ERICH v. LEWINSKI
genannt v. Manstein

(24.11.1887 - 11.06.1973)

[Erich v. Manstein]

Tabellarischer Lebenslauf
zusammengestellt von
Nikolas Dikigoros

1887
24. November: Fritz Erich v. Lewinski wird als 10. Kind des preußischen Obersten (später Generals) der Artillerie Eduard v. Lewinski und dessen Ehefrau Helene (geb. v. Sperling) in Berlin geboren. Die Lewinskis sind eine alte, erst kürzlich konvertierte und geadelte, preußisch-jüdische Familie.

1896
Eduard v. Lewinski verunglückt bei einer militärischen Übung tödlich. Sein Sohn wird von der kinderlosen Schwester seiner Mutter und deren Ehemann, dem preußischen Obersten (später General) Georg v. Manstein, adoptiert.* (Auch die Mansteins sind eine alte preußisch-jüdische Familie.**)

1900
Ostern: Manstein tritt in das preußische Cadettenkorps in Plön (Holstein) ein.


1902
Ostern: Manstein wechselt auf die Hauptcadettenanstalt in Lichterfelde bei Berlin.***

[Die Haupt-Cadetten-Anstalt in Berlin-Lichterfelde]

1906
April: Nach dem Abitur wird Manstein zum Fähnrich befördert und als Rekrutenausbilder in das 3. Garderegiment zu Fuß versetzt.

1907
Januar: Manstein wird zum Seconde-Lieutenant befördert.

1911
Juli: Manstein wird Bataillons-Adjutant.

1913
Manstein wird zur Kriegsakademie abkommandiert.

1914
Juni: Manstein wird zum Premier-Lieutenant befördert.
August: Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wird Manstein Adjutant im 2. Garde-Reserve-Regiment.
November: Nach einer Verwundung wird Manstein vorerst nur noch zum Stabsdienst verwendet.

1915
Juli: Manstein wird zum Hauptmann befördert.
August: Manstein wird Adjutant in der 12. Armee.

1916
ab: Januar: Manstein nimmt als Stabsoffizier der 11. Armee an der Schlacht um Verdun teil.
ab Juli: Manstein nimmt als Stabsoffizier der 1. Armee an der Somme-Schlacht teil.

1917
Manstein nimmt als Ia der 4. Kavallerie-Division an der Offensive in Kurland teil.

1918
Mai: Manstein nimmt als Ia der 213. Reserve-Division an der "Großen Schlacht in Frankreich" teil.

1919
Manstein arbeitet als Generalstabs-Offizier für den Grenzschutz in Schlesien.


Nach Übernahme in das 100.000-Mann-Heer der Reichswehr arbeitet Manstein in der Organisations-Kommission für das Heer.

1920
Manstein heiratet die Schlesierin Jutta-Sibylle, geb. v. Loesch. (Aus der Ehe gehen eine Tochter und zwei Söhne hervor.)
Oktober: Manstein wird Kompagnie-Chef im 5. Infanterie-Regiment in Angermünde.

1923-1927
Manstein ist nacheinander Stabsoffizier in Königsberg, Stettin und Dresden.

1927
Februar: Manstein wird zum Major befördert.

1929
September: Manstein wird als Gruppenleiter zur Operations-Abteilung im Truppenamt versetzt.

1932
April: Manstein wird zum Oberstleutnant befördert.
Oktober: Manstein wird Kommandeur des Jägerbataillons des Infanterie-Regiments 4 in Kolberg.

1933
Dezember: Manstein wird zum Oberst befördert. Seine jüdische Abstammung spielt auch nach der im Januar erfolgten Regierungsübernahme durch den National-Sozialisten Adolf Hitler keinerlei Rolle; § 3 ("Arier-Paragraf") des "Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" - das auch für die Wehrmacht gilt - erfaßt Personen, die wie er vier christlich getaufte Großeltern vorweisen können, nicht. Manstein spricht sich gleichwohl in einer Denkschrift gegen die Entlassung jüdischer Offiziere aus der Reichswehr aus - auch dies ohne negative Folgen für seine Karriere.

1934
Februar: Manstein wird zum Chef des Stabes des Wehrkreiskommandos III in Berlin ernannt.

1935
Juli: Manstein wird Chef der Operations-Abteilung im Generalstab des Heeres.

1936
Oktober: Manstein wird unter Beförderung zum Generalmajor wieder zum Generalstab des Heeres versetzt. Dort ist er zunächst Abteilungschef, dann Oberquartiermeister I, schließlich erster Adjutant des Generalstabschefs Ludwig Beck.
Neben seiner Tätigkeit im Generalstab setzt sich Manstein in Denkschriften für die Bestrebungen Becks ein, im Kriegsfall die Rolle des Oberbefehlshabers des Heeres dem Generalstabschef zu überlassen. (Beck und Manstein beabsichtigen eine deutliche Trennung zwischen der politischen Leitung des Reichs und der militärischen Leitung der Wehrmacht im Krieg.)

1937
Der Oberbefehlshaber des Heeres Werner v. Fritsch widersetzt sich den Konzeptionen Becks und Mansteins, weil diese im Kriegsfall eine Entmachtung der Zivilregierung darstellen würden.

1938
April: Im Zusammenhang mit der Blomberg-Fritsch-Krise wird Manstein gegen den Willen Becks durch Franz Halder ersetzt und als Kommandeur der 18. Division nach Schlesien abgeschobenversetzt.
(Beck legt noch im selben Jahr seinen Posten nieder, wird seinerseits durch Halder ersetzt und mit dem Charakter eines Generalobersten in den Vorruhestand abgeschobenversetzt.)

1939
April: Manstein wird zum Generalleutnant befördert.
September: Zu Beginn des Polenfeldzugs wird Manstein Chef des Generalstabs des Oberbefehlshabers Ost.
21. Oktober: Manstein wird Chef der Heeresgruppe A.

1940
Januar-März: Im Generalstab werden die Pläne für den Feldzug gegen die Westmächte ausgearbeitet, die den Polenfeldzug zum Anlaß genommen haben, dem Deutschen Reich - nicht aber der Sowjetunion, deren Truppen ebenfalls in Polen einmarschiert sind - den Krieg zu erklären.
Die Mehrheit der Generäle plant - in Anlehnung an den bereits im Ersten Weltkrieg gescheiterten "Schlieffen-Plan" - lediglich eine Umfassung des Feindes von Norden. Manstein befürwortet dagegen zusätzlich einen massierten Panzerangriff durch die Ardennen.****
April: Manstein setzt sich mit seinem Plan gegen den des Generalstabs bei Hitler durch.
Mai: Mansteins Strategie wird mit der Operation "Sichelschnitt" erfolgreich umgesetzt.
Juni: Manstein wird zum General der Infanterie befördert.
Juli: Manstein wird das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz verliehen.
November: Manstein erhält das Kommando über das LVI. Panzerkorps in Ostpreußen.

1941
22. Juni: Bei Beginn des Rußlandfeldzugs kommandiert Manstein die Panzerverbände der Heeresgruppe Nord unter General Wilhelm v. Leeb.
Juli-August: Mansteins Panzerverbände rücken im Nordabschnitt der Front durch die baltischen Staaten bis auf Leningrad (heute Sankt Peterburg) vor.
2. September: Manstein wird Oberbefehlshaber der im Süden der Ostfront stehenden 11. Armee mit dem Auftrag, die Halbinsel Krim einzunehmen.

1942
7. März: Manstein wird zum Generaloberst befördert.
April: Mansteins Divisionen erobern die Krim, wo sie von der Bevölkerung als Befreier begrüßt werden.


10. Juli: Manstein wird (für die Eroberung der Festung Sewastópol) zum Generalfeldmarschall ernannt***** und erhält das Kommando über die Heeresgruppe Don.
November: Manstein versucht vergeblich, die durch Versagen italienischer, ungarischer und rumänischer Hilfsverbände in Stalingrad eingekesselte 6. Armee unter Generaloberst Friedrich Paulus zu befreien.
Generaloberst Beck und Henning von Tresckow versuchen angesichts der sich abzeichnenden militärischen Niederlage, Manstein für den "Widerstand" in der Wehrmacht zu gewinnen.
Manstein hält die militärische Lage jedoch noch nicht für aussichtslos und antwortet: "Preußische Feldmarschälle meutern nicht!"

1943
März-Mai: Manstein gelingen noch einmal militärische Erfolge an der Ostfront (u.a. Rückeroberung Charkows).
Juli: Die von Manstein befürwortete und wesentlich mit geplante Offensive gegen den Frontbogen bei Kursk ("Operation Zitadelle") wird von Hitler nach Landung der Westalliierten auf Sizilien abgebrochen, obwohl Manstein sie nach wie vor für erfolgversprechend hält und auf ihre Fortsetzung drängt.
Manstein greift erneut den Gedanken auf, Hitler aus der unmittelbaren Kriegsführung zu drängen. Von der Möglichkeit eines Sieges gegen die Sowjetunion noch immer überzeugt, fordert er vergeblich seine Einsetzung als militärischer Oberbefehlshaber Ost mit allen Vollmachten.

1944
31. März: Hitler entzieht Manstein das Kommando und schiebt ihn in die "Führerreserve" ab.

1945
Manstein hält sich bis zum Kriegsende erst in Liegnitz, dann in der Lüneburger Heide auf.
8. Mai: Manstein wird von britischen Truppen interniert.
26. August: Manstein wird vor dem inter-alliierten Kriegsverbrecher-Tribunal in Nürnberg wegen "Mitgliedschaft in einer verbrecherischen Organisation" (der Wehrmacht) angeklagt, jedoch freigesprochen.

1949
1. Oktober: Manstein wird von einem britischen Militärgericht in Hamburg wegen angeblicher Kriegsverbrechen zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt.
2. Oktober: Manstein wird im Zuchthaus Werl (Westfalen) eingekerkert.

1951
Mansteins britischer Verteidiger, Reginald T. Paget******, veröffentlicht "Manstein. His Campaigns and His Trial". (Die deutsche Übersetzung erscheint ein Jahr später im Limes-Verlag unter dem Titel "Manstein - seine Feldzüge und sein Prozeß".) Er kommt zu dem Ergebnis, daß die deutsche Wehrmacht im allgemeinen und Manstein im besonderen sich "mindestens ebenso korrekt" verhalten haben wie die alliierten Streitkräfte, und in vielen Fällen "weit besser". (Er riskiert dafür seine gesellschaftliche Ächtung in Großbritannien, während das Buch - dessen Inhalt heute in der BRDDR als politisch unkorrekt gilt, zumal Paget auch einige Kriegsverbrechen der Briten erwähnt, wie die Ermordung von 250.000 deutschen Zivilisten durch das Terrorbombardement von Dresden im Februar 1945, das heute offiziell "heruntergerechnet" und verharmlost wird - damals sogar im linksgerichteten jüdischen******* Wochenblatt Der Spiegel positiv besprochen werden darf.)


1953
Mai: Manstein wird aus gesundheitlichen Gründen (er leidet an grauem Star und ist halb blind) vorzeitig entlassen.

1954
Manstein wird bei einer repräsentativen Umfrage unter deutschen Schülern nach ihrem größten Vorbild neben dem amtierenden Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem frisch gebackenen Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer am häufigsten genannt.

1955
Manstein veröffentlicht seine Memoiren unter dem Titel "Verlorene Siege". Bei aller Kritik an Hitler fällt diese doch wesentlich differenzierter und sachlicher aus als die der meisten seiner Ex-Kollegen. Hauptvorwurf ist, daß Hitler aus naïver Friedenssehnsucht die Engländer bei Dünkirchen entkommen ließ und damit den möglichen Sieg aus der Hand gab, der den Krieg beendet hätte, bevor er zum Weltkrieg eskalierte. Auch den Abbruch der Offensive gegen Kursk hält er für einen schwer wiegenden Fehler, durch den die Initiative im Osten endgültig verloren ging.********


1956-1960
Manstein ist Berater der Bundesregierung beim Aufbau der Bundeswehr.
Anders als seine Kollegen Rommel, Dietl und Mölders - die vorerst als "unbelastet" gelten, da ihnen durch ihren rechtzeitigen Tod die Verurteilung als "Kriegsverbrecher" in Nürnberg erspart blieb - wird Manstein jedoch nie für die Traditionspflege der Bundeswehr vereinnahmt; es gibt daher zunächst auch keine vergleichbare Demontage seines Andenkens.

1958
Manstein veröffentlicht "Aus einem Soldatenleben".

1961
Manstein wird mit einem "Großen Zapfenstreich" - dem ersten, den die deutschen Streitkräfte seit 1945 wieder veranstalten dürfen - in den Ruhestand verabschiedet.

1973
11. Juni: Erich v. Manstein stirbt in Icking-Irschenhausen (Oberbayern). Er wird in Lüneburg beigesetzt - als einziger höchstrangiger Militär des Zweiten Weltkriegs unter der Regierung Brandt mit militärischen Ehren.*********

* * * * *

1981
Mansteins Sohn Rüdiger und Theodor Fuchs veröffentlichen "Manstein - Soldat im 20. Jahrhundert".


1995
Ein Spaßvogel namens Karl-Heinz Frieser (studierter Politologe) veröffentlicht "Blitzkrieg-Legende". Darin "beweist" er, daß Manstein nie einen "Sichelschnitt" oder gar einen "Blitzkrieg" im Westen geplant hat. Sein Werk wird auf Steuerzahlerkosten vom Karnevalsverein"Militärgeschichtlichen Forschungsamt" der BRDDR veröffentlicht.


2000
Der jüdische Schmierfink hoch-kompetente israelische Wissenschaftler Marcel Stein veröffentlicht eine Manstein-Biografie, in der er die wertvollen Erkenntnisse Friesers übernimmt und überdies "beweist", daß Manstein schuld am Holocaust, am Kommissarbefehl, an den Niederlagen von Stalingrad und Kursk sowie am Scheitern des Attentats auf Hitler vom 20. Juli 1944 war. Da selbst sonst mutige Rezensenten aus Angst vor der "Anti-Semitismus"-Keule nicht wagen, ihn ernsthaft zu kritisieren, bleibt dieser Unfug zunächst unwidersprochen stehen.

2004
In einer bemerkenswerten Neuauflage seines Buches unter dem Titel "Der Januskopf. Feldmarschall v. Manstein. Eine Neubewertung" nimmt Stein - der inzwischen seine Nase in die eine oder andere Quelle gesteckt hat - einen großen Teil seiner Vorwürfe zurück. Übrig bleibt im wesentlichen nur noch der schwammige Vorwurf, Manstein habe "charakterlich versagt", weil er nicht zurück getreten sei.

2005
Die Universität Hamburg nimmt "Erich von Manstein: Vernichtungskrieg und Geschichtspolitik" von Oliver von Wrochem als Dissertation an - ein erneuter Versuch, Manstein eine "kriegsverbrecherische Haltung und Handlung" anzuhängen. Das Machwerk wird ein Jahr später in Buchform veröffentlicht.


2008
Das pseudo-wissenschaftliche "Geschichtsmagazin" Damals veröffentlicht unter der Überschrift "Der Feldmarschall, der nicht meutern wollte" die Ergüsse eines gewissen Johannes Hürter - Ex-Mitarbeiter des beliebten "Fernseh-Historikers" Guido Knopp -, der Manstein als "Kriegsverbrecher" und "Ikone der Ewiggestrigen" verunglimpft.

2016
Mai: Kragenspiegel und Schulterstücke aus dem Nachlaß Mansteins werden bei einem Bonner Auktionshaus versteigert.


*Verschiedentlich wird behauptet, daß Manstein gleich nach seiner Geburt 1887 von seiner Tante Helene und ihrem Ehemann adoptiert worden sei. Dies ist unzutreffend. Es mag zwar stimmen, daß er schon vor 1896 de facto bei seiner Tante aufwuchs; eine Adoption im juristischen Sinne scheiterte jedoch an Jahre langen Streitigkeiten um die Namensgebung. Erst der 1888 auf den Thron gekommene Kaiser Wilhelm II ermöglicht nach dem Tode Georg v. Mansteins, um das Aussterben jenes traditionsreichen Familienzweiges zu verhindern, durch allerhöchsten Erlaß den Kompromiß aus der Titelzeile, der so im Familienrecht (das Bürgerliche Gesetzbuch war noch nicht in Kraft) eigentlich nicht vorgesehen war. [Jedenfalls nicht in Preußen. In Sachsen gab es dagegen schon früher die Möglichkeit, allzu jüdisch klingende Namen durch nicht-jüdisch klingende zu ergänzen bzw. zu ersetzen - so hieß der erste Kommandeur des 1791 aufgestellten sächsischen (seit 1815 preußischen) Husaren-Regiments ("Thüringisches Nr. 12") eigentlich v. Süßmilch, nannte sich aber "Hörnig"; sein offizieller Name lautete "von Süßmilch, genannt Hörnig". Im Falle Mansteins wurde allerdings ein jüdischer Name durch einen anderen ergänzt/ersetzt.] In der Praxis setzte sich jedoch der Name "Erich v. Manstein" durch; lediglich die Kriegsgegner nannten ihn später penetrant "Fritz Erich von Manstein", da dieser Vorname als "typisch deutsch" gilt. Tatsächlich wurde er zuhause "Eli" [Kurzform von "Elias"] gerufen.

[Field Marshall Fritz Erich von Manstein]

**Verschiedentlich wird behauptet, daß erst Mansteins Adoptivonkel Avraham zum Judentum konvertiert sei; dies ist jedoch irreführend; korrekterweise müßte man von einer "Re-Konvertierung nach einigen Generationen" sprechen. Die Behauptung, "Manstein" sei ein ganz "unjüdischer" Name, grenzt an Lächerlichkeit. Der Namensbestandteil "stein" ist - ähnlich wie "coh[e]n", "lewi/levi" und "ros[e/en/s]" - ein sicheres Indiz für jüdische Herkunft. Dem steht eine lange Tradition im preußischen Staats- und vor allem im Militär-Dienst nicht entgegen. Kein Staat Europas - und wahrscheinlich der Welt - war in religiösen Dingen so tolerant wie das alte Preußen; und rassische Gesichtspunkte spielten in einem Staatswesen, das als einziges in Deutschland nicht auf einen ethnisch definierten Stamm zurück ging, schon gar keine Rolle. Das preußische Militär wies ohnehin nur einen ganz geringen Prozentsatz eigener "Landeskinder" auf. Die Behauptung, um im preußischen Militär Karriere zu machen, müsse man von "preußischem" Adel sein; ist irreführend - umgekehrt wird ein Schuh draus: Wer militärische Meriten erworben hatte und darob zur Beförderung anstand, wurde halt geadelt - so auch die Vorfahren Mansteins.

***Lichterfelde war damals ein Vorort von Berlin, mit diesem durch einen eigenen Bahnhof verbunden. Von der 1873-1881 erbauten Hauptcadettenanstalt zum Bahnhof verlief die erste elektrische Straßenbahn der Welt.

****Jüngere BRDDR-Historiker pflegen an dieser Stelle die Wendung "unter Verletzung der Neutralität Luxemburgs, Belgiens und der Niederlande" einzuflechten. Diese Aussage ist schlicht falsch; es handelt sich um eine von den alliierten Besatzern eigens für die Nürnberger Prozesse erfundene Lüge, um die Verurteilung Mansteins u.a. deutscher Generäle als "Kriegsverbrecher" zu "rechtfertigen". Das - ausdrücklich und ausschließlich gegen Deutschland gerichtete - Militärbündnis ("accord militaire") zwischen der Republik Frankreich, dem Königreich Belgien und dem Großherzogtum Luxemburg vom 7.9.1920 wurde zunächst auf 5 Jahre geschlossen und 1925, 1930 - vier Jahre nach Inkrafttreten der Locarno-Verträge - und 1935 um jeweils weitere 5 Jahre verlängert. Zwar hatte der König von Belgien - und nach ihm auch die Regierung - auf Druck der Opposition 1936 medienwirksam dessen Kündigung erklärt; diese konnte jedoch erst zum 7.9.1940 wirksam werden; die gemeinsamen Planungen und Kriegsspiele der französischen und belgischen Generalstäbe wurden denn auch unvermindert fortgesetzt, ja sogar intensiviert; dies wird in den Memoiren des damaligen französischen Oberbefehlshabers ausführlich geschildert [Maurice Gamelin, Servir, Paris 1946, 3 Bände]. Als Manstein im Januar 1940 mit seinen Planungen begann, hatte Belgien seine Streitkräfte bereits gegen Deutschland mobilisert, und französische Truppen befanden sich auf belgischem Territorium, um von dort auf das Ruhrgebiet vorzustoßen. Luxemburg hat den Militärpakt nie gekündigt. Auch die Niederlande waren nicht "neutral" - wenngleich sie kein militärisches Bündnis gegen Deutschland geschlossen hatten. Sie hatten jedoch - gemeinsam mit Großbritannien und Frankreich - das ausgepowerte Rumänien (das zwar am Ende des Ersten Weltkriegs als "Sieger" dazustehen schien, aber nur einen Haufen wertloser Territorien mit feindlich gesonnener, da fremder Bevölkerung sowie die Feindschaft aller beraubter Nachbarstaaten "gewonnen" hatte) mit wirtschaftlichen Knebelverträgen de facto zur Kolonie degradiert. So wurden die Erdölquellen von Ploesti durch das Unternehmen "Royal Dutch" ausgebeutet, das zu über 50% dem niederländischen Königshaus gehörte und gehört. Deutschland produzierte damals jährlich 3,5 Mio to. Erdöl und hatte einen Friedensverbrauch von ca. 3 Mio to.; als "strategische Reserve" hatte man 2,5 Mio to. angesammelt. Der jährliche Kriegsverbrauch (vor allem für Flugzeuge und Panzer) betrug ca. 10 Mio to. [Zum Vergleich: Die BRDDR hat heute - bei etwa gleich hoher Einwohnerzahl - einen Jahresverbrauch von 77 Mio to.; sie verbraucht also in einem einzigen Friedensjahr mehr Öl als das "Dritte Reich" im Zweiten Weltkrieg, der immerhin fast sechs Jahre dauerte, insgesamt! Dies, obwohl heute zusätzlich Energie aus Atom-, Wind-, Wasser- und Sonnen-Energie gewonnen wird. Hauptgründe sind der exzessive Einsatz privater Pkw, unnötige Inlandsflüge, "Festbeleuchtung" von Wohnhäusern, Büro- und Geschäftsräumen rund um die Uhr sowie deren übermäßiges Beheizen "zum Fenster hinaus". Gleichwohl hat das BRDDR-Regime den "Atomausstieg" auf die Agenda gesetzt, um die Abhängigkeit von Öl- und Gas-Importen aus dem Ausland - die bereits jetzt bei ca. 90% des gesamten Energiebedarfs liegt - noch weiter zu erhöhen.] Deutschland konnte also 1939 "aus eigener Kraft" nur ca. ein halbes Jahr Krieg führen; es hatte daher gleich nach der Kriegserklärung Großbritanniens und Frankreichs begonnen, einen "Ölpakt" mit Rumänien - das als Agrarland einen nicht selber benötigten Überschuß von 6 Mio to. p.a. produzierte - auszuhandeln. Die Königin der Niederlande verhinderte jedoch persönlich, daß die rumänische Regierung diesen ratifizierte. Erst als die Niederlande im Mai 1940 von deutschen Truppen besetzt worden waren, beeilte sich Rumänien, den "provisorischen" Liefervertrag in Kraft zu setzen. All dies ist heute weltweit bekannt und unbestritten, mit Ausnahme der BRDDR, deren "Historiker" weiterhin das Nürnberger Märchen von der "Neutralität" der BeNeLux-Staaten verbreiten. Das BRDDR-Regime entblödet sich nicht einmal, diese Lüge mit einer Online-"Quellen"-Sammlung aus den Akten der Nürnberger Prozesse zu untermauern, wobei tunlichst verschwiegen wird, daß es sich nicht um Quellen für die historische Wahrheit, sondern vielmehr deren Verdrehung durch die Nürnberger Henkersknechte handelt. Bisweilen wird sogar die absurde Wendung "Überfall auf Frankreich" gebraucht - als hätte nicht Frankreich Deutschland, sondern Deutschland Frankreich 1939 den Krieg erklärt. Die Memoiren Gamelins und der vollständige Text des Militärbündnisses zwischen Frankreich, Belgien und Luxemburg durften nie auf Deutsch erscheinen; selbst Artikel der französischsprachigen Wikipédia, welche die historischen Tatsachen korrekt wiedergeben - und trotz staatlicher Zensur unbeanstandet geblieben sind -, dürfen nicht in die deutschsprachige Ausgabe übernommen werden.

*****Manstein ist einer von nur zwei Feldmarschällen des "Dritten Reichs", welche die gesetzlichen Voraussetzungen für diese Ernennung (Gewinn einer kriegsentscheidenden Schlacht oder Eroberung einer Festung von herausragender Bedeutung) tatsächlich erfüllten (neben Rommel, der Tobruk eroberte). Bei den anderen 25 Feldmarschällen bzw. "Großadmirälen" - von Göring bis Greim - erfolgte die Ernennung widerrechtlich.

******Paget verteidigte Manstein kostenlos. Die von einer gewissen Internet-Plattform verbreitete Behauptung, die Briten hätten für Manstein gesammelt, damit sich dieser einen Anwalt leisten konnte, wobei u.a. Churchill einen namhaften Betrag gespendet habe, entbehrt jeglicher Grundlage.

*******Die Mitarbeiter des von dem Juden Augstein gegründeten Blattes mußten - und müssen bis heute - eine Verpflichtungserklärung unterschreiben, sich stets mit allen Kräften für die Interessen des jüdischen Volkes und des Staates Israel einzusetzen.

********Die Schlacht um Kursk zählt zu den unter Militärhistorikern meist umstrittenen Ereignissen des Zweiten Weltkriegs. Entgegen früheren Darstellungen, die vor allem den subjektiv getrübten Memoiren sowjetischer Generäle folgten, zeigte sich nach Öffnung der Moskauer Archive, daß die Wehrmacht bei Kursk viel geringere Verluste hatte als bisher angenommen und wohl tatsächlich vor einem möglichen Sieg stand; insofern hatte Manstein also Recht. Allerdings ließ Hitler die Schlacht nicht nur wegen der Landung der Westalliierten auf Sizilien abbrechen, sondern auch, weil andere führende Militärs - vor allem Feldmarschall v. DummeKluge - befürchteten, daß bei einer weiteren Konzentrierung der stärksten deutschen Verbände auf Kursk die südlich und nördlich anschließenden Frontabschnitte nicht gehalten werden könnten und "ein neues Stalingrad" drohte. Manstein teilte diese Befürchtungen nicht, konnte sich jedoch bei Hitler mit seiner Forderung, die Offensive fortzuführen, nicht durchsetzen. Die Frage, ob Manstein auch in diesem Punkt Recht hatte, läßt sich, da hypothetisch, nur mit Mutmaßungen beantworten, die sicher noch Generationen von Militärhistorikern Arbeit und Brot geben werden. Vom militärischen Standpunkt abgesehen fragt man sich allerdings, was mit der Offensive bei Kursk überhaupt bezweckt wurde. Es gibt vereinzelte Spekulationen, daß Hitler sich eine verbesserte Ausgangsposition für einen Separatfrieden mit der Sowjet-Union schaffen wollte. Stalin (der an der alliierten Konferenz von Casablanca, die einen solchen ausschloß, nicht beteiligt worden war und sich daher offenbar nicht mehr an die entsprechende Vereinbarung mit Großbritannien vom Mai 1942 gebunden fühlte) hatte dies im Frühjahr 1943 angeboten, jedoch auf den Vorkriegsgrenzen bestanden, wozu Hitler nicht bereit war.

*********Die politischehistorische Korrektheit gebietet es festzuhalten, daß in dieser Zeit auch Weltkriegs-Offiziere im zweithöchsten militärischen Rang ein Begräbnis mit militärischen Ehren erhielten, wie Generaloberst Hans Friessner (1971) und sogar der Generaloberst der Waffen-SS Paul Hausser (1972). Dagegen wurde Angehörigen der Bundeswehr z.B. die Teilnahme am - privaten - Begräbnis von Feldmarschall a.D. Ferdinand Schörner (1973) per Erlaß des Bundesverteidigungs-Ministers in Uniform ausdrücklich verboten und selbst in Zivil für "nicht erwünscht" erklärt; die Beachtung dieses Erlasses wurde durch zwei eigens abgestellte Spione überwacht. Der berüchtigte "[2.] Traditions-Erlaß" der Bundeswehr - mit dem Ziel, alle deutschen Soldaten des Zweiten Weltkriegs, die nicht nachweislich "Widerstandskämpfer", Deserteure oder Verräter waren, pauschal zu "Kriegsverbrechern" zu stempeln und jegliche Erinnerung an sie auszulöschen - wurde jedoch erst im letzten Jahr der Regierung Schmidt ausgeheckt ausgearbeitet und kam erst unter der Regierung Kohl voll zum Tragen, vor allem durch den widerwärtigensehr beflissenen Wehrdienst-Verpisser Verteidigungs-Minister und Oberlehrer a.D. Volker Rühe.


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