PAUL v. LETTOW-VORBECK
"DER LÖWE VON AFRIKA"
(20. 03. 1870 - 09. 03. 1964)

"Der Deutsche hat den ritterlichen Krieg im Auge,
wobei er unter Umständen auch Vorteile opfert.
Für den Engländer entscheidet einzig der Gesichtspunkt,
für sein Land Macht zu gewinnen, auch durch
Verleumdung und unwürdige Behandlung des Gegners.
Ich erzähle Euch diese Dinge, damit sie unvergessen bleiben."

[Wappen v. Lettow-Vorbecks]

Tabellarischer Lebenslauf
erstellt und bebildert
von N. Dikigoros

1870
20. März: Paul Emil v. Lettow-Vorbeck wird als Sohn des Generals der Infanterie Paul v. Lettow-Vorbeck und seiner Ehefrau Marie, geb. v. Eisenhart-Rothe, in Saarlouis geboren. Er verbringt seine Kindheit in Hinterpommern, woher die Familie seines Vaters stammt.

1876-81
Lettow-Vorbeck besucht in Berlin zunächst die Döbliner Privatschule, dann das Französische Gymnasium.


1881
v. Lettow-Vorbeck tritt in die Cadettenanstalt zu Potsdam ein und wird zugleich Page beim Kronprinzen Friedrich Wilhelm (dem späteren "100-Tage-Kaiser" Friedrich III).

1884
November: In Berlin beginn unter dem Vorsitz Otto v. Bismarcks die "Internationale Africa-Conference" (im Volksmund auch "Congo-Conference", später "Kongokonferenz").

1885
Februar: In der abschließenden "General-Acte" (im Volksmund auch "Congo-Acte", später "Kongoakte") verpflichten sich die Kolonialmächte, im Falle innereuropäischer Konflikte Schwarzafrika neutral halten und deshalb dort keine Truppen für den Kriegseinsatz zu stationieren.*
(Der einzige Staat, dessen Politiker so dumm sind, sich an diesen völkerrechtlichen Vertrag - wie später an die "Haager Landkriegsordnung" - zu halten, ist das Deutsche Reich.)
April: v. Lettow-Vorbeck wechselt zur Haupt-Cadettenanstalt in Lichterfelde bei Berlin.


1888
v. Lettow-Vorbeck besteht das Abitur als Jahrgangsbester (hervorragende Leistungen in Geografie, besonders im Kartenzeichnen). Er tritt als Fähnrich in das 4. Garderegiment zu Fuß ein; wegen guter Leistungen wird er noch im selben Jahr (vorpatentiert) zum Seconde-Lieutenant befördert.

1889
Februar: 650 von der türkisch-ägyptischen Armee abgemusterte Sudan-Neger und 200 weitere Neger aus Portugiesisch-Moçambique werden für eine "Polizeitruppe in Ostafrika" angeworben. [Man nimmt keine Einheimischen, da die Truppe zum Einsatz gegen etwaige Aufstände der Eingeborenen vorgesehen ist; dafür eignen sich Auswärtige besser.] Hinzu kommen ein paar Dutzend deutsche Offiziere und Unteroffiziere.

1891
März: Die "Polizeitruppe" wird in "Kaiserliche Schutztruppe" umbenannt; an ihrer SchwächeStärke ändert sich vorerst nichts.

1895
v. Lettow-Vorbeck wird zum Premier-Lieutenant befördert und auf die Kriegsacademie abcommandiert.

1897
Das Reich übernimmt die von Carl Peters für die DOAG gepachteten Gebiete als "Deutsch-Ostafrika".

1899
v. Lettow-Vorbeck wird Hilfsreferent für Colonialfragen im Generalstab.

1900
v. Lettow-Vorbeck wird Adjutant in der 1. Ostasiatischen Brigade (Generalmajor Lothar v. Trotha) im Expeditionscorp zur Niederwerfung des Boxeraufstands in China.


1901
v. Lettow-Vorbeck wird zum Hauptmann befördert und zum Compagnieführer im 3. Garde-Grenadier-Regiment ernannt.

1904
v. Lettow-Vorbeck wird Adjutant bei General v. Trotha, dem Oberbefehlshaber der deutschen Truppen in Deutsch-Südwest-Afrika.


1905
v. Lettow-Vorbeck nimmt als Compagnieführer an der Niederschlagung der Aufstände von Hereros, Hottentotten und Witbois teil.


1906
v. Lettow wird am linken Auge schwer verwundet. Nach seiner Reconvaleszenz in Südafrika kehrt er heim ins Reich und wird Referent für Frankreich im Generalstab.

1907
v. Lettow-Vorbeck wird zum Major befördert und als Corpsadjutant zum 11. Armeecorps in Cassel versetzt.

1909
v. Lettow-Vorbeck wird zum Commandeur des 2. Seebataillons in Wilhelmshaven ernannt.
(Die drei deutschen Seebataillone galten als Elitetruppen, ähnlich den heutigen US-Marines.)

1913
v. Lettow-Vorbeck wird zum Commandeur der deutschen Schutztruppe in Camerun ernannt. Als solcher wird er aber nie eingesetzt, sondern als Vertreter des Commandeurs der Schutztruppe von Deutsch-Ostafrika dorthin abcommandiert.

[Wappen von DOA]

1914
Januar: v. Lettow-Vorbeck wird zum Oberstleutnant befördert und zum Commandeur der Schutztruppe von DOA ernannt. Die Schutztruppe besteht damals aus 215 weißen Soldaten und 2540 schwarzen "Askari" [arabisch für "Krieger"], dazu 45 weißen und 2.140 schwarzen "Policei-Officieren".
August: Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs kommen noch 424 Matrosen des kleinen Kreuzers "Königsberg" und des Hilfskreuzers "Möwe" hinzu sowie ca. 2.000 freiwillige Civilisten und Reservisten von den deutschen Kaffee-Plantagen und ca. 7.000 schwarze Träger. Die Truppe verfügt über keine schweren Waffen; ihre Gewehre sind noch aus dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71.
November: v. Lettow-Vorbeck schlägt bei Tanga anglo-indische Invasionstruppen zurück, die zahlenmäßig achtfach überlegen sind, und erbeutet dabei 14 Schiffsladungen moderner Waffen und Munition.

1915-1917
v. Lettow-Vorbeck verteidigt Deutsch-Ostafrika gegen 130.000 bis zeitweise 300.000 britische, südafrikanische, belgische, indische, nigerianische, kongolesische und portugiesische Truppen. Aus dem Boxerkrieg bestens vertraut mit der britischen Strategie und Taktik (Frontalangriffe bis zum letzten Inder, nun auch bis zum letzten Neger und bis zum letzten Buren) und geschult am Guerillakampf der Herero in Südwestafrika, verfolgt er eine Taktik der Nadelstiche. Er wird zum Oberst befördert und mit dem preußischen Verdienstorden "Pour le Mérite" ausgezeichnet.


1917-1918
v. Lettow-Vorbeck setzt den Kampf in Moçambique, Nord-Rhodesien (heute Zambia) und Belgisch-Kongo mit 200 Deutschen und 1.800 Askari fort.** Er wird zum Generalmajor befördert.

1918
November: Nach dem Waffenstillstand in Europa kapituliert v. Lettow-Vorbeck; er wird mit den letzten 155 Deutschen und 1.168 Askari interniert.***

1919
Januar/Februar: Die provisorische Reichsregierung nutzt die Popularität v. Lettow-Vorbecks, um unter seinen Namen Freiwillige zur Niederschlagung der in großen Teilen Deutschlands ausbrechenden kommunistischen Aufstände anzuwerben.


März: v. Lettow-Vorbeck kehrt mit weniger als 100 überlebenden Deutschen heim ins Reich; von der Berliner Bevölkerung wird ihm ein begeisterter Empfang bereitet.


März: v. Lettow-Vorbeck heiratet Martha, geb. Wallroth. (Aus der Ehe gehen vier Kinder hervor.)


Juni: Der Diktatfriede von Versailles zerschlägt Deutsch-Ostafrika; England und Belgien teilen sich die Beute.
Juni-Juli: v. Lettow-Vorbeck - inzwischen Kommandeur des "Gardekavallerie-Schützenkorps", zu dem u.a. die berühmt-berüchtigte Marine-Brigade Ehrhardt gehört - schlägt im Auftrag der Reichsregierung (die vorübergehend von Berlin nach Weimar geflohen ist, daher der Spottname "Weimarer Republik") den Spartakisten-Aufstand (später verharmlosend "Sülze-Unruhen" genannt) in Hamburg und Altona nieder und wirkt an der Reorganisation der Hamburger Polizei mit.
November: v. Lettow-Vorbeck schreibt seine ersten Memoiren ("Meine Erinnerungen aus Ostafrika"), die ein Jahr später leicht verändert unter dem Titel "Heia Safari" veröffentlicht werden.

[Buch] [Buch]

Dikigoros ist nicht sicher, ob diese Änderung mit Rücksicht auf das etwa zur gleichen Zeit erschienene, auf Anhieb sehr populäre Fahrtenlied gleichen Titels (geschrieben von Aschersleben, komponiert von Robert Götz, der damals auch "Wildgänse rauschen durch die Nacht" von Flex und "Jenseits des Tales" von Münchhausen vertonte) erfolgte, oder ob umgekehrt Götz durch das Buch zu seiner Komposition inspiriert wurde.)

1920
März: v. Lettow-Vorbeck befürwortet den "Kapp-Putsch" und wird nach dessen Scheitern von der Reichswehr entlassen.


1920-1923
v. Lettow-Vorbeck lebt auf seinem Gut in Niedergörne (Altmark).

1923
v. Lettow-Vorbeck verliert sein Vermögen durch die Inflation. Er übersiedelt nach Bremen, wo er als Abteilungsleiter beim Bremer Bankverein arbeitet.

1924
v. Lettow-Vorbeck arbeitet als Großhandelskaufmann bei Konrad Keller & Cie.

1928
v. Lettow-Vorbeck wird für die DNVP in den Reichstag gewählt.

1930
v. Lettow-Vorbeck tritt aus der DNVP aus und kehrt nach Bremen zurück.

1932
In Bremen wird ein "Reichskolonial-Ehrenmal" in Form eines von Fritz Behn in Stein gehauenen Elefanten errichtet.


1933
v. Lettow-Vorbeck lehnt ein Angebot, das Reichskolonial-Ministerium zu übernehmen, aus ideologischen Gründen (Gegnerschaft zum National-Sozialismus) ab.

1938
v. Lettow-Vorbeck wird zum General h.c. ernannt.
Sein ehemaliger Adjutant Walter v. Ruckteschell schafft einige Denkmäler, u.a. das "Deutsch-Afrika-Gedächtnismal" und das "Deutsch-Ostafrika-Kriegerdenkmal" (im Volksmund "Askaridenkmal" bzw. "Askarirelief" genannt); allerdings hat keines dieser Denkmäler v. Lettow-Vorbeck selber zum Gegenstand. (Dagegen entstehen in jener Zeit einige andere Denkmäler auf deutsche Persönlichkeiten in Afrika, wie Dominik, v. Trotha und Wissmann.) Nach ihm werden lediglich einige Kasernen benannt, u.a. in Leer und Hamburg-Wandsbek.

[Askaridenkmal] [Askarirelief]

1945
v. Lettow-Vorbeck wird ausgebombt und übersiedelt zunächst nach Lütjenburg, dann nach Hamburg.

1949
Obwohl v. Lettow-Vorbeck als "unbelastet" entnazifiziert wird, verweigern die Machthaber der zweiten deutschen Republik (Regierung Adenauer) - ebenso schäbig wie die der ersten - dem inzwischen 79-jährigen, völlig mittellosen General a.D., der einst auf sein Portrait den Satz geschrieben hatte "Über allem: das Vaterland!" eine Pensionszahlung.
("Den Charakter einer Nation erkennt man daran, wie sie mit den Soldaten ihrer verlorenen Kriege umgeht." [Ranke])
v. Lettow-Vorbeck versucht, sich als Gärtner durchzuschlagen. Damit er nicht verhungert, sammeln auf Veranlassung des südafrikanischen Generals a.D. Smuts seine ehemaligen Gegner regelmäßig für ihn.

1953
v. Lettow-Vorbeck reist als Reporter der Hamburger Illustrierten Stern an seine einstigen Wirkungsstätten in Afrika.

1955
v. Lettow-Vorbecks Reise-Reportage erscheint in erweiterter Buchform unter dem Titel "Afrika, wie ich es wiedersah".
Sie ist ein wertvolles Zeitdokument über ein scheinbar aufstrebendes Afrika vor der Dekolonisierung - der v. Lettow-Vorbeck skeptisch gegenüber steht.


1956
Nach dem Abzug der französischen Besatzer aus dem Saarland wird v. Lettow-Vorbeck unter dem neuen Bürgermeister Walter Bloch Ehrenbürger der Stadt Saarlouis, wo auch eine Straße nach ihm benannt wird.

1957
v. Lettow-Vorbeck veröffentlicht seine zweiten Memoiren ("Mein Leben").


1958
Neue Rentengesetzgebung der BRD zugunsten ehemaliger Soldaten der Reichswehr und der Wehrmacht.
(Die Deutsche Botschaft in Nairobi macht bis 1964 insgesamt 350 Askari ausfindig, die im Ersten Weltkrieg auf deutscher Seite kämpften und nun eine Rente erhalten. Der letzte dieser Rentner stirbt 1972.)

1961
Der unter englischer Mandatsverwaltung stehende Teil Deutsch-Ostafrikas wird unter dem Namen "Tanganjika" in die Unabhängigkeit entlassen.
v. Lettow-Vorbeck wird, nachdem die Republik Südafrika unter Ministerpräsident H. F. Verwoerd unabhängig geworden ist, von dieser eine Ehrenrente bewilligt.


1962
Der Terroristenführer J. K. Nyerere erklärt Tanganjika zur "Republik" und führt ein diktatorisches Einparteiensystem nach sowjetischem Muster ein. Er wirtschaftet das Land trotz beträchtlicher Entwicklungshilfe, vor allem aus der BRD, in kürzester Zeit auf ein vorkoloniales Niveau herunter.
Auch der unter belgischer Mandatsverwaltung stehende Teil Deutsch-Ostafrikas wird in die Unabhängigkeit entlassen; aus dem Gebiet entstehen die Staaten "Ruanda" und "Burundi". Folge dieser katastrofalen "Dekolonialisierung" sind - wie anderswo in Afrika auch - Jahrzehnte lange "Bürger-"[richtig: Stammes-]Kriege (hier zwischen den Hutu und den Tutsi [Watussi]) mit Millionen Toten, nicht nur durch Kampfhandlungen, sondern auch durch Seuchen und Hungersnöte.

1964
9. März: Paul v. Lettow-Vorbeck stirbt in Hamburg und wird in Pronstorf bei Bad Segeberg beigesetzt (wo eine neu eingerichtete Bundeswehr-Kaserne nach ihm benannt worden ist). Da seine Söhne im Zweiten Weltkrieg gefallen sind (Rüdiger 1940, Arnd 1941, Hans 1942 mit dem Frikorps Danmark im Kessel von Demjansk), seine Tochter 1947 verhungert und auch seine Frau 1953 vorverstorben ist, kann niemand verhindern, daß Regierungsvertreter als ungebetene Gäste bei der BRDigung auftauchen und Krokodilstränen vergießen.


14. März: Die englische Zeitung "The Times" schreibt in einem Nachruf: "Paul von Lettow-Vorbeck, der am Montag im Alter von 93 Jahren starb, gewann verdientermaßen hohes Ansehen als Befehlshaber in Ostafrika während des Ersten Weltkrieges. Seine Landsleute sahen in ihm einen ihrer größten Nationalhelden [zweifellos ein Irrtum - der Times, die nichts von den "neuen Deutschen" wußte, Anm. Dikigoros], und bei seinen Gegnern, sowohl Briten wie Buren, galt er als geschickter, großherziger und ritterlicher Soldat."
Das deutsche Wochenblatt DIE ZEIT klappert mit einem dürren, 20-zeiligen Nachruf von Herbert Volkmar nach.
Nyerere annektiert Sansibar und Pemba; fortan nennt er seinen Staat "Tanzania" (auf deutsch auch "Tansania" geschrieben).

1968
"68er" Hooligans zerstören oder beschädigen alle Afrikadenkmäler in Deutschland als "Relikte der kolonialistischen Vergangenheit"; die Überreste werden zunächst an verschiedenen Orten, u.a. in Denkmal-Ämtern, versteckt.
(Der Senat der Freien & Hansestadt Hamburg wird später über diese Sachbeschädigungen folgendes schreiben lassen:
"Die Zerstörung öffentlicher Kunst ist für ihre Funktion von ebenso großer Bedeutung wie ihre Errichtung.")

1970
März: v. Lettow-Vorbecks 100. Geburtstag vergeht weitgehend unbemerkt. Lediglich im "Deutschen Soldatenjahrbuch 1970" erscheint ein gerade mal eine Seite langer Nachruf von Heinrich Meyer.

1984
Christian Doermer dreht einen Film mit dem Titel "Der deutsch-ostafrikanische Imperativ". Seine These: Da die Congo-Acte von 1885 eine Entmilitarisierung der afrikanischen Kolonien vorsah, war es ein Verbrechen v. Lettow-Vorbecks, "entgegen jeglicher Vernunft" den Entente-Truppen Widerstand zu leisten und damit "zahlreiche Menschenleben zu opfern" - dazu noch die so vieler armer Schwarzer! Ein braver Gutmensch hätte sofort kapituliert!

1990
Das Bremer "Reichskolonial-Ehrenmal" wird umbenannt in "Anti-Kolonial-Denkmal".


2001
Das Marinesicherungsbataillon 3 in Seeth bei Husum - letzter Nachfolger der Seebataillone - wird aufgelöst.

2002
Unter Horst Junk bildet sich ein "Kulturkreis Jenfeld", der auf dem Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne in Wandsbek einen "Tansania-Park" mit den alten, seit 1968 versteckten Denkmälern eröffnen will. Linke Gegner des Projekts laufen Sturm dagegen. Zu den übelsten Hetzern zählen Renate Grunert (Eine-Welt-Netzwerk Hamburg) Hartmut Guddat (DETAF e.V.) Olaf Harning (Nadelstiche e.V.) Gernot Knödler (taz Berlin), Heiko Möhle (Universität Hamburg), Johannes Paehl (Tanzania Network e.V.), Elke Spanner und Thomas Schumacher (beide taz Hamburg) und Mechtild Tammena (GAL Leer). Ihr Hauptargument: Der "Tanzania-Park" sei "in mehrfacher Hinsicht ein Affront gegen tanzanische StaatsbürgerInnen sowie hier lebende Afro-Deutsche und MigrantInnen." (Allein in Hamburg lebt eine fünfstellige Zahl von afrikanischen Sozialhilfe-Empfängern, z.T. mit BRD-Paß, die sich im "Nebenberuf" bevorzugt mit Zuhälterei, Prostitution, Waffen- und Rauschgifthandel sowie Einbruchdiebstählen und/oder Raubüberfällen beschäftigen. In einigen Stadtteilen Hamburgs sinkt der Prozentsatz der "eingeborenen" Deutschen gegen Null.) Schon der Name stelle "eine ungeheure Provokation und eine Tendenz zur Geschichtsfälschung" dar, da es die Bezeichnung "Tanzania" damals noch gar nicht gab. (Hätte man ihn also "Deutsch-Ostafrika-Park" nennen sollen?)

2003
September: Allen Widerständen zum Trotz wird der "Tansania-Park" eröffnet. Seinen Gegnern bleibt vorläufig nur der Trost, daß er nicht öffentlich zugänglich ist (wegen der Gefahr erneuter Sachbeschädigungen durch "Antifa"-Hooligans) und daß ein zur Eröffnungsfeier eingeladener Negerhäuptling aus Tanzania auf Druck seines Staatspräsidenten (!) nicht erscheint.
(Allerdings gibt es Bestrebungen besagter "Antifa"-Kreise, auf Steuerzahlerkosten einen Anti-Park einzurichten, in dem der deutsche Imperialismus und Kolonialismus angeprangert und Leute wie v. Lettow-Vorbeck als "Kriegsverbrecher" und "Völkermörder" verteufelt werden sollen.)


2004
November: Das Bundesverteidigungs-Ministerium gibt bekannt, daß die Bundeswehr aus Kostengründen 178 Standorte schließen werde, darunter auch die letzte nach v. Lettow-Vorbeck benannte Kaserne in Bad Segeberg. Olaf Harning nimmt dies zum Anlaß für einen hämischen Nachruf auf den "rechten Putschisten", "Kolonial-General" und "Marodeur" v. Lettow-Vorbeck - sowie für Seitenhiebe auf seinen "Biografen" Nikolas Dikigoros und die Bundeswehr-"Soldateska".

2006
In München - wo noch 29 Straßennamen an die "kolonialistische" Vergangenheit Deutschlands erinnern - entbrennt ein Kampf zwischen der sozialistischen Stadtverwaltung, welche die "von-Trotha-Straße" in "Herero-Straße" umbenennen will, und den betroffenen Bürgernundankbaren Untertanen, die dagegen sind.
In einem Fernseh-Quiz wird als "bedeutendster Absolvent des Französischen Gymnasiums in Berlin" der Schlagersänger Reinhard Mey genannt. (Wernher v. Braun ist - wie Paul v. Lettow-Vorbeck - in Vergessenheit geraten.)

2007
Da v. Lettow-Vorbeck keine Nachkommen hat, werden an seiner Stelle Urenkel v. Trothas genötigt, nach Windhoek zu reisen, um sich bei angeblichen Nachkommen von "Opfern" der Herero-Kriege für die angeblichen "Gräueltaten" der Deutschen zu "entschuldigen".
(Die Greueltaten der aufständischen Hereros, die tausende weiße Zivilisten, darunter zahlreiche Frauen und Kinder, bestialisch ermordeten, dürfen schon lange nicht mehr öffentlich erwähnt werden. Ebenso wenig, daß die rassistische schwarze Terror-Organisation "SWAPO", der Südwestafrika ausgeliefert wurde, das Land binnen weniger Jahre völlig ruiniert hat, so daß "Namibia" nur noch mit ausländischer Entwicklungshilfe - deren Löwenanteil der deutsche Steuerzahler aufbringen muß - überlebensfähig ist.)

2008
Die schwarz-rote Verwaltung der "Bundesstadt" Bonn beschließt, den Namen Lothar v. Trotha auf seinem Grabstein im Friedhof Poppelsdorf unkenntlich zu machen.
(Eine Straftat, die gem. § 168 StGB mit bis zu 3 Jahren Freiheitstrafe zu ahnden ist; obwohl Tat und Täter bekannt waren, wagte die Staatsanwaltschaft Bonn jedoch nicht, ein Ermittlungsverfahren einzuleiten, geschweige denn Anklage zu erheben.)

2010
Die Stadt Saarlouis benennt die "Von-Lettow-Vorbeck-Straße" um in "Walter-Bloch-Straße" - ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
(Ein Teil der Straße wurde abgetrennt und aus Gründen der Parität des partei-politischen Proporzes nach Hubert Schreiner, einem anderen Ex-Bürgermeister, benannt.)

2014
Auf der Wiese vor dem Reichskolonial-EhrenmalAnti-Kolonial-Denkmal in Bremen werden ein paar Trümmersteine abgeladen; anschließend erhält sie passender Weise den Namen Nelson-Mandela-Park. Dieser entwickelt sich alsbald zu einem sozialen Brennpunkt beliebten Treffpunkt zwielichtiger Elemente sozialer Randgruppen.

[Der Mandela-Park in Bremen]


*Offiziell galt diese Verpflichtung nur für die "Kongo-Freihandelszone". (Die angedachte Ausdehnung auf alle europäischen Kolonien in Afrika kam nie zustande.) Diese erstreckte sich aber weit über die Grenzen von Belgisch-Kongo hinaus, umfaßte u.a. Ost-Kamerun, Nord-Angola und Nord-Moçambique, Süd-Somalia, Kenya, Uganda, Nord-Rhodesien und ganz Deutsch-Ostafrika, also praktisch alle schwarz-afrikanischen Gebiete, in denen Kolonialgrenzen aneinander stießen.

**Verglichen mit diesem Zug durch tausende Kilometer schwarz-afrikanischer Wildnis sind andere, von der Geschichtsschreibung zu "Heldentaten" aufgebauschte Odysseen, von der "Anabasis" bis zu Maos "Langem Marsch", Spaziergänge, da sie durch halbwegs kultiviertes Gebiet mit oft freundlich gesonnener Bevölkerung führten.

***Entgegen weit verbreiteter Auffassung waren dies nicht die letzten deutschen Truppen, die im Ersten Weltkrieg die Kampfhandlungen einstellten. Die "Ostsee-Division" unter Generalmajor Rüdiger von der Goltz verließ Finnland erst im Dezember 1918, nicht nur unbesiegt, sondern sogar siegreich. (Anders als die Denkmäler in der BRD wurden die Denkmäler in Finnland auf diese seine Befreier bis heute nicht beseitigt.) Das "kaukasische Jäger-Regiment" unter Generalmajor Kress von Kressenstein, das die seit Mai 1918 unabhängige "Republik Georgien" erfolgreich gegen Russen, Tataren, Armenier und Aserbeidschaner verteidigt hatte, verließ Poti sogar erst im Februar 1919 - ebenfalls unbesiegt; aber im Gegensatz zur Unabhängigkeit Finnlands bestand die "Georgiens" nur bis 1921, als es - ebenso wie die anderen "Kaukasus-Republiken" - von der Sowjet-Union annektiert wurde.


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