Albert SCHWEITZER

(14.01.1875 - 04.09.1965)

[Albert Schweitzer]

Tabellarischer Lebenslauf
zusammengestellt von
Nikolas Dikigoros

1875
14. Januar: Albert Schweitzer wird als eines von fünf Kindern des evangelischen Theologen Ludwig (bis 1871 zwangsromanisiert "Louis") Schweitzer (1846-1925) und seiner Ehefrau, der Pfarrerstochter Adele, geb. Schillinger (1842-1916), in dem überwiegend katholischen Weindorf Kaysersberg (Elsaß-Lothringen) geboren.


Juli: Die Familie übersiedelt nach Günsbach, wo Schweitzers Vater Pfarrer wird.

1880-1884
Schweitzer besucht die Volksschule in Günsbach.

1884-1885
Schweitzer besucht die Realschule in Münster.

1885-1893
Schweitzer besucht das Gymnasium in Mühlhausen und erlernt das Orgelspiel. (Sein erklärter Lieblingskomponist ist Johann Sebastian Bach; allerdings nennt er seine Lieblingsvögel "Tristan", "Parzival" und "Lohengrin" - nach Opern von Richard Wagner.)

1893
Nach dem Abitur beginnt Schweitzer ein Studium der Theologie und der Philosophie an der Universität Straßburg.

1894-1895
Schweitzer dient als "Einjährig Freiwilliger" beim Infanterieregiment 143 in Straßburg.

1898
Mai: Schweitzer legt das 1. theologische Examen ab.

1898-99
Schweitzer betreibt Orgelstudien in Paris und Berlin.

1899
August: Schweitzer wird mit einer Dissertation über Kant zum Dr. phil. promoviert.
Dezember: Schweitzer wird Lehr-Vikar an der Kirche St. Nicolai in Straßburg


1900
Juli: Schweitzer legt das 2. theologische Examen ab.
Er wird mit einer Dissertation über den historischen Jesus und die Überlieferung der Geschichte vom Abendmahl zum Dr. theol. promoviert.
(Die Dissertation erscheint im Folgejahr unter dem Titel "Kritische Darstellung unterschiedlicher neuerer historischer Abendmahlauffassungen" in Buchform.)
November: Schweitzer wird Vikar an St. Nicolai.

1902
Schweitzer habilitiert sich mit "Das Messianitäts- und Leidensgeheimnis" in evangelischer Theologie und wird anschließend Privatdozent an der Universität Straßburg.

1903
Oktober: Schweitzer wird Direktor des Seminars St. Thomas in Straßburg (bis 1906).

1905
Schweitzer entfernt sich - wohl wegen seines sehr speziellen Jesus-Verständnisses - innerlich mehr und mehr von der Kirche. Bezeichnend ist sein Spruch: "Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, der irrt sich. Man wird man auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht."
Er beginnt ein Medizinstudium an der Universität Straßburg.

1908
Schweitzer veröffentlicht eine Monografie über Johann Sebastian Bach (die freilich erst nach ihrer Neuauflage anno 1979 größere Beachtung erfährt).
Schweitzer traut als Pfarrer Elly Knapp und Theodor Heuss.

1911
Oktober/November: Schweitzer legt das medizinische Staatsexamen ab.

1912
Mai: Schweitzer wird als Arzt approbiert und zum apl. Professor für Theologie ernannt.
Oktober: Schweitzer heiratet (nach 14-jähriger Bekanntschaft und 10-jähriger Verlobungszeit :-) die Krankenschwester Helene, geb. Breßlau (1879-1957). Aus der Ehe geht eine Tochter hervor.


1913
Februar: Schweitzer wird mit einer Dissertation über "Die psychiatrische Beurteilung Jesu" zum Dr. med. promoviert.
April: Schweitzer geht mit seiner Frau als Arzt - nicht als Missionar - nach Französisch-Äquatorial-Afrika (in das heutige Gabun [Gaboun]). In Lambaréné gründet er ein Hospital.


1914
August: Ausbruch des Ersten Weltkriegs.
Da sich die Deutschen - anders als die Alliierten - an die Vereinbarungen der Kongo-Akte gehalten haben, kein Militär in den Übersee-Kolonien zu stationieren, sind sie gegen die Angriffe der letzteren chancenlos.

1915
Schweitzer und seine Frau - die zunächst nur unter Hausarrest standen und weiter praktizieren durften - werden als Angehörige eines Feindstaats gefangen genommen und vier Jahre lang interniert, zunächst in Gabun, dann - ab September 1917 - in Frankreich, ab März 1918 in dem berüchtigten Konzentrationslager"Sanatorium" Saint-Rémy de Provence, wo schon der niederländische Maler Vincent van Gogh in den Irrsinn gefoltert worden war. Helene Schweitzer erkrankt an Tuberkulose, von der sie sich nie wieder ganz erholt.


1919
Juli: Nach Unterzeichnung des Versailler Friedensdiktats - durch das Elsaß-Lothringen an Frankreich fällt - werden Schweitzers, halb zu Tode gequält, aus dem Konzentrationslager"Sanatorium" entlassen und in die Schweiz abgeschoben. Durch Annahme der französischen Staatsbürgerschaft gelingt es Schweitzer, eine Einreisegenehmigung nach Straßburg zu erhalten. Er wird Assistent an der Dermatologischen Klinik des Bürgerspitals in Straßburg.

1920
Schweitzer absolviert eine Konzerttournee durch Schweden, wo keine Inflation herrscht; von den Einnahmen kann er seine Schulden bezahlen.

1921
Schweitzer zieht zurück ins Elternhaus nach Günsbach - jetzt "Gunsbach" geschrieben.
Schweitzer veröffentlicht "Zwischen Wasser und Urwald" - die Erinnerungen an seine Zeit in Lambaréné.


1923
Mai: Familie Schweitzer zieht nach Königsfeld/Schwarzwald in der Hoffnung, daß sich Helenes Tuberkulose dort bessern werde.


Schweitzer veröffentlicht - möglicherweise als Antwort auf Spenglers "Der Untergang des Abendlandes" - eine "Kulturfilosofie" in zwei Bänden ("Verfall und Wiederaufbau der Kultur" und "Kultur und Ethik"). [Ein dritter Band, "Die Weltanschauung der Ehrfurcht vor dem Leben", stammt nicht von Schweitzer selber, sondern wurde - ähnlich wie Nietzsches "Wille zur Macht" - nach seinem Tode von dritter Hand aus nachgelassenen Aufzeichnungen zusammen gestellt.]


1924
Februar: Schweitzer schlägt eine ihm angetragene Professur an der Universität Zürich aus, läßt Frau und Tochter in Königsfeld zurück und macht sich erneut nach Lambaréné auf.

1925-27
Schweitzer baut sein von den Franzosen vollständig zerstörtes Hospital einige Kilometer flußaufwärts wieder auf.


1927
Juli: Schweitzer kehrt nach Deutschland zurück. Von dort aus unternimmt er Konzert- und Vortragsreisen durch die Niederlande, die Schweiz, die Tschecho-Slowakei und Dänemark, um Geld für seine Urwaldstation zusammen zu bettelnbekommen.

1928
28. August: Schweitzer wird in Frankfurt der Goethepreis verliehen.
Er trägt das Preisgeld prompt nach Frankreich, um sich in Gunsbach ein neues Haus zu bauen.

1929
Schweitzer reist erneut nach Lambaréné, diesmal mit seiner Frau - die jedoch das Klima dort wegen ihrer Krankheit nicht mehr verträgt und nach wenigen Wochen wieder nach Deutschland zurück kehrt.

1931
Schweitzer veröffentlicht "Aus meinem Leben und Denken" (ein Titel, der offenbar in Anlehnung an Richard Wagner gefunden wurde).


1932
Januar: Schweitzer kehrt nach Deutschland zurück.
März: Schweitzer hält die Gedenkrede bei den Feiern zum 100. Todestag Goethes.

1933-39
Schweitzer hält sich überwiegend in Lambaréné auf, nur unterbrochen von zwei Vortragsreisen nach Großbritannien 1934 und 1935 sowie einer Konzert-Tournee durch die Schweiz 1936; seine Frau und seine Tochter ziehen während dieser Zeit in die Schweiz.*

1939
September: Schweitzer wird trotz seines französischen Passes die Einreise nach Frankreich verweigert. Frankreich hat dem Deutschen Reich den Krieg erklärt und alle Elsässer als potentielle Feinde ins Baskenland deportiert und in Konzentrationslager gesperrt; auch Schweitzer gilt als Angehöriger eines Feindstaates. Er geht zurück nach Gabun.

1940-1945
Schweitzer versorgt in seinem Hospital in Lambaréné - dessen Betrieb er mit privaten Medikamentenspenden aus Schweden und den USA mühsam aufrecht erhält - Angehörige sowohl der gaullistischen als auch der Vichy-Truppen.

1948
Oktober: Nach Aufhebung der Einreisesperre für Frankreich reist Schweitzer nach Bordeaux.

1949
Schweitzer reist in die USA und hält in Aspen/Colorado eine Gedenkrede zum 200. Geburtstag Goethes; anschließend kehrt er nach Gabun zurück. (Mit dem Geld für die Goethe-Rede baut er ein Lepradorf auf.)


1950
Schweitzer wird Ehrenbürger von Königsfeld.

1951
September: Schweitzer erhält in Frankfurt aus den Händen von Theodor Heuss - der mittlerweile Bundespräsident geworden ist - den "Friedenspreis des deutschen Buchhandels".
Dezember: Schweitzer wird als Nachfolger des geächteten französischen Marshalls Henri Philippe Pétain zum Mitglied der "Académie des Sciences morales et politique" gewählt.

1953
Schweitzer erhält rückwirkend den Friedensnobelpreis für das Jahr 1952. Das Preisgeld verwendet er für die Fertigstellung des "Village lumière".


1954
November: Bei der Übergabe des Friedensnobelpreises in Oslo versucht man Schweitzer in den Mund zu legen, daß "die Nazideutschen" am Krieg - und an allen anderen Übeln der Welt - schuld seien; in seiner mutigen Dankesrede "Das Problem des Friedens in der heutigen Welt" hält Schweitzer dem entgegen, daß jede Art von Gewalt zu allen und bei allen Völkern zu verurteilen sei - wofür er heute eine Verurteilung wegen "Relativierung des Holocaust" riskieren würde.
Schweitzer wird von Theodor Heuss der Orden "Pour le mérite" (Friedensklasse) verliehen.
Schweitzer wird bei einer repräsentativen Umfrage unter deutschen Schülern nach ihrem größten Vorbild neben Bundeskanzler Konrad Adenauer und Feldmarschall a.D. Erich v. Manstein am häufigsten genannt.

1955
14. Januar: Schweitzers 80. Geburtstag wird groß gefeiert. Er weiht sein neues Lepradorf ein.

1957
April: Schweitzer hält auf Radio Oslo eine Rede über "Das Problem der Atombombe".
1. Juni: Schweitzers Frau Helene stirbt in Zürich. Er läßt ihre Leiche nach Lambaréné überführen und dort beisetzen.

1958
April: Schweitzer hält drei weitere Reden gegen Atomwaffen, die von Radio Oslo ausgestrahlt und später in Buchform veröffentlicht werden.


1960
Schweitzer veröffentlicht "Am Rande des Urwalds. Mein Leben und meine Gedanken." Dieses Werk wird - zu Unrecht - bis heute als sein Vermächtnis angesehen.

1962
Weniger bekannt ist dagegen Schweitzers letztes Werk, "Mein afrikanisches Notizbuch". Dies aus gutem Grunde, denn es enthält eine ernüchterte - und ernüchternde - Bilanz seines Lebens, die heute nicht mehr als "politisch korrekt" gelten kann. Er schreibt darin u.a.: "Ich habe mein Leben hingegeben um die Leiden Afrikas zu mildern. Jene Individuen sind von minderwertiger Rasse. Sie haben weder die intellektuellen noch die geistigen noch die emotionellen Fähigkeiten um den Weißen gleich zu kommen oder mit ihnen auf gleiche Art und Weise an irgendeiner Funktion unserer Zivilisation teilzuhaben. Ich habe mein Leben gegeben um zu versuchen, ihnen die Vorteile näher zu bringen, die ihnen unsere Zivilisation bietet, aber mir ist bewußt geworden, daß wir diesen Status beibehalten müssen: Die Weißen sind die Höherwertigen, und jene die Minderwertigen." Aus der Feder eines Mannes, der Afrika und die Afrikaner gekannt hat wie wohl kein anderer Weißer des 20. Jahrhunderts und dem man den guten Willen schwerlich absprechen kann, haben diese Sätze ein hohes Gewicht und müssen deshalb den "anti-rassistischen" Gutmenschen von heute ein besonders unangenehmer Dorn im Auge sein.**

1965
4. September: Albert Schweitzer stirbt und wird einen Tag später neben seiner Frau in Lambaréné beigesetzt.


Das Spital in Lambaréné wird noch fünf Jahre von seiner Tochter Rhena (1919-2009) weiter geführt; danach verläßt sie das unter der sozialistischen Diktatur des Batéké-Häuptlings Omar Bongo ächzende Land Gabun auf Nimmerwiedersehen.

1975
An Schweitzers 100. Geburtstag ist er noch nicht ganz vergessen. Sowohl die BRD als auch die DDR würdigen ihn mit Gedenkmünzen.


Die Schweitzer-Biografie von James Brabazón erscheint. Sie gibt sich wissenschaftlich, beruht aber mehr auf Fantasie des Autors als auf Fakten; insbesondere wird Schweitzers schriftlicher Nachlaß recht einseitig - d.h. nur soweit er "politisch korrekt" ist - ausgewertet. (Eine - unwesentlich erweiterte - 2. Auflage erscheint 1998 "zum 123. Geburtstag" :-)


1996
Claus Günzler veröffentlicht "Albert Schweitzer - Einführung in sein Denken". Auch in diesem Werk werden alle politisch-unkorrekten Gedanken Schweitzers sorgsam verschwiegen.

2001
Schweitzers Haus in Königsfeld wird zum Museum umgewidmet.

2003
Bei einer vom BRDDR-Staatssender ZDF veranstalteten Wahl zum "besten Deutschen" belegt Schweitzer - der als einziger Elsässer in dem vorgegebenen Feld von 200 Personen zur Auswahl stand - Platz 18 (immerhin nur zwei Plätze hinter einer so bedeutenden Persönlichkeit wie dem "Sänger" Daniel Küblböck :-).

2009
Friedrich Schorlemmer veröffentlicht "Albert Schweitzer - Genie der Menschlichkeit".


Dezember: Zu Weihnachten kommt der Film "Albert Schweitzer - Ein Leben für Afrika" von Gavin Millar in die Kinos und wird zum Flop des Jahres. (Das in Südafrika gedrehte Machwerk strotzt derart offensichtlich von z.T. peinlich dummen Fehlern, daß sich nicht mal das deutsche Staats-Fernsehen entschließen kann, es auszustrahlen. Selbst wohlwollende Kritiker bescheinigen dem Hauptdarsteller, Jeroen Krabbé, eine Fehlbesetzung zu sein und kritisieren, daß man Schweitzer zum "Gutmenschen" gemacht habe.) Verbreitet wird u.a. das - wohl auf Brabazón zurück gehende - Märchen, daß Schweitzer nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA von Senator McCarthy und der CIA "verfolgt" worden sei, weil er ein enger Freund von AlbernAlbert Einstein war, dessen Kampf gegen die Atombombe er unterstützt habe.***

2010
Der Münchner Beck-Verlag - der bereits in den Vorjahren einige Bücher und Briefe Schweitzers neu aufgelegt hat - "krönt" diese Reihe mit einer von Nils Ole Oermann verfaßten Biografie.


2011
In Konkurrenz zum bereits seit 1971 vergebenen "Albert-Schweitzer-Preis" der Basler Goethe-Gesellschaft wird aus Geldern von Banken und Sparkassen rund um Königsfeld ein "Internationaler Albert-Schweitzer-Preis" gestiftet. Erster Preisträger ist der Kirchen-Rebell Eugen Drewermann.


*Gewisse Kreise stellen es heute so dar, als sei dies eine "politische Flucht vor den Nazis" gewesen. Dafür mag sprechen, daß Helene Schweitzer ausweislich ihres Geburtsnamens Breßlau wohl jüdischer Abstammung war. Man fragt sich allerdings, wieso sie dann nicht ins ach so tolerante und judenfreundliche - man denke nur an die Affäre Dreyfuss - Frankreich ging, z.B. nach Günsbach.

**Das Buch ist von der offiziell nicht-existenten Zensur der politisch-korrekten Gutmenschen mit seltener Gründlichkeit aus der Geschichte getilgt worden. Es wird von keinem Antiquariat mehr vertrieben, ist in keiner Bibliografie mehr enthalten - auch nicht der des "Albert-Schweitzer-Hauses" in Königsfeld - und wird selbst im "weltweiten Web" mit Ausnahme dieser Seite nirgendwo mehr erwähnt. Hätte Dikigoros nicht ein Exemplar aus dem Nachlaß seines Vaters in seinem Besitz, würde er selber an der Existenz zweifeln.
Dagegen durfte das jüdische Wochenblatt Der LügelSpiegel Schweitzer 1960 als "rassischen Paternalisten" verunglimpfen - die Ausgabe Nr. 52 wurde bis heute noch nicht vollständig vernichtet.

[Der Spiegel 1960/52]

***Schweitzer und Einstein haben einander persönlich nicht gekannt, auch wenn einige Dummschwätzerschreiber behaupten, sie hätten sich ein- oder sogar zweimal getroffen. (Wann und wo das gewesen sein soll, weiß allerdings niemand genau zu sagen; die Mutmaßungen bewegen sich zwischen Berlin und London irgendwann in den 1920er oder 1930er Jahren :-) Es gibt einen äußerst dünnen Briefwechsel, in dem die beiden außer Höflichkeiten noch die Überzeugung austauschen, daß man gegen die Atombombe kämpfen müsse. Dies war allerdings Schweitzers eigener Kampf - der wohl gewußt haben dürfte, daß Einstein ein begeisterter Anhänger der Atombombe gewesen war, solange die Aussicht bestand, sie gegen Deutschland einzusetzen, und sich erst gegen sie wandte, als sich abzeichnete, daß sie zur Abschreckung oder gar zum konkreten Einsatz gegen kommunistische Regimes gebraucht werden könnte. Im Gegensatz dazu war Schweitzer ein prinzipieller Gegner der Atombombe. Richtig ist, daß Schweitzer bei seiner Reise in die USA 1949 mit schelen Augen angesehen wurde, aber nicht weil er mit Einstein befreundet gewesen wäre, sondern weil er Deutscher war und zu allem Überfluß auch noch in aller Öffentlichkeit positiv über einen deutschen Dichter (Goethe) sprach - nicht etwa gegen die Atombombe. Auch über Schweitzers Kollegen Thomas Anthony Dooley (1927-1961) wurden ähnliche Gerüchte verbreitet wurden, die schwerlich zutreffen. Der wurde zwar 1956 aus der U.S. Navy ausgeschlossen, als heraus kam, daß er schwul war, aber keineswegs vom Geheimdienst oder sonstwem "politisch" verfolgt; vielmehr kam noch später heraus, daß er seine Hospitäler in Vietnam und Laos durchaus nicht nur aus "humanitären Gründen" betrieb, sondern "nebenbei" als anti-kommunistischer Informant für die C.I.A. arbeitete. Seitdem ist seine Anhängerschaft unter den politisch-korrekten Gutmenschen stark geschrumpft ;-)


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