Claus Graf Schenk von Stauffenberg
(15. Nov. 1907 - 21. Juli 1944)
Tabellarischer Lebenslauf
zusammengestellt von
Nikolas Dikigoros
- 1907
- 15. November: Claus Philipp Maria Graf Schenk von Stauffenberg* wird als dritter Sohn des Oberhofmarschalls Alfred Graf Schenk von
Stauffenberg und dessen Ehefrau Caroline (geb. Gräfin Üxküll-Gyllenband) in Jettingen-Scheppach (bayrisches Schwabenland) geboren. Er wächst im Stuttgarter Alten Schloß der Könige von
Württemberg auf.
- 1914-18
- Erster Weltkrieg.
- ab 1917
- Stauffenberg besucht das Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in
Stuttgart.
- 1919
- Nach dem Sturz der Monarchie auch in Württemberg muß Familie Stauffenberg das Alte Schloß verlassen.
- Stauffenberg behält einen lebenslangen Haß auf die Republik der "November-Verbrecher" und die "Weimarer Waschweiber" zurück.
- 1926
- 1. April: Nach dem Abitur tritt Stauffenberg als Fahnenjunker in das 17. (Bayerische) Reiterregiment in
Bamberg ein.
- 1927-29
- Stauffenberg durchläuft die Offiziersausbildung an der Infanterieschule
Dresden und der Kavallerieschule in
Hannover mit mittelmäßigem Erfolg.**
Im durch das Versailler Diktat auf 100.000 Mann beschränkten Reichswehr-Heer sind seine Karriere-Aussichten nahe Null.
- 1930
- Januar: Stauffenberg wird nach Bamberg zurück versetzt und zum Leutnant befördert.
- 1932
- April: Bei der Reichspräsidentenwahl spricht sich Stauffenberg als überzeugter National-Sozialist gegen
Paul v. Hindenburg und für
Adolf Hitler
aus; gleichwohl unterliegt der letztere dem ersteren deutlich.
- 1933
- 30. Januar: Hitler wird von Hindenburg zum Reichskanzler berufen.
- Mai: Stauffenberg wird zum Oberleutnant befördert. Als Mitglied der Sturmabteilung (SA) und Ausbilder ist Stauffenberg an der Vorbereitung der Ausweitung der Reichswehr beteiligt.
- 26. September: Stauffenberg heiratet Nina, geb. v. Lerchenfeld. (Aus der Ehe gehen fünf Kinder hervor.***)
- 1934
- Stauffenberg wird als Bereiter an die Kavallerieschule Hannover versetzt.
- (Keine Tätigkeit mit allzugroßen Zukunftsaussichten: Die Kavallerie wird allmählich zur motorisierten und gepanzerten Truppe umgerüstet - wer braucht da noch Reiter und Reitpferde?)
- 1935
- März: Mit der Wiederherstellung der deutschen Wehrhoheit eröffnen sich Berufsoffizieren glänzende Karriereaussichten.
- 1936
- Oktober: Stauffenberg wird zur Generalstabs-Ausbildung an die Kriegsakademie in Berlin-Moabit abkommandiert.
- 1937
- Januar: Stauffenberg wird zum Rittmeister (Hauptmann der Kavallerie) befördert.
- 1938
- Juli: Stauffenberg wird als zweiter Generalstabsoffizier zur 1. Leichten Division (General Hoepner) nach
Wuppertal versetzt.
- September: Stauffenberg nimmt an der Befreiung des
Sudetenlandes teil.
- 1939
- September: Stauffenberg nimmt am
Polenfeldzug
teil, den Großbritannien und Frankreich zum Vorwand nehmen, dem Deutschen Reich den Krieg zu erklären (nicht aber der Sowjet-Union, obwohl auch die Rote Armee infolge des
Hitler-Stalin-Abkommens
in Polen einmarschiert), der sich später zum Zweiten Weltkrieg ausweitet.
- Stauffenberg lehnt das Ansinnen seiner Bekannten Peter Graf Yorck von Wartenburg und Ulrich Graf Schwerin von Schwanenfeld (1902-1944) ab, sich zum Adjutanten Walther von Brauchitschs, des Oberbefehlshabers des Heeres, ernennen zu lassen, um an einem Umsturzversuch teilzunehmen.
- 1940
- Mai: Stauffenberg nimmt am
Frankreichfeldzug teil.
- Stauffenberg wird in die Organisationsabteilung des Oberkommandos des Heeres versetzt und zum Major befördert.
- 1941
- Dezember: Stauffenberg begrüßt die Vereinheitlichung der Befehlsgewalt des Oberbefehlshabers des Heeres und des Obersten Befehlshabers der Wehrmacht in der Person Hitlers.
- (So steht es kritisch bis vorwurfsvoll in der Stauffenberg-Biografie eines Nachgeborenen. Dikigoros übernimmt den Satz, jedoch ganz wertneutral. Er bezweifelt, daß jener Biograf die [Hinter]Gründe kennt, weshalb viele, vor allem jüngere Offiziere, diesen Zug begrüßten, denn sie werden heuer in der Geschichtsschreibung
totgeschwiegen unterdrückt, um Hitler die Schuld am Scheitern des Rußlandfeldzugs anzulasten - zu Unrecht: Schon beim überraschend frühen Einsetzen der Schlammperiode - und erst recht beim ebenso überraschend frühen Einbruch der Frostperiode - wollte Hitler die Truppen in sichere Winterstellungen zurück nehmen, um die Offensive erst im nächsten Frühjahr, wenn die Panzer wieder flüssiges Öl im Motor und festen Boden unter den Ketten hatten, fortzusetzen. Seine größenwahnsinnigen Generäle - und Feldmarschälle - hatten ihn jedoch überredet, den Vormarsch ungeachtet der widrigen Witterungsbedingungen - auf welche weder Mensch noch Material hinreichend vorbereitet waren - direkt fortzusetzen. Die Folgen waren katastrofal, auch wenn die Front mit Ach und Krach halbwegs gehalten werden konnte. Hitler, nicht gewillt, so etwas noch einmal zuzulassen, löste die betreffenden Generäle ab und übernahm selber das Kommando. Daß er später ähnliche Fehler begehen sollte, konnten Stauffenberg und andere Befürworter des Führungswechsels damals noch nicht ahnen.)
- 1942
- Stauffenberg gerät in den Dunstkreis des "Widerstands" um Admiral
Wilhelm Canaris.
- Zu Stauffenbergs Gunsten darf man davon ausgehen, daß er nichts von den Plänen des letzteren weiß, Deutschlands militärische Niederlage herbeizuführen, auch um den Preis Millionen toter Soldaten und Zivilisten und großer Teile des Reichsgebiets. Vielmehr entwirft er zusammen mit seinem Bruder Berthold und den Mitgliedern des "Kreisauer Kreises" Regierungserklärungen für die Zeit nach dem geplanten Umsturz. Die Verschwörer lehnen eine Wiederherstellung der parlamentarischen Parteien-Demokratie ab; den meisten schwebt vielmehr ein wieder hergestelltes Kaiserreich bzw. eine Erbmonarchie oder ein "Ständestaat" mit entsprechenden Adels-Privilegien vor. In der Denkschrift "Das Ziel" nennen die Verschwörer als dieses u.a. die Bewahrung des Großdeutschen Reichs in den Grenzen von 1940, d.h. mit der Ostmark, dem Sudetenland, Böhmen und Mähren, dem Memelland, Oberschlesien, Westpreußen, Posen, dem Warthegau, Elsaß und Lothringen, Luxemburg, Eupen und Malmedy.)
- 1943
- Januar: Stauffenberg wird zum Oberstleutnant befördert.
- März: Stauffenberg wird als erster Generalstabsoffizier zur 10. Panzerdivision nach Nordafrika versetzt, die den Rückzug General
Rommels decken soll.
- April: Stauffenberg verliert bei einem Tieffliegerangriff ein Auge, die rechte Hand und zwei Finger der linken Hand.
- Oktober: Nach seiner Genesung läßt sich Stauffenberg zum Allgemeinen Heeresamt nach Berlin (Bendlerstraße) versetzen; damit erhält er Zugang zu den Lagebesprechungen im Führerhauptquartier. Er untersteht General
Friedrich Olbricht, der zusammen mit Alfred Ritter Mertz von Quirnheim und Henning von Tresckow einen Staatsstreich vorbereitet. Stauffenberg entwirft zu diesem Zweck den Operationsplan "Walküre" und koordiniert die Attentatspläne mit Carl-Friedrich Goerdeler und Ludwig Beck und hält Verbindung zum zivilen Widerstand um Julius Leber, Wilhelm Leuschner sowie zu den Mitgliedern des Kreisauer Kreises.
- Die Verschwörer nehmen den möglichen Ausbruch eines Bürgerkrieges in Deutschland - auf dem Höhepunkt des Zweiten Weltkriegs - billigend in Kauf, obwohl sie seit der Konferenz von Casablanca im Januar 1943 wissen [müssen], daß sie von Seiten der Alliierten keinerlei Nachsicht, geschweige denn Unterstützung erwarten können, zumal auch eine Anfrage bei der britischen Regierung unter Offenlegung der Umsturzpläne und der an ihnen Beteiligten erfolglos geblieben ist. Stauffenbergs Beweggründe bleiben unklar.
- Im Nachhinein ist über diesen Punkt viel spekuliert worden. Eine "Abkehr vom National-Sozialismus" aus "religiösen Gründen" ist unglaubhaft, zum einen, weil Stauffenberg angeblich auch schon zu seiner Zeit als Hitler-Anhänger ein frommer Katholik war, zum anderen, weil auch andere fromme Christen - etwa der General der Jagdflieger
Werner Mölders
- keineswegs auf die Idee kamen, Hitler zu ermorden, und schließlich zählt ein Mord - auch wenn er politisch motiviert ist - keineswegs zum Credo der katholischen Kirche. Später wurde "moralische Empörung ob des Holocaust"
aufgetischt angenommen; aber der war, als Stauffenberg sich dem "Widerstand" anschloß, gerade erst angelaufen, und darüber "wußte" man allenfalls gerüchteweise. Nein, es gab nur zwei schlüssige Motive für einen Staatsstreich: Entweder man wollte wieder zu einer Staatsform zurück kehren, in der Könige, Grafen und Barone das Sagen hatten, oder man hielt die militärische Lage für prekär und hatte Grund zu der Annahme, daß der Oberbefehlshaber die Schuld daran trug und daß sie sich nach seiner Beseitigung nachhaltig bessern würde. (Das eine Motiv schloß das andere freilich nicht aus.)
- 1944
- Januar: Nach der Verhaftung von Helmuth v. Moltke finden keine Treffen des Kreisauer Kreises mehr statt. Die Mehrheit der Mitglieder stellt sich Stauffenberg trotz Moltkes bekannter Vorbehalte zur Durchführung des Attentats zur Verfügung.
- Juni: Nach der erfolgreichen Invasion der Westalliierten in der Normandie ist die militärische Lage prekär.
- Trug Hitler die Schuld daran? Für den Außenstehenden konnte es in der Tat so aussehen, als hätte er starrsinnig an der Vorstellung festgehalten, daß die "echte" Invasion am Pas de Calais statt finden würde und daß die Invasion in der Normandie ein bloßes Ablenkungsmanöver sein müsse. Aber die Hauptschuld lag wohl bei Canaris, der Hitler absichtlich in diesem nahe liegenden, aber falschen Glauben ließ. Es ist ausgeschlossen, daß der Abwehrchef nichts von der Zusammenziehung der größten Invasionsflotte der Weltgeschichte nur wenige Seemeilen von der Küste entfernt wußte.
- 1. Juli: Stauffenberg wird zum Oberst befördert und zum Stabschef des Befehlshabers des Ersatzheers ernannt.
- 5. Juli: Nach der Verhaftung von Adolf Reichwein und Julius Leber beschließt Stauffenberg, den Anschlag auf Hitler persönlich auszuführen.
- Nach einer Untersuchung in der Berliner Charité-Klinik eröffnet ihm deren Leiter, Generalarzt Sauerbruch - den er in die Verschwörung eingeweiht hat -, daß er fysisch und psychisch unfähig sei, das Attentat erfolgreich durchzuführen und rät ihm, jemand anderen damit zu betrauen. Dennoch hält Stauffenberg unbelehrbar an seinem Plan fest.
- 11. Juli: Stauffenberg besucht Hitler auf dem
Berghof
in Berchtesgarden, unterläßt es jedoch, den mitgeführten Sprengsatz zu zünden.
(Die dafür übliche Erklärung, Stauffenberg habe Hitler zusammen mit dessen potentiellen Nachfolgern
Hermann Göring und
Heinrich Himmler
beseitigen wollen, überzeugt nicht - auch am 20. Juli waren die letzteren nicht anwesend. Näher liegt die Annahme, daß Stauffenberg sein kostbares Leben nicht opfern wollte - er hatte sich selber als Staatssekretär und stellvertretender Kriegsminister vorgesehen - und glaubte, bei einem Anschlag in der "Wolfsschanze" weniger gefährdet zu sein.)
- 20. Juli: Stauffenberg fliegt morgens zum Führerhauptquartier "Wolfsschanze" bei Rastenburg (Ostpreußen), wo er seine Aktentasche mit der Hälfte des Sprengstoffs (die andere Hälfte hat er zuvor aus unerfindlichen Gründen entfernt) an einem Tischbein abstellt und sich sofort danach verabsentiert.**** Gegen Mittag detoniert die Sprengladung in dem mit 24 Personen besetzten Raum. Da die Fenster - wie im Sommer üblich, aber Stauffenberg & Co. offenbar unbekannt - weit geöffnet sind, verpufft die Explosion weitgehend; Hitler überlebt, nur leicht verletzt. Gleichwohl meldet Stauffenberg an die Bendlerstraße, daß Hitler tot sei und löst damit den Putschversuch aus, der bis zu diesem Zeitpunkt noch ohne größeres Aufsehen und ohne Gefährdung der Mitverschwörer hätte abgeblasen werden können.
- (Dies versuchte u.a. der General der Nachrichtentruppe Fellgiebel zu erreichen, der Hitlers Überleben seinen Mitverschwörern umgehend meldete. Diese glaubten jedoch eher Stauffenberg, der, da seine eigene Tat kaum zu verheimlichen gewesen wäre, den Staatsstreich "
against all odds" auch gegen einen lebenden Hitler riskierte, um im Falle eines Gelingens - so unwahrscheinlich es auch war - sein eigenes Leben zu retten. Daß er durch dieses Vabanquespiel das Leben seiner Mitverschwörer mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit opferte, scheint ihm gleichgültig gewesen zu sein.)
- Nachdem Reichspropagandaminister
Josef Goebbels
im Rundfunk Hitlers Überleben gemeldet hat, verläßt der Chef der Heeresrüstung und Befehshaber des Ersatzheeres, Generaloberst Fromm, das sinkende Boot der Verschwörer, ebenso die Mehrheit der übrigen Offiziere, die Stauffenberg und seine unmittelbaren Mitverschwörer festnehmen. Sie werden auf Befehl
Fromms - der seine eigene Beteiligung zu vertuschen sucht - in der Nacht auf den
21. Juli standrechtlich erschossen.*****
- (Die Liste der übrigen Mitverschwörer wird der Reichsregierung auf Veranlassung des britischen Diktators
Winston Churchill
zugespielt; die Betroffenen werden später vor dem Volksgerichtshof angeklagt, verurteilt und hingerichtet.)
- 1945-1955
- Stauffenberg gilt allgemein - nicht nur in Deutschland - und besonders unter ehemaligen Soldaten als meineidiger Verräter, da er seinen Eid auf den Oberbefehlshaber der Wehrmacht gebrochen hat******.
- 1955
- Mit dem Kinofilm "Der 20. Juli" (mit Wolfgang Preiss als Stauffenberg) versucht der ehemalige "Widerstandskämpfer" Falk Harnack einen Umschwung in der öffentlichen Meinung zu bewirken - mit mäßigem Erfolg.
- Noch weniger Erfolg hat der Film
"Es geschah am 20. Juli"
(mit Bernhard Wicki als Stauffenberg) von G. W. Pabst, der einen chronologischen Abriß des Geschehens gibt. Stauffenberg bleibt umstritten.
- 1961
- Die Kaserne am Ziegelholz in Sigmaringen (10. Panzer-Division) wird nach Stauffenberg benannt.
- 1964
- Die Bundespost widmet Stauffenberg zum 20. Todestag eine Briefmarke zu 20 Pf (mit falschem Namen und falschem Todesdatum :-)
- seit 1969
- Diverse Bundesregierungen bemühen sich, Stauffenberg mittels massiver Propaganda in allen staatlichen Medien zu einem "Helden des Widerstands" und "Martyrer" aufzubauen. Im Bewußtsein weiter Kreise, die sich etwas intensiver mit seiner Person beschäftigt haben, bleibt er jedoch ein Feigling, Versager, Verräter und/oder Verbrecher.
- 1986
- Wolfgang Venohr veröffentlicht "Stauffenberg, Symbol des Widerstands". [der Untertitel wird nach 1989 abgeändert in "Symbol der deutschen Einheit".] Er setzt sich damit zwischen alle Stühle von links und rechts, da er einerseits darauf abstellt, daß Stauffenberg national und "großdeutsch" dachte, andererseits den Putschversuch vom 20. Juli 1944 auch für den Fall eines Gelingens ad absurdum führt: Die Regierung der Verschwörer wäre von den Alliierten nicht anders behandelt worden als die Regierung Dönitz 1945; an der Besetzung und Aufteilung Deutschlands hätte sich nichts geändert.
- [Venohr irrt. Im Juli 1944 war
Roosevelt noch am Leben und der
Kaufman-Morgenthau-Plan
noch in Kraft; eine Kapitulation der Wehrmacht im damaligen Zeitpunkt hätte daher mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Ausrottung der Deutschen durch die Alliierten geführt.]
- 1994
- 20. Juli: Die staatliche Großoffensive der BRDDR-Regierung zum 50. Jahrestag des von Stauffenberg verpfuschten Attentats auf Hitler stößt in der Bevölkerung - die sich viel mehr für die Helden und Versager der Fußballweltmeisterschaft interessiert - auf peinliche Teilnahmslosigkeit.
- 1999
- August/September: Das Museum "Haus der Geschichte" in Bonn/Rhein veranstaltet eine Ausstellung über den "Widerstandskämpfer Stauffenberg". Der Anlaß ist zunächst nicht klar; später kommt heraus, daß dies die großzügige Schenkung eines "Ehrensäbels" durch Herbert Mies, den Ex-Vorsitzenden der DKP, war. Dieser avanciert zum "Prunkstück" der Ausstellung, verbunden mit der Legende, er sei Stauffenberg 1929 für seine hervorragenden Leistungen auf der Kavallerieschule in Hannover verliehen worden; er habe ihn bereits bei seiner Hochzeit 1933 getragen; er sei jedoch 1945 "verschollen", weshalb man bis dato von seiner Existenz nichts gewußt habe.*******
- 2004
- 25. Februar: Das Staatsfernsehen der BRDDR strahlt Jo Baiers Spielfilm "Stauffenberg" - mit Sebastian Koch in der Titelrolle - aus. Besonders peinlich wirkt, daß Stauffenbergs Sohn Berthold öffentlich bestreitet, daß seine Eltern sich bei einer
Wagner-Oper
in Anwesenheit Hitlers verlobten, wie es die chronologisch erste Szene darstellt.
- 20. Juli: Zum 60. Jahrestag des Attentats unternimmt die BRDDR-Regierung mit dem Spielfilm "Die Stunde der Offiziere" von Hans-Erich Viet einen neuerlichen Anlauf zur Heroïsierung Stauffenbergs und seiner Mitverschwörer. Trotz immensen Kostenaufwands floppt auch dieser Film, der an auffallender Unkenntnis seiner - offenbar ungedienten - Macher der einfachsten militärischen Grundregeln (Anreden, Befehlserteilung usw.) krankt. Böse Zungen sprechen angesichts der Besetzung der Hauptrolle mit dem Schauspieler Harald Schrott von "nomen atque omen".
- 2006
- April: In Frankreich erscheinen die
Memoiren
von Hitlers ehemaligem Leibwächter und Telefonisten Rochus Misch, der Stauffenberg kurz und knapp als "Kameradenmörder" bezeichnet, der weder Hitler noch sonst irgend einen Politiker des "Dritten Reichs" getötet habe, sondern lediglich vier unschuldige Wehrmachtsangehörige, darunter einen harmlosen Stenografen.
- (Diese Bezeichnung ist juristisch völlig korrekt, denn Stauffenberg erfüllte mit seinem Bombenanschlag mindestens zwei Qualifizierungsmerkmale des § 211 StGB, nämlich "heimtückisch" und "mit gemeingefährlichen Mitteln"********; er war also ein vierfacher Mörder. Mischs Memoiren konnten denn auch von der Zensur schlecht verboten werden, zumal ihr Inhalt bereits in einer Fernsehsendung des Staatssenders MDR verbreitet worden war. Sie wurden in ein Dutzend Sprachen übersetzt und weltweit zum Bestseller, auch in der BRDDR - unter dem Titel "Der letzte Zeuge" -, obwohl das Regime nichts unversucht ließ, sie erst tot zu schweigen, dann zu verteufeln. Ein
HansWurstz RainerWirtz von der Universität Konstanz verkündete das offiziöse Verdikt, daß Mischs zwar juristisch korrekte, aber politisch inkorrekte Bezeichnung Stauffenbergs als "Kameradenmörder" nicht "gegenwartstauglich" sei - ein ernsthafter Anwärter auf den Titel "Unwort des Jahres". Falls es übrigens jemanden interessieren sollte, was Dikigoros' Großvater - Volkes Stimme - am 20./21.07.1944 in sein nächtliches "Tage"-Buch schrieb: Er schildert zunächst zwei Seiten lang die alliierten Bombenangriffe 706, 707 und 708 auf das bereits weitgehend zerstörte Hamburg, dann folgt der dürre Satz: "Sprengstoffanschlag auf Adolf Hitler; als Täter wurde ein Oberst Graf von Stauffenberg erschossen." Mehr nicht; er hatte andere Sorgen, wie Millionen andere Zivilisten auch, die seit Jahren täglich - und nächtlich - Sprengstoffanschlägen durch die Terrorangriffe der gut-demokratischen "Liberators" ["Befreier" - so nannten die Angelsachsen cynischer Weise ihre schweren Bomber] ausgesetzt waren und sich nichts weiter wünschten als mal ausnahmsweise eine "Bolona [bombenlose Nacht]". Gerade Wilhelmsburg - das bis dahin im Vergleich zu anderen Hamburger Stadtteilen noch glimpflich davon gekommen war - wurde in jenen Tagen verstärkt angegriffen; die Hauskeller boten keinen Schutz mehr gegen die 300-kg-Luftminen und die 450-kg-Bomben mit Langzeitzünder und Entschärfungssperrvorrichtung; der öffentliche Luftschutzkeller unter der Kirche war zu klein, d.h. immer überfüllt; und der 7-stöckige Bunker in der Neuhofer Straße hatte zwar eine 3,5 m dicke Betondecke, 4 FlAK-Türme und sogar ein Wasser-Klosett, war aber zu weit weg, um ihn in der kurzen Zeit zwischen Alarm und Angriffsbeginn zu erreichen; man konnte also gleich im Bett bleiben und nur beten, daß man Glück hatte und keinen Treffer abbekam. Erst zwei Wochen später, zwischen den Schilderungen der Bombenangriffe 714-716, fand er Zeit für ein paar Nachträge, u.a. diesen: "Wäre der Anschlag gelungen, dann wäre der Krieg vielleicht mit einem Mal aus gewesen; doch von solchen Menschen regiert zu werden, die den Anschlag so schlecht vorbereitet haben, hätte uns auch keinen Vorteil gebracht." Nein, es war keine Selbstzensur; was er sonst so schrieb hätte ihn, wäre es entdeckt worden, durchaus den Kopf kosten können, z.B. über "Hermann Meier" und über die bereits im Sommer 1942 bis nach Hamburg gedrungenen Gerüchte von Judenvernichtungen im General-Gouvernement - denen er übrigens keinen Glauben schenkte -, ganz zu schweigen von der - einem Volksgenossen in den Mund gelegten - These, daß der Anschlag "inszeniert" worden sei, "um sich einiger mißliebiger Wehrmachtsoffiziere zu entledigen und Hitler durch seine wundersame Errettung einen Heiligenschein zu verleihen." [Beides - sowohl das sofortige Kriegsende als auch der getürkte Anschlag - abwegige Theorien; Dikigoros will sie seinen Lesern indes nicht vorenthalten. Was er selber glaubt? Das genaue Gegenteil: Wäre das Attentat gelungen, dann trüge Hitler heute tatsächlich einen Heiligenschein als Martyrer; und an seiner Stelle wären die Attentäter - die ja gar nicht daran gedacht hätten, bedingungslos zu kapitulieren - verteufelt worden, sowohl von den Alliierten als auch im folgenden von deren deutschen Marionetten-Regierungen.] Aber das war ihm egal; er war ein alter, kranker Mann, der mit dem Leben abgeschlossen hatte; er schrieb für die Nachwelt.)
- 15. November: Zum runden 99. Geburtstag des
einäugigen Feiglings und Republik-Hassers ehrenwerten Grafen wird im Stuttgarter Alten Schloß eine
"Stauffenberg-Gedenkstätte"
mit einer Dauerausstellung eröffnet. Zur Einweihung sprechen der Lügen-Baron Ex-BRD-Präsident
Richard v. Weizsäcker
und der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Günther Oettinger, von Stauffenbergs großem Mut, seinen leuchtenden Augen und seiner Liebe zur Republik.
- 2007
- April: Oettinger wird von jüdischen Pressure-groups
(Zentralrat der Juden,
Simon-Wiesenthal-Center)
als "alter Nazi" entlarvt und zum Rücktritt aufgefordert.
- Hollywood-Regisseur Bryan Singer plant eine Neuverfilmung von Stauffenbergs Geschichte
("Valkyrie")
mit Tom Cruise in der Hauptrolle. Da Cruise Mitglied der Scientology-Kirche ist, wird dem Regisseur die Drehgenehmigung an den Originalschauplätzen verweigert.
- [Während das Grundgesetz nach Auffassung der Berliner Machthaber den Millionen nach Deutschland zugewanderten Muslimen das Recht auf "freie Religionsausübung" - wozu nach dem Qur'an auch der "heilige Krieg (Jihād)" gegen Andersgläubige zählt - gewährleistet, wird dieses Recht harmlosen christlichen Glaubensgemeinschaften (abfällig als "Sekten" bezeichnet) vorenthalten.]
- Der daraus resultierende Skandal - der in der BRDDR weitgehend tot geschwiegen wird - läßt das ohnehin nur noch geringe Ansehen der Deutschen bei den
Mediengewaltigen
in aller Welt weiter sinken.
- 14./15. November: Stauffenbergs 100. Geburtstag vergeht weitgehend unbeachtet; im Mittelpunkt der nicht-staatlichen Aufmerksamkeit steht vielmehr der 100. Geburtstag der schwedischen Kinderbuch-Autorin Astrid Lindgren ("Pippi Langstrumpf"). Lediglich eine Mini-Medaille auf Stauffenberg wird heraus gegeben. Das Gepräge von der Größe eines 50-Cent-Stücks zeigt auf der Rückseite Rumpf-Deutschland nach dem Zusammenschluß von BRD und DDR - wohl um vergessen zu machen, daß der Jubilar ein Großdeutsches Reich in den Grenzen von 1940 wollte.
peinliche 26-mm-Medaille: auf der Vorderseite sind die Namensbestandteile "Graf"
und "Schenk" vertauscht; die Rückseite zeigt die BRDDR in den Grenzen von 1990 |
Stahl Stauffenberg die Schau:
Pippi barfuß in Takatuka-Land |
- 2008
- Werner Landhoff veröffentlicht "Die Opfer des 20. Juli 20. Juli 1944. Kollateralschaden einer höheren Moral?"
- Die Empörung in "Widerstandskreisen" über das Buch ist groß.
- Dabei handelt Landhoff nur die direkten Opfer ab, wobei er nicht über Misch hinaus geht. Die indirekten Opfer - nämlich Stauffenbergs
Komplizen Kameraden, die er durch seine Feigheit mit in den Tod reißt - bleiben ebenso unberücksichtigt wie in der Mainstream-Geschichtsklitterungschreibung.
- Dezember: Das Oberverwaltungsgericht Potsdam weist eine Klage ab, mit der Friedrich Fürst von und zu Solms-Baruth vom Land Brandenburg die Rückgabe eines 7.000 Hektar großen Grundstücks geltend gemacht hatte, das 1946 in der SBZ enteignet wurde. Nach dem "Einigungsvertrag" gelten jene Enteignungen zwar als rechtens, da vom sowjetischen Besatzungsregime durchgeführt; der Fürst argumentierte jedoch, daß sein Großvater den tapferen Widerstandskämpfer Stauffenberg gekannt habe und deshalb schon im "Dritten Reich" so gut wie enteignet war. Die Empörung in "Widerstandskreisen" über das Urteil ist noch größer.
- 2009
- Januar: "Valkyrie" - in den USA bereits zum Kassenrenner geworden - kommt unter dem Titel "Operation Walküre" auch in die BRDDR-Kinos. Die Kritik verreißt ihn, obwohl - oder weil - er sich inhaltlich weitgehend an die Tatsachen hält, d.h. weder den Titelhelden noch seine Mitverschwörer glorifiziert; dies stellt laut BRDDR-Medien eine "unerträgliche Verunglimpfung" ihres Andenkens dar. Außerdem werden die bösen Nazis nicht mit der gebotenen Unsachlichkeit verteufelt. (Originalzitat eines Kritikers: "Hitler und seine Paladine [...] erscheinen kaum als die braune Pest, die es auszulöschen gilt.")
- 2019
- 20. Juli: Der 75. Jahrestag des Attentats auf Hitler wird staatlicherseits groß gefeiert.
- 2020
- 20. Juli: Der 76. Jahrestag des Attentats auf Hitler vergeht staatlicherseits
fast lautlos mit ungewohnt leisen Tönen.
- Zwar hat
das Berliner Verbrecher-Regime die Bundesregierung den unter dem
Vorwand einer -
nicht existenten - weltweiten
Grippe-Pandemie über ihre Untertanen verhängten
"Lockdown"
gerade für ein paar Wochen ausgesetzt; sie plant jedoch bereits dessen
verschärfte Wiederaufnahme
und will keine unnötigen Reminiszenzen wach rufen an Feiern, bei denen zum Sturz von Diktator*innen aufgerufen wurde.
Sarah Sauer,
die größte Politverbrecherin der deutschen und jüdischen Geschichte,
und ihre Komplizen sind dabei,
die grausamste Diktatur der Weltgeschichte
zu errichten, und sie zittern davor, daß sich
Widerstand im Volk
regen könnte, um dies in letzter Minute noch zu verhindern.
Es zittern die morschen Knochen aus Angst vor dem Widerstand. Nein, nicht wie im
Original
aus Angst vor dem nächsten Krieg, denn den führen sie ja
gegen das eigene Volk
und hoffen zuversichtlich auf den Endsieg!
- 2021
- 20. Juli: Der 77. Jahrestag des Attentats auf Hitler wird staatlicherseits mit eisigem Schweigen übergangen. Die Wörter "Widerstand" und "Tyrann[inn]enmord" sind tabu. Die Corona-Diktatur
(Unwort des Jahres 2020)
hat noch schlimmere Ausmaße angenommen, mit
"Folter und Erpressung der Unwilligen"
- wie es einer der letzten mutigen Journalisten ausgedrückt hat. Diesmal gibt es nicht mal eine kurze Sommerpause; ganz Mitteleuropa ist zu einem
riesigen KZ geworden.
- 2022
- Die BRDDR tritt - als treuer Vasall der USA - in einen (zunächst Finanz- und Wirtschafts-, dann auch militärischen) Krieg gegen Rußland ein. Wer dagegen ist, ist ein Hochverräter und Pazifist (neuerdings ein Schimpfwort: "Den Pazifismus gilt es zu überwinden!")
- 2023
- Pragmatisch, wie die "höhere Politik" ist, findet sie einen Ersatz-Anlaß für das Staatsgedenken am 20. Juli: Jemand erinnert sich, daß zwei Jahre zuvor bei starken Regenfällen mehrere Flüsse über ihre Ufer getreten sind und vor allem im Ahrtal erhebliche Schäden angerichtet haben. Fortan wird jener Überschwemmung in den Staatsmedien anstelle des Stauffenberg-Attentats gedacht.
- (Noch im Vorjahr hatte nach jener "Flutkatastrophe" kein Hahn gekräht.)
*Die heute meist anzutreffende Schreibweise "... Schenk Graf von Stauffenberg" ist nicht nur falsch, sondern auch hochstaplerisch. "Graf Schenk von Stauffenberg" bezeichnete einen Angehörigen des niederen Dienstadels, der das Amt des Mundschenken bei einem (echten) Grafen Stauffenberg ausübte, ebenso wie "Freiherr Marschall von Biberstein" (nicht: "Marschall Freiherr von Biberstein"!) ursprünglich denjenigen bezeichnete, der das Amt des Stallmeisters bei einem Freiherrn von Biberstein ausübte.
**Posthum haben sich Stauffenbergs Leistungen im Rahmen der staatlich geförderten Glorifizierung auffallend verbessert: 1999 wußte ein gewisser Claus P. Stefanski zu berichten, daß Stauffenberg "Sechstbester" seines Jahrgangs gewesen sei; 2007 schrieb gar ein gewisser Eckhard Fuhr in der Zeitung DIE WELT, daß Stauffenberg den Offizierslehrgang "als Bester" abgeschlossen habe. Vermutlich wird er bald zum besten Absolventen aller Zeiten befördert werden.
***Stauffenbergs Sohn Berthold wird ebenfalls Berufsoffizier und bringt es in der Bundeswehr - wohl auch aus Gründen der "Wiedergutmachung" - bis zum Generalmajor.
****"Und nun tat er das, was seitdem bei Verschwörern klassisches Gesetz geworden ist: Er brachte sein eigenes kostbares Leben in Sicherheit. Ohne sich zu vergewissern, ob sein Opfer tot war, stürzte er davon."
(Joachim Fernau,
Disteln für Hagen, über den letzteren nach seinem Mordanschlag auf Siegfried)
*****Der damalige Kommandeur des Berliner Wachtbataillons, Major Otto-Ernst Remer (1912-1997) ließ sich anschließend für die angebliche "Niederschlagung" des Putsches feiern. Tatsächlich hatte er sich zunächst von einem Mitverschwörer im Generalsrang den Bären aufbinden lassen, daß Hitler tödlich verunfallt sei und eine Revolte begonnen habe, die er mithelfen müsse abzuwehren. So sperrte Remer treudoof befehlsgemäß das Regierungsviertel ab (und schützte so Stauffenberg & Co. vor etwaigen Angriffen von außen). Erst durch ein von Goebbels vermitteltes Telefonat erfuhr Remer, daß Hitler noch lebte. Daraufhin tat er nichts weiter, als seine Wachsoldaten wieder abzuziehen, ohne daß diese einen einzigen Schuß abgefeuert hätten. Von einer "Niederschlagung des Putsches" durch Remer kann also keine Rede sein. Er selber relativierte dies später dahingehend, daß er als "Frontoffizier" den Putsch mit Leichtigkeit nieder geschlagen hätte, wenn dies denn nötig gewesen wäre; denn Stauffenberg sei ja nur ein "Stäbler" gewesen, der nie ein Truppenkommando geführt, geschweige denn jemals an der Front gewesen wäre. So einen hätte er gar nicht ernst genommen, sondern "auch ohne Urteil eigenhändig abgeknallt wie einen räudigen Hund".
(Der gute Remer verkannte, daß ein Putsch dieses Ausmaßes nicht von "Frontoffizieren", sondern allenfalls von "Stäblern" hätte organisiert und durchgeführt werden können - freilich nicht von so unfähigen wie Stauffenberg & Co.)
******Als Jurist kann sich Dikigoros die Anmerkung nicht verkneifen, daß das gesunde Volksempfindendie öffentliche Meinung wie so oft seit 1952 nicht [mehr] mit der herrschenden Rechtsprechung in Einklang stand: Als 1951 endlich ein Gesetz verabschiedet wurde, das ehemaligen Angehörigen der Wehrmacht bzw. deren hinterbliebenen Angehörigen eine Rente zusprach, wurde die Witwe Stauffenbergs davon zunächst ausgenommen, weil ihr Mann unehrenhaft aus der Wehrmacht entlassen worden war. Einer Clique jüdischer Staatsanwälte und Richter um den berüchtigten Fritz Bauer gelang es jedoch, den Spieß umzudrehen, d.h. einerseits Frau Stauffenberg die volle Pension zu verschaffen und andererseits dem o.g. Otto Ernst Remer - der Stauffenberg als "Mörder" bezeichnet hatte - den Prozeß wegen "Beleidigung des Andenkens eines tapferen Widerstandskämpfers" zu machen.
(Gerade daß es ihnen nicht gelang, auch die Mitglieder der kommunistischen Terror-Organisation "Rote Kapelle" in den Genuß einer staatlichen Pension zu bringen, die diese ebenfalls eingeklagt hatten.)
Der Prozeß erregte damals großes Ärgernis Aufsehen und ließ bei aufmerksamen Beobachtern die Erkenntnis reifen, daß Deutschland die längste Zeit ein Rechtsstaat gewesen war.
*******Gewisse Märchenonkel und Legendenstricker scheinen zu glauben, daß es einen Held ohne Schwert oder Säbel nicht geben kann. In den germanischen Sagen - insbesondere den aus der Thidrekssaga hervor gegangenen, wie z.B. dem
Nibelungenlied,
wimmelt es von namentlich bekannten Wunder-Schwertern; auch die keltischen Helden, von
König Arthur bis
William Wallace,
wären ohne ihre sagenhaften Schwerter nicht denkbar; über die Rolle des Schwertes in der Mythologie der alten Japaner und Inder berichtet Dikigoros
an anderer Stelle;
und lediglich der guten Ordnung halber erwähnt er, daß auch die Hunnen zur Zeit Attilas einen besonderen Säbel als Staatssymbol verehrten. Was nun die Rolle von Stauffenbergs angeblichem "Ehren"-Säbel anbelangt, so ist die Leichtgläubigkeit nicht nur des breiten Publikums, sondern auch der so genannten - meist ungedienten - "Historiker" erschreckend. Derartige Fantasiesäbel kann man für relativ wenig Geld überall in den USA - inzwischen auch in Europa - anfertigen lassen. Es gab zwar im Kaiserreich und auch noch in der "Weimarer Republik" tatsächlich "Ehrensäbel"; diese wurden aber nicht für das bloße Absolvieren einer Offiziersschule verliehen, auch nicht bei besseren Noten als sie Stauffenberg aufzuweisen hatte. Den Säbel, den er bei seiner Hochzeit trug, trug damals jeder Kavallerie-Offizier bei offiziellen Anlässen auch in der Öffentlichkeit. Daß es sich bei dem Mies-Säbel um eine Fälschung handelt, zeigt sich auch daran, daß die Widmung auf den falschen Namen "Schenk Graf von Stauffenberg" lautet - in den 1920er Jahren hätte man ihn noch richtig geschrieben. Die Familie Stauffenberg machte dem peinlichen Schabernack 2007 ein Ende, indem sie den Säbel als "zu Unrecht enteignet" vom "Haus der Geschichte" zurück verlangte und stillschweigend in der Versenkung verschwinden ließ.
********Juristisch gesehen kann also die Frage dahin stehen, ob Stauffenberg überdies auch das Tatbestandsmerkmal der "niederen Gesinnung" erfüllte - was wohl damals die überwältigende Mehrheit der Deutschen bejaht hätte. Hitler zählte dagegen zu der Minderheit, die diese Frage verneinte. Er soll gesagt
haben, daß er vor einem solchen Attentäter uneingeschränkten Respekt gehabt hätte, der unter Einsatz seines eigenen Lebens offen mit einer Pistole auf ihn geschossen hätte; der Einsatz einer versteckten Bombe mache den Täter jedoch zu einem feigen Mörder. Dieser Einschätzung schließt sich Dikigoros im Ergebnis an, da auch er die "niedere Gesinnung" bezweifelt: Stauffenberg handelte ja angesichts der alliierten Invasion Europas in dem ehrlichen - wenngleich naïven - Glauben, durch die Beseitigung des in seinen Augen verbrecherischen Kanzlers des NS-Regimes den Zweiten Weltkrieg glimpflich beenden und damit den Untergang Deutschlands abwenden zu können. Wenn 71 Jahre später, am 20. Juli 2015, jemand angesichts der muslimischen Invasion Europas in dem ehrlichen - wenngleich naïven - Glauben, durch die Beseitigung der in seinen Augen verbrecherischen Kanzlerin des BRDDR-Regimes den "Flüchtlings"-Einfall glimpflich beenden und damit den Untergang Deutschlands abzuwenden zu können, ein ähnliches Attentat unternommen hätte, könnte man
ihn zwar - so er sich denn ebenfalls gemeingefährlicher Mittel bedient hätte - als "Mörder" qualifizieren, aber schwerlich wegen "niederer Gesinnung". Dikigoros hätte jedenfalls vor einem solchen Täter uneingeschränkten Respekt gehabt.
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