GEORGE SMITH PATTON

(11.11.1885 - 21.12.1945)

[Patton]

Tabellarischer Lebenslauf
zusammengestellt von
Nikolas Dikigoros

[Lest we forget - damit wir nicht vergessen]
1885
11. November: George Smith Patton jr.* wird als Sohn des Farmers George Smith Patton sen. und seiner Ehefrau Ruth, geb. Wilson, in San Gabriel/Kalifornien geboren.
(Sein Großvater väterlicherseits, George Patton, war Brigadier General der Südstaaten im Sezessionskrieg, sein Großvater mütterlicherseits, Benjamin ["Don Benito"] Wilson, ein berüchtigter Revolverheld.)
George bleibt die Schule vorerst erspart; er kann seine Kindheit unbeschwert auf der elterlichen Farm erleben.

1897-1903
Patton besucht Stephen Cutter Clark's Classical School (der Mittelstufe eines deutschen humanistischen Gymnasiums vergleichbar) in Pasadena.

[Pasadena 1905]

Binnen kürzester Zeit holt er alles nach - von Lesen und Schreiben bis zum kleinen Einmaleins -, wofür man kleine Kinder sonst Jahre lang traktiert, um sie frühzeitig zu Stubenhockern zu machen. Die Lektüre von Homers Werken (Ilias, Odyssee) weckt in Patton frühzeitig den Wunsch, dereinst ein "Held" zu werden, und zwar als General der Kavallerie.

1903
Patton tritt in das Virginia Military Institute ein.

1904
Patton wechselt zur Militärakademie West Point. Wegen mangelhafter Leistungen in Französisch und Mathematik muß er ein Jahr wiederholen, aber er brilliert in fast allen Sportarten: Football, Laufen (er stellt einen neuen Armee-Rekord über 220 y [200 m] Hürden auf), Reiten, Schwimmen, Schießen und - vor allem - Fechten.

1909
Patton tritt nach einem mittelmäßigen Abschlußexamen (46. von 103 Schülern seines Jahrgangs) als Seconde-Lieutenant in das 15. Kavallerie-Regiment in Fort Sheridan (Illinois) ein.

1910
Patton heiratet Beatrice ["Bee"] Ayer, die er zufällig in West Point kennen gelernt hat.
[Diese Episode ist - ebenso wie der frühzeitige Wunsch, ein ruhmreicher Kavallerie-General zu werden - in den Kriegspropagandfilm They Died With Their Boots On von 1941 eingegangen, der - reichlich geschönten - Lebensgeschichte des Bürgerkriegs-Generals George A. Custer.]

1912
Patton deklassiert bei den Olympischen Spielen von Stockholm die gesamte Weltelite im Modernen Fünfkampf, wird aber, nachdem er vier Wettbewerbe überlegen gewonnen hat, um die Goldmedaille betrogen durch eine skandalöse Schiebung der schwedischen Kampfrichter, die ihn beim Schießen - das er ebenfalls überlegen gewinnt - vom ersten auf den letzten Platz verweisen, wodurch er in der Gesamtwertung vom ersten auf den fünften Platz zurück fällt (hinter vier Schweden).

1913
Patton besucht die französische Kavallerie-Schule. Er konstruiert einen neuen Gefechtssäbel, den "M1913".

1914
Patton absolviert den Fortgeschrittenenkurs der Kavallerie-Schule in Fort Riley, Kansas (vergleichbar mit einem Stabsoffizierslehrgang in Deutschland).
August: Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs beantragt Patton seine Beurlaubung, um als Freiwilliger bei der französischen Kavallerie zu kämpfen. Der Antrag wird abgelehnt.

1915
Patton kauft seinen später berühmten Revolver vom Typ Colt .45 "Peacemaker" mit Elfenbeingriff.


Patton wird nach Fort Bliss, Texas, versetzt, wo General Pershing auf ihn aufmerksam wird.

1916
Patton fährt als Adjutant Pershings, der zum Führer der amerikanischen "Strafexpedition" gegen Mexiko ernannt worden ist, nach Veracruz. (Die USA überfallen - obwohl sie offiziell noch "neutral" sind - Mexiko mit der Begründung, daß dieses angeblich auf Seiten Deutschlands in den Krieg eintreten will.) Dabei werden erstmals motorisierte Einheiten (Autos statt Pferde) eingesetzt.
Patton erschießt bei einem Revolverduell in Wildwestmanier den mexikanischen General Cárdenas (der in Mexiko bis heute als Held gefeiert wird) und seinen Begleiter und schnitzt sich anschließend zwei Kerben in seinen Colt.
Patton wird zum First Lieutenant [Oberleutnant] befördert - entgegen der Legende wohl nicht wegen dieses Revolverduells, sondern weil die Beförderung nach sieben Jahren einfach fällig war.

1917
Mai: Patton fährt als Adjutant von General Pershing, der zum Führer des amerikanischen Expeditions-Korps ernannt worden ist, nach Frankreich. Er wird von der Kavallerie zu den Panzertruppen (Tank Corps) versetzt, baut die amerikanische Panzerschule in Langres auf und bildet die "304. Panzer-Brigade" (tatsächlich ist es die erste amerikanische Panzer-Einheit dieser Art, und sie hat lediglich Bataillons-Stärke) aus.
Patton wird zum Lieutenant Colonel [Oberstleutnant] auf Zeit befördert.


1918
September: Patton führt die 304. Panzer-Brigade bei St. Mihiel ins Gefecht, wird verwundet und zum Colonel [Oberst] auf Zeit befördert.
11. November: Waffenstillstand. Der Krieg ist für die Alliierten gewonnen.

[Siegesmedaille 1918]

1919
Patton kehrt in die Vereinigten Staaten zurück.

1920
Das Tank Corps wird aufgelöst, Patton wird mitsamt seinen Panzern als Captain [Hauptmann] zur Infanterie versetzt, aber bald zum Major befördert. Er läßt sich zurück zur Kavallerie versetzen (3. Kavallerie-Division in Fort Myer, Virgina) und verbringt seine dienstfreie Zeit mit Polo spielen.

1920-1930
Auf zwei Hawaii-Reisen macht sich Patton Gedanken über die "Mausefalle" Pearl Harbor, in der die amerikanische Pazifik-Flotte steckt.

1924-1932
Patton absolviert die Ausbildung an der Command and General Staff School und am Army War College (vergleichbar einer deutschen Ausbildung zum Generalstabsoffizier) und wird zwischenzeitig zum Kriegsministerium (Abteilung Kavallerie) abkommandiert.

1933
Januar: Regierungsantritt des Kommunistenfreundes und Juden Franklin Delano Roosevelt in den USA und des Kommunisten- und Judenfeindes Adolf Hitler in Deutschland. Beide räumen unter ihren politischen Gegnern kräftig auf und krempeln die Wirtschaft (die in beiden Ländern von der Weltwirtschaftskrise und Millionen Arbeitslosen gezeichnet ist) völlig um - der erstere mit verschwindend geringem, der letztere mit großem Erfolg.

1935
Patton wird zum Lieutenant Colonel befördert. Er veröffentlicht eine Studie über die Gefahr eines japanischen Angriffs auf Pearl Harbor, die allseits irgnoriert wird. [Bereits zehn Jahr zuvor war eine solche Warnung veröffentlicht wurden, allerdings nur in Romanform, ohne die tatsächliche militärische Möglichkeit eines solchen Angriffs "fachmännisch" darzulegen.]

1939
Patton wird, nachdem er gedroht hat, seinen Abschied zu nehmen, zum Colonel befördert.
September: Ausbruch des Krieges in Europa.

1940
Julie: Patton wird zum Brigadier General befördert und zum Kommandeur der 2. Panzer-Brigade in Fort Benning, Georgia, ernannt.

1941
April: Patton wird zum Major General befördert und zum Kommandeur der 2. Panzer-Division in Fort Benning, Georgia, ernannt.
Dezember: Die Japaner führen - wie von Patton voraus gesagt - einen Luftangriff auf die amerikanische Pazifikflotte in Pearl Harbor durch. (Der Angriff ist Roosevelt - der gerade erst mit dem Wahlversprechen wieder gewählt worden war, die USA aus dem Krieg heraus zu halten - in allen Einzelheiten bekannt, da die Abwehr den japanischen Funkcode geknackt hat. Um einen Meinungsumschwung in der amerikanischen Öffentlichkeit herbei zu führen, opfert er jedoch ganz gezielt die eigenen - zumeist deutschstämmigen - Marinesoldaten, um den bisher nur verdeckt an der Seite der Briten geführten Krieg gegen Deutschland endlich offen führen zu können.) Damit weitet sich der europäische Konflikt zum Zweiten Weltkrieg aus.

1942
April: Patton wird im Hinblick auf die geplante Invasion Nordafrikas ("Operation Torch [Fackel]") mit dem Aufbau eines Wüstentrainingszentrums bei Indio, California, beauftragt und zum Kommandeur des 1. Panzerarmeekorps ernannt.
November: Unter dem Oberbefehl General Eisenhowers beginnt Operation "Torch". Patton kommandiert die Landegruppe West (Marokko) und nimmmt Casablanca.

1943
Januar: Auf der Konferenz von Casablanca erklären die Alliierten als ihr Kriegsziel die bedingungslose Kapitulation Deutschlands und dessen Zerschlagung.
Februar: Kurzfristig nach Tunesien übergesetzte deutsche Truppen halten am Kasserin-Paß den Vormarsch der amerikanischen Landegruppe Ost (Algerien) auf.
März: Patton wird das Kommando über das II. Armeekorps übertragen, das er reorganisiert und in Tunesien zu den Siegen bei Gafsa and El Guettar führt. Er wird dafür zum Lieutenant General auf Zeit befördert.


13. Mai: Die deutschen Truppen in Nordafrika kapitulieren.
10. Juli: Patton wird zum Kommandeur der 7. U.S.-Armee ernannt und beginnt - wieder unter dem formellen Oberbefehl Eisenhowers - mit der Invasion Siziliens; am 22. Juli nimmt er Palermo ein.


16. August: Patton nimmt - im Wettlauf gegen die britischen Truppen Montgomery's - Messina ein.
September: Unter dem Eindruck von Pattons Siegen stürzen die Italiner Mussolini und setzen ihn am Gran Sasso gefangen; er wird dort jedoch von einem Kommando unter Otto Skorzeny befreit.
13. Oktober: Italien erklärt dem Deutschen Reich den Krieg.
Pattons Feinde starten eine Pressekampagne gegen ihn, weil er einen mutmaßlichen Simulanten - der neben Schwerverwundeten im Lazarett lag und dort ein Bett blockierte - von seiner "Kriegspsychose" mit einer Ohrfeige geheilt hat (wie dies schon ein halbes Jahrhundert zuvor Sigmund Freud in seinem Buch über die Hysterie empfohlen hatte). Die aufgebauschte Lappalie geht als "Slapping incident" in die Zeitungsarchive ein und verbaut Patton vorerst weitere Beförderungen. Der alliierte Vormarsch in Italien gerät ins Stocken.

1944
Juni: Die alliierte Invasion Frankreichs beginnt - wieder unter dem Oberbefehl Eisenhowers - mit Landungen in der Normandie. (Später kommen noch Landungen in Südfrankreich hinzu, die jedoch militärisch keine Bedeutung mehr haben.)
Juli: Nachdem sich die Invasionstruppen trotz ungeheurer Überlegenheit an Menschen und Material festgefahren haben, wird Patton zum Kommandeur der 3. U.S.-Armee ernannt.
August: Patton gelingt der Ausbruch aus dem Invasions-Brückenkopf. Er nimmt Avranches und vernichtet in der größten Kesselschlacht des Zweiten Weltkriegs in Frankreich praktisch alle dort stehenden deutschen Truppen (bis auf einen kleinen Rest, der den Teil des Belagerungsrings durchbricht, den Patton aus politischer Rücksichtname den Briten überlassen mußte). Patton stößt über Le Mans, Nancy und Metz zum "Westwall" vor. Der Einmarsch in das von den Deutschen zur offenen Stadt erklärte Paris wird ihm verboten, mit Rücksicht auf De Gaulle, der sich selber als dessen "Befreier" feiern lassen will.
September: Patton kann seinen Vormarsch nicht fortsetzen, da ihm Eisenhower den Nachschub sperrt zugunsten einer groß angelegten Luftlandeoperation ("Market Garden") bei Arnheim, die kläglich scheitert. Pattons Truppen bleiben unterdessen in Lothringen liegen.
Dezember: Die letzte Offensive der Wehrmacht im Westen (von den Deutschen "Ardennen-Offensive", von den Amerikanern "Battle of the Bulge" genannt) beginnt mit überraschenden Anfangserfolgen (Einkesslung amerikanischer Truppen bei Bastogne). Patton löst seine Truppen aus der Front in Lothringen und führt sie in einer scharfen Wendung nach Norden. Binnen sechs Tagen hat er Bastogne entsetzt und die Schlacht entschieden. Mit diesem Sieg wird Patton zum Helden - auf Zeit.

1945
März: Pattons 3. Armee erreicht - wiederum im Wettlauf mit den Briten - nahe Koblenz den Rhein. Erneute Pressekampagne gegen Patton, der sich hat erwischen lassen, als er während des Übersetzens bei Oppenheim in den Rhein uriniert hat. Diesmal gelingt es der Journaille allerdings nichts, Pattons Karriere zu schaden; vielmehr wird seine Kaltblütigkeit allgemein bewundert.


April: Patton wird zum 4-Sterne-General auf Zeit befördert. Gegen seinen Wunsch, auf Berlin vorzustoßen, um den Russen zuvor zu kommen (er weiß nichts von den Beschlüssen von Jalta), befiehlt ihm Eisenhower, Süddeutschland einzunehmen (das als amerikanische Besatzungszone vorgesehen ist); Patton setzt seinen Vormarsch jedoch bis in die Tschechei fort, um jedenfalls dort den Sowjets zuvor zu kommen, in der richtigen Erkenntnis, daß das noch weitgehend vom Bombenterror verschonte Herz Europas - Thüringen, Sachsen, Böhmen und Mähren - mit seiner nach wie vor fast intakten Industrie eine Schlüsselrolle beim Wiederauf nach dem Krieg spielen kann - vorausgesetzt, daß es nicht in kommunistische Hände fällt.
8. Mai: Das Deutsche Reich kapituliert gegenüber den Westmächten (einen Tag später auch gegenüber der Sowjet-Union) und wird von den Alliierten für aufgelöst erklärt.
Patton wird zum Militär-Gouverneur von Bayern ernannt. Er verweigert die Umsetzung der noch auf dem Morgenthauplan zur Ausrottung der Deutschen basierenden Direktive JCS 1067 und bezeichnet die "Entnazifizierung" der Deutschen anhand des berüchtigten "Fragebogens" nebst verlogener "re-education" ungeniert als Schwachsinn. Er fordert, die überlebenden Soldaten der Wehrmacht und der Waffen-SS, statt sie in Gefangenenlagern zu Hunderttausenden verhungern zu lassen - wie es zur Zeit auf Anordnung Eisenhowers geschieht - wieder zu bewaffnen und mit ihrer Hilfe den Krieg gegen die Sowjet-Union fortzuführen, um Osteuropa wirklich zu befreien.
Zu diesem Zweck stellt Patton auch den 50.000 Überlebenden der Kosaken-Verbände einen Geleitbrief aus, woraufhin sie sich in amerikanische Kriegsgefangenschaft begeben. Auf persönlichen Befehl Eisenhowers wird dieser Geleitbrief jedoch für nichtig erklärt; die Kosaken werden entweder gleich an die Sowjets ausgeliefert oder erst an die Engländer, die sie (mit ihren Familien, aber ohne ihre Pferde, die sie für sich behalten) an die Sowjets weiter reichen, die sie geschlossen an die Wand stellen.
Mit alledem macht sich Patton bei der Regierung in Washington nicht nur unbeliebt, sondern unmöglich. Harry S. Truman - der inzwischen die Nachfolge des verstorbenen Roosevelt als US-Präsident angetreten hat - und Eisenhower lassen keinen Zweifel daran, daß sie an ihrem Bündnis mit Stalin festhalten und nicht nur Osteuropa, sondern auch weite Teile Ostasiens den Kommunisten überlassen wollen.
August: Nach Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki sowie der Kriegserklärung der Sowjet-Union kapituliert auch Japan; der Zweite Weltkrieg ist de facto beendet.
Patton kündet seine Kandidatur bei den nächsten Präsidentschaftswahlen an. Auf einem Urlaub in den USA hält er inoffizielle Wahlreden von Bosten bis Los Angeles und gewinnt ungeheuren Zuspruch; Meinungsumfragen zeigen, daß kein anderer Präsidentschaftskandidat auch nur den Schatten einer Chance gegen ihn hätte.
Patton wird nach seiner Rückkehr nach Deutschland das Kommando über die 3. Armee entzogen; er wird pro forma zum Kommandeur der "15. Armee" ernannt, die es gar nicht gibt und auch nie geben wird. In den USA wird eine Pressekampagne gegen Patton als "Nazifreund" entfacht.
9. Dezember: Patton wird bei einem Verkehrsunfall vor Mannheim, dessen Ursachen nie aufgeklärt werden, an der Wirbelsäule schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.
21. Dezember: Im amerikanischen Militärhospital in Heidelberg wird Patton eine Spritze so gesetzt, daß er eine Embolie erleidet und daran stirbt.
23. Dezember: Pattons Leichnam wird in aller Eile, ohne Obduktion, auf dem Militärfriedhof von Hamm (Luxemburg) beerdigt. In offiziellen Verlautbarungen darf der Name des größten Feldherrn des 20. Jahrhunderts und der US-amerikanischen Geschichte nicht mehr erwähnt werden.


1948
November: Bei den US-Präsidentschaftswahlen siegt - vermutlich durch Manipulation bei der Auszählung der Stimmzettel - völlig überraschend der abgehalfterte Amtsinhaber Truman. Sein Programm: Deutschland wird geteilt, Osteuropa bleibt, China wird kommunistisch; nur in den USA wird der Kommunismus ausgerottet (mit Hilfe des "Komitees gegen unamerikanische Aktivitäten"). Im übrigen wird Roosevelts Politik ("New Deal") unter anderem Namen ("Fair Deal") fortgesetzt.

1952
November: Bei den US-Präsidentschaftswahlen siegt Pattons Intimfeind David Dwight Eisenhower, der größte Kriegsverbrecher und Völkermörder aller Zeiten. Während seiner insgesamt achtjährigen Amtszeit läßt er das Andenken an Patton systematisch auslöschen.

[Eisenhower nach seinem Sieg bei den Präsidentschaftswahlen]

1970
In der Film-Biografie "Patton" (deutscher Untertitel: "Rebell in Uniform") von Franklin J. Schaffner - nach einem Drehbuch von Francis Coppola - wird Patton als militaristischer Unmensch dargestellt; der Film erhält sieben Oscars.**


1985
An Pattons 100. Geburtstag kennen ihn nur noch einige unverbesserliche "Neo-Nazis". Als "Helden" des Zweiten Weltkriegs gelten in den USA Eisenhower (der Millionen deutsche Soldaten in Kriegsgefangenenlagern hat verrecken lassen), Stilwell (der hunderte Millionen Chinesen dem Kommunismus ausgeliefert hat) und MacArthur (der 1941 feige aus Bataan geflohen ist und seine Leute dort den Heldentod hat sterben lassen).

1996
Bei den Olympischen Spielen in Atlanta bekommt der inzwischen geistig umnachtete Ex-Boxer Cassius Clay alias "Muhammad Ali", der seine Goldmedaille von 1960 aus Unsportlichkeit und Rassismus (sie war ihm von Weißen verliehen worden) weg geworfen hatte, mit viel Brimborium eine Neuanfertigung verliehen. Nachdem auch Jim Thorpe seine Goldmedaille - die er 1912 in Stockholm im Zehnkampf gewonnen hatte und die ihm wegen Verstoßes gegen das Amateur-Statut aberkannt worden war - posthum zurück erhalten hat, ist Patton der einzige amerikanische Olympionike, der um seine Goldmedaille betrogen wurde und dem bis heute keine Gerechtigkeit widerfahren ist - und wohl auch nie widerfahren wird.***


*Die Auffassung, die korrekte Namensbezeichnung müßte "George Patton III" lauten, da nicht nur sein Vater, sondern auch schon sein Großvater den Vornamen "George" trug, ist unzutreffend. Pattons Großvater hieß "George Patton", nicht aber sein Vater zur Zeit seiner Geburt. Pattons Großmutter hatte, nachdem sein Großvater 26-jährig in der Schlacht von Winchester gefallen war, einen Oberst George Smith geheiratet, der ihre Kinder aus erster Ehe adoptierte. "Smith" war also weder ein "middle name" noch der Geburtsname der Mutter, sondern der Familienname des Stiefvaters, und George Smith Patton war nicht der dritte, sondern erst der zweite Träger dieses Namens.

**Der Hauptdarsteller, George C. Scott, schämt sich seiner Titelrolle im Nachhinein so sehr, daß er den ihm zugedachten Oscar unter einem Vorwand zurück weist - ein in der Filmgeschichte bis dahin einmaliger Vorgang. (Zwei Jahre später lehnt auch Marlon Brando einen Oscar ab, unter Hinweis auf die stereotype Verzeichnung "der" Indianer in US-amerikanischen Wildwest-Filmen.)

***Ganz im Gegenteil ist in jüngster Zeit eine Tendenz zu beobachten, Pattons olympischen Leistungen immer weiter herab zu würdigen: Nicht nur wird ins Blaue hinein behauptet bzw. nachgeplappert, daß er tatsächlich der schlechteste Schütze gewesen und deshalb zu Recht auf dem letzten Platz gelandet sei; auch in den übrigen Wettbewerben - die er allesamt gewonnen hatte - sinken seine Plazierungen immer weiter ab: Die Macher der sich halb-offiziell gebenden Homepage "Patton Headquarters" schreiben, er sei 1912 zwar 1. im Fechten, aber nur 2. im Schwimmen, 3. im Reiten und 27. im Schießen geworden. Anläßlich der Olympischen Spiele 1996 behauptete gar ein Schmierfink namens William Gildea in der Juli-Ausgabe von "Readers Digest", Patton sei nur 3. im Laufen, 4. im Fechten, 6. im Reiten, 7. im Schwimmen und 21. im Schießen geworden. Tatsächlich hatte Patton alle anderen Wettbewerbe gewonnen, auch alle Kämpfe beim Fechten; insbesondere sein Sieg über den französischen Fechtweltmeister galt als kleine Sensation. Beim Schießen hatte er 198 von 200 möglichen Ringen erzielt; selbst wenn man ihm wegen des einen - angeblichen - Fehlschusses 10 Ringe abgezogen hätte, wäre er auch in dieser Disziplin noch auf dem 1. Platz geblieben. Statt dessen setzte man ihn - ohne jegliche Grundlage im Regelwerk - auf einen fiktiven 27. Platz herunter (obwohl nur noch 21 Teilnehmer im Wettbewerb waren), so daß er in der Gesamtwertung vom 1. auf den 5. Platz fiel. Das Olympische Komitee der USA legte auf ausdrücklichen Wunsch Pattons keinen Protest ein.


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