Jahre.
November: Gaddafi reist auf Einladung des griechischen Ministerpräsidenten Papandreou nach Kreta zu Verhandlungen mit dem französischen Staatspräsidenten François Mitterrand. Die beiden SchurkenStaatsmänner vereinbaren eine Aufteilung des Tschad ihrer Interessensfären im Tschad entlang dem 16. Breitengrad.


(Die Kämpfe werden jedoch fortgesetzt: Weiterhin unterstützt Frankreich die Regierung, Libyen die Aufständischen.)
Dezember: Gaddafi reist nach Mallorca und schließt Freundschaft mit dem spanischen Sozialistenführer Gonzales - den Kreisky in seinen Memoiren als einen von nur fünf intelligenten Politikern in Europa (außer sich selber noch Mitterrand, Papandreou und Soares) bezeichnet. Seitdem sind die Sozialisten in Spanien - ähnlich wie die Grünen in der BRD - Gaddafis beste Verbündete.


drei ("Intelligenz"-)Bestien auf Malle: Gaddafi, Gonzales und Kreisky

1985
Gaddafi mischt sich in den Golfkrieg zwischen dem sunnitischen Irak und dem shi'itischen Iran (1980-88) ein - überraschend auf Seiten des letzteren.

1986
Januar-März: Im Golf von Sidra kommt es wiederholt zu Gefechten zwischen US-amerikanischen und libyschien Kriegsschiffen. Gaddafi muß den Verlust von zwei der letzteren einstecken.
16. Februar: Gaddafi erleidet eine weitere militärische Niederlage, als Mitterrand im Hinblick auf die anstehenden Parlamentswahlen beschließt, Stärke zu demonstrieren und eine Staffel seiner im Tschad stationierten Jagdbomber in einem Überraschungsangriff auf das Wadi Dum im Süden Libyens den dortigen Militärflugplatz binnen weniger Minuten platt machen läßt.
(Das Husarenstück - im Tiefflug durch die Wüste, unter Umgehung aller Radar-Warnsysteme und Flugabwehrraketen, eine militärische Meisterleistung, die Dikigoros der französischen Luftwaffe gar nicht zugetraut hätte - kann indes nicht verhindern, daß die Sozialisten im März die Wahlen verlieren und Mitterrand eine "Cohabitation" mit den Gaullisten eingehen muß.)
5. April: Gaddafi läßt einen Bombenanschlag auf den Puff den Nachtclub die Discothek "La Belle" in Berlin verüben, dessen Opfer vor allem US-amerikanische BesatzungsBefreiungs-Soldaten sind.


15. April: Reagan läßt die USAF - von britischen Flughäfen, die ihm Thatcher zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt hat - einen Vergeltungsangriff auf Gaddafis private Wohnstätten in Tripoli und Benģasi fliegen. Diese werden zwar zerstört, getötet wird aber nur seine 2-jährige Adoptivtochter, da der Rest der Familie außerhalb in Zelten zu nächtigen pflegt - was dem US-Geheimdienst irgendwie entgangen sein muß. Gaddafi läßt die Ruinen stehen und davor ein überdimensionales Denkmal errichten, das den Kindesmord anprangert.


Immerhin erreichen die USA durch Druck auf ihre Vasallen Verbündeten, daß diese ein Waffenembargo gegen Libyen verhängen und daß Gaddafi seine Beteiligungen an europäischen Rüstungsfirmen vorübergehend aufgeben muß. (Er wird aber nicht etwa enteignet, sondern kann seine Anteile - mit z.T. erklecklichen Gewinnen - frei an der Börse verkaufen.)

1988
Gaddafi stiftet den nach sich selbst benannten Internationalen Preis für Menschenrechte.


Erster Preisträger wird der südafrikanische Terrorist und Negerhäuptling Aktivist und Menschenrechtler Nelson Mandela (1989 - er sitzt zu diesem Zeitpunkt noch wegen mehrfachen Mordes ein). Zu seinen Nachfolgern zählen so üble Politverbrecher illustre Persönlichkeiten wie Ahmäd bin Bälla (1995), Louis Farrakhan (1996), Fidel Castro (1998), Evo Morales (2000), Hugo Chávez (2004), Mahathir (2005), Dom Mintoff (2008), Daniel Ortega (2009) und Recep Tayyip Erdogan (2010).
(Der Fairness halber ist festzuhalten, daß einige Preisträger nicht annähernd so schlimm waren wie manche Empfänger des Friedens-Nobelpreises.)

Dezember: Gaddafi läßt ein Flugzeug der U.S.-Fluglinie PanAm über dem schottischen Ort Lockerbie in die Luft sprengen*****; 270 Insassen sterben.


Die USA setzen daraufhin UN-Sanktionen gegen Libyen durch.

1990
Mai: Die erste Auslandsreise des im Februar wider alle Vernunft aus der Haft entlassenen Mörders Mandela (eine Begnadigung, die Millionen Menschen aller Hautfarben im südlichen Afrika das Leben kosten wird) führt ihn zu seinem Freund Gaddafi nach Tripoli.


Zwei Mörder, die sich gesucht und gefunden haben: Mandela und Gaddafi

1993
20. Juli Oktober: Der Putschversuch einer kleinen Offiziersclique scheitert kläglich, nachdem das Attentat auf den Führer Revolutionsführer mißlungen ist.

1994
Juni: Gaddafi zieht mit großer Geste die libyschen Truppen aus dem nördlichen Tschad ab.
(Tatsächlich unterstützt er weiterhin die Aufständischen - die gar nicht daran denken, ihren Kampf gegen die Regierung einzustellen - mit Geld und Waffen. Gaddafi erreicht damit allerdings nur, daß sich der Tschad künftig am Westen orientiert und mit dessen Hilfe eine Pipeline von seinen im Süden gelegenen Erdölfeldern durch Kamerum zum Atlantik baut.)

1997
Ungeachtet der UN-Sanktionen empfangen Vertreter der deutschen Rüstungsindustrie Friedensindustrie mit Billigung der Bundesregierung (BK Kohl) eine libysche "Wirtschaftsdelegation" in Frankfurt/M. und vereinbaren die Bildung eines "Deutsch-Libyschen Wirtschaftsforums [DLWF]", das im

1998
Mai in Tripoli offiziell gegründet wird und auch nach der Machtergreifung einer rot-grünen Koalition (BK Schröder) im
September fortbesteht.

1999
Gaddafis Freund Mandela erreicht die Aufhebung der UN-Sanktionen gegen Lybien.


Im Gegenzug liefert Gaddafi einen gewissen Äl-Megrahi als Lockerbie-Attentäter an die Niederlande (!) aus, wo er nach einem zweijährigen Prozeß zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wird.

2001
11. September: Nach den muslimischen Kamikaze-Anschlägen auf das World Trade Center in New York City und das Pentagon in Washington D.C. distanziert sich Gaddafi aus Angst vor einem amerikanischen Vergeltungsschlag verbal von den Tätern.

2002
Januar: Gaddafi kauft sich beim italienischen Fußballverein Juventus Turin ein, der seinen Sohn äl-Saadi unter Vertrag nehmen muß.


(Da Gaddafi auch die notwendigen Schiedsrichter kauft, wird Juventus Turin Abonnements-Meister, bis der Betrug auffliegt und der Verein zwangsrelegiert wird. Allerdings erreicht Gaddafi durch Bestechung auch der höheren Sportgerichte, daß die Bestrafung in zweiter Instanz abgemildert wird und "Juve" bald wieder oben "mitmischen" kann.)
März: Gaddafi kauft sich auch wieder bei Fiat ein.

2003
Januar: Die UNO macht Gaddafi zum Vorsitzenden der Kommission für Menschenrechte. (Wen sonst? :-)


Dezember: Gaddafi verspricht - ohne Anerkennung eines Rechtsgrunds -, den Angehörigen der Opfer des Lockerbie-Anschlags Schadenersatz zu leisten.******
Außerdem verkündet er, daß er keine Lust mehr habe, selber Massenvernichtungswaffen zu entwickeln, sondern diese lieber im Ausland kaufen würde. Rüstungsindustrielle und von deren Lobbyisten geschmierte Politiker in aller Welt spitzen die Ohren.

2004
März: Der britische Pudel Päderast Premierminister Blair fliegt nach Libyen und kriecht Gaddafi tief in den Ar..., lobt Gaddafi in den höchsten Tönen für seinen Jahrzehnte langen aufopferungsvollen Kampf gegen den internationalen Terrorismus und verspricht ihm, sich für eine Aufhebung des Waffenembargos gegen Libyen einzusetzen und ihn sodann mit allem zu beliefern, was er für die Fortsetzung des Anti-Terror-Kampfes benötigt. Um den ärgerlichen kleinen Zwischenfall von 1984 vergessen zu machen, verpflichtet sich Blair außerdem, alle lybischen Flüchtlinge, die sich noch im Vereinigten Königreich aufhalten, festzunehmen und an Gaddafi auszuliefern - was auch geschieht. Er muß sich dafür von bösartigen Journalisten und Karikaturisten üble Verunglimpfungen gefallen lassen - was er jedoch mit Fassung erträgt.


Juni-Juli: Gaddafi, der selber gerne Schach spielt, holt als "Sponsor" eine Veranstaltung, die der korrupte Schachverband FIDE als "Weltmeisterschaft" bezeichnet, nach Tripoli. Da Gaddafi Juden die Einreise verweigert und 99% der weltbesten Schachspieler Juden sind, gerät das Ganze zur Farce. "Weltmeister" wird ein muslimischer Figurenschieber Qualifikant aus Usbekistan, der beim Godesberger SK in der 2. Bundesliga spielt und von niemandem ernst genommen wird; er verschwindet bald wieder in der Versenkung.*******


auf den Spuren von Napoléon Bonaparte, Piłsudski und Helmut Schmidt: Gaddafi gibt den großen Schachspieler

August: Das ghanaïsche Nachrichtenmagazin New African veröffentlicht eine auf "Wahlen" seiner Leser basierende Liste der "größten Afrikaner aller Zeiten". Gaddafi belegt den geteilten 11. Platz (zusammen mit dem südafrikanischen Terroristen Steve Biko und dem zum Islam konvertierten US-Boxer Cassius Clay alias Muhammad Ali).
Oktober: Auf einem Treffen in Luxemburg beschließen die EU-Außenminister einstimmig, das Waffenembargo gegen Libyen aufzuheben.********
BRDDR-Kanzler Schröder (SPD) fliegt nur wenige Tage später zum Staatsbesuch nach Libyen und verspricht nicht nur Waffen, sondern auch Personal: Der Bundesnachrichtendienst (BND) bildet künftig libysche Terroristen Polizisten aus.


November: Auch Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac beeilt sich, Gaddafi in Tripoli seine Aufwartung zu machen und ihm Waffenlieferungen zuzusagen.


Anschließend lädt die EU ihren neuen braven Verbündeten Gaddafi nach Brüssel ein. (Die europäischen Staaten - insbesondere die BRDDR, deren Politverbrecher weise Politiker den Verzicht auf Kernenergie beschlossen haben - sind nach dem weitgehenden Ausfall der Öllieferungen aus dem Iraq, Nigeria und Venezuela und angesichts der Unzuverlässigkeit des Iran auf jeden Tropfen libyschen Erdöls dringend angewiesen.) Er reist dort in Begleitung seiner schwer bewaffneten "Amazonen"-Leibwache - einem weiblichen Killer-Kommando - an.


(Etwas Vergleichbares läßt sich nicht mal der korrupte Negerstaat die demokratische Republik Nigeria bieten: Als Gaddafi dort zum Staatsbesuch mit seinen "Amazonen" aufkreuzthalbmondt, müssen sie ihre Waffen abgeben :-)

2006
10. April: In einem Interview mit dem arabischen Fernsehsender Äl-Jazīra erklärt Gaddafi, warum er den bewaffneten Kampf gegen den Westen eingestellt hat - er benötigt ihn nicht mehr: "Allah wird dem Islam den Sieg in Europa verleihen, auch ohne Schwerter und Kanonen. Die 50 Millionen Muslime in Europa werden binnen weniger Jahrzehnte einen muslimischen Kontinent schaffen, durch die Fruchtbarkeit ihrer Frauen. Europa und Amerika sitzen in der Zwickmühle: Sie müssen sich entweder rechtzeitig zum Islam bekehren oder ihm den Krieg erklären." [Eine durchaus zutreffende Analyse, der sich Dikigoros nur anschließen kann - noch ist es Zeit!]


Gaddafi organisiert und finanziert in großem Maßstab die Invasion Immivasion Immigration von afrikanischen Muslimen über Libyen auf die italienische Insel Lampedusa und damit in die EU - die keinerlei Gegenwehr leistet, sondern im Gegenteil alle im Mittelmeer verfügbaren Schiffe einsetzt, um etwa in Seenot geratene Immigranten zu retten, so daß Gaddafi die billigsten "Seelenverkäufer" einsetzen kann.


November: Auf dem 9. Jahrestreffen des DLWF in Bengazi lobt Bundesaußenminister (nachmals Bundespräsident) Frankenstein-Meier in seiner Eröffnungsrede seinen Freund Gaddafi in den höchsten Tönen für dessen Kampf gegen den Terrorismus, seine Migrationspolitik und seine großzügige Förderung der Privatwirtschaft, die dazu geführt habe, daß Libyen den höchsten Lebensstandard in ganz Afrika habe. Das ganze libysche Volk, besonders die jüngere Generation, sei glücklich und zufrieden, und Gaddafi werde es in Zukunft noch herrlicheren Zeiten entgegen führen.
(Eine verfälschte zensierte um den Namen der Unperson Gaddafi bereinigte Fassung jener Rede ist noch immer auf der Webseite des Auswärtigen Amts abrufbar. Auch das DLWF überlebte den Sturz Gaddafis.)

2007
Der neue Präsident Frankreichs, Miklós Sárközy ("Nicolas Sarkozy") - wie Kreisky ein vom Glauben abgefallener Jude aus Österreich-Ungarn -, reist nach Libyen und sagt Gaddafi die Lieferung von Nuklear-Technologie zu, damit dieser Israel mit Atomwaffen vernichten kann - was weiterhin sein erklärtes Ziel ist.


Sarkozy muß sich dafür - ähnlich wie Blair - die Kritik bösartiger Journalisten und Karikaturisten gefallen lassen; er trägt's ebenfalls mit Fassung.
Auch mit anderen Politverbrechern, wie dem Venezolaner Chávez und dem Brasilianer 'Lula' da Silva, pflegt Gaddafi enge Freundschaften.


2008
April: Gaddafi empfängt den russischen Regierungschef Wladimir Putin zum Staatsbesuch in Tripoli. Sie erneuern den 1976 geschlossenen Freundschaftsvertrag und vereinbaren neue Waffengeschäfte.


Juni: Gaddafi mischt sich in den US-amerikanischen Präsidentschafts-Wahlkampf ein. In einer viel beachteten Rede äußert er sich zuversichtlich, daß sein schwarzer Glaubensbruder, der aus Kenya stammende Krypto-Muslim Barack Hussein Obama mit Hilfe seiner Wahlkampflügen zum US-Präsident gewählt, sodann die Maske fallen lassen und eine streng pro-islamische Politik (Verrat Israels an seine arabischen Nachbarstaaten, Abzug der US-Truppen aus Afģānistān und dem Irāq, Freundschaft mit dem Îrân und Libyen) betreiben wird. (Obama wird im November tatsächlich gewählt.)


August: Auch der italienische Regierungschef Berlusconi muß vor Gaddafi zu Kreuze kriechen angesichts der Drohung, ihm den Ölhahn zuzudrehen und die Immivasion hunderttausender Afrikaner (ob derer Italien bereits den Staatsnotstand ausgerufen hat) noch weiter anzuheizen. Er verspricht Gaddafi im Rahmen eines "Freundschaftsabkommens" zwischen Italien und Libyen "Wiedergutmachungs"-Zahlungen in Höhe von 5 Milliarden US-$.

[Politclowns unter sich]

September: US-Präsident Bush schickt seine Außenministerin Rice nach Libyen, um sich bei seinem guten Freund Gaddafi für die völlig unberechtigten Bombenangriffe von 1986 zu entschuldigen.
(Nach unbestätigten Gerüchten sollen sich der Libyer und die US-Negerin bei dieser Gelegenheit auch persönlich näher gekommen sein; über Art und Umfang der dabei eingesetzten Mittel herrscht Uneinigkeit.)


November: Gaddafi schlägt seine Zelte im Moskauer Kreml zum Gegenbesuch bei Putin auf. Auch Rußland soll Libyen Technologie zum Bau von Atombomben liefern - doppelt genäht hält besser, und auf die Franzosen kann man sich ja nie so ganz verlassen. Immerhin schicken sie, um schön Wetter zu machen, die Schlagersängerin Mireille Mathieu - eine persönliche Freundin Sarkozys - nach Moskau, um Gaddafi ein Ständchen zu bringen.


2009
Februar: Gaddafi wird in Addis Abeba zum Führer der "Afrikanischen Union" gewählt. Als solcher erklärt er, die Gründung der "Vereinigten Staaten von Afrika" anzustreben und rechtfertigt die Piraterie am Horn von Afrika als "Akt der legitimen Notwehr der Afrikaner gegen die gierigen Westler".
Juni: Nach dem Ableben des Gabuner Diktators Hadji Halef Omar Bingo Bängo Bongo ist Gaddafi das dienstälteste Staatsoberhaupt Afrikas. (Weltweit wird er nur noch von der britischen Queen Elizabeth II und König Bhumibol von Thailand übertroffen.)
Juli: Die UNO ernennt Gaddafis Tochter Aischa zur Ehrenbotschafterin ihres "Entwicklungsprogramms" (UNDP), das sich vor allem dem Kampf gegen die Unterdrückung der Frau widmet. (Es soll im Westen tatsächlich noch Staaten geben, die Frauen unterdrücken, indem sie ihnen verbieten, den Tschador oder auch nur ein Kopftuch zu tragen :-)*********

[Gaddafis Tochter Aischa]

September: In New York City tritt Gaddafi vor der UN-Vollversammlung - deren Vorsitz man Libyen übertragen hat - als "König von Afrika" auf, zerreißt demonstrativ die UN-Charta und verlangt 7.77 Billionen US-$ "Entschädigung" für die Kolonialzeit.


(Der Jude Larry King bietet Gaddafi anschließend eine geschlagene Stunde lang in seiner populären Talk-show eine TV-Plattform, um sein Verhalten im allgemeinen und seinen UN-Auftritt im besonderen zu rechtfertigen - eine mehr als peinliche Veranstaltung, die man auf Französisch einen "dialogue de fous" nennen würde: Gaddafi kann nur wenig Englisch, King überhaupt kein Arabisch, und der Dolmetscher beides nur ansatzweise :-)
Gaddafi verlangt ferner die Zwangsauflösung der Schweiz und die Verteilung ihrer Territorien an die Nachbarstaaten Frankreich, Deutschland und Italien - deren Regierungen sich durch besondere Untertänigkeit gegenüber Gaddafi auszeichnen.
Auf der Rückreise von New York macht Gaddafi in Caracas bei seinem Freund Chávez Station. Dieser feiert ihn als "einen der größten Staatsmänner des Jahrhunderts" und verehrt ihm den Säbel des Freiheitskämpfers Simon Bolivar (oder, wie böse Zungen meinen, eine Nachbildung desselben :-).


November: Die Schweizer wagen es - nicht zuletzt als Reaktion auf Gaddafis Äußerungen -, in einer Volksabstimmung mit großer Mehrheit den Neubau von Minaretten zu verbieten. Die islamische Welt - allen voran Gaddafi - tobt vor Wut.**********


2010
August: Gaddafi reist erneut nach Italien. Nachdem seine Schutzgeld-Erpressung zwei Jahre zuvor so gut funktioniert hat, verlangt er nunmehr jährlich 5 Milliarden Euro - aufzubringen von der ganzen EU -, damit er die Millionen Afrikaner, die sich bereits in libyschen Auffanglagern gesammelt haben, nicht auf Europa los läßt. Zum Entsetzen von Pro Asyl u.a. "Flüchtlings-Verbände" schaltet Berlusconi jedoch diesmal auf stur - er ist bereits seit dem Vorjahr dazu übergegangen, keine Immigranten aus Afrika mehr in Italien aufzunehmen*********** -, so daß Gaddafi unverrichteter Dinge wieder abreisen muß.
Oktober: Gaddafi empfängt Chávez zum Gegenbesuch in Tripoli.
29. November: Gaddafi empfängt - in einem schicken roten Kleid vom französischen Modeschöpfer Pierre Cardin - den spanischen Ministerpräsidenten Zapatero zum Staatsbesuch in Tripoli.


30. November: Einen Tag später empfängt Gaddafi im selben Kleid den bundesdeutschen Mini[pli]star Außenminister Schwesterwelle, der sich von ihm tief den Ar... f...en läßt ihm tief in den Ar... kriecht ihn seiner unverbrüchlichen Freundschaft und Treue versichert.
Kein Außenstehender käme auf den Gedanken, daß Gaddafis Sturz bereits beschlossene Sache ist und daß ihm der Abschaum der europäischen Politikerkaste ein letztes Mal seine Reverenz erweist.
Dezember: Im benachbarten Tunesien beginnt das, was man später den "Arabischen Frühling" nennt.

2011
Februar: Mit Unterstützung der ägyptischen Muslim-Bruderschaft und der sa'udischen äl-Qaidā beginnen radikal-islamische Elemente in der Cyrenaika mit einem Aufstand gegen das Gaddafi-Regime, mit dem Ziel, in Libyen einen fundamentalistischen "Gottesstaat" zu errichten. Obwohl sie dies z.T. ganz offen aussprechen, glauben Politiker in Ost und West, daß es sich bei jenen Elementen um "gute Demokraten" handele, die nichts sehnlicher wünschen, als in Frieden und Freundschaft mit ihnen zu leben. Kaum jemand (außer ein paar Karikaturisten, die - noch - niemand ernst nimmt) will wahr haben, daß diese Elemente eine noch größere Gefahr darstellen als Gaddafi.


März: Der UN-Sicherheitsrat beschließt ohne Gegenstimmen, die Verhängung eines "Flugverbots" über Libyen zu erzwingen. Unmittelbar darauf beginnt die französische Luftwaffe ohne Kriegserklärung mit Bombenangriffen auf Libyen unter dem Vorwand, damit den "Schutz der Zivilbevölkerung und ihrer Menschenrechte" gewährleisten zu wollen. Die Luftstreitkräfte Großbritanniens und der USA schließen sich an, bomben den Aufständischen den Weg nach Tripoli frei und zerstören in wenigen Monaten Libyens gesamte Infrastruktur.************
August: Tripoli fällt an die Aufständischen. Gaddafi, dessen Familie über Tunesien - nach anderen Quellen: über Algerien - ins Sultanat Oman flieht, schlägt Angebote seiner Freunde Ortega und Chavez aus, ihm Asyl in Nicaragua bzw. Venezuela zu gewähren, und geht statt dessen nach Syrte in dem Glauben, den Bürgerkrieg noch für sich entscheiden zu können.
20. Oktober: Gaddafi wird bei dem Versuch, sich aus Syrte abzusetzen, von der USAAF entdeckt und sein Konvoi bombardiert. Er fällt verwundet in die Hände von Aufständischen, die ihn an Ort und Stelle tot schlagen. Seine in den Ar... gepfählte Leiche wird zwei Tage zur Schau gestellt und dann bei Nacht und Nebel in der Wüste verscharrt.

[Das geschieht ihm recht]

23. Oktober: Die Aufständischen erklären Libyen zu einer islamischen Republik und führen die Sharia ein. Über Bengasi flattert die äl-Qaidā-Flagge; der Teufel ist - vor allem Dank Frankreich - mit Beelzebub ausgetrieben.

[Danke, Frankreich!]

Dezember: Amnesty International läßt im world wide web den "Helden der Menschenrechte" wählen. Gaddafi siegt bei der Online-Abstimmung - an der jeder teilnehmen darf, der von ihr wußte (Dikigoros ist sie aus unerfindlichen Gründen entgangen :-) mit weitem Abstand vor dem schwarzen Päderasten und Drogenjunkie weißgewaschenen Neger King of Pop Michael Jackson.


2012
Mai: Der Film "The Dictator" von und mit Sacha Baron Cohen kommt in die Kinos. Ebenso offensichtlich wie die Hauptgestalt seines Vorbilds - "The Great Dictator" von und mit Charles Chaplin auf Hitler anspielte, spielt dessen Hauptgestalt - Generaladmiral Aladin - auf Gaddafi an.


(Viel interessanter als der Film - der immerhin das Dreifache der Produktionskosten einspielt - ist die Frage, wo er gezeigt werden darf und wo nicht. Daß er in Kasachstan und den anderen ehemaligen Turkrepubliken der UdSSR verboten ist, dürfte hauptsächlich daran liegen, daß sich der Hauptdarsteller durch seinen Vorgängerfilm "Borat" extrem unbeliebt gemacht hatte. "Echt" dürfte dagegen das Verbot in Malaysia sein, denn der Gaddafi-Preis-gekrönte Menschenrechtler Mahathir nimmt bekanntlich jeden Angriff auf einen anderen Muslim pesönlich :-)


*Das "Ģ" wird hart und stimmlos gesprochen, daher bisweilen auch "K" oder "Q" geschrieben. Das "đ" entspricht einem neugriechischen "δ" bzw. einem stimmhaften englischen "th", wird daher bisweilen auch - irreführend - "dh" geschrieben. Das zweite "a" und das "i" sind lang. Im folgenden wird der Name vereinfacht "Gaddafi" geschrieben. Streng genommen bezeichnet dieser lediglich die Zugehörigkeit zum Clan der Gaddafa. Die korrekte deutsche Namensform wäre "Mu'ammar Minyarssohn".

**Idris war der Enkel von Sayid Muhammäd Ibn Ali äs-Sänussī, dem Gründer der gleichnamigen Wahhabiten-Sekte, deren erklärtes Ziel die Ausrottung aller Nicht-Muslime ist. Die Sekte, in Mäkka gegründet, verlegte ihren Sitz 1895 in die unzugängliche Wüsten-Oase Kufra im Südosten des heutigen Libyen, die erst Anfang der 1930er Jahre von den Italienern erobert wurde. Wer keine Lust hat, sie persönlich zu besuchen, dem empfiehlt Dikigoros die Reise-Erinnerungen des ungarischen Wüstenforschers Ladislaus Almásy (1895-1951), die in der BRDDR leider kaum jemand kennt, obwohl es seit 1997 auch eine Übersetzung ins Deutsche ("Schwimmer in der Wüste") gibt.

***Das genaue Geburtsdatum ist nicht bekannt. Das heute meist genannte Datum - "19.06." - ist pure Fiktion. Nicht einmal das Geburtsjahr und der Geburtsort sind sicher. Nach einer italienischen Mindermeinung wurde Gaddafi 1938 in Misurata geboren. Nach einer französischen These ist er der uneheliche Sohn eines korsischen Luftwaffen-Offiziers namens Preziosi. Bisweilen wird auch behauptet, sein Großvater sei 1911 im Krieg gegen Italien gefallen und sein Vater sei unter Mussolini im Konzentrationslager umgekommen. (Tatsächlich starb Minyar erst 1985 hoch betagt eines natürlichen Todes.) Nach einer in Israel vertretenen - und 2011 von Gaddafis innerlibyschen Gegnern bereitwillig aufgegriffenen - These ist Gaddafi jüdischer Abstammung: Seine Großmutter mütterlicherseits habe (in 2. Ehe) einen Muslim geheiratet und sei erst bei dieser Gelegenheit vom Judentum zum Islam konvertiert.

[Safiya Farkash, Gaddafis Frau]

Diese beiden Thesen widersprechen einander zwar nicht unbedingt - theoretisch könnte Gaddafi einen korsischen Vater und eine [halb-]jüdische Mutter gehabt haben -, sind aber beide nicht hinreichend belegt. Das einzige Indiz für eine Vaterschaft Preziosis ist eine vage Ähnlichkeit der Gesichtszüge. Das einzige Indiz für eine [viertel-]jüdische Abstammung Gaddafis (die ihn nach jüdischem Recht zum Volljuden machen würde, da Judentum ausschließlich matrilinear vererbt wird) ist seine über 40 Jahre bestehende monogame Ehe mit Titos Landsfrau, der mutmaßlichen Jüdin Sofia Farkaš ("Safiya Farkash") - eine unter muslimischen Potentaten weltweit einmalige Erscheinung.
Es dürfte zu weit gehen, auch seine guten Beziehungen zu Tito, Castro und Sarkozy als Indizien zu werten: Bei den beiden ersteren ist ihr Judentum nicht 100%ig gesichert, und Gaddafi dürfte ihnen eher aus politischen Gründen nahe gestanden haben; letzterer war vom Judentum abgefallen und hatte wohl eher wirtschaftliche Motive.

****Man kann trefflich streiten, wer da im "Recht" war. Wenn man sich nicht auf den Standpunkt stellen will, daß die von den alten Kolonialmächten willkürlich mit dem Lineal auf der Landkarte gezogenen Grenzen das Maß aller Dinge sind, wird man nach dem Willen der Bevölkerung fragen müssen. Der Aozou-Streifen wurde und wird von den Tubu bewohnt, einem aus zwei Stämmen bestehenden Völkchen, das sowohl in Libyen als auch im Tschad lebt. Beide Stämme nahmen ganz eindeutig für Gaddafis Libyen Partei. Allerdings handelt es sich dabei um Nomaden, die mal hier- und mal dorthin ziehen und wahrscheinlich gar nicht wußten, wo genau die Grenze verlief. (Navis und Google-maps gab es damals noch nicht; außerdem benutzten sie keine Straßen, sondern zogen mit ihren Kamelen quer durch den Wüstensand.) Da man auch die Öl- und Gasvorkommen, die dort vermutet wurden, nicht fragen kann (zumal sie bis heute nicht entdeckt sind :-) muß die Frage wohl offen bleiben.

*****Einige Zeit wurde - auch in den USA - die These vertreten, daß der Anschlag nicht von Gaddafi ausging, sondern von den iranischen Ayatullahs, als Rache für ein iranisches Zivilflugzeug, das ein übereifriger amerikanischer Kapitän im Persischen Golf als vermeintliches feindliches Kampfflugzeug hatte abschießen lassen. Diese These ist jedoch nicht schlüssig: Selbst wenn die Iraner den Anschlag angestiftet hätten, oblag die Durchführung wohl Gaddafi; denn die Bombe, die zur Explosion führte - oder zumindest der Zeitzünder -, wurde von der Schweiz an Libyen geliefert und von dort über Malta in ein Zubringerflugzeug nach Frankfurt geschmuggelt.

******Die zugesagten Gelder werden jedoch nie ausgezahlt, bis auf einen geringen Teil, den der Westen 2007 an Gaddafi zurück zahlen muß, um einige bulgarische Ärzte und Krankenschwestern, die er als Geiseln genommen hat und zu ermorden hinzurichten droht, frei zu kaufen. Im Gegenzug wird das Urteil gegen Äl-Megrahi - den die Niederlande nach Großbritannien abgeschoben haben - kassiert; er wird im August 2009 klammheimlich nach Libyen entlassen und kann dort seinen wohlverdienten Ruhestand als staatlich anerkannter Terrorist genießen.

*******Gaddafis Apologeten behaupteten folgendes: 1. Libyen habe den Juden nicht die Einreise verweigert, sondern lediglich die vorherige Erteilung der Einreisevisa; diese hätten sie jedoch bei Ankunft am Flughafen in Tripoli bestimmt erhalten. (Aber wie jeder wußte, hätte keine Fluggesellschaft der Welt Personen auf einen Flug nach Tripoli mitgenommen, die beim Einchecken kein libysches Visum vorweisen konnten :-) 2. Das Ganze sei nicht die Idee des braven Gaddafi gewesen, sondern die seines bösen Sohnes. (Als ob sich der über die Entscheidungen seines Vaters hätte hinweg setzen können :-)
Die Hintergründe für die Vergabe der WM nach Libyen sind nie richtig klar geworden. Viele meinten, der korrupte Kalmück Kirsan Iljumzhinow - seit 1995 FIDE-Präsident - hätte sich ganz einfach von Gaddafi kaufen lassen, dto die Turnier-Teilnehmer. (Auch einige christliche Spieler aus der 2. Reihe beteiligten sich an der Farce, allerdings letztlich ohne Erfolg.) Aber das greift wohl zu kurz. I. war nicht irgendein korrupter Kalmück, sondern der Ministerpräsident des russischen Bundesstaates Kalmückien und so korrupt, daß er schon lange vor 2004 Milliardär geworden war. Er hatte es nicht nötig, sich in Sachen Schach bestechen zu lassen; ganz im Gegenteil sponsorte er allerlei Aktivitäten der klammen FIDE aus eigener Tasche (u.a. die Damen-WM, die er in Kalmückiens Hauptstadt Elista statt finden ließ :-) I. war auch kein Anti-Semit. Er ließ nach Auflösung der atheïstischen Sowjet-Union in Kalmückien nicht nur christlich-orthodoxe Kirchen, islamische Moscheen und buddhistische Tempel bauen, sondern auch jüdische Synagogen. Und die Spieler? Der neue FIDE"Weltmeister" flog mit gerade mal 70.000 US-$ nach Hause; der Gewinner der im selben Jahr in der Schweiz ausgetragenen Weltmeisterschaft des 1993 von dem Juden Harry Weinstein alias "Gari Kasparow" gegründeten Konkurrenz-Verbands PCA erhielt dagegen 1 Million SFr. (Aber das ist eine andere Geschichte.)

********Gaddafi kaufte von da an jährlich für 8-stellige Euro-Beträge Waffen in der EU - vor allem in Italien, Frankreich, der BRD und Großbritannien.

*********Im Februar 2011, als sich das Ende der Herrschaft Gaddafis abzeichnete, hatte die UNO nichts Eiligeres zu tun, als seiner Tochter den "Ehrenbotschafter"-Posten zu entziehen. Auf dem Online-ticker der BLÖD-BILD-Zeitung vom 23.02.2011 las sich das wie folgt:

         

(14 Tage später entzog die Universität Khartum Gaddafi den Grad eines Dr.h.c., den sie ihm 1976 verliehen hatte. Dieses epochale Ereignis scheint indes sowohl der BILD-Zeitung als auch der BRDDR-Kanzlerin entgangen zu sein :-)

**********Vor Gaddafis Äußerungen hatten Umfragen noch eine deutliche Mehrheit für die Gegner des Referendums gezeitigt. Neben Gaddafis regten sich vor allem solche muslimischen Staats- und Regierungschefs über die "intoleranten" Schweizer auf, in denen nicht nur die Errichtung nicht-muslimischer Gotteshäuser, sondern auch die nicht-muslimische Religionsausübung überhaupt streng verboten - und z.T. mit der Todesstrafe bedroht - ist. In der Schweiz gibt es 400 Moscheen - d.h. rund eine für je 1.000 Muslime -; das Referendum betraf lediglich den Neubau von Minaretten. Die Schweizer Regierung - besorgt, daß noch mehr muslimische Bankkunden dem Beispiel Gaddafis folgen könnten, ihre Gelder aus der Schweiz abzuziehen - bemüht sich, den Volkswillen zu umgehen, indem sie das Gesetz vom "Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte" auf Unzulässigkeit "prüfen" läßt. Bei jenem "Gerichtshof" handelt es sich um eine Ansammlung zwielichtiger Individuenhochkomptenter Juristen, die bereits knapp vier Wochen vor dem Referendum "geurteilt" hatten, daß das Aufhängen christlicher Kreuze in öffentlichen Schulen Italiens gegen die "Menschenrechte" verstieße und zur Zahlung von "Schmerzensgeld" an die durch ihren Anblick "verletzten" Menschen verpflichte. Die Chancen stehen also gut, daß jene Christenfeinde und Islamfreunde auch zu dem "Urteil" gelangen werden, daß der Nichtbau von Minaretten in der Schweiz gegen die "Menschenrechte" verstößt und zur Zahlung von "Schmerzensgeld" an alle Muslime verpflichtet, die durch den Anblick von neu erbauten Moscheen ohne Minarette "verletzt" werden.

***********Die Immivasoren reisen danach kurzfristig über Spanien (via Marokko) oder Griechenland (via Türkei) nach Europa ein; nach dem Sturz Berlusconis werden sie auch wieder in Italien (über Lampedusa) aufgenommen und bevorzugt in die BRDDR - wo die Sozialleistungen am höchsten sind - weiter geleitet.

************Außenstehende haben sich oft gefragt, was zu diesem plötzlichen Umschwung führte, der aus allen bis dahin scheinbar engen Freunden und Verbündeten Gaddafis dessen Todfeinde und Kriegsgegner machte.

Dagegen wurde eine mindestens ebenso interessante Frage so gut wie nie gestellt, obwohl (oder weil :-) die Antwort viel leichter zu finden ist (aber sie ist "politisch inkorrekt"): Wie konnte die vermeintlich stärkste Militärmacht Afrikas in so kurzer Zeit so völlig zusammen brechen? Hatte Gaddafi nicht Milliarden in die Aufrüstung mit modernsten Waffensystemen gesteckt? Ja, das hatte er. Hatte er nicht auch bestens ausgebildetes Personal, um sie zu bedienen? Ja, auch das - aber wer waren sie? Es waren eben keine "Libyer", denn ein solches Volk hat es nie gegeben. Das Wort "Libia" war eine Erfindung der alten Römer für alle Gebiete südlich des Mittelmeers und westlich Ägyptens, das die neuen Römer 1934 für ihre drei Kolonien in Nordafrika übernahmen - s.o. Dort leben vier Völker - Araber, Berber, Tubu und Tuareg -, die z.T. in Dutzende verfeindete Stämme zerfallen. Zusammen gehalten wurde dieses Gemisch durch eisernen Zwang - erst durch die Italiener, dann durch Idris und schließlich durch Gaddafi - und durch eine Politik des "divide et impera".

Der Gaddafa-Stamm allein wäre schon zahlenmäßig viel zu schwach gewesen, um alle Schlüsselstellungen in Verwaltung und Militär zu besetzen. Gaddafi stützte sich daneben hauptsächlich auf den Magarah-Stamm und die Warfalla, einen bastardisierten Stammesverband ein arabisch-berberisches Mischlingsvolk, dessen Wankelmütigkeit sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Region zieht. Gaddafi hätte gewarnt sein müssen, denn in den gescheiterten Putschversuch vom Oktober 1993 waren auch Warfalla verwickelt. Nachdem er diese hatte hinrichten lassen - vielleicht auch den einen oder anderen Unbeteiligten - war das Vertrauenverhältnis nachhaltig zerrüttet, und Gaddafi hätte gut daran getan, sich neue Verbündete zu suchen - was er aber nicht tat. (Wenn man mal davon absieht, daß er von da an seine "Amazonen" dem Vernehmen nach lieber in Kuba rekrutierte als zuhause :-) Der Kampf war für Gaddafi in dem Augenblick verloren, als die Warfalla geschlossen zu den Aufständischen überliefen.

Nachbemerkung: Dikigoros könnte es sich leicht machen und seine Ausführungen abschließen, indem er sich der herrschenden Meinung anschlösse, daß der libysche Bürgerkrieg mit dem Tode Gaddafis geendet habe. Das ist gewiß nicht der Fall, und die Behauptung, daß 2014 ein "neuer", "zweiter" Bürgerkrieg ausgebrochen sei, der mit dem "ersten" im "arabischen Frühling" nichts mehr zu tun habe, ist ebenso albern wie die Fiktion, daß er mit irgendwelchen "internationalen Vereinbarungen" in den 2020er Jahren geendet habe oder enden würde. Dikigoros kann jedoch im Rahmen einer Kurzbiografie - die ohnehin schon viel zu lang geraten ist - weder näher auf dessen Verlauf eingehen noch eine Prognose über dessen Ausgang abgeben.


weiter zu Muħammäd Aħmäd bin Bälla

zurück zu Politiker des 20. Jahrhunderts

heim zu Von der Wiege bis zur Bahre