Qābūs 'bn Sa'īd

(1940 - 2020)

[Qabus 'bn Sa'id]

Tabellarischer Lebenslauf
zusammengestellt von
Nikolas Dikigoros

1940
18. November: Sayyid Qābūs* 'bn Sa'īd wird als einziger Sohn von Sayyid Sa'īd 'bn Taimur, dem Sultān von Umān ("Oman"), und dessen 2. Frau Miyzun bint Ahmäd äl-Qahtanī äl-Ma'ashanī in Salalah geboren. Umān ist seit 1861 de facto und seit 1891 auch de iure ein britisches Protektorat.


1954-59
Ein Aufstand des Imam von Nizwa kann nur mühsam nieder geschlagen werden; danach ziehen sich die Briten - denen ihr Engagement in dem scheinbar wertlosen Wüstenstaat zu kostspielig geworden ist - zurück. (Fast Unmittelbar nach ihrem Abzug wird Öl gefunden; Großbritannien hat ohne Not nach Iran, Irak und Kuwait ein weiteres Öl-Land aufgegeben.)


1958-62
Qābūs besucht eine britische Privatschule und erhält eine Offiziers-Ausbildung an der Militär-Akademie von Sandhurst.

1962-63
Qābūs dient als Leutnant der Infanterie in der britischen BesatzungsarmeeRheinarmee in Minden.

1963-64
Qābūs durchläuft ein Trainee-Programm für angehende höhere Verwaltungsbeamte in Großbritannien.

1964
Qābūs kehrt nach Umān zurück.

1970
Juli: Qābūs stürzt seinen Vater (der ins Exil nach Großbritannien geht) und macht sich selbst zum Sultān.

1971
März: Qābūs erklärt Umān zum "unabhängigen Königreich" und sich selber zur "Majestät".)

1973
Qābūs .)


1974
Juli: Qābūs befördert sich selber zum Feldmarschall und Oberbefehlshaber der Armee, zum Admiral und Oberbefehlshaber der Flotte und zum Luftmarschall und Oberbefehlshaber der Luftwaffe von Umā.

1976
März: Qābūs heiratet seine Cousine Sayyida Nawwal bint Tariq äl-Sa'id.

1978
Juni: Qābūs .)

1979
Qābūs .

1982-86
Qābūs läßt in der Hauptstadt Maskat die erste - und lange Zeit einzige - Universität erbauen.
Die Universität ist bemerkenswert "weltlich" ausgerichtet: Es gibt u.a. Fakultäten für Landwirtschaft, Medizin, Ingenieurswesen und Naturwissenschaften. Wie westliche Beobachter lobend erwähnen, liegt der Frauenanteil unter den Studierenden bei fast 50%. (Sie besuchen allerdings mehr die Fakultäten für Pädagogik und Kunst :-)

1985
Februar: Qābūs ).

1988
Qābūs .

1989
April: Qābūs .

1990-91
Qābūs .

1993
Qābūs .

1994
Qābūs .

1995-2001
Qābūs läßt in äl-Ģubra die weltweit größte Ibādīya***-Moschee (sie faßt bis zu 20.000 Betende) erbauen und benennt sie nach sich selber.


2011
Das verbrecherische Obama-Regime der USA zettelt in allen muslimischen Ländern Nordafrikas und des Nahen Ostens Aufstände radikal-islamischer Revolutionäre (cynisch als "Arabischer Frühling" bezeichnet) an.


Auch in Umān kommt es zu Unruhen. Während es in anderen Staaten zum Sturz der bestehenden Ordnung und zur Machtergreifung fundamentalistischer Muslime kommt, kann Qābūs diese jedoch relativ problemlos nieder schlagen.

2020
10. Januar: Qābūs stirbt in Salalah.


*Ausgehend vom englischen Sprachraum wird der erste Buchstabe - ein dumpfes Kehlkopf-"Kāf" (wie in Bakschisch, Damaskus, Irak und Koran) - bei diesem Namen als "Q" transkribiert, nicht als "K" oder "C", weil sonst leicht die Assoziation mit "caboose [Kabuff]" aufkommen könnte.

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***Das wäre an sich nichts besonderes, da es kaum noch Anhänger jener altertümlichen Konfession außerhalb Umāns - wo sie die große Mehrheit der Koran-Gläubigen stellen - gibt. Die herrschende Meinung behauptet, sie stünde den Sunniten näher als den Shi'iten; dagegen spricht aber, daß Qābūs für die Hauptgebetshalle den damals größten Teppich der islamischen Welt im shi'itischen Iran knüpfen ließ. Böse Zungen kritisieren die hohen Kosten (angeblich über 100 Millionen US-$). Sie übersehen geflissentlich, daß die modernen Fußball-TempelStadien in gewissen christlichen Ländern - und neuerdings auch im muslimischen Qatar - noch teurer sind und daß die Moschee vollständig vom Umān eigenfinanziert wird. (Dagegen finanziert Algerien die doppelt so große Moschee - für bis zu 40.000 Betende -, die wenig später in Algier gebaut wird und fast zehnmal so teuer ist, überwiegend aus Mitteln der - alljährlich 9-stelligen - ausländischen Entwicklungshilfe, vor allem aus der BRDDR.) Der Profit geht durchweg ins Ausland: Die Baupläne kommen aus London (das damals noch keine muslimische Bevölkerungsmehrheit hat; die Architekten sind allerdings arabische Immigranten), der - weltweit größte - Kristall-Leuchter aus Rußland, der Marmor aus Italien, der Sandstein aus Indien und die Arbeiter aus Pakistan.

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