IAN  SMITH

(1919-2007)

[Ian Smith]

Tabellarischer Lebenslauf
zusammengestellt von
Nikolas Dikigoros

1919
08. April: Ian Douglas Smith wird als jüngstes von drei Kindern eines schottischen Viehzüchters in Selukwe geboren, das zur Kolonie Britisch-Rhodesien gehört, das nach Cecil Rhodes benannt ist.

[Cecil Rhodes]

28. Juni: Mit dem Diktatfrieden von Versailles, der den Ersten Weltkrieg formell beendet, gewinnt Großbritannien den größen Teil der deutschen Schutzgebiete und steht damit scheinbar auf dem Gipfel seiner [Welt-]Macht. Sein Kolonialgebiet in Afrika reicht jetzt von Kairo bis zum Kap.

1939
Nachdem Großbritannien dem Deutschen Reich den Krieg erklärt hat, meldet sich Smith zur Royal Air Force. Er wird zum Bomberpiloten ausgebildet und in Wales stationiert.

1943
Smith verunglückt bei einem mißlungenen Start und behält ein halbseitig gelähmtes Gesicht zurück.

1944
Smith wird auf Korsika stationiert. Bei einem Bombenangriff auf den noch nicht von den Alliierten besetzten Norden Italiens wird er von deutscher FlAK abgeschossen, kann sich jedoch zu den eigenen Linien durchschlagen.

1945
Smith kehrt nach Afrika zurück, schließt sein Studium ab und wird danach wie sein Vater Viehzüchter in Selukwe.

1948
Smith wird für die Liberals ins rhodesische Parlament gewählt, wo er der jüngste Abgeordnete ist.
Smith heiratet Janet Watt. Aus der Ehe geht ein Sohn hervor.

1953
Smith wechselt zu den Federals, die sich für den Erhalt eines ungeteilten Groß-Rhodesiens (Nord-Rhodesien, Süd-Rhodesien und Nyasaland) einsetzen.

[Karte Groß-Rhodesiens]

1958
Smith wird "Chief Whip [Fraktionschef]" der Federals.

[New Africa - Wind of Change]

1960
Februar: Der britische Premierminister Harold Macmillan reist nach Südafrika und kündet dort einen "Wind of Change [Wind der Veränderung]" an. Er ist der Auffassung, daß die afrikanischen Kolonien in die Unabhängigkeit entlassen werden müssen, und zwar unter Übergabe der politischen Macht an die schwarze Bevölkerungsmehrheit. "Supermac" - der noch nie in Afrika war - verkennt, daß es solche Mehrheiten innerhalb der kolonialen Grenzen - die beibehalten werden sollen - nicht gibt, sondern lediglich feindliche Stämme, deren Kriegs- und Mordlust bisher nur durch die weiße Kolonialherrschaft unterdrückt werden konnte. Er will auch nicht wahr haben, daß die erste "Dekolonisierungs-Welle" in den "jungen" Staaten des "Neuen Afrika" eher bedenkliche Folgen gezeitigt hat. (Smith: "Demokratie in Afrika? Das ist, wenn drei Löwen und eine Antilope über das Abendessen abstimmen!")


1961
Mai: Um solche Folgen zu vermeiden, erklärt das benachbarte Südafrika unter Ministerpräsident Verwoerd seine Unabhängigkeit von Großbritannien.

1962
Smith verläßt die Federals und gründet die "RRP [Rhodesische Reform-Partei]", die wenig später mit der "DP [Dominion-Partei]" von Winston Field zur "RF [Rhodesischen Front]" fusioniert. Die RF gewinnt die Parlamentswahlen; Field wird Premierminister, Smith Finanzminister.

1963
Großbritannien teilt sein südostafrikanisches Kolonialgebiet. Es entläßt Nord-Rhodesien als "Zambia" und Nyasaland als "Malawi" in die Unabhängigkeit. Süd-Rhodesien wird die Unabhängigkeit dagegen verweigert, da die Regierung Field es ableht, das - von den Briten 1923 eingeführte - Wahlgesetz zu ändern, wonach das Wahlrecht nur ausüben darf, wer Lesen und Schreiben kann und Steuern zahlt. Theoretisch ist damit keinerlei Rassendiskriminierung verbunden; aber praktisch werden dadurch 95% der Schwarzen - die wiederum 95% der Bevölkerung stellen - von den Wahlen ausgeschlossen.


1964
16. April: Smith wird Premierminister. Auch er lehnt eine Änderung des Wahlgesetzes ab und verweist auf die katastrofalen Folgen der Machtübergabe an die Schwarzen im Kongo, in Ghana, Uganda, Tanzania und Nigeria.


1965
11. November: Smith erklärt die Unabhängigkeit Rhodesiens gegen den Willen der Briten, die daraufhin eine Wirtschaftsblockade gegen das Land verhängen. Andere Verbrecher-Regimes in aller Welt - von der UNO aufgehetzt - folgen dem schlechten Beispiel und unterstützen außerdem terroristische Vereinigungen wie die "ZANU" des Schona-Häuptlings Robert Mugabe und die "ZAPU" des Sindebele-Häuptlings Joshua Nkomo.
Dessen ungeachtet blüht Rhodesien auf; Smiths Schritt sichert dem Land für eine weitere - letzte - Generation Freiheit, Frieden und relativen Wohlstand.

1969
Rhodesien erhält eine neue Verfassung, die den Schwarzen entgegen kommen soll; diese sind jedoch zu keinem Kompromiß bereit.

1970
Smiths Sohn Alec desertiert aus der rhodesischen Armee und emigriert nach Norwegen. Von dort aus befürwortet er die Machtergreifung der schwarzen Terroristen in Rhodesien, Süd- und Südwestafrika.

1971
Die UNO ruft das "Internationale Jahr zur Bekämpfung des Rassismus und der Rassendiskriminierung" aus. Die Rassendiskriminierung der Inder und der Weißen in den schwarzafrikanischen Ländern soll damit aber nicht bekämpft werden, ebenso wenig die Diskriminierung der Schwarzafrikaner in den arabischen Staaten Nordafrikas.

1972
Vom Ausland finanziell, militärisch und "moralisch" unterstützt, beginnen ZAPU und ZANU ihren Mordfeldzug gegen weiße Farmer in Rhodesien.

1974
Südafrika (Premierminister Vorster) entzieht Rhodesien seine Unterstützung und schließt sich den UNO-Sanktionen an in dem irrigen Glauben, dadurch das eigene Land vor dem Untergang retten zu können. Ohne Waffen, Munition und Erdöl aus Südafrika ist das ganz auf Friedenswirtschaft ausgerichtete Rhodesien einer ernsthaften militärischen Auseinandersetzung nicht gewachsen.

1975
Eine kleine Clique kommunistischer Subalternoffiziere, die sich im Vorjahr in Portugal an die Macht geputscht hat, entläßt Angola und Moçambique in die Unabhängigkeit und bringt Rhodesien damit auch strategisch in eine prekäre Lage.

1976
US-Außenminister Kissinger reist nach Südafrika und zwingt Smith im Zusammenwirken mit Vorster, einer allmählichen Machtübergabe an die Schwarzen zuzustimmen.

1977
Januar: Der Erdnußfarmer Jimmy Carter wird US-Präsident. Er unternimmt vier Jahre lang alles in seiner Macht stehende, um die letzten weißen Staaten Südafrikas in die Gewalt schwarzer Terroristen zu bringen. Mit seiner stillschweigenden Duldung beginnt die Invasion kommunistischer Guerilla-Truppen aus Moçambique, Botswana und Zambia in Rhodesien.


1978
Smith handelt mit gemäßigten schwarzen Stammesführern Minderheitenrechte auch für die Weißen aus.

1979
Juni: Nach Neuwahlen wird der schwarze Bischof UnAbel Muzorewa Premierminister; Smith wird "Minister ohne Portefeuille". Der "Buschkrieg" gegen die Mörderbanden von ZAPU und ZANU - die sich nicht an der Wahl beteiligt haben - geht unvermindert weiter.
September: Die neue (seit Mai) britische Regierung unter Margaret Thatcher verschärft den Druck auf "Zimbabwe-Rhodesien". Auf der "Lancaster-Konferenz" wird die Rückkehr Rhodesiens zum Kolonialstatus vereinbart. Den schwarzen Terroristen wird Straffreiheit zugesichert, den weißen Farmern das Recht, bis zu ihrer Enteignung noch zehn Jahre im Lande bleiben zu dürfen.
12. Dezember: Großbritannien übernimmt wieder die Herrschaft über seine Kolonie Rhodesien - ein in der Geschichte einmaliger Vorgang. Die Karikaturisten erkennen zwar richtig, daß die kommenden Streitigkeiten auf dem Rücken des rhodesischen Löwen - personifiziert durch Ian Smith - ausgetragen werden; den Völkermord an den schwarzen und weißen Minderheiten sehen sie jedoch nicht voraus, ebenso wenig, daß weder die schwarzen Mörder in "Zimbabwe" noch ihre weißen Helfershelfer in London für ihre Verbrechen jemals zur Rechenschaft gezogen werden. (Dies in einer Zeit, da internationale Tribunale - allen voran der Gerichtshof in Den Haag - geradezu hysterische Hexenjagden auf angeblich kriminelle Politiker in aller Welt veranstalten, die ihnen aus irgendwelchen fadenscheinigen Gründen nicht genehm sind.)


1980
März: Nach einer "Wahl"-Farce unter vorgehaltenen Bajonetten der Schona-Terroristen wird der ZANU-Führer Mugabe von den Briten als Sieger anerkannt und "Zimbabwe" in die Unabhängigkeit entlassen. Mugabe droht Smith, Muzurewa und Nkomo mit der Ermordung ihrer Volksgenossen, wenn sie diese nicht zur Kooperation aufrufen. Smith ruft daraufhin seine Landsleute auf, "freiwillig" im Lande zu bleiben. Viele sind dumm genug, auf ihn zu hören, einige wandern nach Südafrika aus, nur wenige kehren zurück ins "perfide Albion".

1980er Jahre
Mugabe errichtet ein sozialistisches Terror-Regime, wie es selbst in Afrika noch keines gegeben hat. Die Weißen werden enteignet und entrechtet, die Wirtschaft kollabiert - trotz Aufhebung der Sanktionen und umfangreicher Entwicklungshilfe vor allem aus der BRD - binnen weniger Jahre, Hungersnöte und Stammeskriege halten an.

1990
Trotz dieses warnenden Beispiels zwingt die UNO - unter Druck der USA, deren Kongreß alle Vetos von Präsident Reagan überstimmt - Südafrika, auch Südwestafrika ("Namibia") an die Schwarzen auszuliefern und den Terroristen Nelson Mandela zu begnadigen, der das mit den cynischen Worten kommentiert: "Zum Terroristen wird man nur durch Fehlschläge. Gelungene Terrorakte führen ins Reich der legitimen Macht." Das sieht sein Freund Mugabe genauso; er tut alles, um seine Macht dementsprechend zu festigen.

1994
Mai: Auch Südafrika wird an die Schwarzen ausgeliefert - 20 Jahre nach Vorsters Verrat an Rhodesien, der sich am Ende nicht ausgezahlt hat.

1997
Smith veröffentlicht in Südafrika seine Memoiren unter dem Titel "The Great Betrayal [Der große Verrat]". Er schildert eindringlich die verheerenden Folgen, welche die Dekolonisierung Afrikas im allgemeinen und die Rhodesiens im besonderen hatte. (In Zimbabwe wird gerade Jagd auf die letzten weißen Farmer gemacht.) In Großbritannien darf das Buch erst vier Jahre später erscheinen (unter dem erweiterten Titel: "Bittere Ernte. Der Große Verrat und das grauenhafte Nachspiel). Es wird ein Bestseller. In Zimbabwe darf es nie erscheinen, in der BRD wird durch inoffiziellen Druck der rot-grünen Regierung (Kanzler Schröder, SPD) auf die Verlage verhindert, daß eine deutsche Übersetzung erscheint. (Auch in Südafrika ist das Buch inzwischen verboten; es wird nur noch unter Lebensgefahr - und zu Mondpreisen - auf dem Schwarzmarkt gehandelt.)


2005
Smith emigriert nach Südafrika und läßt sich in Kapstadt nieder.


2007
20. November: Ian Smith stirbt in Kapstadt.


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