Josef Terboven
(1898 - 1945)
Tabellarischer Lebenslauf
zusammengestellt von
Nikolas Dikigoros
- 1898
- 23. Mai: Josef Terboven wird als Bauernsohn in
Essen geboren.
- 1915-1918
- Nach Abschluß der Unterprima nimmt Terboven als Freiwilliger am
Ersten Weltkrieg
teil und wird nach Kriegsende als Leutnant der Reserve entlassen.
- 1919-1921
- Terboven studiert Rechts- und Staatswissenschaften in
München und
Freiburg (ohne Abschluß).
- 1923
- Terboven beginnt eine Bankkaufmannslehre in Essen.
- Terboven tritt der "Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP)" bei, deren Ortsgruppenleiter für Essen er noch im selben Jahr wird.
- 1925
- Terboven schließt seine Banklehre ab und wird als Bankbeamter übernommen, aber noch im selben Jahr entlassen.
- Nach der Neugründung der NSDAP tritt Terboven erneut in die Partei und die "Sturmabteilung (SA)" ein.
- ab 1925
- Als Inhaber eines kaum florierenden nationalsozialistischen Zeitungs- und Buchvertriebs gründet er verschiedene Zeitungen in Essen. Als treuer Mitstreiter in der NS-Bewegung ist er bei
Adolf Hitler beliebt.
- 1927
- Terboven steigt zum Bezirksleiter der NSDAP in Essen auf.
- 1928
- August: Terboven wird zum Gauleiter des neuen, aus dem Gau Ruhr gelösten NS-Gaus Essen ernannt.
- 1930
- 14. September: Bei den Reichstagswahlen gewinnt Terboven für den Wahlkreis 23 (Düsseldorf-West) ein Reichtagsmandat.
- 1933
- 30. Januar: Machtübernahme der Nationalsozialisten.
- März: Terboven wird zum SA-Gruppenführer (Generalleutnant) befördert.
- Terboven wird - wie viele "Alte Kämpfer" der NSDAP - zum preußischen Staatsrat h.c. ernannt.
- 1934
- Juni: Bei Terbovens Hochzeit ist Hitler Ehrengast.
- 1935
- Februar: Terboven wird vom preußischen Ministerpräsidenten
Hermann Göring
zum Oberpräsidenten der Rheinprovinz ernannt.
- 1939
- September: Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wird Terboven Reichsverteidigungskommissar (RVK) des Wehrkreises VI.
- 1940
- April: Während des Norwegen-Feldzugs - bei dem die deutschen Truppen einer englischen Invasion um wenige Stunden zuvor kommen - wird Terboven zum Reichskommissar für Norwegen ernannt.
- 1940-1945
- Sehr zum Ärger der Militärs wird Terboven nicht dem Oberbefehlshaber in Norwegen, General v. Falkenhorst, unterstellt, sondern unmittelbar Hitler. Seine Kompetenzen sind zwar offiziell auf den zivilen Bereich beschränkt, zur Durchsetzung seiner Anordnungen kann er sich jedoch deutscher Polizeiorgane bedienen. Terboven greift mit Hilfe von "Schutzstaffel (SS)", "Sicherheitsdienst (SD)" und "Geheimer Staatspolizei (Gestapo)" hart gegen die kommunistischen Untergrundkämpfer durch und erreicht so, daß das Land bis kurz vor Kriegsende weitgehend friedlich bleibt.
- 1. Februar 1942:
Vidkun Quisling,
Führer der faschistischen Partei "Nasjonal Samling", wird als Ministerpräsident einer norwegischen Regierung eingesetzt, die Terboven untersteht.
- Terboven organisiert auch die norwegische Kriegswirtschaft neu. Das Land bleibt - neben dem "Protektorat Böhmen und Mähren", Dänemark sowie der "Festung Holland" - bis zum Ende seiner Amtszeit eine der wenigen Oasen des Friedens und des Wohlstands im vom Krieg verwüsteten Europa.*
- 1945
- 7. Mai: Nach Hitlers Selbstmord wird Terboven vom neuen Reichpräsidenten, Großadmiral
Karl Dönitz, abgesetzt.
- 8. Mai: Am Tag der deutschen Kapitulation begeht Josef Terboven in einem Bunker bei Oslo Selbstmord.
*Diese Einschätzung - welche der alliierten Greuel-Propaganda sowohl während als auch nach Ende des Zweiten Weltkriegs diametral widerspricht - beruht auf den eingehenden Darlegungen in "Reichskommissariat Norwegen" von Robert Bohn, einem Werk, das 1994 von der Universität Kiel als Habilitationsschrift angenommen wurde und 2000 - unter einer rot-grünen Bundesregierung - in den halbamtlichen "Beiträgen zur Militärgeschichte" des Oldenbourg-Verlags erscheinen durfte.
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