Ħasan at-thānī bin Muħammad
(09.07.1929 - 23.07.1999)
Tabellarischer Lebenslauf
zusammengestellt von
Nikolas Dikigoros
- 1929
- 09. Juli: Ħasan1 at-thānī wird als Sohn des Alawiten-Sultans Muħammad V von West-Mam'luckistan2 in Rabat geboren.
- Der "Sultan" ist lediglich
eine Marionette ein Schutzbefohlener der Franzosen, die ein "Protektorat" über sein Land errichtet haben.
- (Über Entstehung und Vorgeschichte jenes "Schutzgebiets" schreibt Dikigoros
an anderer Stelle mehr.)
- Die Franzosen setzen darauf, künftige "Eliten" aus den Eingeborenen ihrer Protektorate heran zu ziehen, in dem Glauben, sie dadurch ihrer Kultur - und damit auch ihrer Herrschaft - gewogen zu machen.
- 1934
- In Paris erscheint die Übersetzung eines Buches aus dem fernen Almanistan, in dem diese Bildungspolitik als schwerer, ja verhängnisvoller Fehler der Kolonialherren - nicht nur der französischen - bezeichnet wird.
Der Verfasser
meint, man sollte lieber in die Bildung der eigenen Volksgenossen investieren, denn für den Aufwand, den es koste, einen Neger, einen Inder oder einen Araber bis zum Studienabschluß zu bringen, könne man das 100 Weißen angedeihen lassen. (Eine Auffassung, die heute als
zwar sachlich richtig, aber politisch unkorrekt völlig reaktionär und überholt gilt.)
- Das Werk - das später zum weltweit meist gelesenen Buch des 20. Jahrhunderts3 - avanciert, wird damals freilich noch kaum zur Kenntnis genommen.
- Heute ist es eh Makulatur, da die Franzosen - und nicht nur die - alle ihre Kolonien in Afrika aufgegeben haben. 100 Jahre nach dem ersten Erscheinen jenes Buches liegt die Alfabetisierungsrate in Marokko bei ca. 50% - eine relativ hohe Quote: Von den ehemals französischen Kolonien widmet sich nur in Tunesien ein noch höherer Prozentsatz der brotlosen Kunst des Lesens und Schreibens - mit verheerenden Folgen,
die alle Kritiker Hitlers lügen strafen über die Dikigoros
an anderer Stelle
mehr schreibt (in Fußnote 5).
- 1936-48
- Hassan erhält zunächst Privatunterricht (mit Schwerpunkt Koran-Lektüre) und besucht sodann das Königliche Kollegium in Rabat (mit Schwerpunkt Naturwissenschaften), wo er das Baccalauréat [Abitur] ablegt.
- 1948-1951
- Hassan studiert Rechtswissenschaften an der "Marokkanischen" Hochschule in Rabat - einem Ableger der Universität Bordeaux (mit Schwerpunkt Zivilrecht).
- 1952
- Nach dem Examen (Licence) setzt Hassan sein Studium an der Universität Bordeaux fort, wo er das Diplom in Rechtswissenschaften erwirbt.
- 1953
- Während Hassan an seiner
Doktorarbeit herumdoktert Dissertation schreibt
- 1956
- Oktober-November: Ägypten erringt einen großen diplomatischen Erfolg, als die Sowjetunion und die USA gemeinsam einen von Nasser durch die
Verstaatlichung des Suez-Kanals provozierten Angriff Großbritannien, Frankreichs und Israels unterbinden.
- 1957
- Juli: Hassan wird offiziell zum Kronprinzen ernannt.
- (Seine Mutter Abla bint Tahar ist zwar nur die Zweitfrau des Sultans; dessen Erstfrau brachte aber keinen lebenden Sohn zur Welt, sondern nur eine Tochter - Fatima -, die 10 Tage vor Hassan geboren wurde, also den Thron geerbt hätte, wenn sie ein Junge gewesen wäre. Sie sollte ihren Halbbruder um 15 Jahre überleben.)
- 1961
- Februar: König Muħammad begibt sich wegen einer Lappalie in ärztliche Hände und kommt darin um.
- (Der Satz "Ärzte sind Mörder" hatte sich noch nicht bis nach Marokko herum gesprochen - was indes verzeihlich ist; Dikigoros hatte ihn vor 2020 auch noch nicht gehört.)
- 27. Februar: Hassan wird zum neuen König von Marokko gekrönt.
- November: Hassan heiratet Latifa Amahzoune. (Im Gegensatz zu seinen Vorfahren begnügt er sich mit nur einer Ehefrau; aus der Verbindung gehen drei Töchter und zwei Söhne hervor.)
- 1962
- Marokko bekommt eine Verfassung ("Constitution") und bezeichnet sich fortan als "konstitutionelle Monarchie".
- 1963
- Die BRD schließt ein Gastarbeiteranwerbeabkommen mit Marokko.
- Hassan wird anläßlich eines Besuchs in Bonn am Rhein - der provisorischen Hauptstadt der BRD - für seine besonderen Verdienste um Deutschland die Sonderstufe des Großkreuzes des Verdienstordens der BRD verliehen.
- Offiziell fällt dies in die Zeit - 1959-1968 -, während der diese Stufe niemandem verliehen wurde. (Die Träger waren den Lügen-Chronisten wohl allzu peinlich - obwohl die meisten davor und danach auch nicht besser ewaren :-)
- 1964
- .
- 1965
- .
- 1966
- Salah Jedid, der Führer der Ba'ath-Partei, entfernt die anderen Parteien aus der Regierungskoalition; fortan herrscht die Ba'ath-Partei alleine.
- Assad wird Verteidigungsminister.
- 1967
- Juni: Ägypten, Syrien und Jordanien bereiten einen Krieg gegen Israel vor, der den "Zionistenstaat" von der Landkarte tilgen soll. Israel kommt ihnen jedoch zuvor und schlägt sie im "Sechstagekrieg" vernichtend; israelische Truppen erobern (neben der ägyptischen Halbinsel Sinaï und der jordanischen "Westbank") die Ğolān-Höhen im Südwesten Syriens, die nicht nur strategisch wichtig sind, sondern auch für die Versorgung mit Trinkwasser. (Israel bezieht ein Drittel seines Wassers - und ein Viertel seines Weins - vom Ğolān.)
- 1970
- September: In Ägypten stirbt Nasser.
- ("Schwarzer") September: In Jordanien schlägt König
Hussein
den Versuch militanter palästinensischer Asylanten, mit syrischer Hilfe die Macht zu ergreifen, nieder. Die "PLO" zieht sich in den Libanon zurück.
- 21. November: Assad putscht sich an die Macht. Niemand glaubt, daß er sich dort längere Zeit halten wird.4
- 1971/72
- Hassan übersteht wiederholte Attentatsversuche unbeschadet.
- 1973
- Oktober: In einem frevlerisch am höchsten jüdischen und islamischen Feiertag (Yom Kippur/Ramadan) begonnenen Krieg versuchen Assad und Nassers
Nachfolger Anwar äl-Sadat erneut, Israel "von der Landkarte zu tilgen"; obwohl sie massiv durch die Sowjet-Union unterstützt werden - während die USA
unter Präsident
Nixon und Außenminister
Kissinger
Israel einmal mehr in den Rücken fallen - mißlingt dies wiederum. Allerdings kann Syrien einen kleinen Teil des Ğolān um die Provinzhauptstadt
Qunäitra vorübergehend zurück erobern (und vollständig verwüsten), in den nach dem Waffenstillstand eine "UN-Friedens-Truppe" einzieht (ebenso wie in die
beim Gegenangriff der Isralis noch zusätzlich verlorenen Gebiete :-). Assad läßt den Krieg daher von der staatlichen Propaganda als militärischen "Erfolg"
darstellen.
- Im folgenden entzweien sich die arabischen Staaten mehr denn je; an eine "Union" ist auf absehbare Zeit nicht mehr zu denken: Ägypten und Jordanien
beginnen sich den USA anzunähern, während Assad dem Bündnis mit der Sowjet-Union treu bleibt. Dennoch läßt es sich Nixon nicht nehmen, Assad wenige
Monate später in Damaskus zu besuchen, um ihm
tief in den A... zu kriechen zu seinem tapferen Kriegseinsatz gegen Israel zu gratulieren.
- 1974-75
- Streit um das Wasser des Eufrat führt Syrien und den Irak an den Rand eines Krieges.
- (Lachender Dritter ist die Türkei, die den beiden Streithähnen durch Errichtung von
Staudämmen
in Kurdistan im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser abzugraben beginnt.)
- 1975
- April: Hassan nutzt das Machtvakuum, das in Spanien durch die Erkrankung General
Francos
und die - zunächst kommissarische - Übertragung der Regierungsgeschäfte auf den unfähigen Prinzen Juan Carlos entstanden ist, um sich die spanische Kolonie "West-Sahara" zu krallen.
- Er geht dabei äußerst geschickt vor: [...]
- 1976
- .
- 1978
- März: Nachdem die Palästinenser im Libanon mit syrischer Unterstützung Angriffe auf Israel begonnen haben, besetzt die israelische Armee den
Südlibanon.
- Assad läßt sich für weitere 7 Jahre zum Präsidenten "wählen".
- 1980-88
- Im ersten Golfkrieg unterstützt Assad den shi'itischen Iran
Khomeinis gegen den sunnitischen Irak
Saddam Husseins
und entfremdet sich damit den übrigen arabischen Ländern noch mehr.
- 1981
- Israel annektiert die Ğolān-Höhen.5
- 1982
- .
- 1985
- Israel zieht seine Truppen aus dem Südlibanon ab.
- Assad läßt sich erneut zum Präsidenten wählen.
- 1987
- Juli: Die Europäische Gemeinschaft (EG) lehnt einen Mitgliedsantrag Marokkos ab mit der Begründung, daß dieses geografisch nicht zu Europa gehöre.
- Das klingt zwar schlüssig, ist aber weiter nichts als eine
faule gute Ausrede. Tatsächlich fürchten Frankreich, Italien, die Niederlande und die gerade aufgenommenen neuen Mitglieder Spanien und Portugal die landwirtschaftliche Konkurrenz. Das von Hassan anno 1967 angeschobene, groß angelegte (1 Million Hektar) Bewässerungsprojekt hat nämlich im wahrsten Sinne des Wortes Früchte getragen - die in dem armen Wüstenstaat natürlich viel billiger produziert werden können als von den hoch-subventionierten EG-Bauern.
- (Versteht das bitte nicht falsch, liebe Leser. Dikigoros ist durchaus für Autarkie in Sachen Lebensmittelversorgung - auch wenn die ihren Preis hat. Weizen, Reis und Kartoffeln sollen ruhig subventioniert werden, sonst werden sie bald nur noch aus Amerika, Asien und Ägypten kommen - oder aus Rußland und der Ukraïne, wenn die nicht gerade im Krieg sind. Aber Salat, Paprika und Tomaten sind keine Grundnahrungsmittel; da darf man es dem Verbraucher ruhig mal etwas billiger gönnen, zumal letztere eh meist Mogelpackungen aus China sind: In Italien wird nur noch der Stempel "Made in Italy" auf die Tomaten-Dosen gedrückt - nach EG- bzw. EU-Recht reicht das aus. Übrigens würde Dikigoros auch bei "italienischem" Reis keine Wetten mehr darauf abschließen, daß der tatsächlich aus der Po-Ebene kommt.)
- Dies führt zu einer spürbaren Entfremdung zwischen Brüssel und Rabat, das sich nicht mit der Aussicht auf ein Assoziierungsabkommen vertrösten läßt, ebenso wenig mit der auf eine "Union für den Mittelmeerraum".5
- 1989/90
- Marokko, Algerien, Libyen und Tunesien schließen eine Art Wirtschaftsgemeinschaft, die im Westen "Arabische Maghreb-Union" genannt wird (die freilich kein vollwertiger Ersatz für einen EG-Beitritt ist).
- 1991
- .
- 1994
- .
- 1999
- 23. Juli: Ħasan at-thānī bin Muħammad alias Hassan II stirbt in Rabat (angeblich an Lungenentzündung oder "Herzversagen"; Dikigoros würde aber auch in diesem Fall ärztlichen Pfusch nicht ausschließen); er wird dortselbst nach umfänglichen Trauerfeierlichkeiten - an denen die Crème de la Crème des internationalen Politverbrechertums teilnimmt6 im Familien-Mausoleum beigesetzt.
- Er war im 20. Jahrhundert das am längsten ununterbrochen regierende gekrönte Staatsoberhaupt weltweit.7
- Der Thronwechsel auf seinen älteren Sohn Muħammad (VI) vollzieht sich reibungslos.10
1Im Westen hat sich die Schreibweise "Hassan" eingebürgert, was vielleicht gar nicht so schlecht ist, denn das "s" wird scharf/stimmlos gesprochen, und das "a" davor ist kurz. Dikigoros übernimmt daher im folgenden - wider seine sonstige Gewohheit - jene westliche Schreibweise.
2Im Westen wird jenes Land meist ganz anders genannt, in Deutschland für gewöhnlich "Marokko"; und da Dikigoros schon beim Personennamen eine Ausnahme gemacht hat, will er das - den Suchmaschinen zum Gefallen - auch beim Landesnamen tun.
3Dikigoros meint damit: zum weltweit meist gelesenen der "im 20. Jahrhundert geschriebenen Bücher". Er will nicht ausschließen, daß die Bibel, der Koran und einige im 19. Jahrhundert verfaßte Werke noch häufiger gelesen wurden. (Nicht berücksichtigt sind ferner Comic-Hefte von
Walt Disney,
Rolf Kauka und/oder
Albert Uderzo :-)
4.
5 Wie zum Hohn Demonstrativ schließt Brüssel - inzwischen nicht mehr Hauptstadt der "EG", sondern ihrer Rechtsnachfolgerin "EU" - unmittelbar nach dem Tod des "bösen Diktators" Hassan ein Assoziierungsabkommen mit Marokko, das anno 2000 in Kraft tritt, aber schon im Folgejahr vom Europäischen Gerichtshof (nicht dem für "Menschenrechte", sondern dem für alles andere :-) kassiert wird.
6[...]
(Auch
Saufbruder Johannes
- seit vier Wochen Staatsoberhaupt von BRDistan - unternimmt die erste seiner insgesamt 76 Reisen (davon 50 Privatreisen mit netten Hostessen auf Steuerzahlerkosten) nach Rabat. Er fliegt allerdings ganz schnell wieder ab, als er feststellen muß, daß bei der Trauerfeier nichts Hochprozentiges gereicht wird :-)
7
Für Afrika und die islamische Umma ist das unstreitig. Für den Rest der Welt hat Dikigoros das absichtlich so umständlich formuliert, weil sich sonst Widerspruch regen könnte, der indes unbegründet wäre:
- Elizabeth II von England
hat nie regiert, sondern nur repräsentiert.
- Der 14. Dalāï Lāmā von Tibet war als Kind bloß eine Marionette; und als er alt genug war, um selber zu regieren, war er nur noch Kopf einer Exilregierung.
- Hirohito
hat Japan de facto nur 1926-45 regiert; die restlichen 44 Jahre war er eine bloße Marionette der USA.
- Sihanouk von Kambodiyā
war zunächst eine Marionette der Franzosen, später der "Roten Khmer"; außerdem war seine Herrschaft dreimal durch Exil unterbrochen.
- Bhumibol [Rama IX] von Thailand
wurde zwar pro forma 1950 gekrönt, verbrachte aber die ersten Jahrzehnte als "Gottkönig" im Ausland oder im Kloster und ließ wechselnde Generale mit seinem Segen Militärdiktator spielen. Erst 1981 ergriff er ziemlich energisch die Macht und bereitete auch den danach immer wieder aufflackernden Unruhen und/oder Putschversuchen Dank seiner Autorität ein rasches Ende. Danach herrschte er zwar noch 35 Jahre weiter, aber Hassans 38 Regierungsjahre holte er nicht mehr ein - überdies lagen 16 davon bereits im neuen Jahrtausend.
8Ähnliche dynastische Nachfolgeregelungen - zugunsten von Söhnen bzw. Brüdern - gibt es bekanntlich auch in den sozialistischen Musterstaaten Nordkorea und Kuba, ferner in der sozialistischen Partei einer so lupenreinen "Demokratie" wie Griechenland (Venizelos, Papandreou).
9Zu jenem Zeitpunkt befinden sich in Europa bereits mehr als 50 Millionen muslimische "Migranten".
Davon leben über 80% von Sozialhilfe,
lassen sich also von nicht-muslimischen Steuerzahlern und -zahlerinnen alimentieren. (Die durchschnittliche Kinderzahl der nicht-muslimischen Frauen in Mittel- und Westeuropa - die überwiegend berufstätig sind, um das Steueraufkommen für die Zahlungen an die "Migranten" zu erwirtschaften - ist auf 1,3 gesunken; die durchschnittliche Kinderzahl der muslimischen Frauen - die nicht zu arbeiten brauchen, sich daher voll und ganz der Kinderproduktion widmen können - liegt bei 6,8 - also mehr als fünfmal so hoch.) Die pro "Migranten"-ArschKopf aufzubringende Summe beträgt im europäischen Durchschnitt ca. 20.000.- Euro p.a. (in der BRDDR mehr als das doppelte) - Tendenz steigend.
10
Da Hassan so schön praktisch am Ende des 20. Jahrhunderts gestorben ist, verzichtet Dikigoros entgegen seiner Gewohnheit darauf, das absurde Theater die Geschichte seines "Nachlebens" bis ins 21. Jahrhundert zu verfolgen. Er will jedoch zum Abschluß - ebenfalls entgegen seiner Gewohnheit - eine persönliche Einschätzung abgeben, da er glaubt, daß Hassan bis heute weltweit völlig falsch gesehen wird. Zumeist kapriziert man sich auf völlig unbedeutende Dinge:
Im "Wertewesten"
ist das vor allem die "Verletzung von Menschenrechten" - womit gemeint ist, daß sich Hassan das Regierungsheft nicht von den Quasselbudlern Parlamentariern aus der Hand nehmen ließ, sondern diese auf ihre Rolle als Gesetzgeber Gesetzgebende (soweit es denn in einem islamischen Land ein anderes Gesetz als den Koran geben darf :-) beschränkte (er hatte offenbar - im Gegensatz zu den meisten anderen zeitgenössischen Politikern - Montesquieu gelesen und schon mal etwas von "Gewaltenteilung" gehört) und keine linken Parteien zuließ. In der islamischen Weltgemeinschaft ("Umma") war es der Kampf gegen seine muslimischen Brüder um die West-Sahara. Aber das war ein Streit um des Kaisers Bart Konflikt um ungelegte Eier, denn die dort vermuteten "reichen Erdöl- und Erdgaskommen", von denen man seiterzeit so oft las, sind bis heute nicht entdeckt worden.
Hassans tatsächliche - man könnte beinahe sagen "weltgeschichtliche" - Bedeutung liegt in etwas ganz anderem, das sich nur schwer in einen Lebenslauf einbetten läßt, da es fast unbemerkt "nebenbei" ablief. Marokko war - und ist -, was Bodenschätze anbelangt, ein bettelarmes Land. (Aus den mickrigen Erdöl- und Erdgasvorkommen kann es kaum 10% seines Eigenbedarfs decken; und Dikigoros würde mal vermuten, nein sogar Wetten darauf abschließen, daß die schwachsinnige Idee seines Sohnes und Nachfolgers, dieses Problem mit Sonnenstrahlen-Kollektoren, Windmühlen Windrädern o.ä. Don-Quischotterien aus
Scholzländischer
Produktion zu lösen, ebenso krachend scheitern wird wie anderswo :-) Aber es ist - oder war jedenfalls zu Hassans Regierungszeiten - ein immens reiches Land an Menschenkindern, die es indes nicht aus eigener Kraft ernähren konnte, und an so einen bösen "Menschenrechtsverletzer" und "Brudermörder" wollte auch niemand Hunger- oder Entwicklungshilfe geben. Was tun? Völkerselbstmord begehen, indem man die "Anti-Bäby-Pille" einführte und/oder den Kindesmord die "Abtreibung" legalisierte, wie die Verbrecherregimes in anderen Staaten das taten?
Die Folgen des "Menschenrechts" auf Abtreibung. Ganz rechts: Die Mutter der "Legaliserung" von Kindesmord in Frankreich - die Jüdin Simone Veil - reibt sich die Hände
Von wegen: Hassan gelang es, den marokkanischen Bevölkerungsüberschuß heimlich, still und leise zu exportieren und so auf friedlichem Wege große Teil Süd-, West- und Mitteleuropas zu erobern. (Allein von den Überschüssen der vom BRDDR-Regime gezahlten Sozialhilfe, die Migranten zurück in die Heimat überwiesen, konnte Marokko in den 1990er Jahren sein chronisches Außenhandelsdefizit ausgleichen.) Während Hassans Regierungszeit hat sich die in Europa lebende marokkanische Ex-Pat-Gemeinde mehr als verzehnfacht und den Bevölkerungsrückgang der "Eingeborenen" mehr als ersetzt.
Im neuen Jahrtausend wächst sie zwar nicht mehr so stark (die Kinderzahl der durchschnittlichen Marokkanerin ist zurück gegangen - übrigens auch im Heimatland), aber die Basis, die damals gelegt wurde, ist und bleibt solide. Es ist dies eine Leistung, die man wahrscheinlich erst richtig würdigen wird, wenn der Endkampf um Europa zwischen arabischen, türkischen und südasiatischen Muselmigranten voll entbrannt ist. Sollten die Araber obsiegen - und die Chancen dafür stehen nicht schlecht -, dann werden die 'zig Millionen Marokkaner der Ära Hassan II und deren Nachkommen die ausschlaggebende Rolle dabei gespielt haben.
weiter zu Muħammäd "Yāsir" 'Arafāt
zurück zu Politiker des 20. Jahrhunderts
heim zu Von der Wiege bis zur Bahre