URHO  KEKKONEN

(03.09.1900 - 31.08.1986)


Tabellarischer Lebenslauf
zusammen gestellt von
Nikolas Dikigoros

1900
03. September: Urho Kaleva Kekkonen* wird als Sohn eines Holzfällers und einer Viehhirtin in Pielavesi geboren.
(Von seinen Eltern ist lange nicht mehr bekannt als die Vornamen - Juho und Emilia -; erst posthum zimmern ihm fantasiebegabte Biografen einen Jahrhunderte langen Stammbaum ehrbarer Bauern aus allen Regionen Finnlands zusammen. Er soll auch zwei jüngere Geschwister gehabt haben.)
Finnland ist seit 1809 ein Großherzogtum, das in Personalunion vom russischen Tsaren regiert wird. (Seit 1896 ist das Nikolaj II.)

1906-1908
Urho besucht die Dorfschule in Kuopio.

ab 1908
Urho besucht die Mittelschule in Lapinlahti.

1914
Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Die Verluste der russischen Truppen sind - wie schon im verlorenen Krieg gegen Japan, aus dem man so gut wie nichts gelernt hat - erschreckend hoch.


Urho hat das Glück, noch zu jung zu sein, um eingezogen zu werden. Er besucht die Oberschule in Vyborg.

1916
In der Brussilow-Offensive verheizt das Tsarenreich seine letzten loyalen Truppen.

1917
März: Die so genannte "Februar"-Revolution (der russische Kalender ist noch nicht umgestellt :-) bricht aus; der Tsar dankt ab.
Oktober: Bei Senats-Wahlen in Finnland siegen die Bürgerlichen.
November: Die "Oktober-Revolution" (s.o.) bringt Lenin und die Bolschewiki in Petrograd (wie die russische Hauptstadt seit 1914 genannt wird) an die Macht.
6. Dezember: Der Senat erklärt die Unabhängigkeit Finnlands. Daraufhin bricht auch dort eine bolschewistische Revolution aus. Der Bürgerkrieg zwischen "Weißen" und "Roten" beginnt.


1918
Januar: Lenin verspricht, einem bolschewistischen Finnland das - überwiegend von Finnen besiedelte - Ostkarelien zu überlassen. (Wer's glaubt... :-)
April: Ein deutsches Expeditionskorps unter General v. d. Goltz landet in Hanko und kämpft Helsinki* frei.
November: Ende des Ersten Weltkriegs; Sieg der Entente. Die deutschen Truppen müssen aus Finnland abziehen; der Bürgerkrieg geht weiter.
Dezember: Der finnische Senat führt die alte schwedische Verfassung von 1772 wieder ein und ernennt "wählt" den russischen General schwedischer Abstammung Gustav v. Mannerheim - der des Finnischen kaum mächtig ist - zum Reichsverweser.

1919
März: Bei Neuwahlen kommt wieder eine bürgerliche Mehrheit zustande.

1920
Im russischen Bürgerkrieg siegen die Roten am Ende über die Weißen; im finnischen Bürgerkrieg kommt es umgekehert.
Oktober: Nach ihrem Sieg schließen die finnischen Bürgerlichen den Frieden von Dorpat mit der Sowjet-Union und verzichten für das Linsengericht der "Anerkennung der Unabhängigkeit" auf Ostkarelien mit der wichtigen Hafenstadt Murmansk.


Wie so oft in der Geschichte verspielen unfähige Politiker und Diplomaten am Verhandlungstisch leichtfertig die Gewinne, die das Militär unter großen Blutopfern errungen hatte.
(Die Grenzen Ostkareliens wären überdies sehr viel leichter gegen künftige Angriffe aus Rußland zu verteidigen gewesen als die, die Finnland nun bekommt.)


1921
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1922
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1924
Nach den großen Erfolgen von Paavo Nurmi und Ville Ritola bei den Olympischen Spielen in Paris wird Leichtathletik in Finnland - wo man sich bisher eher für Wintersport begeistert hatte - populär.
Auch Kekkonen versucht sich - bei ihm reicht es allerdings nur zur finnischen Meisterschaft im Standsprung. (Eine alte olympische Disziplin, die indes kaum noch ausgeübt wird, so daß die Konkurrenz nicht allzu groß ist :-)

1927-1936
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1931
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1932
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1933
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1934-1937
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1936
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1937
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1938
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1939
August: Nachdem Finnland ein Bündnis mit dem Deutschen Reich wiederholt abgelehnt hat, läßt Hitler im deutsch-russischen Nichtangriffspakt Finnland in die sowjetische Interessensfäre fallen.
September: Großbritannien und Frankreich nehmen den Beginn des Polenfeldzugs zum Vorwand Anlaß, dem Deutschen Reich den - längst geplanten - Krieg zu erklären (nicht aber der Sowjet-Union, deren Rote Armee ebenfalls in Polen einrückt).

Oktober: Finnland lehnt die Forderung Stalins nach Landabtretungen und Einräumung von Militärstützpunkten ab.
November: Beginn des "Winterkrieges" zwischen der Sowjet-Union und Finnland, dessen miserable Außenpolitik es praktisch ohne Verbündete auf hoffnungslosem Posten stehen läßt.

1940
12. März: Im Frieden von Moskau muß Finnland weit mehr Gebiete an die Sowjet-Union abtreten als Stalin ursprünglich verlangt hatte.


1941
22. Juni: Der "Rußlandfeldzug" der Achsenmächte gegen die Sowjet-Union beginnt, an dem sich auch finnische Truppen beteiligen.
Deren Oberbefehlshaber Mannerheim hintertreibt jedoch die deutschen Kriegsanstrengungen. Er verhindert insbesondere die Unterbrechung der Eisenbahnlinie von Murmansk durch Ostkarelien nach Rußland, über die fast der gesamte westalliierte Nachschub an die Sowjet-Union läuft.
(Während eine Unterbrechung der Murman-Bahn mit wenigen Kräften leicht möglich wäre, sind die - von der deutschen Propaganda groß heraus gestellten - Geleitzugsschlachten im Atlantik für die technisch veralteten deutschen U-Boote auf die Dauer aussichtslos.)
Das Verhalten des finnischen Marschalls entscheidet den Rußland-Feldzug, besiegelt die deutsche Niederlage und das Schicksal Europas für das nächste halbe Jahrhundert.

1942
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1944
August: Als sich nach der erfolgreichen Invasion der Alliierten in Frankreich die deutsche Kriegsniederlage immer deutlicher abzeichnet, tritt der deutsch-freundliche Präsident Risto Ryti zugunsten von Mannerheim zurück.
September: Mannerheim wechselt die Seiten; dennoch verweigern die meisten finnischen und deutschen Truppen den gegenseitigen Kampf - der "Lappland-Krieg" wird nur auf dem Papier geführt; die deutschen Truppen ziehen mehr oder weniger unbehelligt nach Norwegen ab; die Völkerfreundschaft überlebt den Verrat ihrer Führer.**
Kekkonen wird erneut Justizminister und kann sich gleich richtig austoben, denn anders als andere besiegte Staaten darf Finnland seine "Kriegsverbrecher"-Prozesse selber durchführen.
(Versteht Dikigoros bitte nicht falsch. Wenn Deutschland das nach 1945 auch gedurft hätte und wenn er damals Justizminister gewesen wäre, dann hätten sich noch viel mehr Personen vor Gericht verantworten müssen als in den "Nürnberger Prozessen" der Alliierten, und die meisten Strafen wären wohl nicht viel milder ausgefallen. Aber die Diskrepanz ist schon bemerkenswert.)

1946
Auf Kekkonens Betreiben wird Ryti zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. Mannerheim tritt "aus gesundheitlichen Gründen" zugunsten von Juho Kusti Paasikivi vom Präsidentenamt zurück.

1947
Im Frieden von Paris verliert Finnland weitere Gebiete an die Sowjet-Union.

1948
Der von Stalin diktierte Vertrag über "Freundschaft, Kooperation und Beistand" macht Finnland de facto zu einem Satelliten der Sowjet-Union.
Finnland ist vom Krieg ruiniert, zumal es - anders als etwa die DDR, Polen oder die Tschecho-Slowakei - nicht auf von Deutschen geschaffene Industrien zurück greifen kann.
Es tritt dem Internationalen Währungsfonds bei und bindet die Finnmark fest an den US-$.
(Die Folgen ähneln denen, die ein halbes Jahrhundert später der Beitritt zur Euro-Zone haben wird - aus den gleichen Gründen. Man läßt sich das jedoch nicht zur Warnung dienen - manche Politiker haben ein kurzes Gedächtnis :-)

1952
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1956
März: Kekkonen wird Präsident.
Für dieses Verdienst wird ihm der schwedische Seraphimerorden verliehen.***


1960
September: Zu Kekkonens 60. Geburtstag erscheint eine Briefmarke zu 30 Markkaa.


(Nein, so hoch wie es scheint ist das Porto in Finnland auch wieder nicht; aber an ihrem 100. Geburtstag ist die Finnmark umgerechnet nur noch etwas mehr als einen DPf wert.)

[Gedenkmünze zu 1000 FM auf 100 Jahre Finnmark]

1962
Oktober: Kekkonen reist auf Staatsbesuch nach Paris. Als Gastgeschenk bringt er dem französischen Präsidenten Charles de Gaulle das Großkreuz des Ordens von der Weißen Rose an der langen Hakenkreuzkette mit.


Der Franzose - ein ungebildeter Kommißkopp, der über Finnland gerade mal soviel weiß, daß es irgendwo zwischen Wolga und Don östlich des Rheins liegt - macht sich vor Schreck fast in die Hose und versteckt die Ordenskette - die eigentlich über dem Frack getragen wird - so weit wie möglich unter seiner Jacke.

1963
Januar: Finnland gibt die Bindung seiner Währung an den US-$ auf und wertet die Finnmark im Verhältnis 1:100 ab.
Mai: Kekkonen verfügt, daß die Kette des Ordens von der Weißen Rose geändert wird, indem die Hakenkreuze entfernt werden, daß alle bisherigen Empfänger (von denen sich bisher noch niemand - einschließlich hoher Funktionäre der Sowjet-Union - über die Hakenkreuze beschwert hatte) die Ketten zurück schicken sollen und dafür neue, politisch korrekte Ausführungen bekommenn.
Was sie auch alle brav tun - mit einer Ausnahme: Der japanische Kaiser Hirohito - der das Ding schon 1942 bekommen hatte - weigert sich beharrlich. Erst kurz vor seinem Tode gelingt es einem finnischen Agenten, sie anläßlich eines Staatsbesuchs von Kekkonens Nachfolger Koivisto in Tōkyō zu entwenden zu stibitzen loszueisen.
(Kleiner Treppenwitz am Rande: Als de Gaulle endlich abkratzt leider viel zu früh verstirbt, wird geplant, ein großes staatliches Museum für ihn einzurichten. Zu diesem Behuf verlangt dessen designierter Direktor, die Kette aus Gründen der historischen Korrektheit wieder zurück zu tauschen. Die Finnen weigern sich und belehren ihn, daß politische Korrektheit über historische Korrektheit geht. Das Museumsprojekt wird daraufhin fallen gelassen :-)


Zur Belohnung wird Kekkonen der dänische Elefantenorden verliehen.


Ein Schelm, wer Böses dabei denkt - aber damals war es noch nicht politisch unkorrekt, einen schwarzen Mohren auf einem weißen Elefanten abzubilden.
(Dikigoros meidet bewußt das "N"-Wort, sonst müßte er jetzt etwas über den Satz "Ein Neger mit Elefant Gazelle zagt im Nebel Regen nie" schreiben. Das tut er an anderer Stelle - in der Fußnote :-)
Dagegen verzeiht Frankreich Kekkonen seinen Faux-pas trotz aller Nachbesserungsversuche nie: Es ist das einige Land, in dem er auf Staatsbesuch war, von dem er nicht einmal den kleinsten Orden verliehen bekommen hat.

1970
September:


1971
Oktober: Kekkonen - dem mit der Einladung das Großkreuz des Pahläwī-Ordens übersandt worden ist - reist nach Persepolis und nimmt an der 2.500-Jahr-Feier des Irân teil.


Heute halb vergessen, halb verdrängt, war das damals mangels spektakulärer Mondlandungen, Fußball-Weltmeisterschaften und/oder Promi-Hochzeiten das Ereignis des Jahres. Der Shah-in-Shah hatte so gut wie alle Staatsoberhäupter der Welt eingeladen. Dikigoros will nicht verabsäumen, seinen Lesern die Namen einiger Personen mitzuteilen, welche die Einladung aus Feigheit Vorsicht (muslimische Hardliner hatten mit Terroranschlägen gedroht) nicht annahmen:
Dagegen reißen sich einige Negerhäuptlinge Präsidenten von Schwarzafrika, Duodezfürsten von Europa (Liechtenstein, Luxemburg, Monaco) und noch-nicht-Könige ("Kronprinzen") aus aller Welt (Japan, Schweden, Spanien, Swasiland) förmlich um die Ehre, bei dieser "größten Party auf Erden" (Der LÜGEL) dabei zu sein. Sie alle sind schwer beeindruckt und überzeugt, daß dem Irân noch mindestens weitere 2.500 Jahre in Frieden und Wohlstand unter der ruhmreichen Pahläwī-Dynastie bevorstehen. (Der unbedeutende Stänkerer Rūhullāh äl-Ķhomeinī, der aus seinem Exil im Irāq über "das Festival der Teufels" herzieht, wird allgemein ignoriert.)

1975
August: KSZE
September: An Kekkonens 75. Geburtstag nimmt sein Personenkult allmählich absurde Ausmaße an. Er ist allgegenwärtig.


Die entlaubten Bäume sollen nicht für Umweltverschmutzung stehen,
sondern für Kekkonens vier Amtszeiten als Präsident von Finnland


1977
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1980
September: Kekkonens 80. Geburtstag wird mit großem Brimborium (und politisch korrekter Ordenskette - ohne Hakenkreuze :-) gefeiert.


1981
Zum 25. Jahrestag von Kekkonens Amtsantritt als Präsident gibt die finnische Staatsbank eine Gedenkmünze im Nennwert von 50 FM heraus.
Der verfünffachte Nennwert bei gleichem Feingewicht wie 1975 erklärt sich aus dem stark gestiegenen Silberpreis. Die Münzen werden sofort wieder eingezogen und in den Kellern der Staatsbank als Edelmetallreserve gelagert. Erst 2010, als Finnland längst den Teuro Euro eingeführt hat, werden sie wieder hervorgeholt und an Sammler verhökert verkauft.


50 Märker Markkaa - galoppierende Inflation Pferde****

1982
Januar: Kekkonen tritt aus gesundheitlichen Grunden als Präsident zurück. Er war, ist und bleibt das am längsten amtierende gewählte Staatsoberhaupt des 20. Jahrhunderts.*****

1986
31. August: Urho Kaleva Kekkonen stirbt in Tamminiemi; er erhält ein Staatsbegräbnis mit großem Trauerzug durch Helsinki.


(Böse Zungen behaupten freilich, daß das Volk die Untertanen mehr die neuerliche Portoerhöhung - um über 350% binnen sechs Jahren! - betrauern als das Ableben ihres Ex-Präsidenten - der sich ihnen nie zur Wahl gestellt, sondern immer vom Parlament hat küren lassen.)

* * * * *

1991
Nach dem Auseinanderbrechen der Sowjet-Union hält Finnland zunächst an seiner Neutralitätspolitik fest.
Es bleibt auch dem im Vorjahr ausbaldowerten geschlossenen, verhängnisvollen wunderbaren Abkommen von Schengen fern und bewahrt sich so seine Volksgemeinschaft ethnische Monotonie, während die Nachbarländer Norwegen, Dänemark und vor allem Schweden sich immer mehr islamisieren diversifizieren, kulturell bereichern und verniggern farbiger werden.


Finnland beteiligt sich jedoch an dem Projekt einer europäischen Gemeinschaftswährung ("ECU") - aus dem aber zum Glück erstmal nichts wird.

1992
März-Juli: Finnland richtet eine weitere "Folge"-KSZE aus, die aber niemand mehr wirklich ernst nimmt, geschweige denn das ebenso nichtssagende wie unverbindliche "Helsinki-Dokument", das an ihrem Ende unterzeichnet wird.
(Zwei Jahre später wird beschlossen, die Veranstaltung - die längst nur noch Gegenstand von Karikaturen ist, die Hohn und Spott über sie ausgießen - umzubenennen in "OSZE", was aber nicht viel nichts ändert :-)

1995
Januar: Finnland wird Mitglied der "Europäischen Union", nachdem sich drei Monate zuvor die Untertanen das dumme Wahlvieh Volk bei einem Referendum mit großer Mehrheit gegen einen Betiritt ausgesprochen hatte. (Mit Ausnahme von Helsinki und Umgebung, wo das Abstimmungsergebnis wahrscheinlich gefälscht wurde.)


Die Schneegans - Symbol von Freiheit und Souveränität - entfleucht

Finnland, das ein halbes Jahrhundert nach Kriegsende zwar kein "Wirtschaftswunder" vollbracht und auch keine Reichtümer angehäuft, aber immerhin bescheidenen Wohlstand erlangt hat, hat von dieser Mitgliedschaft nur Nachteile. Es ist von Anfang an Nettozahler, d.h. Melkkuh für die maroden "Schweinestaaten [PIGS]" Portugal, Italien, Griechenland und Spanien.


Auf einer wohl nicht ganz ernst zu nehmenden Webseite der EU las Dikigoros viele Jahre später unter der Überschrift "Wie profitiert Finnland von der EU?" den Satz: "Der Beitrag Finnlands zum Haushalt der EU hat 2021 rund 2,5 Milliarden Euro betragen; gleichzeitig wurden Finnland rund 1,6 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt ausgezahlt." (Wer "Profit" so berechnet - passend zum "Minuswachstum"?!? - darf sich über den baldigen Bankrott nicht wundern :-)
Etwas weiter unten fand Dikigoros einen Absatz, daß Finnland das glücklichste Land der Welt sei, und zwar wegen des hohen Vertrauens des Volkes in seine Politiker. (Geschrieben auf dem Höhepunkt der 'Corona'-Panhysterie mit Lockdownterror, tödlichen Zwangsimpfungen usw.)

1996
Oktober: Finnland tritt dem europäischen Wechselkurssystem bei.
Dezember: Die finnische Regierung unterzeichnet nun auch das Schengener Abkommen - wohl im Vertrauen darauf, daß es falsche Asylanten, Wirtschaftsflüchtlinge u.a. Kriminelle Migranten erstmal in andere Staaten ziehen wird, wo die Sozialleistungen höher sind, z.B. Schweden und die BRDDR.

1999
Es kommt noch schlimmer: Finnland zählt zu den Gründungsstaaten der Gemeinschaftswährung "Euro" und gibt damit das entscheidende Kriterium eines souveränen Staates - die Währungshoheit - auf.******
(Das wußte schon der alte Rothschild, der sagte: "Laßt mich die Währung eines Landes machen, dann ist mir egal, wer die Gesetze und die Politik macht.")

[Das größte Übel der EU: der Euro]

2001
März: Finnlands Beitritt zur Schengen-Zone tritt in Kraft.

2004
Oktober-Dezember: Die Zuschauer des finnischen Fernsehsenders YLE werden aufgerufen, die "größten Finnen" zu wählen. Kekkonen belegt Platz 3 (hinter Mannerheim und Ryti).
Die Abstimmung war völlig frei, d.h. jeder lebende oder tote Finne durfte benannt werden, anders als in anderen Staaten, wo "von oben" eine Auswahl politisch erwünschter Personen vorgegeben wurde und nur noch über deren Reihenfolge abgestimmt wurde. (Ein besonders krasses Beispiel war die BRDDR, wo fast ausschließlich Juden, Kommunisten u.a. Deutschenhasser nominiert waren - viele von ihnen nicht mal Deutsche im Sinne des RuStAG von 1913.)

2009
Zehn Jahre nach Einführung des Euro leidet er schon an Schwindsucht.


2013
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2017
Finnland bringt aus auf den ersten Blick nicht ganz ersichtlichem Anlaß******* eine 5-Euro-Sondermünze auf Kekkonen heraus.


2023
Finnland gibt nach seiner Souveränität auch seine Neutralität auf und wird Mitglied des Militärbündnisses NATO. (Der finnische Meerbusen wird zu diesem Behuf in "Nordatlantik" umbenannt - oder ist Dikigoros da bloß falsch informiert?) Es schließt sich deren Krieg gegen Rußland an, wohl in der Hoffnung, die in den 1940er Jahren verlorenen Gebiete endlich zurück zu gewinnen.
Auch dies geschieht - wie schon der EU-Beitritt - gegen den Willen der Untertanen, die wenige Tage nach dieser selbstmörderischen Entscheidung ihre Regierung - ob derer sie ja laut EU das glücklichste Volk der Welt sind - mit überwältigender Mehrheit abwählen. Es ist jedoch zu spät, da bereits US-amerikanische Besatzungstruppen Schutztruppen - die in Schweden, das seine Neutralität ebenfalls aufgibt, Gewehr bei Fuß standen - eingerückt sind, die jeden Versuch der neuen Regierung, einen Rückzieher zu machen, in einem Blutbad ersticken würden.
Durch den Abbruch der Handelsbeziehungen mit Rußland (Erdöl, Gas) und Belarus (Kali-Dünger) explodieren die Preise für Energie und Lebensmittel. Die Finnen verarmen in Rekordzeit - ebenso wie die Untertanen anderer Staaten, die sich jenem Krieg angeschlossen haben, vor allem die in Scholzland.


Noch schlimmer als die Abrißbirne aus der Uckermarck: der Oberscholz
(laut FORSA-Umfrage Ende 2023 unbeliebtester "Spitzenpolitiker" der BRD)

Man darf wohl annehmen, daß sich Kekkonen im Grabe umdreht. (Aber Dikigoros hat keine Möglichkeit, das nachzuprüfen :-)


*Da Dikigoros das schon öfters falsch gehört hat: Es heißt nicht "Kekónen" und "Helsínki", sondern "Gèkonen" und "Hèlßingi". Finnisch mag eine schwierige Sprache sein; aber wenigstens die Ausspracheregeln sind ganz leicht zu lernen:

Finnische Sprachwissenschaftler bestreiten das vehement. Sie behaupten, die einfachen Konsonanten würden kurz und nicht-aspiriert gesprochen - etwa wie "k", "p" und "t" im Französischen - und die doppelten lang - etwa wie "cc", "pp" und "tt" im Italienischen -, wofür deutsche Muttersprachler halt kein Ohr hätten. Aber Dikigoros spricht sicher besser Französisch und Italienisch als jeder finnische Sprachwissenschaftler, und seine am Hindī geschulten Ohren hören durchaus den Unterschied zwischen harten und weichen Konsonanten - aspiriert und nicht-aspiriert - heraus. (Es gibt deren mehr als zwölf, da es nicht nur ein "d[h]" und nicht nur ein "t[h]" gibt; wer sich dafür - und für andere Feinheiten der indischen [Aus-]Sprache - interessiert möge hier weiter lesen :-) Und er schreibt ja in erster Linie für deutschsprachige Leser, denen mit den Eselsbrücken "k=g", "kk=k" usw. wohl am besten geholfen ist, wenn sie mal nach Finnland reisen und die Einheimischen verstehen sollen, wohin sie eigentlich wollen.

**Dikigoros schreibt das aus eigener Anschauung - aus der "Froschperspektive", die in solchen Fällen die einzig richtige ist: Auf seinen beiden Reisen nach Skandinavien hat er den offenen - auch von Staats wegen propagierten - Deutschenhaß der Norweger ebenso erlebt wie die unverholene Distanziertheit der Dänen und der Schweden; die Finnen waren dagegen durchweg nett und aufgeschlossen. (Und das war keine bloße Höflichkeit gegenüber dem Valuta-Touristen; Dikigoros war in jungen Jahren auf Reisen immer sehr sparsam, um nicht zu sagen geizig - bei ihm war also nicht viel zu holen.)
Die einzige negative Erfahrung war ein Tourist aus der BRD, der sich echauffierte, weil er ein Liedchen pfiff, das in Deutschland mal sehr populär war und in Finnland noch immer sehr populär ist.

***Der Serafimerorden - in Deutschland fälschlich auch "Seraphinenorden" genannt - ist der einzige weltweit, dessen Insignien tatsächlich nur verliehen werden, d.h. sie sind beim Tode des "Ordensritters" an den schwedischen Staat zurück zu geben. (Und das, obwohl sie nicht wiederverwendbar sind, da sie jedes Mal neu angefertigt werden, speziell auf den Träger zugeschnitten.) Außerdem ist mit der Mitgliedschaft kein Ehrensold o.ä. verbunden, sondern vielmehr die Pflicht, entweder einige Tage in einem schwedischen Krankenhaus Nachtpötte zu schleppen Dienst zu verrichten (zu den Insignien zählt ein Malteserkreuz, wiewohl nicht mehr zu eruieren ist, was der - wohl auf das Hochmittelalter zurück gehende - Orden mit dem der Malteser zu tun hat) oder sich davon durch Zahlung einer namhaften Geldsumme frei zu kaufen. Wie ihn angesichts dessen überhaupt noch jemand anzunehmen bereit ist, bleibt ein Rätsel. Zu den Rittern von der traurigen Gestalt, die es dennoch getan haben, zählten u.a. Bhumibol Adulyadej, Otto v. Bismarck, Nicolae Ceauşescu, Valéry Giscard d'Estaing, Haile Selassie, Gustav Heinemann, Hirohito, 'Nelson' Mandela, Nikolaj II, Rizā Pahläwī, Tünnes und Scheel, Tito, William S. Tubman, Wilhelm II und Richard v. Weizsäcker.

****Ein deutscher General soll mal über den kurzzeitigen Reichskanzler Franz v. Papen gesagt haben: "Der ist kein Kopf, der ist ein Hut." Über den kurzsichtigen Kekkonen hätte er wahrscheinlich gesagt: "Der ist kein Kopf, der ist eine Brille."

*****Das ist kein bloßer Wert für die Statistik. Eine von vielen Schwächen der so genannten "Demokratien" gegenüber Monarchien und anderen auf Dauer angelegten Herrschaftsformen ist der ständige Wechsel der kostspieligen Sesselpupser wertvollen Repräsentanten, -onkeln und -diversen an der Staatsspitze, die auch nach Ablauf ihrer Amtszeit - die sie oft nicht mal ganz absitzen - lebenslang alimentiert werden müssen. (Das weltweit negativste Beispiel dafür ist die BRDDR, die ihre Witzfiguren Galionsfiguren alle paar Jahre austauscht - dazu noch nach "Wahlen", die eigentlich gar keine sind. Eine kleine, unvollständige Liste mit weiter führenden Links hat Dikigoros hier - in der Fußnote - zusammen gestellt.

******Was daran schlimm war und ist? Daß Finnland seine Währung nicht mehr abwerten und sie auch nicht mehr dem freien Spiel der Wechselkurse ["Floating"] aussetzen kann. (In konkreten Zahlen: Nach der Währungsreform von 1963 kostete die Finnmark 1,25 DM. Als Dikigoros 1980 erstmals nach Finnland reiste, kostete sie noch 50 Pf, 10 Jahre später 40 Pf, als Finnland 1999 der Euro-Zone beitrat, 16 Euro-Cent, also ca. 32 Pf.) Das bedeutet, daß seine Produkte auf dem Weltmarkt gegenüber billigeren Anbietern, die das noch können, bald nicht mehr konkurrenzfähig sind. Ein Land, das nicht autark ist - und Finnland ist das in keinster Weise - ist aber darauf angewiesen, durch Exporte Devisen einzunehmen, um seine Importe bezahlen zu können. Wenn es letzteres nicht mehr kann, kommt es zur Warenverknappung im Inland, und die Preise steigen. Auf der o.g. Webseite der EU las Dikigoros ferner: "Da Finnland nie ein günstiges Reiseland war, müsst ihr das Basis-Budget deutlich nach oben schrauben. Auch das Reisen in Finnland gestaltet sich nicht günstig." Der erste Halbsatz ist glatt gelogen - auch das schreibt Dikigoros aus eigener Anschauung. Finnland war zwar nie spottbillig; aber vor dem EU-Beitritt war es ein durchaus günstiges Reiseland - vor allem im Vergleich zu seinen skandinavischen Nachbarländern - und bis zur Einführung des Euro immer noch preiswert. Für wie dumm und/oder vergeßlich halten uns die Brüsseler EU-Bonzen und ihre Handlanger?
(Noch ein kleiner Treppenwitz am Rande: 2011 geht die finnische Gesellschaft für Gedenkprägungen und -drucke zwar nicht so weit, der alten Währung offen nachzutrauern, aber ersatzweise erklärt sie - nach einer Umfrage unter 30.000 Finnen - den 500-Markka-Schein von 1975 mit Kekkonens Konterfei zum "schönsten Geldschein aller Zeiten". Dagegen kann niemand etwas einwenden :-)

*******Dazu muß man ein wenig über den Tellerrand hinaus schauen: 2017 stand der 150 Geburtstag Mannerheims an. Nach langem Streit beschloß man, seiner mit einer Sonderprägung zu gedenken, aber nur unter der Maßgabe, daß eine entsprechende Münze auch auf Kekkonen geprägt würde.
(So oder so ist das ein Armutszeugnis: Finnland ist dermaßen auf den Hund gekommen, daß es bloß zu einer "Bi-Metall"-Prägung aus billigem Blech reicht. Die goldenen, ja selbst die silbernen Zeiten sind vorbei - ob sich noch jemand an die Gedenkprägung auf Mannerheim in Gold aus dem Jahre 1959 erinnert? Aber - wenn das ein Trost ist - Venezuela, wo sie damals aufgelegt wurde, geht es inzwischen noch dreckiger als Finnland.)


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