MÁRIO  SOARES

(7.12.1924 - 7.1.2017)

[Mário Soares]

Tabellarischer Lebenslauf
zusammengestellt von
Nikolas Dikigoros

1924
07. Dezember: Mário Nobre wird als eines von mehreren unehelichen Kindern des katholischen Priesters João Lopes Soares (1879-1970) und der Puffmutter Pensionsinhaberin Elisa Nobre Baptista (1887-1955) in Lissabon geboren. Beide Elternteile sind reinblütige Sefardim, aber [schein]getauft. Auch Mário wird katholisch getauft
(König Manuel I hatte die zahlreichen Juden und Muslime, die nach dem Fall Granadas 1492 von Spanien nach Portugal eingewandert waren, 1496 des Landes verwiesen. Allerdings war "Manuel der Glückliche" ebenso naïv wie ein knappes halbes Jahrtausend später Adolf der Unglückliche; denn er stellte ausschließlich auf die Taufscheine ab. Die Juden konnten also zum Schein Christen werden (sog. "conversos [Konvertierte]") und durften dann bleiben. Dutzende Clans - u.a. die Familien Lopes und Baptista - halten Jahrhunderte lang an ihrer Blutreinheit fest, d.h. ihre Angehörigen heiraten ausschließlich andere konvertierte Juden, reißen immer mehr politische und wirtschaftliche Macht an sich und lachen sich ob der Dummheit der "Gojim [nicht-semitische Untermenschen]" ins Fäustchen. Berühmt-berüchtigt wurde vor allem Sebastião José de Cavalho e Melo - besser bekannt als "Marqués de Pombal" -, der im 18. Jahrhundert als Diktator Premierminister des unmündigen Königs Portugal in den Ruin trieb, nachdem er sowohl den weltlichen Adel als auch den christlichen Klerus - u.a. durch ein Verbot des Jesuiten-Ordens - zugunsten seiner jüdischen Artgenossen Volksgenossen Glaubensbrüder entmachtet hatte. Seitdem war es mit Portugal steil bergab gegangen. 1891 hatte es den Staatsbankrott erklärt. 1910 hatten linke Revoluzzer den König gestürzt und die Republik ausgerufen, die sich 1916-1918 auf Seiten der "Entente"-Mächte am Ersten Weltkrieg beteiligte, der Portugal Geld und Menschenleben kostete, aber nichts einbrachte. Seit 1918 wechseln sich Aufstände von links und rechts, Militärputsche und Generalstreiks ab. Portugal versinkt in bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen Armee, Marine, Nationalgarde und bewaffneten Räuberbanden. Bei Mários Geburt ist es eines der ärmsten Länder Europas, auch wenn es noch über Teile seines im 16. Jahrhundert erworbenen Kolonialreichs in Asien und Afrika verfügt - freilich nur Gebiete, die einstweilen nicht viel wert sind, während die größte und reichste Kolonie - Brasilien - im 19. Jahrhundert verloren gegangen war.)


1926
Mai: Mit einem "Marsch auf Lissabon" stürzt eine Militär-Junta unter General Gomez da Costa die "Regierung der Bonzen" (an der auch Lopes Soares aus der 2. Reihe mitwirkte).

1930
September: Mários Eltern heiraten; sein Vater legitimiert ihn. Er heißt von nun an "Mário Soares".
Über seine Kindheit gibt es keine belastbaren Informationen. (Seine autobiografischen Schriften sind insofern teils unergiebig, teils unglaubwürdig.)

ab 1932
Unter dem tüchtigen neuen Ministerpräsidenten António Salazar - der bereits seit 1928 Finanzminister ist und das auch in Personalunion bleibt - geht es mit Portugal trotz der Weltwirtschaftskrise langsam, aber stetig wieder aufwärts.
(Ein Jahr später wird Portugal durch eine per Volksabstimmung abgesegnete Verfassungsänderung zu einem korporativen Ständestaat ["Estado Novo"], in dem der Ministerpräsident die Richtlinien der Politik bestimmt; der Präsident erfüllt nur noch repräsentative Aufgaben.)
Dieser hält Portugal insbesondere aus dem Spanischen Bürgerkrieg (1936-39) und aus dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) heraus.

ab 1936
Auch über Mários Jugend, insbesondere seinen Bildungsweg, gibt es keine belastbaren Informationen.
Er besucht wohl eine Art Privatschule mit dem hochtrabenden Namen "Colégio moderno", die sein Vater (eigens zu diesem Zweck?) 1936 gründet, und deren Personal überwiegend aus dessen Verwandten und Bekannten mit zweifelhafter pädagogischer Qualifikation besteht.

1943
Soares tritt der "Antifascistischen Bewegung [MUNAF]" bei - einer Ersatzorganisation der verbotenen Kommunistischen Partei Portugals [PCP].

1946
Soares tritt der "Bewegung der demokratischen Einheit [MUD]" - ebenfalls einer Ersatzorganisation des PCP - bei, wird Mitgründer von deren Jugendorganisation und Mitglied des Z[entralen] K[ommissariats].
Seine diversen illegalen politische Aktivitäten tragen ihm mehrere Gefängnisaufenthalte ein.

1949
Februar: Soares - der gerade mal wieder im Knast sitzt - heiratet per Handschuh-Ehe (so etwas gibt es in Portugal noch :-) die [schein]getaufte jüdische Schauspielerin Maria Barroso. (Aus der Ehe gehen ein Sohn und eine Tochter hervor.)

1950
Um aus dem Knast zu kommen, bricht Soares mit dem MUD und dem PCP.

1951
Soares erhält - angeblich - einen Abschluß in dem fiktiven Fach "Historisch-Filosofische Wissenschaften" von irgendeiner Universität - der freilich von niemandem anerkannt wird außer von seinem Vater, der ihn zum Lehrer und Co-Rektor an seinem "Colégio moderno" macht.

1955
Soares gründet - zusammen mit anderen Ex-Mitgliedern des PCP - den "Republikanisch-Sozialistischen Widerstand [RRS].

1956
Die RRS wird umbenannt in "Demokratisch-soziales Direktorium [DDS]" (das klingt besser :-).

1957
In Rom gründen Italien, Frankreich, die BRD und die BeNeLux-Staaten die "Europäische Wirtschaftsgemeinschaft [EWG]".
Portugal bleibt außen vor. (Es wird später Mitglied der von Großbritannien gegründeten, konkurrierenden "European Free Trade Association [Europäische Freihandelszone, EFTA]".)
Soares, der inzwischen an einer richtigen Universität Jura studiert hat, schafft nach sechs Jahren irgendwie die Abschlußprüfung und wird Anwaltsassessor in einer Kanzlei in Lissabon; er spezialisiert sich auf Strafrecht (nach anderen Quellen auf Steuerrecht - aber das schließt sich ja nicht aus :-).

1960er Jahre
Die USA - die beschlossen haben, die europäischen Länder von ihren Kolonien zu befreien und diese statt dessen in ihre eigene wirtschaftliche Abhängigkeit zu bringen ("Dollar-Imperialismus") - nötigen die Kolonialmächte, ihre Schutzgebiete in die "Unabhängigkeit" zu entlassen und unterstützen so genannte "Befreiungsbewegungen" gegen Länder, die sich nicht erpressen lassen wollen.
Zu diesen Ländern zählt auch Portugal, dessen Regierung an der Idee festhält, den Bevölkerungsüberschuß, den das Mutterland nicht ernähren kann, in Übersee anzusiedeln, vor allem in Afrika. In Angola, Guinea und Moçambique brechen Aufstände aus, die jedoch noch nicht in offene Bürger-(genauer gesagt Stammes-)Kriege ausarten, da die portugiesischen Truppen sie einigermaßen unter Kontrolle halten können.

1965
Soares kandidiert erfolglos bei den Wahlen zur Abgeordnetenkammer.

1968
Februar: Soares gibt dem britischen Boulevard-Blatt "Sunday Telegraph" ein Interview, in dem er Angehörige der Regierung Salazar verleumdet, einen Prostitutionsring zu betreiben.
März: Er wird daraufhin nach São Tomé verbannt.
August: Salazar tritt nach einem Schlaganfall vom Amt des Ministerpräsidenten zurück.
(Er stirbt zwei Jahre später und hinterläßt eine kleine, aber gesunde Volkswirtschaft mit grundsoliden Staatsfinanzen.)
Sein Nachfolger wird der ehemalige Kolonial-Minister und Jura-Professor Marcelo Caetano, der nichts eiligeres zu tun hat als Soares zu begnadigen, der im
November nach Lissabon zurück kehrt und seine Wühlarbeit fortsetzt.

1969
Oktober: Soares kandidiert erneut erfolglos bei den Parlamentswahlen, diesmal für ein in Konkurrenz zum PCP zusammengewürfeltes linkes Wahlbündnis mit der ulkigen umständlichen Bezeichnung "Demokratische Kommission der Wählereinheit [CEUD]".

1970
Mehrere Spitzenfunktionäre der CEUD werden wegen krimineller Machenschaften verhaftet; Soares zieht es daraufhin vor, ins Exil nach Frankreich zu gehen, wo nach dem Tode de Gaulles der jüdische Rothschild-Banker Georg Goldappel ["Georges Pompidou"] Präsident wird, der ihm einen Job in der Rechtsabteilung der "Französisch-Portugiesischen Bank" besorgt.
(Daß Soares "nebenbei" noch Lehrbeauftragter an der Pariser Sorbonne und/oder an der Universität Rennes war scheint Dikigoros wenig glaubhaft.)

1972
Soares wird Freimaurer in der "Grande Loge de France".

1972/73
Die Öffnung Rotchinas für den Welthandel infolge der "Pingpong"-Politik des US-Präsidenten Nixon und seines Sicherheitsberaters Kissinger sowie die Ölpreis-Hausse auf dem Weltmarkt infolge des Yom-Kippur-Kriegs eröffnen Portugal - das mit Macao eine potentielle Drehscheibe für das China-Geschäft und mit Angola eine an Erdöl reiche Überseeprovinz hat - glänzende Zukunftsaussichten.

1973
April: Soares reist auf Einladung von BRD-Kanzler Brandt (SPD) nach Bad Münstereifel, wo er eine Sozialistische Partei (PS) gründet - die freilich noch niemand ernst nimmt.

1974
25. April: Caetano wird durch den Putsch einer Clique kommunistischer Subaltern-Offiziere gestürzt, die sich "Junta de salvação nacional [Junta der nationalen Rettung]" nennt. Sie macht General a.D. António de Spínola* zur Galionsfigur zum Feigenblatt neuen Staats- und Regierungschef und Soares - der wenige Tage später mit dem Zug (ganz umweltfreundlich :-) aus Paris eintrifft - zum Außenminister.
September: Die Junta zwingt Spínola zum Rücktritt.

1975
Januar: Portugal entläßt die portugiesischen Überseeprovinzen in die "Unabhängigkeit"; die Aufstände arten daraufhin in blutigen Bürger- bzw. Stammeskriege aus, die noch Jahrzehnte andauern.***

[Angola versinkt im Bürgerkrieg] [Mozambique versinkt im Bürgerkrieg]

März: Soares wird zum Minister ohne Geschäftsbereich degradiert.
April: Bei der Wahl zur verfassungsgebenden Versammlung erreicht Soares' PS 38% der Stimmen, was zwar die relative Mehrheit ist, aber nicht zur Regierungsbildung ausreicht.
August: Soares verliert sein Ministeramt.

1976
Juli: Bei der Wahl zur Nationalversammlung kommt die PS auf 35% der Stimmen - wiederum die relative Mehrheit.
Da außer den "Christlich Sozialen [CDS]" niemand bereit ist, mit der PS zu koalieren, die anderen Parteien sich aber auch nicht "zusammen raufen" können, bildet Soares mit diesen eine Minderheitsregierung und wird Premierminister.**
Doch auch ohne Parlamentsmehrheit gelingt es ihm in kürzester Zeit, mittels sozialistischer "Reformen" die Wirtschaft und die Staatsfinanzen Portugals nachhaltig zu ruinieren.

1977
März: Als probates Mittel zur Rettung des untergehenden Landes erscheint Soares der Beitritt Portugals zur "Europäischen Gemeinschaft [EG]"; er stellt einen entsprechenden Aufnahmeantrag.
Da sich die EG jedoch damals noch nicht jeden Kostgänger unbesehen ans Bein bindet, ziehen sich die Verhandlungen über einige Jahre hin, in denen es mit Portugal weiter bergab geht.
Dazu tragen nicht zuletzt die Bürgerkriege in den ehemaligen Überseeprovinzen Afrikas bei. Die portugiesischen Siedler werden ermordet oder vertrieben; mit ihnen strömen Hunderttausende Schwarzafrikaner ins "Mutterland", die zur tickenden Zeitbombe werden.

1978
August: Die Linken werden abgewählt. Soares wird Oppositionsführer.

1979/80
Auch bei Neuwahlen gelingt Soares vorerst kein Comeback.

1983
Juni: Nach Neuwahlen, bei denen die PS einmal mehr die relative Mehrheit gewinnt, bildet Soares eine breite Koalitionsregierung - diesmal auch mit Parteien des politischen Zentrums - und wird wieder Premierminister.

1984
Der Internationale Währungsfonds rettet Portugal mit einem Milliardenkredit vor dem Staatsbankrott.

1985
Juni: Soares unterzeichnet die Beitrittserklärung Portugals zur EG.
November: Soares' Koalitionsregierung zerbricht, und er muß abtreten - zu spät, um das kommende Unheil abzuwenden.

1986
Januar: Portugal wird - zusammen mit dem ebenfalls seit einem Jahrzehnt durch linke gut-demokratische Politik wirtschaftlich ruinierten Spanien - Mitglied der EG; es lebt seitdem von Subventionen aus Brüssel und von der Tourismus-"Industrie", in die der Löwenanteil dieser Gelder investiert wird.


März: Nach einer Wahl, der die Manipulation bei der Stimmenauszählung ins Gesicht geschrieben steht (Soares erreicht im 1. Wahlgang nur 25% der Stimmen, sein konservativer Gegenkandidat verpaßt nur knapp die absolute Mehrheit; in der Stichwahl erhält Soares dann - angeblich - 51%) wird der abgehalfterte als Premierminister krachend gescheiterte und entsprechend unpopuläre Soares zum neuen Präsidenten der Republik.

[Gut getürkt ist halb gewonnen - Soares lacht sich eins]

ab 1987
Über Soares ergießt sich eine Flut hoher in- und ausländischer Orden, u.a. die Sonderstufe des Großkreuzes des Verdienstordens der BRD. (Für welche "Verdienste" bleibt unklar.)
Besonders bemerkenswert findet Dikigoros, daß Soares auch den "Orden vom Stern Palestinas" annimmt - aus der Hand des Terroristenführers Yāsir 'Arafāt höchstpersönlich.****


1991
März: Nach einer - wohl ebenfalls manipulierten - Wahl bleibt Soares für weitere fünf Jahre Staatspräsident.

1992-99
Mit den Verträgen von Maastricht und Amsterdam verliert Portugal große Teile seiner staatlichen Souveränität an die Europäische Union, insbesondere - durch den verhängnisvollen Beitritt zur Gemeinschaftswährung "Euro"***** - seine Währungshoheit.
(Als Portugal dieser Dummheit 10 Jahre später gedenkt, tut es das mit einer Münze, die ein dürres Strichmännchen zeigt, das diesen Schwund treffend symbolisiert :-)


1999
Portugal tritt in Englands Fußstapfen und gibt Macao - den letzten Rest seines einstigen Kolonialreichs, der ihm nach dem kommunistischen Putsch vom April 1974 noch geblieben war, ohne Not "zurück" an Rotchina (zu dem es nie gehört hatte).
Macao hatte auch sonst nie zu China gehört. Das wertlose, da öde kleine Inselchen vor dem Festland wurde von niemandem beansprucht, bis es die Portugiesen im 16. Jahrhundert in Besitz nahmen und dort eine formidable Hafenstadt erbauten. In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts hat es sich zu einer "Goldgrube" entwickelt, da es jährlich von vielen Millionen Chinesen aus ganz Südostasien besucht wird, die ihr Geld in den dortigen Spielcasinos lassen. (Auch aus Rotchina, wo es inzwischen viele Parteibonzen der "Nomenklatura" zu Reichtum gebracht haben, wo Glückspiel aber streng verboten ist. (Anders als im Fall von Hongkong, dessen formale Autonomie die Rotchinesen binnen kürzester Zeit "platt" machen, lassen sie Macao jedoch seine Spielhöllen und bauen sie sogar noch aus :-)
Juli: Soares wird über die Liste der PS ins EU-Parlament gewählt, dem er bis 2004 angehört.

2005
März: Bei den Parlamentswahlen gelingt der Sozialistischen Partei ein Erdrutschsieg - sie gewinnt die absolute Mehrheit der Abgeordnetensitze. Soares' Genosse José Sócrates wird neuer Premierminister.


Juni: Portugals wichtigste "Industrie" gerät in die Krise, als die zweite Generation der schwarzafrikanischen Immigranten dazu übergeht, Badegäste am Strand zu überfallen und auszurauben - von der Polizei unbehelligt, da es sich meistenteils um strafunmündige Jugendliche handelt. Trotz aller Versuche, diese Ereignisse tot zu schweigen, ist das verlorene Vertrauen nicht zurück zu gewinnen.
Portugal sinkt wirtschaftlich langsam aber sicher auf "Dritte-Welt"-Niveau herab - die Briten zählen es zu den "Schweinestaaten" [Portugal, Italy, Greece, Spain], die am Trog der EG-Nettozahler hängen.******

[Die Schweinestaaten Portugal, Italien, Griechenland und Spanien]

2006
Januar: Soares entblödet sich nicht beehrt sich, erneut für das Amt des Staatspräsidenten zu kandidieren. Diesmal werden die Wahlen jedoch nicht mehr zu seinen Gunsten manipuliert; er erhält nur jämmerliche 14% der Stimmen. Seine politische Karriere ist endgültig beendet.

2007
Dezember: In Lissabon beschließen die Regierenden der EU-Mitgliedsstaaten die Schaffung eines "Bundesstaats" nach dem Muster der UdSSR.
(Treibende Kraft dabei ist einer der übelsten Politverbrecher seiner Zeit, Soares' Landsmann José Manuel Barroso, ehemals Vorsitzender der kommunistischen [maoistischen] PCTP-MRPP, dem es gelungen ist, die Sozialdemokratische Partei [PSD] zu unterwandern, 2002 Premierminister von Portugal und 2004 Präsident der Europäischen Kommission zu werden. Der "Vertrag von Lissabon" tritt im Dezember 2009 in Kraft. Portugal sinkt damit auch staatsrechtlich herab auf einen Status, wie es ihn zuletzt 1580-1640 unter spanischer Herrschaft hatte.)

2011
Portugal ist bankrott. EU, EZB und IWF müssen es retten - vornehmlich auf Kosten der deutschen Steuerzahler.

2014
April: Soares gehört zum Häuflein Fähnlein der rund 700 Aufrechten Auflinken, die in Lissabon den 40. Jahrestag des kommunistischen Putsches der "Nelken-Revolutionäre" feiern, dessen nun auch von Amts wegen wieder wohlwollend gedacht wird.*******


2017
07. Januar: Mário Soares stirbt in Lissabon und wird dortselbst drei Tage später begraben. Die sozialistische Regierung unter PG PM António Costa ordnet drei Tage Staatstrauer an.

[um Soares trauernder Hund]


*Spínola ist eine der wichtigsten - und zwielichtigsten - Gestalten im Drama der "Nelken-Revolution" von 1974. Unter Salazar Kommandeur der portugiesischen Truppen in Angola, nach dessen Tod als Gouverneuer nach Portugiesisch-Guinea abgeschoben, agierte er auf beiden Posten glücklos, aber loyal, und galt eher als Konservativer denn als Linker. Allerdings hatte er wohl persönliche Differenzen mit Caetano - möglicherweise, weil er selber Ambitionen auf Salazars Nachfolge hatte - und lehnte 1973 die Berufung zum Kolonial-Minister ab. Statt dessen wurde er stellvertretender Generalstabschef, aber kurz vor der Revolution von Caetano in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Dennoch glaubten sowohl Präsident Thomaz als auch Caetano, daß er der Revolution die linke Spitze nehme könnte. Gerade das war aber nicht der Fall: Spínola stellte sich - offenbar nicht ungern - an die Spitze der Junta und damit des Staates. Warum er sich mit den Kommunisten überwarf, ist nie ganz klar geworden: Die Differenzen in der Kolonial-Politik waren nicht so groß, wie es bisweilen dargestellt wird; auch Spínola wollte sie letztlich in die Unabhängigkeit entlassen, einschließlich des wertvollen Angola, allerdings unter Beibehaltung guter, zumindest wirtschaftlicher Beziehungen mit den neuen Machthabern, als die er Roberto Holden, Jonas Savimbi und Daniel Chipenda installieren wollte. Ob es ihm gelungen wäre, den Streit zwischen NLFA, UNITA und MPLA beizulegen und den nachfolgenden Bürgerkrieg zu verhindern, wenn er an der Macht geblieben wäre, ist allerdings zweifelhaft.

**Warum Dikigoros hier unterschiedliche Bezeichnungen verwendet? Weil die jeweiligen Verfassungen unterschiedlich waren. Salazar war "Präsident des Ministerrats"; Pombal war erster Diener des Königs ("Primeiro[-]Ministro"), und so wird der Regierungschef auch nach der Revolution von 1974 wieder genannt; da paßt die Übersetzung "Premierminister" wohl am besten.

***Ein Hauptgrund dafür ist, daß der korrupte Präsident Frankreichs, François Mitterrand, und sein Sohn Jean-Christophe unter persönlicher Bereicherung in Millionenhöhe beide Seiten des Bürgerkriegs ausgiebig mit Waffen beliefern. Mit den Bodenschätzen Angolas, insbesondere dessen Erdölvorkommen - den zweitgrößten in Afrika, nach denen Libyens, vor denen Nigerias - könnte Portugal heute zu den reichsten Ländern Europas zählen. Statt dessen werden diese jetzt von anglo-amerikanischen Unternehmen (Chevron-Texaco, BP, Exxon-Mobile) mit Milliardengewinnen ausgebeutet. Unterdessen geht es 99,9% der 13 Millionen Angolaner, die der Jahrzehnte lange Bürgerkrieg übrig gelassen hat (trotz einer Geburtenrate von durchschnittlich 7 Kindern pro Frau) schlechter als je unter portugiesischer Verwaltung. Der größte Teil der Bevölkerung lebt von ausländischer Entwicklungshilfe - vor allem aus der BRDDR - und Lebensmittelgeschenken.

****Man möge Dikigoros nicht falsch verstehen: Es ist nicht ehrenrührig, Orden nichtstaatlicher Organisationen anzunehmen - wohl aber, wenn es sich dabei um Terror-Organisationen handelt, die sich als Staat gerieren. Er will indes Soares nicht einseitig an den Pranger stellen, sondern der guten Ordnung halber noch einige andere nicht-muslimische Träger jenes "Ordens" nennen (Muslime sind exculpiert :-) und dabei besonders die Zerstreuungsjuden hervorheben, bei denen er das als besonders verwerflich empfindet:

  • François Hollande (Hollaender)
  • Dmitij Medwedew (Baer/Schapiro[Speyerer])
  • Narendra Modi
  • Giorgio Napolitano
  • Gustavo Petro
  • Sebastián Piñera
  • Wladimir Putin (Salomon)
  • Xi Jin-ping
  • José Zapatero
Als "Zerstreuungsjuden" bezeichnet Dikigoros die Juden, die sich gemäß ihrer orthodoxen Lehrer über die ganze Erde zerstreut haben (mit der Propagandalüge, die alten Römer hätten sie einst aus Jerusalem vertrieben und so "heimatlos" gemacht), um sich ihren Wirtsvölkern wie Läuse in den Pelz zu setzen und sie auszusaugen. Es sind dies die Todfeinde der "Zionisten" und des Staates Israel, den sie mit allen Mitteln auslöschen wollen, da er ihren ureigensten Interessen zuwider läuft. Dieser Abschaum nennt sich selber "das Salz der Erde" - was man nur wörtlich zu nehmen braucht, denn mit Salz traktierte Erde wird unfruchtbar. In ihren Augen ist es ein Sakrileg, daß die Israelis aus der Wüste "Palestina" allen Widerständen zum Trotz einen fruchtbaren Garten gemacht haben - den es unbedingt zu zerstören gilt.

*****Nachdem Portugal der "Europäischen Währungsunion" beigetreten ist und sich damit der Möglichkeit beraubt hat, den Kostendruck in der Binnenwirtschaft durch Abwertung des Escudo aufzufangen, sind seine Produkte auf dem Weltmarkt nicht mehr konkurrenzfähig. Seit der Weltfinanzkrise von 2007/2008 steht Portugal permanent vor dem Staatsbankrott.

******Als Salazar abtrat, hinterließ er Portugal infolge sparsamer Haushaltspolitik einen Goldschatz von 866 Tonnen - was den Escudo zur bestgedeckten Währung der Welt machte; diese 866 Tonnen waren auch beim Sturz seines Nachfolgers Caetano noch vorhanden. Als Portugal im April 2011 - also weniger als 40 Jahre nach Ende der "Diktatur" - mit einem "Finanzbedarf" von 80 Milliarden Euro die Zahlungsunfähigkeit erklärte, war der Goldschatz auf 382,5 Tonnen geschmolzen (die trotz des erheblich gestiegenen Goldpreises "nur" knapp 12 Milliarden Euro wert waren, das Defizit also nicht mehr ausgleichen konnten); die Frage, wo die Differenz geblieben war, durfte man den "demokratischen" Politikern freilich nicht stellen. Im November 2014 wurde der ehemalige sozialistische Minister-Präsident José Sócrates - der sein Amt 2005 als "armer Schlucker" angetreten hatte und das nach eigenem Bekunden auch nach seinem Rücktritt 2011 noch war - verhaftet, nachdem heraus gekommen war, daß er, während er Portugal immer tiefer in die Krise wirtschaftete, mindestens 20 Millionen Euro Staatsgelder in die eigene Tasche abgezweigt, in der Schweiz deponiert und mit Hilfe seines Parteifreundes, des Banksters Ricardo Salgado, gewaschen und auf die portugiesische "Bank zum Heiligen Geist" zurück geführt hatte.

*******Dabei bleibt es. Auch zum 50. Jahrestags jenes Ereignisses gibt die sozialistische Regierung - wenige Tage vor ihrem Sturz, der zu spät kommt, um Portugal noch zu retten - Gedenkmünzen aus Blech heraus. Sie symbolisieren treffend das im Lande herrschende Chaos.


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