HERMANN GÖRING

(12.01.1893 - 15.10.1946)

[Göring]

Tabellarischer Lebenslauf
zusammengestellt von
Nikolas Dikigoros

1893
12. Januar: Hermann Wilhelm Göring wird als neuntes Kind des ehemaligen Kavallerie-Offiziers und höheren Kolonialbeamten (z.Z. der Geburt "Minister-Resident" [Generalkonsul] in Haïti) Heinrich Göring und dessen 30 Jahre jüngerer zweiter Ehefrau Franziska ("Fanny"), geb. Tiefenbrunn, in Rosenheim (Königreich Bayern) geboren.
Heinrich Göring läßt ihn nicht nach Haïti nachkommen - angeblich, weil das Klima dort der Gesundheit von Kleinkindern abträglich ist; Hermann wächst daher bei Pflegeeltern auf.

1896
Hermanns Eltern kehren nach Deutschland zurück. Wilhelm arbeitet bis zu seiner vorzeitigen Pensionierung im Auswärtigen Amt in Berlin.

1901
Da bei ihnen immer Ebbe in der Kasse ist, ziehen die Görings auf Einladung von Dr. Hermann Ritter v. Epenstein, dem Frauenarzt und Liebhaber von Fanny und Paten Hermanns, als Dauergäste in sein Schloß Veldenstein (zwischen Nürnberg und Bayreuth) ein.
(Die Vaterschaft Heinrich Görings ist trotz dieses unstreitigen Verhältnisses nie ernsthaft angezweifelt worden, obwohl Hermann dem Hausfreund seiner Mutter - nach dem er auch seinen Vornamen erhielt - viel mehr ähnelte als seinem offiziellen Vater. Umgekehrt wird heute nicht mehr ernsthaft angezweifelt, daß sein jüngerer Bruder Albert ein leiblicher Sohn Epensteins war. [Hier liegt eine merkwürdige Parallele vor zu Charles Chaplin, von dem allgemein bestritten wird, daß er Jude war, während von seinen Brüdern allgemein angenommen wird, daß sie Juden waren.] Epenstein, Sohn eines konvertierten Juden, hatte seinen Ritter-Titel ehrbar durch Kauf erworben und war ein "150%iger" Deutschnationaler, der Hermann Göring auch charakterlich und "weltanschaulich" sehr viel ähnlicher gewesen sein soll als dessen juristischer Vater Heinrich. "Tiefenbrunn" - der Geburtsname seiner Mutter - deutet ebenfalls auf eine Familie getaufter Juden hin; Göring war also höchstwahrscheinlich reinblütiger Jude, während er nach den "Nürnberger Gesetzen" - die nicht auf Rasse, sondern ausschließlich auf Religionszugehörigkeit, d.h. Taufe der Großeltern abstellten - reinblütiger Arier war :-)


1904
Nach vier Jahren Volksschule kommt Göring auf ein Internat in Ansbach, das er jedoch bereits nach einem Jahr wieder verlassen muß, nachdem bekannt geworden ist, daß er der "Paten"-Sohn eines Juden ist.

1905
Göring tritt in die Cadettenanstalt in Karlsruhe ein.


1909
Göring wechselt an die Hauptcadettenanstalt in Lichterfelde bei Berlin.


1912
Göring schließt die Cadettenanstalt mit Abitur und Officiersexamen ab.

1913
Januar: Göring wird zum Seconde-Lieutenant befördert und zum 112. Infanterieregiment nach Mülhausen (Elsaß) versetzt.

1914
Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs dient Göring zunächst beim Heer.

[Leutnant Göring]

1915
Göring meldet sich zur Fliegertruppe, wo er zunächst als Beobachter in Nordfrankreich eingesetzt wird.
Ihm wid das Eiserne Kreuz I. Klasse verliehen.

1916
Göring wird an der Fliegerschule in Freiburg zum Piloten ausgebildet.
März: Göring wird der 5. Luftstaffel zugeteilt und erringt seinen ersten Luftsieg.
Bald darauf wird er jedoch selber abgeschossen und ist mehrere Monate nicht k.v.
November: Göring wird der 26. Luftstaffel zugeteilt.
Dezember: Göring wird zum Oberleutnant befördert und übernimmt die Führung der Jagdstaffel 27. Er wird zu einem der bekanntesten Jagdflieger des Krieges.

[Göring als Pilot]

1918
Mai: Göring wird der Orden Pour le Mérite, die höchste preußische Kriegsauszeichnung, verliehen.

[Oberleutnant Göring mit Pour-le-mérite]

Juli: Nachdem der "Rote Baron" Manfred v. Richthofen im April gefallen und sein Nachfolger Reinhard im Mai tödlich verunglückt ist, wird Göring Kommandeur des "Richthofen-Geschwaders".
November: Nach der Kriegsniederlage und dem Sturz der Monarchie durch die November-Revolution verläßt Göring Deutschland.

[Hauptmann Göring]

1919-1921
Göring arbeitet als Kunstflieger und Pilot in Skandinavien. Einer seiner Kunden ist der schwedische Forschungsreisende v. Rosen, in dessen Schwägerin, die Anglo-Schwedin Carin v. Kantzow (geb. Fock) er sich verliebt.


1921
Göring kehrt nach Deutschland zurück, belegt Vorlesungen für politische Wissenschaften an der Universität München, beendet das Studium jedoch ohne Abschluß.

1922
November: Auf einer Protestkundgebung gegen den Diktatfrieden von Versailles lernt Göring Adolf Hitler kennen und tritt der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) bei. Hitler überträgt ihm die Führung der im Aufbau befindlichen Sturmabteilung (SA).


1923
3. Februar: Göring heiratet Carin, die ihm nach Deutschland gefolgt ist und sich von ihrem wohlhabenden Mann (der ihr weiterhin Unterhalt zahlt) in aller Freundschaft hat scheiden lassen.
9. November: Göring beteiligt sich in München am "Marsch auf die Feldherrnhalle", der von regierungstreuen Truppen zusammen geschossen wird.


Göring flieht mit einer schweren Unterleibsverletzung nach Österreich und Italien. Er entwickelt aufgrund der medikamentösen Behandlung eine Morphium-Abhängigkeit.

1925
September-November: Göring unterzieht sich einer Entziehungskur in der schwedischen Heilanstalt Langbro, bleibt jedoch morphiumabhängig und stark übergewichtig.

1927
Nach der vom Reichspräsidenten Paul v. Hindenburg erlassenen Amnestie für politische Straftaten kehrt Göring nach Deutschland zurück. Er arbeitet in Berlin als Vertreter für Flugzeugmotoren und nimmt wieder Kontakt zu Hitler auf.

1928
Göring wird Reichstagsabgeordneter der NSDAP. Er gewinnt Vertreter der Industrie, der Reichswehr und der Aristokratie für die National-Sozialisten.

1930
Göring wird von Hitler offiziell zu seinem politischen Berater ernannt.

1931
17. Oktober: Carin Göring stirbt an Tbc.

1932
30. August: Göring wird zum Reichstagspräsidenten gewählt, nachdem die NSDAP als stärkste Fraktion aus den Wahlen hervor gegangen ist.

1933
30. Januar: Hindenburg beruft Hitler zum Reichskanzler. Im neuen Kabinett Hitler-Papen-Hugenberg - mit dem sich zum ersten Mal seit drei Jahren wieder eine Regierung in Deutschland auf eine parlamentarische Mehrheit stützen kann - wird Göring Minister ohne Geschäftsbereich und erhält mit dem "Reichskommissariat für das preußische Innenministerium" die Kontrolle über die preußische Polizei.


Göring entläßt 22 der 32 Polizeipräsidenten und besetzt deren Positionen mit Nationalsozialisten. (Dies wird zum Vorbild für die in späteren "Partei-Demokratien" nach Regierungswechseln gängige Praxis.)
Er verstärkt die Polizei durch 50.000 Mitglieder der SA, der SS und des "Stahlhelms" und gründet das preußische Geheime Staatspolizeiamt (Gestapa).
10. April: Göring wird Ministerpräsident von Preußen.


29. April: Göring gibt die Gründung des "Reichsluftschutzbundes" bekannt.
Unter "Luftschutz" versteht er, militärische und industrielle Ziele mit FlAK zu verteidigen und die Zivilbevölkerung in Luftschutzkeller fliehen zu lassen. Zu diesem Zweck beginnt die Ausbildung so genannter "Luftschutzwarte".
Auch Dikigoros' Großvater absolvierte noch im letzten Kriegsjahr - wie alle Männer, die nicht mehr frontdiensttauglich waren, nicht mal für den "Volkssturm" - eine solche Ausbildung. Sein Tagebuch berichtet von einem Hörsaal voll müder alter Männer, welche die meiste Zeit schliefen und nur mal aufwachten, wenn einer neben ihnen zu laut schnarchte. Jedem war inzwischen klar, daß diese Art "Luftschutz" nutzlos war, da sie eben keinen Schutz vor Angriffen aus der Luft bot. Cyniker erinnerten an die alten Plakate, auf denen ein einzelner nackter Mann versucht, eine ganze Staffel feindlicher Bombenflugzeuge mit Pfeil und Bogen zu bekämpfen. Urs schlief nicht - schließlich war er nicht wirklich alt, nur schwerbeschädigt -, sondern protokollierte alles haargenau mit, einschließlich der Mittagspause und des Essens: "1 Tel. Suppe, Salzkart. (3 Stk.) m. Tunke u. r. Beete, gg. [er schrieb nie "für", sondern immer "gegen"; nur wenn es um Medikamente ging, schrieb er "für" eine bestimmt Krankheit, nicht "gegen", Anm. Dikigoros, der es genau umgekehrt macht] 1,10 RM u. 5 gr. Fettm." Am Ende bekam er sogar noch das "Luftschutz-Ehrenzeichen 2. Stufe", das zu seinem großen Verdruß bloß aus einem Hakenkreuz mit Umschrift bestand; er trug es nie und vernichtete es am 8. Mai 1945 zusammen mit dem Verwundeten-Abzeichen seines Sohnes, da allgemein bekannt war, daß die alliierten Besatzer Befreier Inhaber von Nazi-Orden nicht nur grundsätzlich von letzteren, sondern oft auch gleich noch von ihrem Nazi-Leben "befreiten".


Mai: Göring wird Luftfahrtminister, Reichsforst- und Reichsjägermeister.


Die von ihm erlassenen Jagd- und Forstgesetze, die auf Natur- und Tierschutz abzielen, gelten weltweit als vorbildlich und sind - als einzige Gesetze des "Dritten Reichs" - bis heute in Kraft.1


August: Göring wird zum General befördert.


1934
Göring läßt in der Schorfheide im Norden Berlins ein Jagdschloß bauen, das er nach seiner verstorbenen Frau Carinhall (auch "Karinhall") nennt.

[Carinhall]

20. Mai: Göring verliert das Preußische Ministerium des Innern mit dem Gestapa, da es in das Reichsministerium des Innern überführt wird.
30. Juni/1. Juli: In der "Nacht der langen Messer" schlägt Göring mit Unterstützung Himmlers und Heydrichs den so genannten "Röhm-Putsch" nieder, dem auch mehrere unbeteiligte politische Gegner zum Opfer fallen. Von seinen Gegnern - unter denen sich der jüdische Karikaturist Helmut HetzfeldHerzfeld alias "John Heartfield" besonders hervor tut - wird er daraufhin als "Henker" und "Brandstifter" be(und ge-)zeichnet.

[Göring als Henker] [Göring als Brandstifter] [Göring als Kriegstreiber]

1935
März: Nach Wiederherstellung der deutschen Wehrhoheit wird Göring Oberbefehlshaber der neu gebildeten Luftwaffe Bei deren Ausbau setzt Göring, wiewohl selber gelernter Jagdflieger, zu Lasten der Luftabwehr auf den Bau von Offensiv-Flugzeugen ("Bombern").

[Medaille auf die Wiederherstellung der deutschen Wehrhoheit 1935]

10. April: Göring heiratet in zweiter Ehe die Schauspielerin Emma Henny ("Emmy"), geb. Sonnemann, gesch. Köstlin (1893-1973). Hitler ist Trauzeuge.

[Görings kirchliche Trauung]

1936
7. Februar: In einer amerikanischen Zeitung erscheint die berühmt-berüchtigte Karikatur des "typischen Aryers": "groß wie Goebbels, schlank wie Goering, blond wie Hess, die später auch von der sowjetischen Propaganda in leicht abgeänderter Form wieder aufgegriffen wird.

[Karikatur des 'Aryers']

Göring setzt Freiwillige der Luftwaffe als "Legion Condor" zugunsten von Francisco Franco im Spanischen Bürgerkrieg ein.
(Der dortige Erfolg wiegt ihn in dem trügerischen Glauben, daß Deutschland technisch auf der Höhe sei und auf Modernisierungen bei der Luftwaffe einstweilen verzichten könne, während Briten, Franzosen und Sowjets aus ihrem dortigen Mißerfolg die richtigen Schlüsse ziehen und ihre Luftrüstung ordentlich modernisieren.)
18. Oktober: Göring wird Reichsbeauftragter für den Vierjahresplan, der die wirtschaftliche Autarkie Deutschlands sichern soll. Dies gelingt jedoch nur in Ansätzen.

1937
Juli: Göring gründet in Salzgitter die staatseigenen "Reichswerke Hermann-Göring" (im Volksmund kurz "Hermann-Göring-Werke" genannt). Geplant ist die Verhüttung von Eisenerz in 32 Hochöfen, bis zum Kriegsende sind zwölf fertig gestellt. Das Unternehmen ist 1944 mit 228 Betrieben der größte europäische Stahlkonzern.

1938
4. Februar: Göring ist an den Intrigen beteiligt, die zum Rücktritt des Oberbefehlshaber des Heeres Werner v. Fritsch und des Generalobersten Werner v. Blomberg führen. Hitler besetzt die militärischen Spitzenpositionen neu mit ihm loyal ergebenen Personen.


8. Februar: Göring wird zum Generalfeldmarschall befördert.

[März 1938: Hitler u. Göring in Wien]

März/September: Görings Verhandlungen mit dem italienischen "Duce" Benito Mussolini sowie den Vertretern Englands, Frankreichs, Polens und Ungarns haben maßgeblichen Anteil am Erfolg des "Anschlusses Österreichs" und des Münchner Abkommens.


Juni: Emmy Göring bringt eine Tochter zur Welt, die nach der Tochter Mussolinis "Edda" genannt wird. (Görings Vaterschaft ist wegen seiner Schußverletzung vom November 1923 zweifelhaft. Edda wird später die Lebensgefährtin des Stern-Reporters Gerd Heidemann, der durch den Skandal um die Hitler-Tagebücher traurige Berühmtheit erlangt.)


9. November: Nach der Ermordung eines deutschen Diplomaten in Paris durch einen jüdischen Fanatiker kommt es in Deutschland zu Ausschreitungen und Sachbeschädigungen an jüdischen Geschäften und Gotteshäusern (im Volksmund "Reichskristallnacht" genannt, da hauptsächlich Glasscheiben zu Bruch gingen; die heutige halbamtliche Bezeichnung "Reichspogromnacht" ist sachlich falsch und irreführend, denn ein Pogrom im Sinne des - russischen - Wortes gab es nicht). Da es damals für solche Fälle noch keinen Haftungsausschluß gibt, müssen deutsche Versicherungen die Schäden in voller Höhe (ca. 1,2 Mrd. RM) ersetzen. Göring fordert daraufhin als Ausgleich von "den Juden" eine Milliarde Reichsmark "Sühne". Letztlich kommt es jedoch zu keiner Zahlung, da nicht klar ist, wer konkret Schuldner dieser Forderung sein sollte.2
12. Dezember: Göring verfügt die sofortige Freilassung aller während der "Reichskristallnacht" in "Schutzhaft" genommenen Juden und weist bei der Gelegenheit darauf hin, daß die "Nürnberger Gesetze" gemäß den Durchführungs-Verordnungen auf jüdische Frontkämpfer des Ersten Weltkriegs und deren Angehörigen keine Anwendung finden.

[Die Oberbefehlshaber der vier Waffengattungen: Göring 
(Luftwaffe) Keitel (Heer) Dönitz (Marine) Himmler (SS und Ersatzheer)] [Göring 1939 - Portrait von Conrad Hommel]

1939
4. August: Die polnische Regierung droht in einem Ultimatum, die freie Stadt Danzig wegen Zollstreitigkeiten militärisch zu besetzen. Zugleich beginnt sich die Verfolgung von Volksdeutschen in Polen pogromartig auszuweiten. Die Reichsregierung weist die deutsche Presse an, die schlimmsten Fälle zu verschweigen, um die anti-polnische Stimmung nicht noch weiter anzuheizen.
7. August: In einem geheimen Treffen mit führenden Vertretern der britischen Konservativen in Sönke Nissen Koog (Schleswig) versucht Göring vergeblich, die Briten zu bewegen, einen mäßigenden Einfluß auf Polen auszuüben.
24. August: Einen Tag nach Abschluß des deutsch-sowjetischen Freundschafts- und Nichtangriffspakts - später ungenau auch "Hitler-Stalin-Pakt" genannt - versucht Göring, der diesen skeptisch beurteilt, über den schwedischen Vermittler Birger Dahlerus und im persönlichen Gespräch mit dem polnischen Botschafter Lipski in letzter Minute eine friedliche Lösung zu finden, da er weiß, daß entgegen allen vollmundigen Behauptungen das Deutsche Reich - nicht zuletzt durch sein eigenes Verschulden - auf einen längeren Krieg militärisch und wirtschaftlich ebenso wenig vorbereitet ist wie sein alter Verbündeter Italien und sein neuer Verbündeter, die Sowjet-Union, während die Westmächte seit Jahren konsequent aufgerüstet haben. Auch diese Versuche scheitern indes an der Hartnäckigkeit seiner Gegenspieler - Polen ist fest zum Krieg entschlossen. Göring gibt sich auch keinen Illusionen über die Haltung Großbritanniens hin - im Gegensatz zu Hitler, der die diesbezüglichen Warnungen seines Ex-Botschafter in London, Joachim v. Ribbentrop, in den Wind schlägt.
30. August: Göring wird von Hitler zum Vorsitzenden des Reichsverteidigungsrats ernannt.
1. September: Mit Beginn des Polenfeldzugs wird Göring von Hitler für den Fall seines Todes zu seinem Nachfolger bestimmt.
3. September: Großbritannien und Frankreich erklären dem Deutschen Reich den Krieg (nicht aber der Sowjet-Union, als die Rote Armee ebenfalls in Polen einrückt), der sich nach dem Kriegseintritt der USA und Japans binnen zwei Jahren zum Zweiten Weltkrieg ausweiten soll.
Während des Krieges widmet sich Göring mehr seiner privaten Kunstsammlung - die er durch Ankäufe in ganz Europa zur größten Deutschlands ausbaut - als der Luftwaffe, die er seinem unfähigen "Generalluftzeugmeister" Ernst Udet überläßt.


1940
10. Mai: Beginn des Westfeldzugs.
14. Mai: Bei einem deutschen Luftangriff auf den Kriegshafen und die Werften von Rotterdam werden versehentlich auch einige Wohngebäude getroffen; ca. 800 Holländer sterben. Die alliierte Greuelpropaganda macht daraus einen "Terrorangriff auf die Innenstadt Rotterdams mit 30.000 Todesopfern", der zu einem "Kriegsverbrechen" aufgebauscht wird; anti-deutsche Hetzer nicht nur in den Niederlanden halten an dieser Lüge bis heute fest, zumal sie als Vorwand herhalten muß für den alliierten Bombenterror gegen die deutsche Zivilbevölkerung mit Millionen Toten.3
22. Mai: Göring - dem es trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen ist, Mussolini zum Kriegseintritt gegen Frankreich zu bewegen4 erhält als "Trostpflaster" von König Vittorio Emanuele III den (höchsten italienischen) Annunziaten-Orden, als zweiter (und bis heute letzter) Deutscher. [Ribbentrop - der sich freilich weniger aus Orden machte als Göring - hatte ihn bereits 1939 erhalten.]

[L'ordine supremo della Santissima Annunziata col collare]

24. Mai - 04. Juni: Entgegen Görings Zusage gelingt es der Luftwaffe nicht, die Evakuierung der bei Dünkirchen eingekesselten britischen Truppen nach England zu verhindern. Damit ist die Chance für eine schnelle Beendigung des Krieges vertan.
19. Juni: Nach Zusammenbruch des französischen Widerstands wird Göring von Hitler zum "Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches" befördert - ein eigens für ihn geschaffener Fantasie-Dienstgrad (wohl in Anlehnung an die Fantasietitel "Marschall von Frankreich", "Marschall von Polen" und "Marschall von Finnland" für Pétain, Pilsudski und Mannerheim), der ihn von den Generälen abheben soll, die Hitler im folgenden zu Feldmarschällen befördert.


[Göring bei Mannerheim]

(Dikigoros' Großvater hatte dagegen eine eigene, originelle These, wie Göring darauf kam; da sie in diesem Kurzlebenslauf keinen Platz findet, hat ihr Dikigoros ausnahmsweise eine eigene Webseite gewidmet :-)

1940/41
Durch verfehlte Strategie (Bevorzugung der Bombenangriffe zur Zerstörung der - bald wieder instand gesetzten - Bodenziele gegenüber der Jagdangriffe zur Erringung der Luftüberlegenheit, die Voraussetzung für eine etwaige Invasion der britischen Inseln gewesen wäre) und Taktik (Umstellung vom Bombardement militärischer auf zivile Ziele zur "Vergeltung" britischer Angriffe auf die deutsche Zivilbevölkerung) geht die Luftschlacht um England verloren. Görings Ansehen beginnt zu sinken.


1941
22. Juni: Der Rußlandfeldzug beginnt mit völlig unzureichenden Mitteln. Der deutschen Aufklärung, insbesondere der Luftwaffe, ist es nicht gelungen, die Stärke des Gegners auch nur annähernd richtig abzuschätzen.
31. Juli: Göring beauftragt Heydrich, "die Judenfrage in Form der Auswanderung oder Evakuierung einer den Zeitverhältnissen entsprechend möglichst günstigen Lösung zuzuführen" - er bezeichnet dies als "angestrebte Endlösung der Judenfrage".
[Eine über den Gebrauch der Vokabel "Endlösung" hinaus gehende Beteiligung Görings am später so genannten "Holocaust" läßt sich nicht belegen. Entweder hatte er noch nicht mit bekommen, daß das ursprüngliche Konzept, die jüdische Auswanderung nach Palästina zu fördern, seit Kriegsausbruch durch die britische Besatzungsmacht unmöglich gemacht wurde, und daß deshalb bereits die (Zwangs-)Umsiedlung in das polnische "Generalgouvernement" begonnen hatte, wo zu diesem Zweck weitere Ghettos eingerichtet wurden. Oder aber es handelt sich bei diesem Brief um eine Fälschung - dafür spräche der schäbige, maschinengetippte Briefkopf, der so gar nicht zu dem Prunk liebenden Göring passen will.]

1942
Die zunehmende Inanspruchnahme der Luftwaffe (incl. der FlAK - als PAK-Ersatz) durch den Rußlandfeldzug nutzen die Westalliierten, um ihre Bombenangriffe auf deutsche Wohngebiete zu verstärken.
(Aus dem Tagebuch von Dikigoros' Großvater vom 15.01.1942, nach dem 224. Luftangriff auf Hamburg - er zählte minutiös, d.h. auf die Minute genau, mit, da er den amtlichen Nachrichten nicht traute: "Wenn Tommy nun nicht bald verschwindet, gehe ich doch ins Bett [...] Macht kein Vergnügen, im kalten Keller - Temperatur -12° Cels. - zu sitzen [...] 23.35 Uhr Entwarnung. Ob das nun jeden Abend so weiter gehen soll?" - Es sollte...)
20. Januar: Mit der so genannten "Wannsee-Konferenz" in Berlin - an der Göring nicht teilnimmt - wird aus der "Endlösung der Judenfrage" unter den Halbjuden Heydrich und Adolf Eichmann der Plan, die Juden durch "Arbeitseinsatz" oder "Sonderbehandlung" zu töten.
14. Februar: Mit der "General Directive No. 5 (heute meist verharmlosend "Area bombing directive [Flächenbombardementsdirektive]" genannt) wird die britische Royal Air Force [RAF] angewiesen, künftig keine militärischen, sondern nur noch zivile Ziele in Deutschland zu bombardieren, unter bevorzugtem Einsatz von Brandbomben und Fosfor. Erklärtes Ziel ist es, mindestens 1 Million deutsche Zivilisten zu ermorden zu töten hinzurichten von ihrem Leben zu befreien (so wird das auf Veranlassung des Lügenbarons v. Weizsäcker seit 1985 in der BRD offiziell genannt).
27. März: Göring bevollmächtigt Fritz Sauckel (1894-1946) zum Einsatz der russischen Zivilbevölkerung und der Kriegsgefangenen für die deutsche Industrie.
Russen und Ukrainer reißen sich förmlich um diese Arbeitseinsätze, bei denen sie trotz aller Entbehrungen in der Regel wesentlich weniger schlecht leben als zuvor in der Sowjet-Union.5
28./29. März: Bei einem - von Göring für unmöglich gehaltenen - Nachtangriff der RAF wird die Innenstadt Lübecks zerstört.


24.-27. April: Nachtbomber der RAF zerstören Rostock.
Gleichwohl wollen Göring & Co die Gefahr, die nunmehr allen deutschen Städten droht, nicht wahr haben und vertrauen darauf, die Bevölkerung durch beschönigende Propaganda einzulullen.
(Aus dem Tagebuch von Dikigoros' Großvater vom 17.05.1942: "Im Westen 15 Flugzeuge, an der Ostfront 18 Flugzeuge ohne eigene Verluste abgeschossen. Wenn das so weiter geht hat nach dem Kriege jeder Deutsche sein eigenes Flugzeug, denn wo sollten all die Flugzeuge untergebracht werden, da die deutschen Flugzeugwerke Höchstleistungen vollbringen, ohne daß bei den Kämpfen welche verloren gehen? Es ist beinahe unglaubhaft, aber der deutsche Wehrmachtsbericht sagt ja immer die Wahrheit!")
30./31. Mai: Beim ersten "1.000-Bomber-Angriff" der RAF wird die Innenstadt Kölns zerstört.
Juni-September: Nachtangriffe der RAF zerstören die Innenstädte von Bremen, Wilhelmshaven, Mainz, Kassel und Düsseldorf.
27.-29. Juli: Die RAF-Bombenangriffe Nr. 248-250 auf Hamburg zerstören neben der Innenstadt große Teile von Rothenburgsort, Wandsbek, Barmbek, Harburg, Wilhelmsburg und Altona.
(Aus Urs' Tagebuch: "Die Wirkungen dieses Angriffes stellen alle vorausgegangenen weit in den Schatten [...] Der neue Blockleiter hat sich die Adresse unseres Sohnes [Feldpostnummer 30558] geholt, eine Maßnahme, die jetzt überall durchgeführt wird, um Angehörige benachrichtigen zu können, wenn einem etwas zustößt, was bei den Luftangriffen leicht möglich ist.")
4. Oktober: In einer Rede zum Erntedankfest bezeichnet Göring die offiziellen Rüstungszahlen der USA (Produktion von 5.500 Flugzeugen pro Monat - zehnmal mehr als Deutschland) als "Bluff" und lehnt es ab, ein ähnliches Rüstungsprogramm zu starten.

1942/43
November-Januar: Görings Luftwaffe versagt bei dem Versuch, die bei Stalingrad eingeschlossenen Truppen bis zu einem geplanten Entsatz ausreichend mit Munition und Verpflegung zu versorgen; gleichwohl läßt er dieses Versagen als "Heldenlied" feiern.

[Medaille von Goetz auf das 'Heldenlied von Stalingrad' - Februar 1943]

1943
Angesichts des drohenden Untergangs der 6. Armee in Stalingrad zitiert Göring die Worte Friedrich Schillers ("Wanderer, kommst Du nach Sparta...") leicht abgewandelt als "Wanderer, kommst Du nach Deutschland...", was allgemein als unpassend empfunden wird und seinem Ansehen weiter schadet.
12. Januar: Trotz der angespannten Kriegslage feiert Göring seinen 50. Geburtstag mit enormem Aufwand und fordert vom Finanzminister weitere zwei Millionen Reichsmark zur Vergrößerung von Karinhall. Er gibt auch weiterhin Unsummen zum Ankauf von Kunstwerken für seine private Sammlung aus.
Die Kunstwerke werden bei Kriegsende von den alliierten Besatzern - die sich derartige Ausgaben sparen - geraubt und nie zurück gegeben.


Sie waren dabei nicht wählerisch; sie ließen auch weniger "wertvolle" Gemälde mit gehen, z.B. das rechts oben von Otto Goebel, einem Landschaftsmaler, der heute geächtet und vergessen ist, weil er während der bösen Nazi-Zeit mal im "Haus der Deutschen Kunst" ausgestellt hatte. Gewiß kein besonderes Meisterwerk; dafür hatte es aber nur 22.- RM gekostet, und der Rahmen dazu 5.- RM. Es hatte den Bombenkrieg durch Auslagerung "überlebt" und war 1945 von den Alliierten "befreit" worden - unter gleichzeitiger "Befreiung" der alten Frau Rieckmann von ihrem Nazi-Leben. (Andernorts taten sie das übrigens noch früher.) Dikigoros entdeckte es im Januar 2019 zufällig auf der Webseite eines HehlersAuktionshauses wieder; eine Verwechslung ist ausgeschlossen, denn sein Großvater hatte sowohl das Bild als auch den Rahmen ganz genau beschrieben, ebenso Ort und Datum ihres Erwerbs.
Die Kosten für Görings Geburtstagsfeier mögen für damalige Begriffe exorbitant gewesen sein; allerdings waren es nur "Peanuts" im Vergleich damit, was die Parteibonzen gut-demokratischen Spitzenpolitiker der BRDDR regelmäßig, sei es zu Geburtstagen oder anderen VorwändenAnlässen, auf Kosten der Steuerzahler verprassen sollten. (Über einen der wenigen publik gewordenen Fälle schreibt Dikigoros an anderer Stelle mehr - Stichwort "Abschiedsfeier".)


Und gewiß war es auch skandalös, das vor dem Hintergrund des drohenden Untergangs der 6. Armee in Stalingrad zu tun; allerdings war das gar nichts im Vergleich zu dem Hintergrund, vor dem sich die heutigen Zechgelage der Politiker[innen] abspielen, nämlich dem drohenden Untergang des Abendlandes durch die von ihnen eingeleitete Invasion durch Millionen militanter Muslime, die sich die Unterwerfung und/oder Ausrottung der Europäer ganz offen zum Ziel gesetzt haben. Dikigoros erwähnt das nur colorandi causa, denn es wäre eine niederträchtige Beleidigung Görings, ihn mit diesen Kreaturen auf eine Stufe zu stellen, verglichen mit denen er ein Edelmann, ja geradezu ein Wohltäter der Menschheit war. Übrigens: Wer das mit Görings Geburtstagsfeier damals ausposaunte und öffentlich kritisierte, bekam 6 Monate Gefängnis - Urs bewahrte eine diesbezügliche Gerichtsreportage in seinem Tagebuch auf -; glaubt Ihr wirklich, daß Ihr mit so wenig davon kämet, wenn Ihr heute ein gleiches tätet?!?
27. Januar: Mit einem Tagesangriff der USAAF auf Wilhelmshaven beginnt die amerikanische Luftoffensive gegen das Reich.
Infolge der Jahre langen Rüstungsversäumnisse hat die Luftwaffe gegen die schweren B-17-Bomber ("Fliegende Festungen", die gegen FlAK-Treffer gepanzert sind) keine adäquaten Abwehrwaffen.
3. März: Die Luftoffensive der RAF gegen das Ruhrgebiet ("Battle of the Ruhr") beginnt.
5./6. März: Nach einem Angriff der RAF wird die Innenstadt von Essen in einem "Feuersturm" zu 90% zerstört.
17. April: Die USAAF zerstört Bremen.
4./5. Mai: Die RAF zerstört große Teile Dortmunds.
17. Mai: Der RAF gelingt die Zerstörung der Talsperren im Ruhrgebiet, was zu erheblichen Produktionsausfällen führt. Rüstungsbetriebe müssen nach Mittel- und Ostdeutschland ausgelagert werden.
29./30. Mai: Nach einem Angriff der RAF wird Wuppertal-Barmen in einem "Feuersturm" vernichtet.
28.-29. Juni/04.-09. Juli: In kombinierten Tag- und Nachtangriffen der RAF und der USAAF werden die Reste Kölns zerstört.


24. Juli - 3. August: In einem elftägigen "Round-the-clock-bombing" zerstören Bomber der RAF und der USAAF Hamburg zu ca. 50%. Im Feuersturm kommen mehr als 40.000 Zivilisten um.
So die offiziellen Zahlen. Dikigoros' Großvater schätzte sie sehr viel höher, nämlich ca. 80% und doppelt so viele Tote, denn er betrachtete ein Gebäude auch dann als zerstört, wenn zwar die Mauern noch standen, aber Türen, Fenster und Leitungen "hinüber" waren, und er zählte die evakuierten und nicht zurück gekehrten Bewohner mit, wobei nicht klar war, ob sie an ihren Evakuierungsorten, die z.T. ebenfalls bombardiert wurden - er nannte einige Beispiele - umkamen oder überlebten und anderswohin zogen. Wie alle Hamburger war er empört über die Veröffentlichung jener "niedrigen" Zahlen durch die Regierung und argwöhnte, daß sie damit die Alliierten dazu verleiten wollte, das ja "nur" zur Hälfte zerstörte Hamburg weiter anzugreifen, statt sich etwa Berlin vorzunehmen. Nach seinen Aufzeichnungen begann der - 380. - Bombenangriff exakt am 25. Juli um 01.23 Uhr nachts. Bereits um 02.10 Uhr schrieb er, von den Einschlägen an Beinen und Armen "vibrierend": "Dies ist der schwerste Angriff, den Hamburg bisher erlebt hat." Da es am Vortag bereits zweimal - um 12.20 und 21.23 Uhr - "blinden Alarm" gegeben hatte, hielten es viele Hamburger beim drittenmal nicht für nötig, die Luftschutzkeller aufzusuchen. Es hätte ihnen auch wenig geholfen, da diese praktisch nur auf dem Papier standen. Zwar mußten die zum Ausbau vorgesehenen Keller im März 1941 - anderthalb Jahre nach dem ersten britischen Luftangriff - geräumt werden; aber die Arbeiten begannen erst im März 1943 - also zwei Jahre später - und waren im Juli noch längst nicht abgeschlossen, dto der im Mai begonnene Bau der mit viel Vorschuß-Lorbeer bedachten neuen FlAK-Türme. Dabei wußte man durchaus um die drohende Gefahr - die Hamburger Zeitungen hatten schon mehrere Tage zuvor unter Hinweis auf einen drohenden "Großangriff" alle nicht an ihren Arbeitsplatz gebundenen Personen aufgerufen, die Stadt zu verlassen. Im übrigen verließ man sich blauäugig auf "künstliche Vernebelung", benannte sogar die 3. FlAK-Division - die nicht mal Regimentsstärke hatte - kurzfristig in "3. FlAK- und Vernebelungs-Division" um. Dabei hätte man aus den seit Monaten andauernden Luftangriffen auf Westdeutschland wissen können, ja müssen, daß die Alliierten sich auf Flächenbombardements verlegt hatten, gegen die Vernebelung gleich gar nichts half. In manch anderen Städten waren die Zerstörungen durch Bombenangriffe ähnlich stark; aber die Bevölkerungsverluste waren nirgendwo so hoch, weder prozentual noch in absoluten Zahlen. (Laßt Euch bitte nicht das vom Propaganda-Ministerium ausgeheckte Märchen vom "überraschenden Einsatz von Stanniolpapier" durch die Briten auftischen, auf das selbst heutige "Historiker" noch gerne herein fallen. Die Hamburger FlAK hatte auch früher, ohne die abgeworfenen Glitzerstreifen, nie größere Abschußzahlen erreicht - allenfalls mal den einen oder anderen Zufallstreffer -, und die paar Nachtjäger wären gegen die erdrückende alliierte Übermacht auch so hilflos gewesen.) Urs wunderte sich, daß praktisch nur zivile Ziele bombardiert wurden. (Militärische Einrichtungen und Betriebe der Kriegswirtschaft blieben dagegen verschont, wenn sie nicht gerade in gemischten Wohn- und Gewerbegebieten lagen.) Selbst die kleine Laube im Pachtgarten hinter dem Vogelhüttendeich, die er sich als Notausweichquartier hergerichtet hatte, mit einem alten Holzherd und ein paar Lebensmittel-Vorräten, wurde platt gemacht. "Die U.S. Jagdbomber fühlen sich anscheinend hier wie zu Hause. Sie greifen im Tiefflug Wagen auf der Straße, Menschen auf den Feldern, in den Kleingärten an, kurz überall, wo sie menschliche und auch andere Lebewesen erblicken." Noch mehr wunderte er sich, daß die deutschen Zeitungen, die noch eine Woche zuvor ausführlich über die alliierten Terror-Bombardements auf die Wohnviertel von Amsterdam und Neapel berichtet hatten, die auf Hamburg nach Kräften herunter spielten - er klebte die Zeitungsausschnitte zur Demonstration in sein Tagebuch ein und fand sogar noch die Zeit zu einem Kommentar, daß es um Italien zwar militärisch gesehen nicht schade sei, wohl aber um seine Städte und Kulturdenkmäler, die von den Alliierten genauso systematisch zerstört wurden wie die deutschen. [Sein Sohn, der die alliierten Bomben zur gleichen Zeit auf Sizilien "genoß", hatte ihm auf der Durchreise an die Front geschrieben, wie schön Neapel war.] Danach schrieb er nur noch einen Satz: "Mir fallen die Augen zu, da ich seit Tagen keinen richtigen Schlaf mehr gehabt habe." Er hatte fast pausenlos Tagebuch geschrieben - nicht stündlich, sondern alle paar Minuten, mit genauer Uhrzeitangabe - und kletterte nach jedem Angriff, egal ob Entwarnung war oder nicht, raus aus dem Keller, um zu sehen, was passiert war und an seiner Chronik des Grauens weiter zu schreiben. Danach schlief er zwei Tage und Nächte durch, dann nahm er seine Aufzeichnungen wieder auf mit dem Papierkrieg um die Schadensanträge, mit denen er von Pontius zu Pilatus geschickt wurde, kreuz und quer durch die Trümmerwüste: "In jedem Viertel das selbe Bild: ausgebrannte und völlig zerstörte Häuser, keine Stadt mehr, sondern Überreste einer ehemaligen Stadt, eine tote Zone." Hätte Reinhard Mey das gelesen, dann wäre sein kleines Lied über das Antragsformular (nur eines? Der glückliche!) sicher noch um einiges schärfer ausgefallen... Ihr verübelt es Dikigoros doch hoffentlich nicht, daß er etwas ausführlicher über die Zerstörung seiner Heimatstadt - eines der zentralen Ereignisse des Luftkriegs, von den Alliierten stolz "Operation Gomorrha" genannt - schreibt [wer sich nicht dafür interessiert, kann das Kleingedruckte ja überspringen], zumal es sich nicht nur um eine Primärquelle - den Augenzeugenbericht eines Überlebenden, unmittelbar während des Geschehens nieder geschrieben, nicht etwa nach Jahren aus dem Gedächtnis "rekonstruiert", wie andere - handelt, sondern um eine solche allerersten Ranges, wie sie sonst im Zeitalter der Geschichtsfälschung nicht mehr existieren dürfte. Und sie hat auch eine Menge mit Göring zu tun, wiewohl Euch Dikigoros mit den seitenlangen Wutausbrüchen seines Großvaters über den "Reichsmarschall" im einzelnen verschont, vor allem nach einem Bericht der "Hamburger Zeitung" von 7. August. [Ein einzelnes Blatt, vorder- und rückseitig bedruckt, gemeinsame Notausgabe der zerbombten Hamburger Zeitungen, das kostenlos an die wenigen verteilt wurde, die noch in der Stadt ausgeharrt hatten. Dikigoros' Großvater war der einzige verbliebene Bewohner seiner bereits im März halb zerbombten und noch nicht wieder ganz aufgebauten Mietskaserne. [Alle anderen hatten sich ins Umland evakuieren lassen.] Der erste - von Urs fett mit Rotstift an- über- und unterstrichene - Artikel handelte von einem angeblichen Besuch des "Reichsmarschalls" in Hamburg am Vortag, bei dem ihn die Bevölkerung mit begeisterten Zurufen herzlich begrüßt habe. Hätte er das wirklich gewagt, wäre er von der Bevölkerung wahrscheinlich herzlich gerne und mit Begeisterung gelyncht worden! (Tatsächlich befand sich Göring am 6.8. in einer Nervenklinik, s.u.) Es folgten weitere offensichtliche Lügenmärchen, die ihn nicht mehr sonderlich interessierten. Rot angestrichen war nur noch ein kleiner Artikel auf der Rückseite: "Wo gibt es zu essen?"
Danach gelingt es den vereinten Bemühungen der Luftwaffen-Generäle endlich, Göring von der Notwendigkeit eines Rüstungs- und Strategiewechsels (Jäger statt Bomber) zu überzeugen. Göring vermag es jedoch nicht, diesen Wechsel bei Hitler durchzusetzen, der starr an einer Bomber-Offensive zur "Vergeltung" festhält. Göring erleidet einen Nervenzusammenbruch. Er wird zwar - trotz massiven Drängens seiner Gegner - von Hitler nicht entlassen, hat jedoch künftig keinen praktischen Einfluß mehr auf die Kriegsführung.
3. Oktober: Die RAF zerstört die Innenstadt Münchens. Damit ist auch Süddeutschland nicht mehr vor den Terror-Angriffen der alliierten Langstreckenbomber sicher.


8./9. Oktober: Die RAF zerstört Hannover zu 90%.
22. Oktober Die alliierten Bomberverbände zerstören Kassel.
Göring diskutiert in Wien mit Baldur v. Schirach Staatsstreichpläne, um nach dem Sturz Hitlers einen Separatfrieden mit den Westmächten zu schließen; Göring muß jedoch einsehen, daß Roosevelt und Churchill den Krieg nicht gegen Hitler und den National-Sozialismus führen, sondern daß ihnen dies lediglich als Vorwand für ihren Vernichtungs-"Kreuzzug" gegen Deutschland dient; die Beschlüsse der Konferenzen von Casablanca und Teheran schließen einen Separatfrieden aus.
9. November: Göring hält zum 20. Jahrestag des "Marsches auf die Feldherrnhalle" seine letzte Rundfunk-Ansprache.
23. Dezember: Die RAF zerstört die Innenstadt von Aachen.


Göring zieht sich zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück. Im Volksmund heißt er angesichts des weiter zunehmenden Bombenterrors der Allierten gegen die Zivilbevölkerung nur noch "Hermann Meier". [Zu Kriegsbeginn hatte Göring vollmundig verkündet: "Wenn auch nur ein feindlicher Bomber ins Reich kommt, will ich Meier heißen." Dies, ohne den für deren Abwehr notwendigen Ausbau der Jagdflieger ernsthaft zu betreiben.] In den noch verbleibenden anderthalb Kriegsjahren versinken auch die übrigen deutschen Städte ohne wirksame Gegenwehr der Luftwaffe in Schutt und Asche.


Es ist übrigens ein Märchen, daß diese Angriffe die moralische Widerstandskraft der deutschen Bevölkerung nicht zermürbt hätten. Der pathetische Spruch: "Unsere Mauern brachen, aber unsere Herzen nicht" stammte von Goebbels. Hinter diesen zerbombten Mauern sah es indes ganz anders aus. Dikigoros' Großvater notierte noch Monate nach der Operation Gomorrha: "Man hat nichts mehr, woran man etwas Freude haben könnte, nur Sorgen und Hemmungen. Alle Arbeit erscheint einem nutzlos und reine Zeitverschwendung [...] Als Bombengeschädigter wird man heute überall schief angesehen. Die ersten Bombengeschädigten hatten es gut; sie wurden überhäuft mit allem, was sie verloren hatten und brauchten; doch jetzt werden sie nur noch als lästiges Übel angesehen. Es ist ja auch nichts mehr da. [...] Wenn man sich mit der Gegenwart beschäftigt und die riesigen Trümmerhaufen sieht, dann mag man gar nicht mehr an die Zukunft denken." Und er war sicher nicht der einzige, der so dachte. "Doch wer unvorsichtigerweise seine Bedenken einem anderen mitteilt, ist ein Defaitist, welchem laut einer vom Propaganda-Ministerium bekannt gegebenen Drohung der Kopf abgeschlagen wird!"

1944
11. April: Die Reste Aachens werden durch einen Feuersturm zerstört. (Von den 350 alliierten Terror-Bombern, die den Angriff fliegen, kann die Luftwaffe nur einen einzigen abschießen.)
Mai: Bei Terror-Bombardements auf die Wohngebiete von Merseburg und Umgebung zerstören die Alliierten versehentlich auch die Hydrierwerke in Leuna; damit ist der Krieg auch rüstungstechnisch entschieden, da nun für die neu entwickelten deutschen "Wunderwaffen" - von Düsenjägern bis Interkontinental-Raketen - nicht mehr genügend Treibstoff vorhanden ist.
Juni: Die alliierte Invasion in der Normandie gelingt vor allem wegen ihrer absoluten Luftherrschaft; die Flugzeuge der Luftwaffe treten so gut wie nicht in Erscheinung; und ihre neuen Marschflugkörper ("V 1") werden, statt sie auf die Invasionsflotte - die ein ideales Ziel böte - anzusetzen, in sinnlosen "Vergeltungsangriffen" auf London verschwendet, wo sie kaum Schaden anrichten.
September: Göring wird von Hitler pro forma in seiner Stellung als Beauftragter für den Vierjahresplan bestätigt.
Die tatsächliche Leitung der Kriegswirtschaft, insbesondere der Rüstungsindustrie, hat er jedoch inzwischen Albert Speer übertragen.
16. November: Nachdem der Vormarsch der 1. U.S. Army im Hürtgenwald von einer Handvoll Hitlerjungen und Volkssturmmänner zum Stehen gebracht worden ist, machen die alliierten Terror-Bomber die nahe gelegene Stadt Düren - die bis dahin nur ein paar Dutzend leichter Luftangriffe auszustehen hatte - dem Erdboden gleich. (Ganze vier Häuser bleiben stehen.)

1945
02./03. Februar: Beim letzten großen Terrorangriff der alliierten Luftwaffen auf Berlin werden die Reste der Innenstadt weitgehend zerstört.
13.-15. Februar: Bei einem großangelegten Terrorangriff auf das bis dahin noch unzerstörte, unverteidigte6, mit 630.000 Einwohnern und ebenso vielen Flüchtlingen voll gestopfte Dresden - wo es keine militärischen Ziele, sondern lediglich Kulturdenkmäler gibt - setzen RAF, USAAF und CANAF neben Fosfor-Brandbomben auch Napalm ein, was zu einer vollständigen Verbrennung (griechisch "holokavtos") der Opfer führt; da infolgedessen nur 35.000 Skelette gefunden werden, wird die - tatsächlich mindestens zehn-, wahrscheinlich eher zwanzigmal so hohe - Zahl der Todesopfer nach dem Krieg auf diese geringe Menge herunter gerechnet und verharmlost.
14.-16. März: Bei einem Terrorangriff von RAF und USAAF wird das unverteidigte Würzburg - wo es keine militärischen Ziele, sondern lediglich Kulturdenkmäler gibt - zu 85% zerstört; die Zahl der zivilen Todesopfer wird offiziell mit 40.000 angegeben.
23. April: Göring erbittet von Berchtesgaden aus Hitlers Einverständnis zur Übernahme der Staatsgeschäfte.
Hitler befiehlt daraufhin die Verhaftung Görings, seine Enthebung aus allen Ämtern und seinen Parteiausschluß.
(Göring behauptet später, in gutem Glauben gehandelt zu haben. Hitler habe ihn wohl infolge einer Intrige Martin Bormanns "mißverstanden".)
Görings militärischer Nachfolger als OB der Luftwaffe wird Feldmarschall Robert Greim; als Hitlers neuer politischer Nachfolger wird Großadmiral Karl Dönitz bestimmt.
8. Mai: Am Tag der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht wird Göring durch US-Truppen auf Schloß Fischhorn am Zeller See gefangen genommen.


21. Mai: Göring, seine Frau Emmy und die 6-jährige Edda werden ins berüchtigte US-amerikanische Folterlager "Aschcan" im luxemburgischen Bad Mondorf eingeliefert (offizieller Name: "Palace Hotel" - Gegenstück zum sowjetischen "Hotel Lubjanka" in Moskau).
Göring - der bis dahin bei einer Körpergröße von 1,78 m 118 kg wog - speckt gewaltig ab.


September: Nach vier Monaten peinlicher Befragungen Verhören wird Göring nach Nürnberg verlegt.
[Emmy und Edda bleiben noch ein paar Jahre eingekerkert und werden später im Rahmen eines "Entnazifizierungsverfahrens" schuldig gesprochen, enteignet und mit Berufsverbot belegt.]
Oktober: Göring ist der ranghöchste Nationalsozialist, der vor dem inter-alliierten Tribunal der Kriegsverbrecher in Nürnberg als "Hauptkriegsverbrecher" angeklagt wird. Als einziger Angeklagter versucht er nicht, seine Rolle im "Dritten Reich" herunter zu spielen, sondern steht zu dem, was er getan hat. Gegen die Anklagepunkte "Vorbereitung eines Angriffskrieges" und "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" verteidigt er sich damit, daß er den Krieg nicht mehr vorbereitet habe als alliierte Politiker auch und daß die deutsche Luftwaffe nicht mehr Kriegsverbrechen begangen habe als die der Alliierten. Allerdings verteidigt er sich weniger vor den alliierten "Richtern" - deren bereits im voraus feststehendes Urteil ihm bekannt ist - als vor der Nachwelt, da er glaubt, daß es irgendwann wieder eine unabhängige deutsche Geschichtsschreibung geben wird. So behauptet er, daß alle Fehler im Luftkrieg, von den Versäumnissen in der Rüstung bis zur verfehlten Strategie und Taktik in der Luftschlacht um England, gegen seinen Rat von Hitler allein begangen worden seien.
(Beweisen läßt sich das nicht; aber selbst wenn es so gewesen wäre, bliebe es Görings Versagen, als Oberbefehlshaber der Luftwaffe seine angeblich richtigen Erkenntnisse und Ideen bei Hitler - der fliegerisch ein völlig Laie war - nicht durchgesetzt zu haben.)


1946
1. Oktober: Göring wird in allen Punkten der Anklage für schuldig befunden und einstimmig zum Tode durch Erhängen verurteilt.
15. Oktober: Göring kommt der Urteilsvollstreckung durch Einnahme von Zyankali zuvor.


Wenn man dem Tagebuch von Dikigoros' Großvater glauben darf, dann gab es damals niemanden in Deutschland, der nicht fand, daß Göring - und nicht nur der - die Todesstrafe vollauf verdient hatte, allerdings nicht wegen Vorbereitung eines Angriffskrieges, sondern wegen Nichtvorbereitung eines Verteidigungskrieges (schließlich hatten Großbritannien - am 3.9.1939 - und die USA - am 11.9.1941 - den Krieg gegen Deutschland begonnen, nicht umgekehrt; damals wußte man das noch!) und Nichtverhinderung alliierter Verbrechen gegen die Menschlichkeit, z.B. des Luftkriegs gegen die Zivilbevölkerung auf dem Kontinent. (Originalzitat: "Hätten die da oben sich mit der Vergeltung nicht so lange Zeit gelassen, sondern gleich mit Bombenangriffen auf englische Wohngebiete geantwortet, dann wäre der Luftkrieg garnicht erst so weit eskaliert!") Aber vielleicht hatte Urs den "Reichsmarschall" auch nur besonders "gefressen".

* * * * *

1957
Auf dem Wisent-Denkmal in der Schorfheide wird der Hinweis entfernt, daß Hermann Göring einmal "Reichsjägermeister" war; nur mit Mühe kann verhindert werden, daß das Denkmal vollständig beseitigt wird.


1963
Januar: Emmy Göring veröffentlicht in Frankreich eine Biografie ihres Mannes, die 1972 auch in englischer, aber erst 7 Jahre nach ihrem Tode erstmals in deutscher Übersetzung erscheinen darf.


In der BRDDR wird heute oft behauptet - u.a. auf der Verblödungsplattform Wikipedia -, das Buch sei im Original auf Deutsch erschienen und zwar schon 1967, nach einem "Vorabdruck" in der Illustrierten Quick. Richtig ist, daß dort 1966 ein Interview unter dem Titel "Ich Emmy Göring" erschien, aber keine Übersetzung des Buches, dessen französische Originalausgabe von 1963 Dikigoros persönlich vorliegt.

1970
Der britische Historiker David Irving veröffentlicht "Die Tragödie der deutschen Luftwaffe", eine vernichtende Abrechnung mit Görings Fehlern und Versäumnissen, der entscheidend zur Kriegsniederlage Deutschlands beigetragen habe.


1972
Im amerikanischen Ballentine-Verlag erscheint die - später auch ins Deutsche übersetzte - Göring-Biografie von Roger Manvell, der auf der letzten Seite Görings letzte Worte vor dem Nürnberger Tribunal zitiert: "In 50 oder 60 Jahren werden in ganz Deutschland Denkmäler auf Hermann Göring stehen."


1974
Der Freistaat Bayern versteigert Görings Nachlaß zugunsten der Politbonzen Staatskasse. In der DDR - die selber gerne am Erlös beteiligt gewesen wäre - wird darüber der satirische Film "Meiers Nachlaß" gedreht.


Die Göring-Biografie von Leonard Mosley ("The Reich Marshal Hermann Goering") erscheint. Sie basiert auf angeblichen Interviews mit Verwandten und guten Bekannten Görings, die ihn als Menschen durchweg positiv schildern und für sein fachliches Versagen reichlich Ausreden Entschuldigungen Erklärungen finden.
[In der deutschen Übersetzung wird der fehlerhafte Titel entfernt und die fehlerhafte Schreibweise des Namens stillschweigend korrigiert, um die offensichtliche Imkompetenz des Verfassers nicht schon auf den ersten Blick allzu deutlich werden zu lassen. Was er Neues über Göring schreibt, ist mangels neutraler Quellen nicht nachprüfbar; fast alles, was er über andere Personen aus Görings Umfeld schreibt, ist nachweislich falsch.]


1987
Die Göring-Biografie von David Irving erscheint; sie gilt bis zu dessen Ächtung als international anerkanntes Standardwerk.

[Für die französische Ausgabe ein falsch geschriebener Name und ein polemischer Untertitel: 'Der Komplize Hitlers']

1996
In Deutschland steht nach 50 Jahren kein einziges Denkmal auf Hermann Göring.7

2006
In Deutschland steht auch nach 60 Jahren kein einziges Denkmal auf Hermann Göring.
Dagegen ist im Vorjahr in Berlin das so genannte "Holocaust-Denkmal" (2.751 viereckige Betonstelen auf 19.000 Quadratmetern besten Baulands unweit des Brandenburger Tors für schlappe 27 Mio Euro) eingeweiht und vom Berliner Publikum dankbar angenommen worden - es wird zum größten öffentlichen Pissoir Europas (und wahrscheinlich der Welt).
Anti-fascistische Analfabeten fordern ein Importverbot für das indonesische Nationalgericht (das Wort wurde von der Rechtschreib-Reform - nach der es eigentlich "Nazionalgericht" geschrieben werden müßte - ausgenommen) "nasi goreng [gebratener Reis]", da dieses verwechslungsfähig sei mit Propaganda für den "Nazi Göring", ferner ein Verbot für das Heilszeichen (Swastik) auf "bami goreng [gebratene Nudeln]" in Malaysia.


In Indonesien wird daraufhin eine Umbenennung der Exportware in "nasi demokrasi [Demokratie-Reis]" diskutiert, nach dem Vorbild der Umbenennung von "Sauerkraut" in "Liberty cabbage [Freiheits-Kohl]" während des Ersten Weltkriegs sowie von "French Fries [Pommes frites]" in "Freedom fries [Freiheits-Fritten]" und "Turkey [Türkei/Truthahn]" in "Liberty bird [Freiheits-Vogel]" während des Irak-Kriegs.
Damit ist Göring weltweit wieder in aller Munde, und die BRDDR - deren Medien die peinliche Affäre tot schweigen - hat sich einmal mehr die Antifa-Narrenkappe aufgesetzt.



2007
Da will sich auch die Ostmark"Republik Österreich" nicht lumpen lassen: Marco Feingold, der Vorsitzende der "Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg", verlangt von der Gemeinde Mauterndorf - wo Ritter v. Epenstein seinen Hauptwohnsitz hatte, an dem Göring als Kind öfters zu Besuch war, und wo er 1938-1945 Ehrenbürger war -, Göring erneut zum Ehrenbürger zu ernennen, um ihm die Ehrenbürgerschaft wegen seiner Nazi-Verbrechen wieder aberkennen zu können. (Da die Ehrenbürgerschaft mit dem Tode einer Person erlischt, ist eine Entziehung anders nicht möglich.8)

2015
September: Der Jude Franzose Jean-Marc Dreyfus hat die Chuzpe beehrt sich, ein Buch mit dem Titel "Le catalogue Goering (Der Göring-Katalog)" heraus zu bringen. Darin behauptet er, in den Archiven des französischen Außenministeriums ein bisher unbekanntes Dokument gefunden zu haben, nämlich das von Göring persönlich verfaßte Verzeichnis der von ihm "geraubten" Kunstwerke, "ungefähr 1376" an der Zahl.


Was daran "neu" sein soll, erschließt sich nur Leuten mit extrem schwachem Gedächtnis. Wiewohl allgemein bekannt war, daß 1. Göring kein einziges Kunstwerk "geraubt", sondern alle Stücke seiner Sammlung käuflich erworben hatte, und daß 2. die meisten Stücke nach Kriegsende von den alliierten Besatzern Befreiern geraubt worden waren - einige hingen ganz offen in Museen der USA und der SU herum -, hatte die Bundesregierung bereits in den 1960er Jahren unter Aufwendung von Milliarden Steuergeldern jedem dahergelaufenen Lügner jüdischen Opfer, das behauptete, von Göring "beraubt" worden zu sein, ohne eingehende Prüfung "Entschädigung" in großzügigster Höhe gewährt. Dennoch kamen nun die selben "Opfer"-Kreise bzw. deren "Erben" wieder angeschissen nach Bonn Berlin, um erneut die Hand aufzuhalten.


1So wie der "Reichsmarschall" - als der Göring ins kollektive Gedächtnis eingegangen ist - auf das Amt des "Erzmarschalls" im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nationen zurück ging, so ging der "Reichsjägermeister" auf das Amt des "Erzjägermeisters" zurück. (Damit vereinte der Bayer Göring ab 1940 die beiden sächsischen Erzämter - das des Kurfürsten und das des Markgrafen von Meissen - auf sich, wiewohl ihm das Amt des Kurfürsten von Bayern als Erztruchseß [Küchenmeister] sicher viel besser zu Gesicht gestanden hätte. (Aber einen "Reichstruchseß" wollte man wohl nicht eigens für ihn schaffen :-) Neben den Jagd- und Forstgesetzen haben auch einige typische Produkte der Nazi-Gesetzgebung in Form von Änderungen bereits bestehender Gesetze bis heute überlebt - ohne daß dies an die große Glocke gehangen würde -, z.B. die Bestimmungen im Urheberrechtsgesetz über die Monopolstellung der GEMA, die einen krassen Verstoß gegen die zivilrechtliche Privatautonomie darstellen, vergleichbar der Beseitigung der Testierfreiheit der Bauern durch das - inzwischen aufgehobene - "Reichserbhofgesetz": Urheber musikalischer Werke dürfen ihre Rechte ausschließlich über die GEMA geltend machen und müssen ihr zu diesem Zweck beitreten - was praktisch einer Zwangsmitgliedschaft gleich kommt. Aufgehoben wird diese Bestimmung wohl vor allem deshalb nicht, weil sich die GEMA heute fest in jüdischer Hand befindet.

2Im Ergebnis wohl der Fiskus. Göring hatte sich von den Lobbyisten der Versicherungswirtschaft einreden lassen, die Finanzämter sollten anhand der für die Berechnung der Auswanderungssteuer ("Reichsfluchtsteuer", die von Juden - wie von jedem anderen Auswanderer auch - erhoben wurde) erstellten Vermögensverzeichnisse eine Abgabe von 25% erheben. Sei es durch zu niedrige Selbsteinschätzung (angeblich hatten nur 20.000 Juden in Deutschland ein Vermögen von mehr als 5.000.- Reichsmark :-), sei es durch Sabotage der Finanzämter - insbesondere des federführenden Finanzamts Berlin-Moabit - kam dabei jedoch nichts heraus; die Abgabe wurde letztlich nur von ausreisenden Juden erhoben und mit der "Reichsfluchtsteuer" verrechnet.

3Es ist dies mit einem Faktor von 37,5 die höchste Übertreibung der alliierten Greuel-Propaganda von Opferzahlen deutscher "Kriegsverbrechen" im Zweiten Weltkrieg. (Später pendelt sich dieser Faktor bei 20 ein.) Der Treppenwitz - über den zu lachen freilich schwer fällt - ist, daß es jenen Terrorangriff auf Rotterdam mit 30.000 Todesopfern tatsächlich gab, nämlich am 3. Oktober 1941 - durch die Royal Air Force! Hitler hatte der Luftwaffe zu Beginn des Krieges - und erneut zu Beginn des Westfeldzugs - ausdrücklich verboten, zivile Ziele anzugreifen, während umgekehrt die Franzosen und Engländer von Anfang an hauptsächlich diese bombardierten. [Die Briten hatten am 4.9. bei Luftangriffen auf deutsche Kriegsschiffe in Wilhelmshaven und Brunsbüttel - darunter dem ersten "Kamikaze"-Angriff des Krieges, bei dem ein Pilot seinen brennenden Bomber auf den leichten Kreuzer Emden stürzte - schwere Verluste durch FlAK-Treffer erlitten und stellten daraufhin ihre Angriffe auf militärische Ziele vorerst ein.] Angeblich hatten die Niederlande bereits kapituliert, als der Angriffsbefehl auf Rotterdam gegeben wurde. Tatsächlich hatte die niederländische Delegation die Verhandlungen unnötig verzögert. Bei Unterzeichnung der Kapitulation befanden sich die deutschen Flugzeuge bereits in der Luft; sie wurden jedoch sofort zurück beordert; bis auf die erste Staffel - die nicht mehr per Funk erreicht werden konnte - brachen auch alle Verbände den Angriff rechtzeitig ab. Seitens der Niederlande gab es keinerlei Grund, lange zu verhandeln - außer, der Königsfamilie ihre feigeheroïsche Flucht nach England zu ermöglichen -, da die deutschen Bedingungen von Anfang an äußerst milde waren: Alle niederländischen Kriegsgefangenen wurden sofort nach Eintritt der Waffenruhe frei gelassen - wie dies auch in allen anderen von deutschen Truppen besetzten Ländern trotz Fortdauer der Krieges geschah, selbst noch 1944 in Italien -, während umgekehrt die deutschen Kriegsgefangenen von den Alliierten - wenn sie nicht ermordet wurden - noch bis zu zehn Jahre nach Kriegsende festgehalten wurden. Die Alliierten bombardierten auch zivile Ziele in "verbündeten", aber von deutschen Truppen besetzten Ländern, vor allem in Frankreich, Belgien und den Niederlanden.

[Niederländisches Luftschutzplakat: Englische Flieger kennen keine Gnade... darum bleibt zuhause]

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts werden jegliche Abwehrmaßnahmen der Deutschen gegen alliierte Terror-Bombardements auf die Zivilbevölkerung als "Kriegsverbrechen" angesehen. So wurde 2002 von einem schwedischen "Historiker" - zunächst nur in einer obskuren Gewerkschafts-Postille - "aufgedeckt", daß der Vater von Königin Silvia während des Krieges Leiter einer Fabrik war, die Gasmasken zum Schutz bei Fliegerangriffen herstellte. Da sie dieses schreckliche "Nazi-Verbrechen" Jahrzehnte lang "verschwiegen" habe, könne sie nicht länger Königin von Schweden sein, ja, die Dynastie der Bernadottes müsse wegen ihrer "engen Beziehungen" zu "Nazi-Deutschland" abtreten, am besten die Monarchie gleich ganz abgeschafft werden. Acht Jahre später wurde dieser Artikel von einem Redakteur des Svenska Dagbladet wieder ausgegraben und von fleißigen Abschreibern der Frankfurter Rundschau auch in der BRDDR breit getreten.

4Erst im Juni 1940, als Frankreich bereits geschlagen war, ließ Mussolini seine Truppen einmarschieren, in der Hoffnung, die im 18. und 19. Jahrhundert leichtfertig an Frankreich verlorenen italienischen Gebiete - Savoyen, die ligurische Küste bis Monaco, Korsika und Tunesien - zurück gewinnen zu können. Die italienischen Truppen holten sich jedoch blutige Nasen; und Hitler - dem an einer ehrlichen Aussöhnung mit Frankreich lag - schob allen italienischen Annexionswünschen einen Riegel vor.

5Nach dem Krieg kolportieren Geschichtsfälscher Jahrzehnte lang - z.T. bis heute - die Lüge, "Millionen Russen" seien in deutscher Kriegsgefangenschaft und beim Arbeitseinsatz umgekommen. Richtig ist, daß Stalin nach Kriegsende alle sowjetischen Kriegsgefangenen und Zivilisten, die in Deutschland im Arbeitseinsatz waren, ermorden ließ, damit diese zuhause nichts über den deutschen Lebensstandard erzählen konnten, der beim faschistischen Klassenfeind um ein Vielfaches höher lag als im "Arbeiter- und Bauernparadies" Sowjetunion. Nur aus diesem Grunde gab es unter den sowjetischen Kriegsgefangenen und Fremdarbeitern in Deutschland kaum Überlebende.

6Alle Flugabwehrgeschütze waren - da man nicht ernsthaft mit Luftangriffen rechnete - Anfang 1945 an die Ostfront abgezogen worden; auf den FlAK-Türmen in und um Dresden befanden sich nur noch Attrappen.

7In England steht dagegen schon seit langem ein Göring-Denkmal, nämlich im Museum der Royal Air Force.

8Anderswo hatte man "rechtzeitig" reagiert: So hatte König Christian X von Dänemark im Oktober 1946, eine Woche nach Görings Verurteilung - aber noch vor seinem Selbstmord - nichts Wichtigeres zu tun, als ihm den Dannebrog-Orden zu entziehen, den es ihm nicht etwa unter Druck zur Zeit der deutschen Besatzung verliehen hatte, sondern im Juli 1938 als besonders gutem Freund des Königshauses, der auch 1940-45 seine schützende Hand über dasselbe gehalten hatte.

[Charakterschwein hoch zu Roß] [Der Dannebrog-Orden]


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