Joachim  Ribbentrop

[ab 1925: von Ribbentrop]

(1893 - 1946)

[Joachim v. Ribbentrop]
[Unterschrift]

Tabellarischer Lebenslauf
zusammengestellt von
Nikolas Dikigoros

[Klapperstorch und Unschuldslamm - das Familienwappen]

1893
30. April: Ullrich Friedrich-Wilhelm Joachim Ribbentrop wird in Wesel (Niederrhein) als zweites von drei Kindern des Hauptmanns (späteren Oberstleutnants) Richard Joachim Ribbentrop und seiner Ehefrau Sophie, geb. Hartwig, geboren.

1902
Familie Ribbentrop zieht in die Garnisonsstadt Metz (Elsaß-Lothringen).

1908
Ribbentrops Vater nimmt seinen Abschied und zieht mit der Familie nach Arosa (Graubünden).

[Arosa um 1908]

1910
Ribbentrop geht mit seinem älteren Bruder Lothar nach Montreal (Kanada), wo er eine Banklehre beginnt.

1912
Ribbentrop arbeitet im kanadischen Eisenbahnbau.

[Kanadisches Eisenbahnnetz]

1913
Ribbentrop geht als Reporter für mehrere Monate nach New York.

[New York City um 1913]

1914
Ribbentrop eröffnet in Ottawa (Kanada) ein Importgeschäft für deutsche Weine.
In seiner Freizeit spielt Ribbentrop Eishockey; da damals im Sport noch keine Nationalitäts-Beschränkungen gelten, wird er sogar in die kanadische Auswahlmannschaft berufen, die schon damals als eine der besten der Welt gilt.

[Ice Hockey]

Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs flieht Ribbentrop aus Kanada, kehrt nach Deutschland zurück und meldet sich als versierter Reiter freiwillig zum Militärdienst in der Kavallerie.

1914-1918
Ribbentrop wird mehrfach verwundet und erhält das Eiserne Kreuz I. Klasse. Er dient zuletzt als Oberleutnant der Reserve bei der deutschen Militärmission in Konstantinopel (heute İstanbul), wo er Franz v. Papen kennen lernt.

[Konstantinopel]

1919
Nach seiner Verabschiedung vom Militär arbeitet Ribbentrop zunächst bei einem Baumwoll-Importeur in Bremen und eröffnet dann eine eigene Weinhandelsfirma in Berlin.

1920
Juli: Ribbentrop heiratet Anna Elisabeth ("Annelies") Henkell, die Tochter eines Sektfabrikanten. (Aus der Ehe gehen zwei Söhne und drei Töchter hervor.)

1920-24
Ribbentrop leitet die Henkell-Vertretung in Berlin.
(Daraus machen seine Gegner später das Gerücht, er sei "nur ein Sektvertreter" gewesen, ähnlich wie sie dem späteren US-Präsidenten Harry S. Truman nachsagen, er sei "nur ein Schnürsenkelvertreter" gewesen.)
Ribbentrop baut das Sekt-Geschäft erfolgreich aus und macht "Henkell" zur führenden Marke in Deutschland.


1925
Mai: Ribbentrop läßt sich von seiner Tante Gertrud adoptieren, um den Adelstitel "von" zu erwerben und gesellschaftlich "aufzusteigen". Er legt die Henkell-Vertretung nieder und baut sich ein eigenes Import- und Export-Geschäft auf.

1930
Ribbentrop trifft erstmals mit Adolf Hitler zusammen, den er mit seiner Auslandserfahrung - vor allem in Nordamerika, aber auch in der Türkei (Hitler ist ein großer Bewunderer Atatürks) - und seinen englischen Sprachkenntnissen beeindruckt.

1932
Mai: Ribbentrop tritt der Nationalsozialistischen Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) bei.
August: Bei den Reichstagswahlen gewinnt Ribbentrop den Wahlkreis Potsdam und wird Mitglied des Reichstags.
Ribbentrop stellt seine Villa in Berlin-Dahlem für Verhandlungen zwischen Hitler und Papen über eine gemeinsame Koalition zur Verfügung, deren Ziel die Ablösung von Reichskanzler Kurt v. Schleicher ist; unter seiner Vermittlung kommt es zur Annäherung zwischen Konservativen und Nationalsozialisten.

1933
Januar: Nachdem Reichspräsident Paul v. Hindenburg Hitlers zum Reichskanzler berufen hat wird Ribbentrop dessen außenpolitischer Berater; als solcher erhält er eine eigene außenpolitische Abteilung, die "Dienststelle Ribbentrop".
Ribbentrop wird zum Standartenführer (Oberst) der Schutzstaffel (SS) ernannt.

1934
Ribbentrop wird "Abrüstungsbeauftragter" des Deutschen Reiches, das sich von der Genfer Abrüstungskonferenz zurück gezogen hat.

1935
Ribbentrop wird in Konkurrenz zu Alfred Rosenberg Leiter des Amts für außenpolitische Sonderfragen.
Juni: Ribbentrop schließt als Sonderbotschafter in London das deutsch-britische Flottenabkommen.

1936
25. November: Der von Ribbentrop ausgehandelte "Antikominternpakt" zwischen Japan und dem Deutschen Reich wird geschlossen; er hat mehr propagandistische als tatsächliche Wirkung. (Italien tritt dem Pakt im folgenden Jahr bei.)
Dezember: Ribbentrop übernimmt den seit dem Tode Leopolds v. Hoesch im April vakanten Posten eines Botschafters in London; er hatte sich gegenüber Hitler anläßlich der Bayreuther Festspiele im August stark gesagt, als solcher das von diesem erträumte Bündnis mit Großbritannien zustande zu bringen.

1937
28. Dezember: In einem desillusionierenden "Hauptbericht" räumt Ribbentrop sein Scheitern in der englischen Bündnisfrage ein. Seine Einschätzung der englischen Außenpolitik lautet wie folgt: 1. England hat nichts gegen eine deutsche Hegemonie in Mitteleuropa; solange sich Deutschland darauf beschränkt (z.B. Anschluß Österreichs) wird England nicht in den Krieg ziehen. 2. Darüber hinaus gehenden Gebietserwerbungen (z.B. gegenüber Polen), die zu einer Hegemonie Deutschlands in ganz Europa führen könnten, wird England energisch entgegen treten, notfalls auch militärisch. 3. England wird jedoch keine militärische Auseinandersetzung riskieren, wenn eine solche aussichtslos wäre, etwa weil Deutschland im Bündnis mit anderen, überlegenen Mächten, stünde (z.B. der Sowjetunion).
Ribbentrop, der allzu "kaufmännisch" denkt, verkennt, daß die englische Politikerkaste ("Establishment") nicht von Geschäftsleuten beherrscht wird, sondern von Ideologen, die spätestens seit 1935 den Krieg gegen Deutschland um jeden Preis suchen - selbst um den des eigenen Empire. Warum das so war, ist allerdings schwer nachzuvollziehen. Hitler hatte wiederholt glaubhaft erklärt, daß er das britische Empire erhalten wissen wollte. Dagegen hatte Roosevelt ebenso glaubhaft erklärt, daß er das britische Empire vernichten und beerben wollte. Der eigentliche Gegner der Briten waren also die USA, nicht etwa das Deutsche Reich. Es war auch nicht so, daß der Einfluß in Kontinental-Europa so viel wichtiger gewesen wäre als das Empire, weshalb man das letztere zugunsten des ersteren hätte aufs Spiel setzen müssen - im Gegenteil: Allein die Kontrolle der Golfstaaten und ihrer ungeheuren Erdöl-Vorkommen - welche die Briten nach 1945 unter massivem Druck der USA aufgeben und diesen de facto überlassen mußten - hätte Großbritannien noch auf Jahrzente hinaus zu einem der reichsten Länder der Welt gemacht. Verglichen damit war der militärische, wirtschaftliche und politische Wert eines Staates wie Polen nahe null.


1938
Januar: In einem "Schlußbericht" anläßlich seiner Rückkehr nach Deutschland faßt Ribbentrop seine Thesen zur englischen Außenpolitik nochmals zusammen. Hitler - der außer den drei "Grazien" Winifred Wagner, Unity Mitford und Helena Hanfstaengl keine Engländer persönlich kennt - ist beeindruckt.
Februar: Bei der Kabinettsumbildung ernennt Hitler Ribbentrop als Nachfolger von Konstantin v. Neurath zum Außenminister.

[Ribbentrop als Reichsaußenminister]

Die eigentlichen Amtsgeschäfte führt jedoch sein Stellvertreter, der Staatssekretär Ernst v. Weizsäcker, ein Berufsdiplomat.
März: Während Hitler gegenüber "Österreich" zunächst vorsichtig taktieren will und eine bloße Wirtschafts- und Währungsunion anstrebt, drängt Ribbentrop zusammen mit Hermann Göring darauf, dem Wunsch des Volkes nachzugeben und den seit 1918 immer wieder von den Alliierten verhinderten "Anschluß" der "Ostmark" sofort zu vollziehen; Hitler gibt schließlich - wie sein 7. Nachfolger ein gutes halbes Jahrhundert später beim Anschluß der "DDR" an die "BRD" - nach.
September: Das "Münchner Abkommen" zwischen dem Deutschen Reich, Großbritannien, Frankreich und Italien zur Wiedervereinigung des Sudetenlandes mit dem Deutschen Reich hält Ribbentrop für einen Fehler, da es einen Zeitgewinn für Großbritannien bedeute, das bereits fest zum Krieg gegen Deutschland entschlossen sei und begonnen habe, massiv aufzurüsten.
(Diese Einschätzung der Briten war zwar zutreffend; aber Ribbentrop war offenbar ein Opfer der eigenen Propaganda bezüglich Deutschlands militärischer Stärke geworden: Weder die Reichsmarine noch das Heer wären hinreichend gerüstet gewesen, um einen Angriff Großbritanniens und Frankreichs abzuwehren: Erst mit der Übernahme der tschechischen Panzer wurde die Reichswehr einigermaßen verteidigungsfähig.)

[Deutscher Panzer 1938] [Tschechische Panzer 1938]

1939
Januar: Ribbentrop versucht bei einem Staatsbesuch in Warschau, Polen die Zustimmung zur Rückkehr der freien Stadt Danzig ins Deutsche Reich und zum Bau einer exterritorialen Autobahn durch den westpreußischen "Korridor" abzuringen, provoziert damit aber lediglich die Zerstörung des deutschen Botschaftsgebäudes und die Ermordung von Angehörigen der volksdeutschen Minderheit durch den polnischen Mob sowie die Einleitung der Mobilmachung durch den polnischen Kriegsminister Kasprzicki.

[Polens Annexionspläne 1939: Ostpreußen, Pommern, Schlesien, Böhmen, Mähren und die Slowakei]

Mai: Ribbentrop reist gemeinsam mit Hitler nach Italien, um einen Militärpakt zu unterzeichnen, in dem sich die beiden Staaten zu aktivem Beistand im Kriegsfall verpflichten. Ribbentrop hat diesen Vertrag seinem italienischen Amtskollegen Ciano in persönlichen Verhandlungen abgerungen, obwohl dieser, ebenso wie sein Schwiegervater Mussolini, eigentlich nichts von einem derart engen Bündnis wissen wollte, und ist darauf mächtig stolz.

[Postkarte]

Von der deutschen Propaganda zum "Stahlpakt" hoch gejubelt, erweist sich dieser schon eine Woche später als wertlos, da Mussolini eine Erklärung nachschiebt, daß Italien vor 1943 nicht kriegsbereit sein werde. Ribbentrop muß erstmals die Erfahrung machen - aus der er freilich nichts lernt -, daß man widerstrebende Verhandlungspartner zwar dazu bringen kann, ein geduldiges Stück Papier zu unterzeichnen, daß auf derartige Unterschriften aber wenig Verlaß ist.
August: Ribbentrop und sein sowjet-russischer Amtskollege Wjatscheslaw Molotow unterzeichnen in Moskau den deutsch-sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag, der nach außen hin lediglich ein Nichtangriffspakt ist, in dessen geheimem Zusatzprotokoll jedoch auch eine Einigung über die Abgrenzung der beiderseitigen Interessenssfären in Osteuropa (Finnland, Baltikum, Polen, Rumänien) erzielt wird.
Ribbentrop wird darob von Hitler, der Stalins Pläne nicht durchschaut, als "zweiter Bismarck" gerühmt.*

[24. August 1939: ein begeisterter Hitler empfängt Ribbentrop und Weizsäcker zur Feier des Nichtangriffspakts]

1. September: Nach der Verständigung mit Stalin beginnt der - von der Warschauer Regierung im Vertrauen auf englische Garantien durch Terror gegen die volksdeutsche Minderheit bewußt provozierte - Polenfeldzug (in tendenzionen Geschichts- und Märchenbüchern der Nachkriegszeit gerne als "Überfall" bezeichnet).
3. September: Zur großen Überraschung Ribbentrops - der fest an seine eigene These von der Abschreckung Englands durch das deutsch-sowjetische Bündnis geglaubt hatte - und Hitlers - der seinem "zweiten Bismarck" blind vertraut hatte - erklären Großbritannien und Frankreich dem Deutschen Reich den Krieg (nicht aber der Sowjetunion, als auch die Rote Armee in Polen einmarschiert), der sich bald zum Zweiten Weltkrieg ausweitet.

[Stalin und Ribbentrop 1939]

27. September: Ribbentrop fliegt erneut nach Moskau und handelt eine Modifizierung der Interessenssfären aus: Stalin tritt den ihm zugefallenen Teil Polens westlich der Curzon-Linie ab und erhält dafür Litauen. Ribbentrop gelingt es nicht, Stalin zum Kriegseintritt gegen England und Frankreich zu bewegen.

1940
17. September: Ribbentrop empfängt den spanischen Außenminister Serrano Suñer (Franco hatte - wie Mussolini - einen angeheirateten Verwandten auf diesen Posten gehievtberufen, zwar nicht seinen Schwiegersohn, aber seinen Schwippschwager :-) in Berlin. Es gelingt ihm jedoch weder jetzt noch im Folgemonat am Rande eines Treffens zwischen Hitler und Franco in Hendaye, seinem Kollegen einen Kriegseintritt gegen die Alliierten schmackhaft zu machen.**
27. September: In Berlin wird der "Dreimächtepakt" zwischen Italien, Japan und dem Deutschen Reich geschlossen und von Ribbentrop offiziell verkündet.

[Ribbentrop und Matsuoka 1941 in Berlin]

November: Ribbentrop empfängt Molotow in Berlin. Dabei treten gravierende Meinungsverschiedenheiten über die Auslegung des Nichtangriffspakts und des Zusatzprotokolls auf, die sich nicht mehr kitten lassen.*** Von da an bereiten beide Seiten den Krieg gegen einander vor.

1941
März/April: Ribbentrop empfängt den japanischen Außenminister Matsuoka in Berlin. Er erörtert mit ihm einen japanischen Angriff auf die britische Kolonie Singapur, verschweigt ihm jedoch die deutschen Pläne eines Angriffs auf die Sowjetunion.
13. April: Infolgedessen schließt der nichtsahnende Matsuoka auf seiner Rückreise in Moskau mit Molotow einen japanisch-sowjetischen Nichtangriffspakt, an den sich Japan auch nach Beginn des Rußlandfeldzugs gebunden fühlt. Dadurch kann Stalin im Winter 1941-42 Truppen aus Sibirien nach Moskau abziehen, welche die drohende Niederlage gegen Deutschland abwenden.
Dezember: Japan entscheidet sich im Vertrauen auf die Neutralität der UdSSR zum Krieg gegen die USA. Trotz anschließender Kriegserklärung des Deutschen Reiches an die USA gelingt es Ribbentrop nicht, Japan im Gegenzug zum Kriegseintritt gegen die UdSSR zu bewegen.

seit 1942
Mit Fortdauer des Krieges nimmt Ribbentrops Bedeutung stetig zugunsten Weizsäckers ab; seine Tätigkeit erschöpft sich schließlich im Unterzeichnen der von letzterem aufgesetzten Schreiben an verbündete Staaten, sich stärker an der Judenverfolgung zu beteiligen.

1943
April-Juni: Ribbentrop versucht über Mittelsmänner in Stockholm, auf eigene Faust einen Separatfrieden mit der Sowjetunion auf der Basis der Grenzen von 1939 auszuhandeln.****
Juli: Hitler setzt dagegen auf eine groß angelegte Offensive bei Kursk, die jedoch im Vorfeld an die Sowjets verraten wurde und scheitert. Dies ist die endgültige Wende des Krieges im Osten; die Wehrmacht erlangt - anders als nach Stalingrad - nie wieder die militärische Initiative; die Alliierten lassen sich danach auf keine diplomatischen Verhandlungen mehr ein.

1945
20. April: Ribbentrop nimmt an Hitlers letzter Geburtstagsfeier im Bunker der Berliner Reichskanzlei teil.
1. Mai: Nach Hitlers Selbstmord verliert Ribbentrop sein Amt, da Hitler testamentarisch Arthur Seyß-Inquart zum neuen Außenminister bestimmt hat. Ribbentrop geht nach Flensburg, um Anschluß an die neue Reichsregierung unter Großadmiral Karl Dönitz zu finden, der ihn jedoch abweist. Danach taucht Ribbentrop in Norddeutschland unter.
14. Juni: Ribbentrop wird als letzter deutscher Minister in Hamburg von britischem Militär aufgespürt und gefangen gesetzt.


August: Nach dem Abwurf zweier amerikanischer Atombomben auf die unverteidigten Städte Hiroshima und Nãgasaki sowie dem Einmarsch sowjetischer Truppen in Mandschukuo kapituliert Japan; der Zweite Weltkrieg ist beendet.
November: Vor dem Interalliierten Militär-Tribunal [IMT] in Nürnberg wird Ribbentrop wegen "Verschwörung zu einem Angriffskrieg" und "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" angeklagt.

[Ribbentrop (rechts) neben Hess in Nürnberg]

1946
1. Oktober: Ribbentrop wird für schuldig befunden und zum Tode durch den Strang verurteilt.
(Sein Staatssekretär Weizsäcker kommt dagegen mit einer achtjährigen Gefängnisstrafe davon und wird ein Jahr nach Urteilsverkündung begnadigt.)
16. Oktober: Joachim von Ribbentrop wird als erster der zu "Kriegsverbrechern" Erklärten getötet. (Matsuoka trifft wenig später das gleiche Schicksal.)


Um zu verhindern, daß Ribbentrop eines Tages zum Martyrer wird und sein Grab zu einer potentiellen Pilgerstätte, verweigern ihm die alliierten Besatzer - in völliger Verkennung des Charakters der Deutschen***** - ein Begräbnis; sie verbrennen seine Leiche und schütten die Asche in einen Bach.

1953
Annelies v. Ribbentrop veröffentlicht die Memoiren ihres Mannes unter dem Titel "Zwischen Moskau und London" (Neuauflage 1954 unter dem Titel "Zwischen London und Moskau").

[Buch 1953] [Buch 1954]

1962
Annelies v. Ribbentrop veröffentlicht "Verschwörung gegen den Frieden".

[Buch 1962]

1967
Annelies v. Ribbentrop veröffentlicht "Deutsch-englische Geheimverbindungen".

1973
Oktober: Annelies v. Ribbentrop stirbt und wird in Wiesbaden-Biebrich beerdigt. Aus unerfindlichen Gründen versäumen es die Behörden zu verhindern, daß auf der Grabplatte - nicht nur politisch inkorrekt, sondern ebenso sachlich falsch - auch der Name ihres Mannes erscheint.


(Dikigoros erwähnt das, um seinen Lesern an einem aktuellen Beispiel aufzuzeigen, wie unzuverlässig Grabsteine o.ä. als historische Quelle sein können. Sieben magere Jahre später wurde in Jerusalem ein Sarkofag ausgebuddelt entdeckt, dessen Inschrift man mit etwas Fantasie als "Jesus Sohn des Josef" übersetzen kann. Und gleich daneben ein weiterer Sarkofag mit der Inschrift "Maria Magdalena". Gewisse Optimisten schlossen daraus, daß damit eines der größten biblischen Rätsel gelöst sei. Aber man muß weder an die "Wiederauferstehung" noch an die "Himmelfahrt" von Jeschua dem Geschmierten glauben, um da erhebliche Zweifel anzumelden :-)

1975
Ribbentrops ältester Sohn Rudolf - ehemaliger Berufsoffizier der Waffen-SS - veröffentlicht aus dem Nachlaß seiner Mutter Annelies "Die Kriegsschuld des Widerstandes. Aus britischen Geheimdokumenten 1938/39". Darin wird die - zweifelhafte - These vertreten, die Engländer hätten sich erst auf Anstiftung deutscher "Widerständler" zum Krieg gegen das Reich entschlossen. Historisch bedeutsam ist das Buch allerdings, weil es den bis 1972 von den Briten unter Verschluß gehaltenen "Hauptbericht A 5522" Ribbentrops vom 28. Dezember 1937 enthält.

[Rudolf v. Ribbentrop] [Buch 1975]

1992
Kurz vor Ribbentrops 100. Geburtstag erscheinen die Biografien der US-Amerikaner John Weitz ("Hitler's Diplomat") und Michael Bloch zeitgleich in New York. (Sie durften bisher nicht in deutscher Übersetzung erscheinen, da sie als zu "unkritisch" gelten.)

[Buch 1992] [Buch 1992]

2005
Der "grüne" Politiker Josef ('Joschka') Fischer hat ein Problem: Da er als erster Außenminister der BRD einen Krieg angefangen hat - dazu noch einen Angriffskrieg (gegen "Jugo-Slawien") - gilt er zunehmend als übler Politverbrecher. Er beauftragt daher eine nur von ihm abhängige "unabhängige" Kommission von Geschichtsklitterern "Historikern", irgendetwas Pseudowissenschaftliches zusammen zu schmieren, das alle seine Vorgänger in noch schlechterem Licht darstellen soll als ihn selber - fürwahr keine leichte Aufgabe.

2006
Nachdem Polen - das 2004 EU-Mitglied geworden ist und seitdem auf Kosten der deutschen Steuerzahler alljährlich Milliarden Subventionen erhält - wiederholt Gas aus der von Rußland nach Deutschland führenden Pipeline gestohlen und versucht hat, seine Nachbarn mit einer Unterbrechung derselben zu erpressen, vereinbaren die Regierungen Rußlands und der BRDDR den Bau einer neuen Pipeline durch die Ostsee. Der polnische Kriegsminister Sikorski vergleicht diese Vereinbarung mit dem "Ribbentrop-Molotow-Pakt" von 1939 und initiiert eine Hetze gegen Deutsche und Russen, die der damaligen, die zum Polenfeldzug führte, in nichts nachsteht - nur mit dem Unterschied, daß sich Großbritannien und Frankreich diesmal nicht in der Lage sehen, die polnischen Kriegspläne zu unterstützen.


2007
Rudolf v. Ribbentrop veröffentlicht "Mein Vater Joachim von Ribbentrop. Erlebnisse und Erinnerungen". Von der offiziellen Geschichts-"Wissenschaft" wird es, obwohl - oder weil - es eine zeitgenössische Quelle ersten Ranges ist, geflissentlich ignoriert, von den westlichen Medien tot geschwiegen.
(In Rußland wird die Übersetzung dagegen zum Bestseller; der Verfasser darf für sie sogar im russischen Staatsfernsehen werben.)


2010
Oktober: Die Fischer-Kommission kommt - nach fünf Jahren - zu Potte****** und liefert gequirlte Scheiße ab veröffentlicht ein bahnbrechendes Werk: "Das Amt und die Vergangenheit. Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik." Alle halbwegs seriösen Historiker können nur den Kopf schütteln ob der unfundierten Behauptungen, u.a. daß das Auswärtige Amt noch bis lange nach dem Zweiten Weltkrieg eine "verbrecherische Organisation" und alle Mitarbeiter "Kriegsverbrecher" und "mitschuldig am Holocaust" gewesen seien. (Lediglich das jüdische Wochenblatt Der Spiegel findet die Thesen großartig, tritt sie genüßlich breit und jubelt das Machwerk zum "Bestseller" hoch, obwohl es kaum jemand kauft.)


November: Gleichwohl erteilt Fischers Nach-Nachfolger allen Botschaften der BRDDR den Befehl zur AusmerzungEntfernung aller etwa noch vorhandenen Bilder von Personen, die bis 1945 in Diensten des AA standen. Für all diese Personen gilt ab sofort die unwiderlegbare Vermutung, daß sie "Nazis" oder "Wegbereiter des National-Sozialismus" waren. (Ein boshafter Kommentator merkt an: "In 50 Jahren werden sie die Bilder von denen abhängen, die heute mit den USA zusammen gearbeitet haben.")*******

2013
Stefan Scheil veröffentlicht "Ribbentrop oder die Verlockung des nationalen Aufbruchs - eine politische Biographie".


2014
November (nach anderen Quellen Januar oder Februar 2015): Die ominöse Grabplatte mit dem Namen Ribbentrops wird von Wiesbaden nach Velbert-Langenberg verlegt. (Entgegen anders lautenden Behauptungen ist damit keine "Umbettung" verbunden - schon gar nicht Ribbentrops, dessen Leiche ja schon 1946 von den alliierten Besatzern verbrannt wurde.) Dies entfacht einen Jahre langen Sturm im Wasserglas in den lokalen Medien. Die Journaille will nicht nur die Toten nicht ruhen lassen, sondern nicht einmal die unschuldigen Grabsteine. Der Fall geht bis vor das Justizministerium, das jedoch von einer amtlichen Entfernung oder Vernichtung der Grabplatte zunächst absieht - wohl in der stillen Hoffnung, daß diese schmutzige Arbeit irgendwann von linken Hooliganspolitisch-korrekte GutmenschenAktivisten erledigt werden wird - selbstverständlich straffrei.

2019
Januar: In Aachen treffen sich der Präsident der Republik Hexagonien und die Kanzlerin Trizonesiens Quattronesiens der BRDDR, um einen "Freundschaftsvertrag" abzuschließen, der angesichts der wachsenden EU-Müdigkeit in ganz Europa den noch engeren Schulterschluß zwischen den beiden "Kernländern" demonstrieren soll. Kritiker argwöhnen, daß der "Macron-Merkel-Pakt" ein geheimes Zusatzprotokoll enthält, das nicht nur den de-facto-Zusammenschluß der beiden Staaten - insbesondere der bewaffneten Organe - vorsieht, sondern auch das "Remplacement" der eingeborenen Völker Europas durch Millionen militanter Muslime aus Nordafrika und Nahost (amtlicherseits "Flüchtlinge", im Volksmund "Rapefugees" genannt), wobei Polen - das sich diesem Plan im Bunde mit der Slowakei und der Rest-Tschechei hartnäckig widersetzt - wie 80 Jahre zuvor zerschlagen werden soll.********


27. Mai: Rudolf v. Ribbentrop stirbt in Ratingen; damit verschwindet der verhaßte Name endlich aus der Öffentlichkeit.


*Hitlers Vergleich hinkt nicht nur, sondern entbehrt jeglicher Grundlage: Bismarck schloß nie ein ähnliches Bündnis mit Rußland. Am ehesten vergleichbar ist noch der Vertrag, den im April 1764 Prinz Heinrich von Preußen für seinen Bruder Friedrich II mit Katharina II von Rußland aushandelte im Hinblick auf die anstehende Aufteilung des Raubstaates Polen-Litauen - der schon damals seine Kolonialvölker brutal unterdrückte, vor allem die protestantischen Preußen und die orthodoxen Weißrussen und Ukraïner. Jener Vertrag wurde freilich nicht gebrochen, sondern 1767 und 1769 jeweils erneuert und führte schließlich zur Aufteilung jenes Raubstaates.

**Entgegen gewisser deutscher Darstellungen waren die Forderungen der Spanier durchaus nicht unvernünftig oder überzogen: Sie verlangten das britische Gibraltar, Französisch-Marokko (als Verbindung zwischen Spanisch-Marokko und "Rio de Oro"), ferner genügend Weizen, um eine Hungersnot ob der Mißernten der letzten Jahre - Folge der Bürgerkriegs-Zerstörungen - abzuwenden (Weizenimporte aus Argentinien hätten die Briten per Blockade unterbinden können), Küstenartillerie zur Verteidigung gegen die britische Marine und FlAK zur Verteidigung gegen die britische Luftwaffe. All das hätte Deutschland ohne weiteres entbehren können, wenn nicht in gewissen Hinterköpfen bereits der Plan eines Angriffs auf die Sowjet-Union herum gespukt hätte. Die Verweigerung Marokkos erfolgte aus falscher Rücksichtnahme auf Frankreich, in der haltlosen Annahme, damit dessen Freundschaft kaufen zu können. (Tatsächlich war das nur ein winziges Mosaïksteinchen aus seinem riesigen Kolonialreich, das es leicht hätte verschmerzen können; denn anders als in Tunesien und vor allem in Algerien - das es später ohne Not verrietaufgab - lebten dort kaum französische Siedler.) Mit der gleichen Kurzsichtigkeit wurden Italiens Wünsche nach Korsika, Tunesien, Savoyen und der Côte d'Azur" - alles Gebiete, die mehr italienisch als französisch waren - vereitelt, was dazu führte, daß Mussolini statt dessen Griechenland angriff - wo Italien nicht nur nichts verloren, sondern auch nichts zu gewinnen hatte.

***Deutschland hatte 1939 schriftlich erklärt, "keinerlei politische Interessen" in Finnland und Rumänien zu haben - was die Sowjets als "nicht einmal politische Interessen, geschweige denn andere" verstehen durften und verstanden. Nun aber behauptete die Reichsregierung, daß wirtschaftliche Interessen von dieser Erklärung nicht betroffen seien; selbstverständlich brauche man das finnische Nickel und das rumänische Erdöl und müsse beides auch militärisch gegen etwaige britische Angriffe schützen. Das Reich hatte daher Truppen in beide Länder entsandt und Rumäniens Grenzen garantiert. [Dabei hätte man beides getrost den Sowjets überlassen können, wenn man es diesen gegenüber ehrlich gemeint hätte, denn sie lieferten ja solche - und andere - Rohstoffe in ausreichender Menge, und weit zuverlässiger: Bis zur Besetzung der Niederlande im Mai 1940 war kein Tropfen Erdöl aus Rumänien nach Deutschland gelangt, weil die Quellen von Plojescht zivilrechtlich Eigentum von Royal Dutch, d.h. des niederländischen Königshauses waren, das trotz angeblicher "Neutralität" voll und ganz im Lager der Alliierten stand. Die Nickelminen von Petsamo - auf die es die Sowjets abgesehen hatten - standen zivilrechtlich im Eigentum kanadischer Gesellschaften, d.h. es kam auch kein Gramm Nickel aus Finnland nach Deutschland, da sich Finnland bis 1944 nicht mit den Westalliierten im Kriegszustand befand; die einzige Möglichkeit, dies zu ändern, hätte darin bestanden, der Sowjetunion den Zugriff auf diese Minen zu ermöglichen.] Ebenso widersetzte sich die Reichsregierung dem sowjetischen Wunsch nach den Dardanellen, weil Botschafter v. Papen im Juni 1940 einen "Freundschaftsvertrag" mit der Türkei ausgehandelt hatte - der ebenso wertlos war wie der "Stahlpakt" und die Türken ebenso wenig geneigt machte, an Deutschlands Seite in den Krieg einzutreten wie die Franzosen oder die Spanier. Dabei wäre eine Preisgabe der Türkei deutscherseits der sicherste Weg gewesen, Stalin in einen Krieg gegen die Westalliierten zu ziehen, denn eine Besetzung der Dardanellen durch die Sowjets hätte Großbritannien niemals hingenommen.

****Angeblich ging die Initiative dazu von Stalin aus. Das wagt Dikigoros zu bezweifeln. Auf andere Separatfriedens-Initiativen mag das zutreffen, aber dabei machte Stalin stets die Ablösung Ribbentrops als Außenminister zur Vorbedingung, von dem er sich "betrogen" fühlte. Dies entbehrt insoweit nicht einer gewissen Ironie, als Ribbentrop tatsächlich einer der wenigen Mitglieder der Reichsregierung war (eigentlich der einzige "Hochkaräter" neben Goebbels), der einen Separatfrieden nicht mit den Westmächten, sondern mit der Sowjet-Union schließen wollte. Vielleicht formulierte er die Vereinbarung vom September 1939 tatsächlich nur schlampig und übersah nicht, was andere aus der o.g. Formulierung machen würden? Auch das wagt Dikigoros indes zu bezweifeln. Es scheint sich noch kein Mainstream-Historikers dieser hoch-interessanten Fragestellung - zweifellos einer der wichtigsten im Zusammenhang mit der "Schuldfrage" des Zweiten Weltkriegs - angenommen zu haben.

*****"Den Charakter einer Nation erkennt man daran, wie sie ihre Soldaten nach einem verlorenen Krieg behandelt" - Leopold v. Ranke.
Nachtrag: Ein Menschenalter später - Europa befand sich gerade, erneut unter deutscher Führung, wieder im Krieg gegen Rußland, und wieder sah es so aus, als sollte Scholzland Deutschland am Ende als Verlierer dastehen - mailte ein offenbar wenig charkterfester Leser Dikigoros, er wünschte, die deutschen Außenminister des 21. Jahrhunderts (er meinte offenbar Guido Schwesterwelle, Frankenstein-Meier und Lenchen Plärrblök) hätten genauso geendet wie Ribbentrop.
Charakterfest, wie Dikigoros ist, mailte er zurück:

"[...] Die Hinrichtung durch den Strick ist längst nicht mehr zeitgemäß, und überdies wäre sie auch nicht angemessen. Eine angemessene Hinrichtungsart wäre vielmehr die durch wiederholte mRNA-Spritzen, die jene Gestalten 'zig Millionen ihrer Untertanen aufzwangen (selbstverständlich ohne sich dem tödlichen segensreichen und ach-so-harmlosen "Pieks" selber zu unterziehen), und zwar vor öffentlichen Kameras, bis zum langsamen und qualvollen Exitus, damit ihre Opfer wenigstens noch einen kleinen Trost haben, bevor sie selber das Zeit(enwend)liche segnen [...]"

******Zur "Henkell & Co."-Gruppe gehören im neuen Jahrtausend nicht nur die Sektmarken "Fürst Metternich", "Deinhard [lila]", "Kupferberg [gold]", "Söhnlein [brillant]" und "Freixenet" sowie der Wodka Gorbatschow, der Branntwein "Scharlachberg" und der Magenbitter "Kuemmerling", sondern auch "der gute Pott" - ein Rum-Verschnitt.

*******Der guten Ordnung halber muß Dikigoros nachtragen, daß dieser Vorgang zum Anlaß genommen wurde, einen entsprechenden "Forschungsauftrag" über das Bundeslandwirtschaftsministerium zu erteilen. So wurde im September 2015 bekannt, daß auch dort in der Nachkriegszeit lauter böse Nazis beschäftigt gewesen seien. (Kaum verwunderlich, galten doch alle Menschen, die 1933-45 das schröckliche Verbrechen begangen hatten, in Deutschland gelebt zu haben, ohne "Widerstandskämpfer" o.ä. zu sein, inzwischen als "Nazis"!) Einer davon sei sogar auf einem Foto mit dem schlimmen Nazi-Politiker Walther Darré und dem dicken Hermann Reichsmarschall zu sehen gewesen!

Schuld daran trage der frühere "KZ-Baumeister", damalige Landwirtschaftsminister und spätere Bundespräsident Heinrich Lübke.

********Diese "Verschwörungtheorie" (so wird sie von den Monopol-Medien beider Regimes genannt) mag einiges für sich haben; Dikigoros teilt sie indes nicht. Der übelste Politverbrecher Frankreichs und die übelste Politverbrecherin Europas im 21. Jahrhundert können das "Remplacement" auch völlig unabhängig voneinander weiter verfolgen; die "Koordinierung" erfolgt durch die muslimischen Invasoren selber; einer engeren Abstimmung zwischen Berlin und Paris bedarf es insoweit nicht. Und um den Widerstand Polens zu brechen, braucht man es nicht zu zerschlagen, sondern bloß die Regierung zu stürzen; daß und wie das geht, hat man bereits in seinem Nachbarland Ukraïne vorexerziert.
Nachtrag: Es ging sogar noch einfacher: 10 Jahre nach dem von der Staatssekretärin im US-Außeniministerium Nudelmann persönlich angeführten blutigen "Maidan"-Putsch gegen die demokratisch gewählte Regierung der Ukraïne lieferten die USA für die polnischen Parlamentswahlen die Auszählungs-Software, dank deren schon Sleepy Joe Biden US-Präsident geworden war - und schwuppdiewupp hatte Polen entgegen allen vorherigen Meinungsumfragen eine neue Regierung, die sich den Migrationsplänen der EU nicht länger widersetzte :-)


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