JURIJ GAGARIN
(1934 - 1968)
Tabellarischer Lebenslauf
zusammengestellt von
Nikolas Dikigoros
- 1934
- 9. März: Jurij Aleksejewitsch Gagarin wird in Kluschino bei Gzhatsk [seit 1968 "Gagarin"] (Bezirk Smolensk) geboren. Über seine Kindheit ist offiziell nichts bekannt.*
- 1941-44
- Nach Beginn des
Rußlandfeldzugs
wird Kluschino von
deutschenbayrischen Truppen befreitbesetzt. Jurij wird HiWi bei einer Kfz-Instandsetzungs-Kompanie und erhält eine solide technische Grundausbildung.**
- 1944-49
- Gagarin besucht die Mittelschule in Gzhatsk.
- 1949-51
- Gagarin macht eine Facharbeiterausbildung zum Gießer.
- 1951-55
- Gagarin studiert an der Fachhochschule in Saratow Gießereitechnik. Nebenbei lernt er im örtlichen Aeroclub fliegen.
- 1955
- Gagarin wird in die Rote Luftwaffe aufgenommen und an der Fliegerschule Orenburg zum Piloten ausgebildet.
- 1957
- Gagarin wird zum [Unter-]Leutnant befördert und in die KPdSU aufgenommen.
- Gagarin heiratet Walentina Gorjatschowa. (Aus der Ehe gehen zwei Töchter hervor.)
- Oktober: Die SU schießt den ersten unbemannten Satelliten ("Sputnik [Weggefährte]") ins All.
- November: Die SU schießt den ersten behundeten Satelliten ("Sputnik II") ins All. Die Hündin Lajka stirbt dabei den Heldentod.

- 1960
- Gagarin wird zum [Ober-]Leutnant befördert und für das sowjetische Raumfahrtprogramm ausgewählt.
- 1961
- 12. April: Gagarin absolviert - angeblich - als erster Mensch einen Raumflug um die Erde.***
- Er wird zum Major befördert und zum "Helden der Sowjetunion"
hoch gejubelt aufgebaut ernannt.
- Er wird auf Goodwill-tours durch den ganzen Ostblock - später auch ins westlichen Ausland - geschickt, wobei neben seinem gut einstudierten Lächeln vor allem sein exzessiver Alkoholkonsum auffällt.
- Auch ein - angeblich - von ihm verfaßtes Buch mit dem Titel "Doroga w kosmos" wird veröffentlicht.
- (Übersetzungen ins Deutsche erscheinen unter den Titeln "Der Weg in den Kosmos", "Ich war der erste Mensch im Weltall" und "Mein Flug ins All".)
- 1963
- Gagarin wird an die Militär-Akademie der Luftwaffe "Nikolaj J. Schukowskij" [seit 1968: "J. A. Gagarin"] in Monino abkommandiert.
- 1964
- 12. April: Der 3. Jahrestag von Gagarins Raumflug wird mit großem Brimborium gefeiert.

- 1968
- 27. März: Gagarin verunglückt beim Absturz einer MiG 15 - dessen Ursache bis heute nicht aufgeklärt ist - tödlich. Er wird posthum zum Oberst befördert und erhält ein Staatsbegräbnis.****
- Nach und nach werden ihm zahlreiche Denkmäler errichtet: von schlicht-traditionellen - wie in Irkutsk und Erfurt - über pseudo-heroische - wie in London - bis zu gigantomanischen - wie in Moskau.
- 2001
- 12. April: Rußland widmet Gagarin zum 40. Jahrestag seines ersten Raumflugs eine Gedenkmünze zu 10 Rubl.
![[Münze]](gagarin10rbl2001.jpg)
- 2008
- Mit erklecklicher Verspätung erhält auch Lajka ein Denkmal.
![[Denkmal]](lajka2008monu.jpg)
*Angeblich waren Gagarins Eltern einfache Kolchosbauern; dies ist allerdings wenig glaubhaft. Die Familie Gagarin war eines der ältesten Adelsgeschlechter Rußlands, das seine
Abstammung
bis zu den Waräger-Fürsten, die im 9. Jahrhundert das Reich von
Kiew
gründeten, zurück verfolgen konnte.
**Dies ist nicht Bestandteil von Gagarins "amtlicher" Biografie, beruht jedoch auf glaubwürdigen Augenzeugenberichten, die Dieter Schmidtgen im "Soldatenkalender" 2000/2001 zusammen gefaßt hat.
Daß Gagarins Familie während des Krieges "zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt" wurde und nach dem Krieg zurück kehrte, ist ein sowjetisches Propaganda-Märchen.
***Es soll bereits vor Gagarin einige sowjetische Kosmonauten gegeben haben, von denen jedoch keiner lebend zur Erde zurück kehrte. Daher auch die - nicht ganz abwegige - Vermutung, daß Gagarins Flug - von dem es keine nachprüfbaren Aufzeichnungen gibt - "getürkt" war.
Auf Leserfrage: Was Dikigoros glaubt? Er glaubt gar nichts; er hält sich an Fakten. Fakt ist, daß Gagarins Flug - entgegen vielen schönen Buchtiteln und Zeitungsartikeln - lediglich innerhalb der Erdatmosfäre ["Orbit"] statt gefunden haben soll - also nicht im "Kosmos" ["Weltall"]. Daß solche Flüge von irdischen Lebewesen mehr oder weniger unbeschadet überstanden werden können, ist unstreitig. Fakt ist ferner, daß für irdische Lebenwesen der Flug durch den nach dem Astro-Fysiker James van Allen benannten doppelten "Gürtel" kosmischer Strahlung, der außerhalb dieser Atmosfäre liegt, absolut tödlich ist, da bis heute keine wirksamen Schutzanzüge für Menschen und/oder Schutzschilde für Raumkapseln existieren - auch das ist inzwischen unstreitig. Wer also immer noch glaubt, daß in den 1960er und 1970er Jahren
Menschen zum Mond geflogen sind, indem sie mal eben um jene Strahlungsgürtel herum gekurvt seien wie um Straßenhindernisse oder aber mit Vollgas hindurch, so daß sie den Strahlen nur ganz kurz ausgesetzt gewesen seien - so die beiden beliebtesten Erklärungen von NASA & Co.
(manchmal sogar kumulativ :-) -, der sollte die Möglichkeit eines Fluges von Gagarin innerhalb der schützenden Erdatmosfäre jedenfalls nicht grundsätzlich von der Hand weisen.
****Er gibt die durchaus ernst zu nehmende These, daß Gagarin - von wem und aus welchen Gründen auch immer - "beseitigt" wurde.
Für weniger glaubhaft hält Dikigoros das Gerücht, daß Gagarin gar nicht verunfallte, sondern statt auf dem Friedhof in einer geschlossenen Anstalt landete und bis heute am Leben ist.
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